Profilbild von scouter

scouter

Lesejury Star
offline

scouter ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit scouter über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.12.2023

Eine gefährliche Reise

Die Suche nach dem Route 66 Killer
0

Nach einer längeren Zeit sind Rebecca und Mark von ihrem Rentnerleben müde. Sie haben reichlich Geld doch ihre früheren Jobs bei der Polizei fehlen ihnen. Also beschließen sie als Privatdetektive zu arbeiten ...

Nach einer längeren Zeit sind Rebecca und Mark von ihrem Rentnerleben müde. Sie haben reichlich Geld doch ihre früheren Jobs bei der Polizei fehlen ihnen. Also beschließen sie als Privatdetektive zu arbeiten und gründen eine Agentur. Der erste Fall ist gleich ein sehr komplizierter. Sie solle einen jungen Mann auf der Route 66 aufspüren, der mit seinem Motorrad dort unterwegs war und verschwunden ist. Dafür benötigen sie Hilfe und sie sprechen den früheren FBI-Chef Steve Cortez an. Dieser ist mittlerweile ebenfalls aus dem Dienst ausgeschieden und will ihnen anfangs nur widerwillig helfen, doch sein Jagdinstinkt ist damit geweckt. Er bezieht Judy Tonka, eine im FBI-Apparat hoch angesiedelte Agentin mit ein.
Es zeigt sich das auf der Route 66 in einem bestimmten Abschnitt nicht nur der Vermisste verschwunden ist, sondern noch viel mehr Personen. Es gleicht dem Stich in ein Wespennest, das Mark und Rebecca hier unternommen haben.
Schon das Cover von dem Thriller „Route 66 Killer“ zeigt die Besonderheit dieser Straße, zwar ein Traum für alle Biker, doch langsam in die tage gekommen. Es hat eigentlich seine Romantik verloren, wie es das Autor sehr intensiv beschreibt. Genau diese fehlende Romantik macht diesen Roman so glaubwürdig. Um der aufkommenden Langeweile entgegenzutreten, entwickelt sich schnell etwas das nicht gewollt ist, wie z.B. Lost Places, in denen sich Randgruppen treffen und leben. Die Atmosphäre, in der dieser Thriller geschrieben wurde, ist sehr bedrückend, durch die Einsamkeit und die hohe Gewaltbereitschaft einzelner Gruppen von Menschen. In dieser Atmosphäre sollen Rebecca und Mark nun diesen verschwundenen Biker suchen, und was sich anfangs als Traum erweist, entwickelt sich im Laufe des Romans zum Alptraum. Auch Steve Cortez, der ein ruhiges Leben, dem Stress der Arbeit beim FBI, vorzieht wird allmählich in den Sog der Ermittlungen mit einbezogen. Einmal Ermittler, immer Ermittler, auch wenn er seiner Freundin versprochen hat, sich aus dieser Arbeit zurückzuziehen. Ebenfalls die dritte Hauptperson in diesem Thriller, erlebt eine Wellenbewegung von interessiert bis hochgradig neugierig und das tut dem Thriller gut. Schleicht er sich zu Beginn voran, so wird er im Laufe der Ermittlungen zu einem reißenden Strom aus dem sich unsere Hauptcharaktere kaum befreien können. Das entspricht dem gut konstruierten Spannungsbogen, der die einzelnen Fäden sehr gut zusammenbringt, doch nicht nur an ein Team. Sondern der Autor wählt hier ein ungewöhnliche Methode, dass jedes Team seinen eigen Spannungsbogen hat. Das verbindende Glied ist hier die Rote 66.
Ich finde diesen Thriller sehr spannend und nachdem ich in die Story mich eigefunden habe, konnte ich dieser auch mühelos folgen. Die losen Fäden, die der Autor auf der Route 66 verteilt hatte, fügten sich hinterher gut zusammen. Die sehr große Brutalität zum Ende hin hat mich so ein wenig irritiert, aber manchmal ist der Mensch ein Raubtier und dann gilt es dies auch zu beschreiben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.12.2023

Ein Sereinmörder

Kaltblütige Lügen
0

Kit McKittrick wird mit ihrem Kollegen Baz Constantine zu einem Fundort einer Leiche gerufen. Es war ein junges zierliches Mädchen, das schon vor einiger Zeit in dem Park vergraben worden ist und nur mit ...

