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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.05.2022

Schön mit gewissen Abstrichen

Der vergessene Geschmack von Glück
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Wie schön ist bitte dieser Einband?! Noch dazu passt er perfekt zur Story.

Die Geschichte an sich konnte mich allerdings nicht uneingeschränkt überzeugen. Gefallen hat mir der Aspekt der verlorenen Leidenschaft ...

Wie schön ist bitte dieser Einband?! Noch dazu passt er perfekt zur Story.

Die Geschichte an sich konnte mich allerdings nicht uneingeschränkt überzeugen. Gefallen hat mir der Aspekt der verlorenen Leidenschaft fürs Kochen und wie die Hauptfigur diese nach und nach wiederentdeckt. Auch die Beschreibungen der malerischen schwedischen Landschaft und der abgelegenen Insel vor der Küste samt des in die Jahre gekommenen Hotels fand ich gut gewählt und umgesetzt. Ebenso wie die Hauptcharaktere und Nebendarsteller mit all ihren Eigenschaften und Charakterzügen. Da ich ein Fan von Büchern bin, die auf zwei Zeitebenen spielen, konnten mich auch die historischen Rückblicke in die Entstehungsgeschichte des Hotels und seiner Gründerin überzeugen.

Ich hätte mir aber gewünscht, dass die Geschichte realitätsnaher bleibt. So waren mir die Geister und ihr Schalten und Walten eindeutig zu unrealistisch und zu trivial. Das hätte es meiner Meinung nach nicht gebraucht. Die Verbindung zur Vergangenheit und die wiederentdeckte Leidenschaft fürs Kochen hätte anders – vor allem raffinierten und glaubwürdiger – gelöst werden können. So driftet der Roman leider zu sehr ins Kitschige und Seichte ab und lässt den Wunsch nach mehr Substanz bei mir zurück.

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Veröffentlicht am 19.10.2021

Hat mich nicht erreicht

Unter Freunden
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Als Flora eines Tages beim Aufräumen den lange verloren geglaubten Ehering ihres Mannes Julian findet, bricht ihr Weltbild zusammen? Flora beginnt, ihr Eheleben und alles, was sie sich zusammen aufgebaut ...

Als Flora eines Tages beim Aufräumen den lange verloren geglaubten Ehering ihres Mannes Julian findet, bricht ihr Weltbild zusammen? Flora beginnt, ihr Eheleben und alles, was sie sich zusammen aufgebaut haben, zu hinterfragen. Warum hat Julian nur vorgetäuscht, den Ring verloren zu haben? Hat er sie betrogen? Und was hat ihre beste Freundin Margot mit dem Geheimnis um den verschwundenen Ring zu tun?
Ich habe den neuen Roman von Cynthia D‘Aprix Sweeney als Hörbuchfassung gehört. Hör-Unterbrechungen meinerseits und die häufigen Zeitsprünge von der Gegenwart in die Vergangenheit und Erinnerungsfetzen der Hauptperson machten das Hören und Einordnen der Handlung ins Ganze nicht immer einfach. Obwohl die Charaktere und ihre Beziehungen zueinander hervorragend ausgearbeitet sind, konnte ich keinen Draht zu ihnen finden. Trotz der vielen detailreichen Einblicke in ihr Leben – das auf den Höhen und Tiefen des Künstler-Alltags basiert -, blieben sie mir fern. Sowohl die Gegenwart als auch die Rückblicke strahlen Distanz zur Handlung aus. Es wird viel über die besonderen Beziehungen der Hauptcharaktere berichtet, sie interagieren aber in Hier und Jetzt der Geschichte kaum miteinander. Dadurch wirkt die Handlung seicht, macht einen nicht neugierig und lässt eine gewisse Spannung vermissen. Eine nette Geschichte, die bei mir aber keinen nachhaltigen Eindruck hinterlässt.

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Veröffentlicht am 16.09.2021

Nicht mein Wohlfühlroman

Der Ort der verlorenen Herzen
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Ich dachte mir, wenn ich schon krank im Bett liegen muss, dann wäre das doch die beste Zeit für einen richtigen Wohlfühlroman mit viel Gefühl. Der Klappentext klang vielversprechend, auch wenn es für einen ...

