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Veröffentlicht am 23.09.2022

Tod an der Roten Traun – humorvolle Cosy Crime im Alpenpanorama

Prost, auf die Singles
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„Gell, Resi! Der Herr Kommissar ist schon ein Feiner! Ein ganz Feiner!“ (S. 72)

Meine Meinung:
Wie wir schon in Band eins bis vier lernen durften, sind nicht das Münchener Bahnhofsviertel oder der Nürnberger ...

„Gell, Resi! Der Herr Kommissar ist schon ein Feiner! Ein ganz Feiner!“ (S. 72)

Meine Meinung:
Wie wir schon in Band eins bis vier lernen durften, sind nicht das Münchener Bahnhofsviertel oder der Nürnberger Christkindlesmarkt die gefährlichsten Pflaster in Bayern, sondern das auf den ersten Blick so beschaulich wirkende Brunngies in den Chiemgauer Alpen. Das musste auch die arme Tanja Kleinschmidt erfahren, als sie nach einem abendlichen Speeddating-Besuch (bei dem sie alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer gepflegt durchbeleidigt hatte) ihr Dasein als Krimileiche am Ufer der Roten Traun ausgehaucht hat…
Ein klassischer Krimiauftakt und ein Plain-Vanilla-Fall für HK Tischler und POM Fink? Denkste! Denn unser guter Fink war selbst auf der ominösen Speeddating-Veranstaltung im KRAUSE und hat gegenüber der Mobbing-Tanja so richtig vom Janker – sorry – vom Leder gezogen. Also eine ganz schwere Stunde für alle Fans dieser Reihe: könnte der heimliche Star und Mit-Namensgeber der berühmt-berüchtigten TuF-Methode wirklich der Mörder sein…?!
Ein Mord, beschwerliche Ermittlungen, nervende Vorgesetzte, gleich reihenweise verdächtige Personen, dazu noch zwielichtige Randvorkommnisse und das Ganze gewürzt mit einer ordentlichen Prise Humor und authentischem Lokalkolorit. Das sind die Erfolgszutaten dieser Krimireihe, die Friedrich Kalpenstein auch in diesem Band erfolgreich zusammengemixt hat. Auch diesmal kann man wieder ganz hervorragend mitermitteln und mitraten, bekommt zwischendurch immer mal wieder etwas zum Schmunzeln oder Lachen serviert, und kann sich überraschen lassen, welch schräge Gestalten sich so durch die heimelige Alpenkulisse durchschlawinern. Dazu kommt noch, dass Herzensflamme Britta dem armen Konstantin den Rücken kehrt und – schwupp-di-wupp – schon die nächste Dame beim Herrn Hauptkommissar einzieht und ihm schöne Augen macht. Wer jetzt denken sollte: „Hey – nicht spoilern!“ sollte lieber schnell selbst nachlesen, was es damit auf sich hat… 😉
Alles in allem muss ich einmal mehr sagen, dass ich mich – aller Gefahr zum Trotz – mittlerweile in Brunngries schon fast zu Hause fühle und wieder ein paar sehr unterhaltsame Lesestunden hatte. Ich freue mich schon auf den nächsten Band!

FAZIT:
Cosy Crime im Trachtenjanker und mit Dackelblick – bitte mehr!

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Veröffentlicht am 21.09.2022

Spannend, abenteuerlich und humorvoll – ein phantastischer Reihenauftakt!

Aru gegen die Götter, Band 1: Die Wächter des Himmelspalasts (Rick Riordan Presents)
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„Das Leben hat eine Vorliebe dafür, uns Menschen zu täuschen. Es wiegt uns im Glauben, dass ein Tag so zäh wird wie sonnenwarmer Honig, der in ein Glas tropft… Und dann schlägt es zu.“ (S.17)
„Die Ratsversammlung ...

„Das Leben hat eine Vorliebe dafür, uns Menschen zu täuschen. Es wiegt uns im Glauben, dass ein Tag so zäh wird wie sonnenwarmer Honig, der in ein Glas tropft… Und dann schlägt es zu.“ (S.17)
„Die Ratsversammlung findet jeden Dienstag und Donnerstag statt. Außerdem bei Vollmond und Neumond und wenn eine neue Staffel Game of Thrones anfängt oder endet.“ (S. 70)

Meine Meinung:
Auf dem Cover prangt ja schon ein goldener Aufkleber mit dem Hinweis: „von Rick Riordan persönlich empfohlen“ – und ein eigenes Vorwort vom „Percy Jackson“-Erfinder gibt es gleich noch mit dazu! Kein Wunder also, dass ich dieses Buch mit extrem hohen Erwartungen aufgeschlagen habe. Und soviel sei vorweg verraten: Ich wurde nicht enttäuscht – absolut ganz und gar nicht!

