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silvery

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.08.2019

Romantisch

Show me the Stars
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Die ehrgeizige Journalistin Liv bekommt einen Job als Housesitter in einem Leuchtturm in Irland. Eigentlich der perfekte Job. Noch dazu findet sie an ihrem neuen Wohnort eine gute Freundin und eine neue ...

Die ehrgeizige Journalistin Liv bekommt einen Job als Housesitter in einem Leuchtturm in Irland. Eigentlich der perfekte Job. Noch dazu findet sie an ihrem neuen Wohnort eine gute Freundin und eine neue Liebe.

Eigentlich ist das Genre Romance gar nichts für mich, doch die Geschichte hörte sich interessant an und lädt ein zum Träumen. Klar, hier werden die gängigen Klischees erfüllt, doch trotzdem habe ich die Lektüre sehr genossen. Sympathische Charaktere, eine romantische Liebesgeschichte im schönen Irland, lebendig erzählt. Für eine leichte Urlaubslektüre perfekt.

Veröffentlicht am 04.08.2019

Ein typischer Carter

Jagd auf die Bestie (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 10)
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Chris Carter ist mein absoluter Lieblingsautor im Bereich Thriller. Von seinen Büchern rund um Detective Robert Hunter und Carlos Garcia kann man Spannung pur erwarten und absoluten Nervenkitzel in einer ...

Chris Carter ist mein absoluter Lieblingsautor im Bereich Thriller. Von seinen Büchern rund um Detective Robert Hunter und Carlos Garcia kann man Spannung pur erwarten und absoluten Nervenkitzel in einer rasant erzählten Geschichte. In "Jagd auf die Bestie" begegnen wir einem alten Bekannten wieder, der schon mal in Band 6 auftauchte: Lucien Folter. Für mich war Band 6 eines der besten Carter Bücher und genau daher habe ich mich auch so auf dieses Buch gefreut.

Der Psychopath und ehemaliger Studienkollege von Robert Hunter ist aus dem Hochsicherheitsgefängnis ausgebrochen und möchte seine Mord-Enzyklopädie vervollständigen. Doch für ihn ist dieser Plan erst perfekt, wenn er daraus ein Katz und Maus Spiel mit seinem alten Freund Robert Hunter macht. Wird Hunter es schaffen, Lucien zu stoppen, bevor dieser seine Pläne in die Tat umsetzen kann?

Ich muss gestehen, dass ich den Anfang dieses Buches für Carters Verhältnisse relativ langatmig fand. Doch nach den ersten paar Kapiteln, findet Carter schnell zurück zu seiner alten rasanten Erzählweise und es beginnt ein Psychokrimi der ganz brutalen Art - wie man es von Carter gewohnt ist.

Was das Ganze dieses Mal besonders macht, ist die Beziehung zwischen Robert und Lucien - alte Studienkollegen der Psychologie, die einen gegensätzlichen Lebensweg eingeschlagen haben. Es ist super spannend, mitzuerleben, wie sich diese beiden Genies duellieren. Lucien dabei zunächst immer einen Schritt voraus, doch kann er sein Meisterwerk wirklich zuende bringen, bevor Robert ihn stoppen kann? Und wie viele Opfer wird es bis dahin noch geben?

Für mich wieder ein brillanter Thriller - typisch Chris Carter. Einen Stern Abzug für den etwas langatmigen Einstieg, den ich so von Carter nicht gewohnt bin.

Veröffentlicht am 14.07.2019

Spannend

Unbarmherzig (Ein Gina-Angelucci-Krimi 2)
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„Unbarmherzig“ ist bereits der zweite Fall für Gina Angelucci. In der Nähe von München werden auf einem Kiesplatz die sterblichen Überreste zweier Menschen gefunden. Was mit ihnen passiert ist und wie ...

„Unbarmherzig“ ist bereits der zweite Fall für Gina Angelucci. In der Nähe von München werden auf einem Kiesplatz die sterblichen Überreste zweier Menschen gefunden. Was mit ihnen passiert ist und wie diese dorthin kamen, ist unklar. Kann nach über 70 Jahren dieser Cold Case noch aufgeklärt werden?

Das Buch ist spannend. Der Leser begleitet Angelucci bei den aktuellen Ermittlungen, taucht aber auch immer wieder in das Jahr 1944 ab, in dem das Verbrechen geschah. So erfährt der Leser eine ganze Menge an historischen Details, was ich sehr interessant fand.

Was ich an Inge Löhnigs Büchern so mag ist der flüssige Schreibstil, mit dem sie es versteht, den Leser an die Protagonisten heran zu führen, als würde man ihnen auf Schritt und Tritt folgen. So wird eine Nähe zu den Charakteren aufgebaut, wodurch die Geschichte noch mal ein Stück realer wirkt.