Kit McKittrick wird mit ihrem Kollegen Baz Constantine zu einem Fundort einer Leiche gerufen. Es war ein junges zierliches Mädchen, das schon vor einiger Zeit in dem Park vergraben worden ist und nur mit einem Bodenradar entdeckt wurde. Der Fund gelang nur, weil ein anonymer Anrufer auf den Fundort hingewiesen hatte. Die Kommissare des San Diego Police Departments hatten noch mehrere unbekannte Leichenfunde, die aber ähnliche Merkmales aufwiesen. Kit erinnerte sich nur ungern, dass auch ihre Schwester Wren 16 Jahre zuvor von einem Unbekannten ermordet wurde, ihre Motivation zur Polizei zu gehen. Der unbekannte Anrufer war Dr. Sam Reeves, ein Psychologe, der einen seiner Patienten im Verdacht hat, diese Morde begangen zu haben. Die beiden Polizisten finden heraus, wer für den Anruf verantwortlich war, und nehmen ihn fest. Dr. Sam Reeves ist völlig außer sich, da er nur helfen wollte und damit seine Lizenz verlieren könnte. Doch seine ehemalige Freundin Laura und sein bester Freund Joel stehen ihm bei und er nennt den Namen des vermeintlichen Täters. Der wird dann allerdings tot aufgefunden. Doch kit ist skeptisch, das sie damit die Mordserien stoppen können und das soll sich auch bald herausstellen, wie recht sie doch hat.
Das Cover des Thrillers „Kaltblütige Lügen“ von Karen Rose weist schon auf die Gemeinsamkeiten an allen Taten, die in dem Buch beschrieben werden, hin. Es sind die Handschellen. Die Schreibweise von Karen Rose ist sehr bildhaft und nimmt den Leser mit auf die Ermittlungsreise und lässt ihn teilhaben an den Zweifeln und Gefühlen, die immer wieder auftauchen zwischen den Polizisten und dem Psychologen. Das sind zwei Figuren, die Karen Rose erschaffen hat, die zwar sehr unterschiedlich sind, aber doch gut zusammenpassen und ich hoffe es gibt von den beiden noch einiges zu lesen. Kit ist eine sehr gut Polizistin, da sie sehr hartnäckig ist und sich in einen Fall verbeißen kann. Aber sie hat auch eine Menge Gefühle, die sie zwar meistens kontrolliert, aber deren Inneres immer wieder an die Oberfläche kommt. Es gibt immer wieder innere Zwiegespräche, wenn es um Sam geht. Toll ist auch die Beschreibung ihrer Adoptivfamilie, in der sie ein warmes zu Hause findet. Sam ist ebenfalls ein sehr empathischer Mensch, der nur Gutes tut und ein guter Psychologe ist. Deshalb reagiert er auch auf die Verhaftung sehr heftig, da er sich das gar nicht vorstellen kann. Aber auch er gesteht sich gewisse Gefühle für Kit ein. Eine Besonderheit am Rande ist, dass sie beide kleine Hunde haben, die sie wohl als Ausgleich ihrer Arbeit brauchen. Diese Beiden sind die Hauptcharaktere in diesem Thriller, die den Bösen jagen mit ihren Teams. Die Spannung hat die Autorin sehr gut aufgebaut, so dass überhaupt keine Langeweile aufkommt. Man hat immer das Gefühl, dass der Täter gleich gefasst wird, aber es gibt immer wieder eine neue Wendung, Das macht Spaß zu lesen und die Überraschung kommt dann wirklich fast auf den letzten Seiten.
Ich habe diesen Thriller mit großem Interesse gelesen und konnte total darin eintauchen, so gut ist die Schreibweise der Autorin. Ich finde Karen Rose hat da ein sehr interessantes Paar geschaffen, dass uns noch viel Spannung bringen wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.12.2023

Emmas Schwester

Die Händler des Teufels: Ein Krimi aus London
0

Emma ist tanzen und hat einen interessanten Mann kennengelernt, Zayn, doch bevor etwas Ernstes passiert, geht der Alarm an ihrem Handy los. Es ist in ihr Büro in der Detektei eingebrochen worden. Emma ...