Phantastische Geschichten rund um die altgriechische, die ägyptische oder auch die nordische Mythologie gibt es inzwischen ja wie Sand am Meer. Nun beschert uns Autorin Roshani Chokshi eine extra-coole Fantasyreihe aus der indischen Mythologie – und die hat es wirklich in sich!
Vom ersten Kapitel an gibt sich die Geschichte geheimnisvoll und die schon in der Luft liegende Spannung knistert bereits zu Beginn ein bisschen. Schnell baut sich die Spannung auf, droht die Gefahr, übermächtig zu werden, bis sie sich – plopp – in Form einer sprechenden Taube erleichtert entlädt. Solche mit Humor gewürzten Twists liebe ich und ab dieser frühen Stelle hatte mich die Autorin bereits hoffnungslos am Haken.
Nach bewährtem Muster entspannt sich ein Fantasy-Epos mit jungen Heldinnen wider Willen, angsteinflößenden Gegnern und zahlreichen enigmatischen Herausforderungen, die es zu lösen gilt. Dass wir uns dabei aber nicht in den o.g. literarisch „altbewährten“ Mythologien bewegen, lässt diese Geschichte so unglaublich frisch und unverbraucht wirken. Gleiches gilt für die beiden wunderbaren Protagonistinnen, die tagträumerische Aru ebenso wie die sehr praktisch veranlagte und mit Asthma-Spray und Epi-Pen bewaffnete Mini. Ein tolles Team, das in der abgestraften Taube „Buh“ die perfekte, oft grantelnde Verstärkung erhält.

Es macht unglaublich Spaß, die drei auf diesem Abenteuer zu begleiten und dabei gebannt dem Plot bis zu Schluss zu folgen. Auf dieser phantastischen Reise gibt es immer wieder überraschende Twists, jede Menge Spannung und tolle Settings, sei es in einem brandgefährlichen Schönheitssalon oder auch auf dem faszinierenden Nachtbasar. Selbst die Tourismuszentrale der Anderwelt enthält uns die Autorin nicht vor. Dazu gesellt sich noch ein ganz wunderbarer Humor, der sich mal in coolen Sprüchen, skurrilen Situationen (Sagengestalten, die Motto-T-Shirts tragen) oder auch verbalen Verweisen zu Game of Thrones, Harry Potter, Matrix & Co. manifestiert.

So ergibt sich ein rundum gelungenes Lesevergnügen, das mich bereits jetzt auf Band zwei freuen lässt (VÖ Frühjahr 2023)!

FAZIT:
Nimm dich in Acht, Percy Jackson, jetzt kommt Aru Shah!

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Veröffentlicht am 21.09.2022

Das Geheimnis der Vackers – ein Must-Read für alle Fans der Reihe!

Keeper of the Lost Cities – Der Angriff (Keeper of the Lost Cities 7)
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„Und langsam überquerte ihr Geist diese Grenze. Doch das war ein Fehler. Denn die Dunkelheit regte sich. Zog sich zusammen. Packte Sophie und zerrte sie abwärts, tiefer und tiefer. In diesen kalten, einsamen ...

„Und langsam überquerte ihr Geist diese Grenze. Doch das war ein Fehler. Denn die Dunkelheit regte sich. Zog sich zusammen. Packte Sophie und zerrte sie abwärts, tiefer und tiefer. In diesen kalten, einsamen Abgrund.“ (S. 202)