Zum Ende hin wurde das Buch leider etwas vorhersehbar. Doch dies ist nur ein kleiner Kritikpunkt. Die Geschichte ist trotzdem interessant und führt den Leser auf eine spannende Reise in die Vergangenheit.

Veröffentlicht am 15.10.2018

Ein wichtiges Thema

Deutsches Haus
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Eva Bruhns lebt noch zusammen mit ihren Eltern und zwei Geschwistern in einer Wohnung über dem Familienbetrieb "Deutsches Haus". Sie ist Dolmetscherin für Polnisch und wird mehr durch Zufall aufgrund eines ...

Eva Bruhns lebt noch zusammen mit ihren Eltern und zwei Geschwistern in einer Wohnung über dem Familienbetrieb "Deutsches Haus". Sie ist Dolmetscherin für Polnisch und wird mehr durch Zufall aufgrund eines kurzfristigen Personalausfalls als Übersetzerin im Auschwitz Prozess angeheuert.

Eva ist tief erschüttert über die Zeugenaussagen, die sie zu hören bekommt. Obwohl sie den Krieg als Kind schon miterlebt hat, hatte sie anscheinend keine Ahnung, was wirklich in den Vernichtungslagern passiert ist. Wie auch? Denn ihre Eltern hüllen sich in Schweigen und Verleugnung.

Eva macht im Laufe des Buches einen Reifeprozess durch. Sie wird unabhängiger, stärker und bricht schließlich mit ihren Eltern, als sie ihre eigenen Nachforschungen anstellt. Dies macht sie als Charakter tiefschichtiger und sympathisch.

Ich fand es sehr interessant, durch Evas Augen den Prozess mit zu verfolgen. Gerne hätte dieses Thema noch ausführlicher behandelt werden können. Anstelle z.B. des Nebenplots um Evas Schwester, der irgendwie außen vor wirkt und nicht wirklich in die Geschichte hinein passt, hätte die Autorin noch tiefer in das Thema eindringen können, denn so bleibt es in meinen Augen etwas oberflächlich.

Dennoch finde ich das Buch sehr lesenswert, denn es greift ein Thema auf, das beim Thema Holocaust oft zu kurz kommt: die Verfolgung der Täter und die Art und Weise, wie die Gesellschaft zur damaligen Zeit damit umgegangen ist. Durch den flüssigen Schreibstil lässt sich das Buch auch trotz des schweren Themas gut lesen.

Da ich mir ein wenig mehr Tiefe gewünscht hätte, ziehe ich einen Punkt ab und vergebe vier von fünf Punkten.

Veröffentlicht am 15.10.2018

Harte Kost

Mit der Faust in die Welt schlagen
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Sieht so eine ganz normale Familie in Ostdeutschland aus? Diese Frage stellte sich mir das ein oder andere Mal beim Lesen. Das Buch wirkt sehr authentisch. Durch den überragenden Sprachstil kommt die triste ...

Sieht so eine ganz normale Familie in Ostdeutschland aus? Diese Frage stellte sich mir das ein oder andere Mal beim Lesen. Das Buch wirkt sehr authentisch. Durch den überragenden Sprachstil kommt die triste Atmosphäre zur Geltung, so dass man als Leser die Langeweile und den Frust der Bewohner des kleinen, ostdeutschen Nests richtig nachempfinden kann.

In der Geschichte geht es um eine ostdeutsche Familie mit zwei Kindern, Philipp und Tobias, die kurz nach der Wende über 15 Jahre begleitet werden. Hauptcharaktere sind die beiden Brüder, die charakterlich sehr verschieden sind und dementsprechend unterschiedlich auf die äußeren Umstände reagieren und sich weiter entwickeln. Während der eine ein Mitläufer bleibt, in seinem Frust versinkt und einfach alles zu akzeptieren scheint, entwickelt der andere seine eigenen Gedanken zu seinem Umfeld. Da kam mir gleich die Frage in den Sinn: Inwieweit beeinflusst die Umwelt das Denken eines Individuums? Und inwieweit spielt der Charakter eine Rolle? Das kann man am Beispiel dieser beiden Brüder sehr gut beobachten.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Es beschreibt auf einzigartige Weise das Gefühl, das in weiten Teilen Ostdeutschlands kurz nach der Wende (und auch immer noch heute) geherrscht haben muss. Es versucht die Frage zu beantworten, wie es in diesen Teilen zu einem so hohen Anteil an Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit kommen konnte. Und auch wenn diese Frage hier nicht beantwortet werden kann, so bekommt man doch einen guten Eindruck davon, was viele Menschen im Osten (auch wenn man nach fast 30 Jahren eigentlich nicht mehr vom "Osten" sprechen sollte) bewegt. Die Einheit ist zwar da, doch in vielen Teilen Deutschland ist sie immer noch bloß reine Theorie.