Ich dachte mir, wenn ich schon krank im Bett liegen muss, dann wäre das doch die beste Zeit für einen richtigen Wohlfühlroman mit viel Gefühl. Der Klappentext klang vielversprechend, auch wenn es für einen Weihnachtsroman eigentlich noch etwas zu früh ist. Schnell stellte sich allerdings heraus, dass ich diesen Roman sicher nicht in die Kategorie Weihnachtsroman einordnen würde, auch wenn er in der Weihnachtszeit spielt. Leider passte die Zuordnung Wohlfühlroman mit viel Gefühl meiner Meinung nach auch nicht allzu sehr. Mir fehlen sowohl die Emotionen als auch die Tiefe in der eigentlich zunächst vielversprechend klingenden Handlung. Stattdessen wurde diese eher auf eine nüchterne und unterschwellig bedrückende Art und Weise erzählt. Eine besinnliche, festliche oder romantische Stimmung kam zu keinem Zeitpunkt auf – auch nicht am Ende.
Stattdessen reihte sich Drama an Drama, ohne irgendein Spannungsaufbau, ohne emotionale Tiefe, ohne eine wirkliche Interaktion der Charaktere miteinander. Vieles wurde nur kurz angerissen, bevor schon wieder das nächste Ereignis eintraf, bevor es wieder einen Rückblick in die Vergangenheit gab oder einen Sprung in die Zukunft. Nur um dann die wichtigen Stellen, die wichtigen Gespräche in meiner Meinung nach viel zu wenig Zeilen abzuhandeln. Ich habe leider so überhaupt keinen Zugang zu den einzelnen Charakteren finden können. Dabei waren die durchaus nicht uninteressant, ganz im Gegenteil. Aber auch hier fehlte es wieder an Tiefe und einer wirklichen Auseinandersetzung mit diesen Charakteren. Trotz der tollen Grundidee zu dieser Geschichte, konnte mich das Buch leider gar nicht in seinen Bann ziehen. Schade!

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Veröffentlicht am 28.08.2021

Hat mich nicht erreicht

Der Panzer des Hummers
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Ich habe selten so lange gebraucht, um nach dem Lesen eines Buches meine Eindrücke zu Papier zu bringen. Aber auch mit zeitlichem Abstand muss ich gestehen, dass selten ein Buch so wenig in mir bewegt ...

Ich habe selten so lange gebraucht, um nach dem Lesen eines Buches meine Eindrücke zu Papier zu bringen. Aber auch mit zeitlichem Abstand muss ich gestehen, dass selten ein Buch so wenig in mir bewegt hat und so wenig nachhallt. Das liegt gar nicht am Schreibstil, ganz im Gegenteil. Ich finde, die einzelnen Charaktere sind gut gelungen, das Buch liest sich flüssig und ich mag auch die Idee der komplizierten Familienkonstellation. Nur leider erschließt sich mir der Sinn dieses Buches in keinster Weise, der rote Faden fehlt, die Interaktion miteinander. Es gibt keine Entwicklung. Ganz befremdlich fand ich die Kapitel „aus dem Himmel“. Ich bleib am Ende des Buches ebenso ratlos zurück wie die Hauptcharaktere und hatte zuvor 336 Seiten die Hoffnung, irgendwann noch den Zugang zum großen Ganzen zu finden. Aber den soll es offenbar bewusst nicht geben. Oder ich bin absolut nicht die Zielgruppe und mir verschließt sich aus diesem Grund der Sinn?! Schade.

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Veröffentlicht am 01.08.2021

Viel Potenzial, aber es fehlt Tiefe

Das Haus der Frauen
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Ich muss zugeben, bei dem Buch fällt es mir nicht leicht, meinen Eindruck wiederzugeben. Einerseits finde ich die Idee zu dieser Geschichte mit all ihren Möglichkeiten großartig und absolut faszinierend. ...

Ich muss zugeben, bei dem Buch fällt es mir nicht leicht, meinen Eindruck wiederzugeben. Einerseits finde ich die Idee zu dieser Geschichte mit all ihren Möglichkeiten großartig und absolut faszinierend. In ihr steckt so viel Potenzial. Und da wären wir auch schon beim „Andererseits“. Meiner Meinung nach wurden diese Möglichkeiten nämlich nicht ganz ausgeschöpft. Mir fehlte die emotionale und erzählerische Tiefe, das Zwischenmenschliche, stattdessen wirkte die Story und der Schreibstil auf mich zu distanziert, farblos und verhalten. Als würde man eine Geschichte von einer dritten Person erzählt bekommen, die nicht dabei war.
Die Geschehnisse im letzten Teil des Buches gehen mir dann teilweise zu schnell, einige Wendungen kann ich nicht wirklich nachvollziehen und es bleiben für meinen Geschmack noch zu viele Fragen offen.
Wenn ich mir etwas für diese Geschichte wünschen dürfte, dann wären es mehr Seiten für mehr Tiefgang und Nähe zur Handlung. So bleibt es leider hinter meinen Erwartungen zurück, trotz der großartigen Grundidee.
Zum Inhalt: Die erfolgreiche Anwältin Soléne erleidet nach dem Selbstmord eines Mandanten einen Burnout. Um wieder Fuß zu fassen im Leben, nimmt die eine ehrenamtliche Beschäftigung als öffentliche Schreiberin im Pariser Frauenhaus "Palast der Frauen" an. Hier wird sie mit dem harten Schicksal der Bewohnerinnen konfrontiert und ihr werden so manches Mal die Augen geöffnet. Dabei gewinnt sie eine neue Sicht auf das Leben und sich selbst.
Der zweite Erzählstrang versetzt den Leser 100 Jahre zurück in das Leben der Gründerin Blanche Peyron, die ihr ganzes Dasein dem Engagement bei der Heilsarmee und der Hilfe für notleidende Frauen widmet.

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