Emma ist tanzen und hat einen interessanten Mann kennengelernt, Zayn, doch bevor etwas Ernstes passiert, geht der Alarm an ihrem Handy los. Es ist in ihr Büro in der Detektei eingebrochen worden. Emma checkt, ob etwas gestohlen wurde und sie entdeckt, dass nur das Foto, das ihre Schwester und sie zeigt, verschwunden ist. Das beunruhigt Emma ungemein und sie hat das Gefühl das ihre Schwester, die seit 20 Jahren verschwunden ist, noch lebt. Das Ermittler Trio beschäftigt der Tod eines rumänischen Mafiabosses, obwohl der Mörder, Varga Ciprian, geständig ist. Emma möchte mit ihm sprechen, da er Kontakte mit einem Mädchenhändlerring hat, Bei diesem Verhör, das zwar nicht lege artis ist, ihre Freundin aber ermöglicht hat, stellt sie fest, das Ciprian etwas mit dem Verschwinden von Elliott zu tun hat. Emma ist sehr aufgeregt und macht sich auf deren Suche.
Das Cover von „Die Händler des Teufels“ von Edward Spencer-Smith zeigt einen Blick auf London, wo der Krimi spielt. Es ist ein sehr eindrucksvolles Bild, so wie der Krimi auch. Auf der Spur eines Mädchenhändlerrings aus Rumänien und Südosteuropa, sehr authentisch vorgetragen. Dieses Mal ist Emma persönlich betroffen, da es um ihre Schwester Elliott geht. Natürlich helfen ihre drei Freundinnen und Kolleginnen so wie sie können. Auch ihr Privatleben ist dieses Mal betroffen, denn sie hat einen interessanten Mann kennengerlernt, der allerdings der Oberstaatsanwalt von London ist, mit dem sie Zusammenarbeiten wollen. Auch in diesem Krimi wird die Perspektive gewechselt und die Sicht von Zayn Montgomery, dem Oberstaatsanwalt geschildert wird. Die Schreibweise ist wieder sehr bildhaft und interessant, so dass der Krimi für mich interessant und spannend erscheint. Der Spannungsbogen ist sehr gut entwickelt und bis zum Ende bleibt es so.
Das ist der dritte Krimi dieser Serie und ich finde ihn ebenso spannend, wie seine beiden Vorgänger. Ich mag die drei Ermittlerinnen und kann dieses Buch gut empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.12.2023

Der Datzlwurm

Holzklotzmisere
0

Zwei Autofahrer haben Glück gehabt als sie nur verletzt wurden, nachdem ihnen Holzscheite auf ihr Auto geflogen sind. Essing steht unter Schock und die PI Kehlheim hat alle Hände voll zu tun. Mary Wenninger ...

Zwei Autofahrer haben Glück gehabt als sie nur verletzt wurden, nachdem ihnen Holzscheite auf ihr Auto geflogen sind. Essing steht unter Schock und die PI Kehlheim hat alle Hände voll zu tun. Mary Wenninger ist für den Fall zuständig, ebenso ihr Kollege Bär, der sehr schnell vor Ort war, da es sich um sein Holzhandelte, dass vom Tatzlwurm auf die Autos geworfen wurden. Marys Kollege Erdem muss sich um Drohbriefe kümmern, die an Babsi Zimmermann geschickt wurden, eine Bekannte Fernsehgröße. Doch diese beiden Fälle überschneiden sich, da die Texte irgendwie etwas mit den Anschlägen zu tun haben, da es dann auch noch einen weiteren gibt, doch jetzt mit Todesfolge. Mir vereinten Kräften machen sich die Kommissare an die Lösung des Falles und als eine weiterer Mensch am Tatzlwurm stirbt, wird langsam klar, dass das Motiv irgendwo in der Vergangenheit liegt.
Das Cover des Krimis „Holzklotzmisere“ von Marion Stadler zeigt alles, was man sich in diesem Krimi wünscht, das Lebkuchenherz, dass auf die Kommissarin Mary hinweist, der goldene Revolver, der auch irgendwie eine Rolle spielt und ein Holzklotz, der sozusagen zur Waffe missbraucht wurde. Der Schreibstil von Marion Stadler ist auf die Situation in Essing abgestimmt. Immer wieder fließen Ortsansässige Sprachbrocken in den Text, der für die Authentizität dieses Krimis steht. Das ist es was diesen regionalen Krimi ausmacht. Seine Bewohner, die teilweise urig und bodenständig überkommen. Die Ausnahme bildet so ein bisschen die Polizeiinspektion. Diese ist ein wenig unterwandert von Nicht-Essinger-Menschen. Es wird wieder richtig gemenschelt in Essing und natürlich spielen der Opa und seine Rita eine tragende Rolle, als Fanklubgründer von Babsi Zimmermann. Die Typen sind hier wichtig wie, die Mary und der Bär und diesmal auch der Toni, Marys Mann und ebenfalls Polizist und natürlich der Kater Edi. Schon von Beginn an ist klar, dass die Vergangenheit eine entscheidenden Rolle spielt, denn sowohl der Prolog als auch zwei eingeschoben Szenen, geben dezente Hinweise. Man merkt so ein wenig, dass die Autorin ein wenig Sand in das Getriebe der Polizei streut, und das hat seine Gründe. Die Spannung ist wieder sauber aufgebaut und der Spannungsbogen löst sich zum Ende hin gekonnt auf.
Das ist jetzt der zweite Fall von Kommissarin Mary, den ich gelesen habe und ich muss sagen, ich hab die Essinger und ihre Angewohnheiten richtig lieb gewonnen. Sie haben alle ihre menschlichen Macken und das ist gut so, wie im richtigen Leben. Toller Krimi!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.12.2023