Meine Meinung:
Wie gewohnt, knüpft auch Band 7 direkt an das Ende des Vorgängerbandes an und es macht überhaupt keinen Sinn, dieses Buch zu lesen, ohne die vorangegangenen Bände zu kennen. Und wenn man sie kennt, dann ist auch dieser Band ein absolutes „Must Read“!
Diesmal beginnt die Handlung mit einem regelrechten Paukenschlag im Prozess um Fitz´ Bruder Alvar, was Sophie und ihre Freunde vollkommen kalt erwischt. Doch lange Zeit zum Durchatmen bleibt ihnen danach nicht, denn bereits aus Seite 80 wird es diesmal bereits absolut spannend und echt gefährlich…
Von der ersten Seite an ist man wieder mitten drin in dieser epischen Geschichte und der atemberaubenden Fantasywelt, die sich Shannon Messenger erdacht hat. Nachdem im letzten Band eine neue Antagonistin auf der Bildfläche erschienen ist, stellt die Autorin diesmal Sophie & Co. neue, schlagkräftige und sympathische Side-Kicks zur Verfügung. Dazu gesellen sich noch ein paar weitere, spannende Charaktere, die sich noch nicht so recht in die Karten schauen lassen, welches – oder wessen – Spiel sie wirklich spielen. Das sorgt für Abwechslung und manch´ frische Idee, die Shannon Messenger mit gekonntem Geschick einmal mehr mit neuen, faszinierenden Settings und auch interessanten und vielversprechenden Story-Details kombiniert, wie etwa dem mysteriösen Schattenflux. So wird die Welt mit jedem neuen Band spannender und vielfältiger und trotz der inzwischen mehr als 4.000 Seiten kommt bei dieser Reihe bei mir überhaupt keine Langeweile auf. Auch dass inzwischen immer mehr Protagonisten aus dem Schatten der Mondlerche heraustreten, freut mich ungemein – obgleich mein absoluter Liebling weiterhin Keefe mit seinen coolen Sprüchen bleibt, der selbst in den fiesesten Situationen stets den passenden & bissigen Kommentar parat zu haben scheint („Na, ich glaube, wir können definitiv festhalten, dass die Fitzphie-Pyjamaparty eine komplett verschnarchte Veranstaltung ist.“ – S. 217).

Apropos Fitzphie: Diesen Band dürfen vor allem auch Fitzphie-Fans auf keinen Fall verpassen!

FAZIT:
Was soll ich noch sagen – diese Reihe ist einfach genial!

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Veröffentlicht am 09.09.2022

Ein fantastisches, unterhaltsames und lehrreiches Sachbuch für junge Leser*innen

Wie wir Menschen die Welt eroberten
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„Wir Menschen sind jetzt so mächtig, dass wir das Schicksal sämtlicher Tierarten in unseren Händen halten“ (S. 9)
„Alle Tiere und Pflanzen hängen voneinander ab. Wenn einer Art etwas zustößt, wirkt sich ...

„Wir Menschen sind jetzt so mächtig, dass wir das Schicksal sämtlicher Tierarten in unseren Händen halten“ (S. 9)
„Alle Tiere und Pflanzen hängen voneinander ab. Wenn einer Art etwas zustößt, wirkt sich das sofort auf andere Arten aus. Dieses Gesetzt betrifft auch dich.“ (S. 166)

Meine Meinung
Dem israelischen Historiker Yuval Noah Harari eilt der Ruf nach, der wohl einflussreichste Sachbuchautor der Welt und einer der wichtigsten Vordenker unserer Zeit zu sein. Nach einigen Bestsellern für Erwachsene macht er sich nun auf, den spannenden wie gleichfalls dramatischen „Siegeszug“ der Spezies Mensch jungen Leserinnen und Lesern zu erzählen.
Diese literarische Reise startet vor Millionen von Jahren, als unsere Vorfahren noch Tiere und – verglichen mit vielen Tierarten – „ziemliche Schwächlinge“ waren. Es beginnt an dem Punkt, an dem sie begriffen, wie wichtig Werkzeuge – und allen voran das Feuer – sein konnten. Und genau damit begann wohl der „Siegeszug“ des Menschen…
Ab hier spannt der Autor einen weiten Bogen durch die Zeit und präsentiert dabei sehr unterhaltsam und spannend, zugleich kindgerecht und leicht verständlich viele interessante wissenschaftliche Erkenntnisse über die Meilensteine in der Entwicklung der Menschheit und ihre (oft verheerende) Interaktion mit der Natur. Er erläutert, dass es zu Beginn verschiedene Menschenarten gab (z.B. Flores-Zwergmenschen), die dann aber mit Beginn der Migration der Super-Sapiens von diesen verdrängt wurden. Auf der Entwicklung hin zum modernen Menschen gibt es viele spannende Meilensteine und einige erstaunliche Fakten, von denen selbst ich als Erwachsener bislang keine Ahnung hatte. Der Autor verblüfft uns zum Beispiel damit, dass manche Menschen tatsächlich noch Neandertaler-Spuren in ihrer DNA haben, und erklärt, warum uns Zucker noch heute so gut schmeckt. Dabei geht er interessanten Fragen nach („Warum Ameisen Königinnen haben, aber keine Anwälte“) und präsentiert überraschende wissenschaftliche Thesen, z.B. dass die Ankunft der Menschen in Australien eines der wichtigsten Ereignisse überhaupt in der Geschichte der Menschheit war und dass die unscheinbare Nähnadel zu den wichtigsten Erfindungen der Menschen gehört. Dabei lässt er auch wissenschaftlich anspruchsvollere Themen wie die Evolution an sich oder die DNA nicht aus.
Die Kernthese dreht sich dabei um die „Superkraft“ des Menschen (die Vorstellung) und um die Macht, die Geschichten innewohnt. Dies verdeutlicht er sehr anschaulich am System „McDonald´s“ und erklärt dabei gleich mit, was ein Unternehmen ist und was Aktien sind. Fazit: „Wir haben die Welt also mit ausgedachten Geschichten erobert.“ (S. 74)

Sehr schön finde ich es, dass Yuval Noah Harari seine jungen Leser*innen direkt anspricht und ihnen interessante Gedankengänge und kleine „Experimente“ vorstellt, die das Begreifen auch komplexerer Zusammenhänge dann doch überraschend einfach machen.
Komplettiert wird dieses tolle Sachbuch mit zahlreichen, unglaublich tollen Farbillustrationen von Ricard Zaplana Ruiz (Stöber-Tipps: die Baum-Szene auf S. 78 oder auch der „Geister-Hirsch“ auf S. 131).

Am Ende steht ein flammendes Plädoyer dafür, sich für die Welt und ihre Tiere einzusetzen, denn jeder Mensch kann seine „Superkraft“ dafür einsetzen! Eine absolut wichtige Botschaft, die von Herzen kommt.

FAZIT:
Ein faszinierendes und gleichsam wichtiges Sachbuch, das informiert, unterhält und wachrüttelt!

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Veröffentlicht am 09.09.2022

Mentor des Schreckens - Ein klassischer Carter – hochspannend, brutal und blutig

Blutige Stufen (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 12)
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„Er hatte während seines Berufslebens schon zahlreiche Grausamkeiten erlebt. Er hatte aus nächster Nähe gesehen, zu welchen Abscheulichkeiten die Menschen fähig waren, und war an mehr blutrünstige Tatorte ...

„Er hatte während seines Berufslebens schon zahlreiche Grausamkeiten erlebt. Er hatte aus nächster Nähe gesehen, zu welchen Abscheulichkeiten die Menschen fähig waren, und war an mehr blutrünstige Tatorte gerufen worden als irgendjemand sonst im LAPD. Doch diese Bilder waren so entsetzlich… so brutal und abstoßend, dass eine eisige Kälte von seinem Körper besitz ergriff und ihn erzittern ließ. Er schmeckte saure Galle in seiner Kehle.“ (S. 198)

Meine Meinung:
Dies ist bereits der dreizehnte Fall für das Ermittler-Duo Dr. Robert Hunter und Carlos Garcia der „UV-Einheit“ des LAPD. Wie vom Alt-Meister des Schock-Thrillers gewohnt, wird es einmal mehr extrem brutal und blutig. Als eine junge Frau in ihrer Wohnung ermordet aufgefunden wird, die Leiche grausam entstellt und inszeniert, beginnt ein Fall, der die beiden Detectives mit einer harten und mühsamen Ermittlung konfrontiert…
„Blutige Stufen“ ist ein klassischer Chris Carter: Schockierende Morde mit extrem blutiger und brutaler Vorgehensweise, grausige Beschreibungen der Tatorte, detailreiche Darstellung von Obduktionsprozessen und ein Täter, der den Ermittlern immer einen Schritt voraus zu sein scheint. Auch wenn Autor Chris Carter seinem Grundmuster also treu bleibt, so ist auch die aktuelle Umsetzung doch noch immer absolut fesselnd. Zunächst bekommt der Täter einen breiten Raum zur Entfaltung seiner abartigen Taten, doch etwa zur Hälfte des Buches überrascht uns der Autor mit einem sich ändernden Modus Operandi und sorgt damit für noch mehr Verwirrung bei den Ermittlern. Erst nach rund 70% des Buches – und damit recht spät - kristallisiert sich eine erste Spur heraus – und Carter fügt seinem Plot einen weiteren Erzählstrang hinzu, was für Abwechslung sorgt.
Das Finale ist einmal mehr gewohnt spannend und dramatisch – und zwar bis zu den letzten Seiten des Buches. Chris Carter wäre nicht Chris Carter, wenn er uns zum Schluss nicht nachvollziehbar und in sich schlüssig alle Zusammenhänge aufzeigen würde, so dass der Fall nach turbulenten Schluss-Szenen als gelöst zu den Akten gelegt werden kann und der Puls der Leser*innen in den Normbereich zurückkehrt.

FAZIT:
Ein „klassischer Chris Carter“: spannend, stellenweise überraschend und vor allem extrem blutig und brutal.

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