Der Meisterspion

Der Spion und der Verräter
0

Diese Story dreht sich um Oleg Gordijewski, einen KGB-Offizier, der zu den Engländern überläuft. Die Geschichte beginnt allerdings in Moskau, da Oleg in einer KGB-Familie aufwächst. Sein Vater ist Offizier, ...

Diese Story dreht sich um Oleg Gordijewski, einen KGB-Offizier, der zu den Engländern überläuft. Die Geschichte beginnt allerdings in Moskau, da Oleg in einer KGB-Familie aufwächst. Sein Vater ist Offizier, sein Bruder ebenfalls tief in den KGB eingebunden. Nur seine Mutter Olga ist skeptisch, da sie tief religiös ist und den Machenschaften des KGB´s sehr abweisend gegenübersteht. Olegs Karriere beginnt eigentlich sehr unspannend irgendwo in den Tiefen der geheimdienstlichen Bürokratie. Aber er will mehr und so ist sein Ziel ein Auslandseinsatz. Erlernt deutsch und qualifiziert sich für einen Posten an der russischen Botschaft in Kopenhagen. Vorher muss er allerdings noch heiraten, da verheiratete Spione eher genommen werden für diese Einsätze. Natürlich findet er seine Frau beim KGB. Es ist mehr eine Zweckheirat und wird es wohl auch immer bleiben. In Dänemark beginnt Oleg sich für die westliche Demokratie zu interessieren und der Absprung beginnt mit dem Einmarsch in die CSSR. So ist der Schritt über Dänemark, wo er Leila seine zweite Frau kennen- und lieben lernt, zum MI6 vorprogrammiert, aber es ist noch eine abenteuerliche Zeit, die ihm noch bevorsteht.
Das Cover von „Der Spion und der Verräter“ von Ben Macintyre ist bezeichnend, ein einsamer Mann auf dem Roten Platz in Moskau. Er kommt mir ein bisschen verloren vor und das ist Oleg Gordijewski auch. In diesem Buch wird seine Geschichte nachgezeichnet und man gewinnt ein paar Einblicke in die Geheimdienste der Welt. Es ist eine grausame Welt, denn man arbeitet immer im Verborgenen und darf sich selbst seinen Freunden und seiner Familie nicht offenbaren. Man bekommt sozusagen neue Freunde, die die alten aber nicht ersetzen können. Es ist auch ein Angst bestimmtes Leben, da er bei Entdeckung mit dem Tod bedroht ist. Doch es gibt auch einen Einblick in die Schwächen dieser Geheimdienste, die sich gegenseitig belauern und wo Vertrauen in der Regel keine Rolle spielt. In vielen Teilen ist die Story geschrieben, wie ein Dokument, das die Vorgehensweise des Verrates haarklein beschreibt. Aber es wird auch immer wieder die Sichtweise Oleg G. beschrieben, die seine Gefühlswert offenlegt und ich muss sagen, das ist schon schwer zu verstehen, wie er sich in dieser Zwickmühle bewegen kann. Manchmal wird deutlich, wie er an der Situation seiner Frau Leila nichts sagen zu können, leidet. Dieser Zwiespalt zwischen Vertrauen und Misstrauen fressen ihn manchmal fast auf. Doch er ist ein Idealist, der den Verrat nicht wegen des Geldes begeht, wie es bei Spionen manchmal üblich. Was mich erstaunt hat, ist sein Aufstieg bis in das Amt des Repräsentanten des KGB in England. Auch hier sieht man das dieses Spionagegeschäft auch oder nur aus vielen Zufällen besteht und aus Idealisten.
Ich habe diesen Spionage Roman mit großem Interesse gelesen und war sehr beeindruckt von der gewissenhaften Beschreibung des Spionage Gewerbes. Aber es ist auch an manchen Stellen langatmig, weil es sich auch um bürokratische Vorgänge handelt. Alles in allem für Fans dieses Genres ein Muss.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere