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Veröffentlicht am 13.07.2019

Ein fesselnder Ostseekrimi der kurzweiligen Art

An der Förde singt der Tod
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"An der Förde singt der Tod" heißt der neue Förde-Krimi aus der Feder von Bengt Thomas Jörnsson. Der Krimi erscheint im April 2019 im Emons Verlag.

Die Dreharbeiten zur neuen Castingshow »Damp sucht den ...

"An der Förde singt der Tod" heißt der neue Förde-Krimi aus der Feder von Bengt Thomas Jörnsson. Der Krimi erscheint im April 2019 im Emons Verlag.

Die Dreharbeiten zur neuen Castingshow »Damp sucht den Topstar« gehen dem Ende entgegen, die letzten 6 Teilnehmer sind noch im Rennen, da wird die Moderatorin Lydia Kayser brutal ermordet. Für die Ermittler Paul Beck und Nick Harder geht nun das Stochern in einer bunten Show-Welt voller Intrigen und Konkurrenzdenken los. Die Teilnehmer wollen um jeden Preis gewinnen, kann einer von ihnen der Täter sein? Um näher an die Teilnehmer heranzukommen, riskieren es die Ermittler und schleusen Becks Freundin Lotta Lundkvist undercover als Moderatorin ein.

Der Trend zu Castingshows im Fernsehen ist ungebrochen, jeder will ein Star werden, die Konkurrenz ist groß und die Einschaltquoten sind hoch. Im vorliegenden Krimi bildet die Idee einer Show mit dem von DSDS abgeleiteten Namen "DSDT", gemeint ist "Damp sucht den Topstar", die Grundlage für einen spannenden Krimi.

Gemeinsam mit den Ermittlern kann man so einen direkten Blick hinter die Kulissen werfen und das skrupellose Gebahren im Showgeschäft miterleben. Bei den Teilnehmer wird nicht nur ihr Talent gezeigt, sie werden nicht selten bloß gestellt, wenn sie unter dem Erfolgsdruck ausrasten oder Tränen zeigen. So ist das Showgeschäft, die Zuschauer wollen wahre Emotionen sehen. Aber ein Mord ist schon eine ganz andere Sache.

Dank der sympathischen Kommissare erlebt man realistische Ermittlungen, die sie durch ihre lockeren Sprüche lebendig wirken lassen. Außerdem zeigt sich der harte Konkurrenzkampf der Casting-Teilnehmer, aber auch der Fernsehleute und Juroren und man erlebt, wie hart das Geschäft mit den Einschaltquoten im Fernseh-Business wirklich ist. The Show must go on, auch wenn es Tote gibt.

Zu Beginn gibt es eine Fülle von Verdächtigen, man lernt viele verschiedene Charaktere kennen, die auch die Ermittler vor Probleme stellen. Dank Lotta erfahren sie, was sich unter den Teilnehmern wirklich abspielt. Es zeigen sich auch einige private Vorlieben und Abneigungen und die Figuren bieten reichlich Unterhaltungseffekt.

Aber auch die Spannung kommt nicht zu kurz, obwohl die Sache unblutig abläuft, sorgt ein Einblick in die Psyche für Verwirrung und lässt die Teilnehmer in einem ganz anderen Licht erscheinen. Ein spannendes Finale sorgt für die Lösung der Ermittlungen und der Mord wird logisch aufgeklärt.


Die Schreibweise ist flüssig und toll geschrieben, die Charaktere bieten viele Facetten und die Idee mit der Castingshow finde ich einfach nur gelungen. Ein weiterer Spaß ist auch der geschickt ausgesuchte Name des Jurors Boland, der seinen Kandidaten häufig auf den Zahn fühlt und sie mit direkten Fragen versucht bloßzustellen.


Ein fesselnder Ostseekrimi der kurzweiligen Art mit interessanten Charakteren und lebendigen Einblicken ins Showgeschäft.


Veröffentlicht am 12.07.2019

Flammendes Plädoyer für die Rechte von Frauen

Wir sind viele, wir sind eins
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In "Wir sind viele, wir sind eins" beschreibt Melinda Gates ihrem Kampf für die Selbstbestimmung der Frau. Sie behauptet: "Wenn wir die Rechte der Frauen stärken, verändern wir die Welt." Das Buch erscheint ...

In "Wir sind viele, wir sind eins" beschreibt Melinda Gates ihrem Kampf für die Selbstbestimmung der Frau. Sie behauptet: "Wenn wir die Rechte der Frauen stärken, verändern wir die Welt." Das Buch erscheint als deutsche Übersetzung von Elisabeth Liebl im Droemer Knaur Verlag als Hardcover.

Melinda Gates und ihr Mann Bill haben eine Stiftung gegründet, die zig Milliarden Dollar in den Kampf gegen Hunger und Armut investiert. Melinda fordert, die Rechte der Frauen weltweit zu stärken. Denn in vielen Ländern leben Frauen trotz harter Arbeit in Armut und ohne das Recht auf selbstbestimmte Familienplanung, geschweige denn auf Bildung. Aber auch die Versorgung mit Impfstoffen ist in vielen Ländern nicht gewährleistet. Nur mit einer guten Ausbildung und Chancengleichheit können Frauen ihr Leben verbessern.


Als Informatikerin hat Melinda Gates sich in einer Männerdomäne behaupten können und gehört heute zu den reichsten und einflussreichsten Frauen der Welt. Diese Position nutzt sie energisch, um sich für die Rechte von Frauen einzusetzen und für bessere Lebensbedingungen, sowie eine selbstbestimmte Familienplanung zu kämpfen.

Ihr Buch beginnt Melinda Gates mit der Vorstellung ihrer eigenen Lebensentwicklung. Als Mutter von drei Kindern hat sie die Vorstellung, dass die Kindersterblichkeit in Entwicklungsländern immens hoch ist, sehr beschäftigt. Mit ihrem Mann Bill gründete sie eine eigene Stiftung, die Organisationen unterstützt, die sich für Frauen und Kinder in aller Welt einsetzen, besonders im Bereich des Gesundheitswesens und im Bildungswesen. Chancengleichheit ist eines ihrer Hauptkriterien und so erhofft sie sich eine bessere und gerechtere Welt, in der Frauen nicht mehr benachteiligt werden.


Ihre Arbeit dreht sich um Familienplanung, um verbesserte Impfbedingungen in armen Ländern, sie kämpft gegen Beschneidung von Mädchen und kämpft für die Gleichberechtigung und Anerkennung von Frauen auf der ganzen Welt. Aber auch das Problem von Kinderehen zeigt sie auf und gibt Einblick in diesen Teufelskreis, in dem Mädchen zu Müttern werden und damit chancenlos und hilflos den Männer ausgeliefert werden.

Mit ihrer Stiftung unterstützt sie viele Initiativen, die sich gegen alte kulturelle oder religiöse Traditionen wenden und vor Ort wichtige Aufklärungsarbeit betreiben. Denn nur wenn die Frauen ihre Chancen erkennen, wird das Elend, die Zerstümmelung, die Abhängigkeit und die Unterdrückung von Frauen enden.

Wer die Rechte von Frauen stärkt, sorgt auch für eine Verbesserung ihrer Lebenssituation. Bildung hilft gegen Armut, eigene, selbstbestimmte Familienplanung wirkt gegen Kindersterblichkeit und Tod im Kindbett.

Dieses Buch enthält am Ende eine Liste von verschiedenen Hilfsorganisationen, die man als Leserin finanziell unterstützen kann.

Melinda Gates flammender Appell hat mir sehr imponiert, ich bewundere sie für ihren eindrucksvollen Kampf für die Rechte von Frauen. Dieses Buch klärt über viele Themen auf, bringt reale Beispiele aus Melindas Kontakten ein und macht Hoffnung, das man Armut und Krankheiten überwinden kann. Gleichberechtigung macht Frauen stark und die Welt ein klein wenig besser.


Ein wichtiges Buch und eine ganz besonders imponierende Frauenpersönlichkeit. Unbedingt lesen!

Veröffentlicht am 11.07.2019

Dieses Buch rückt die Bäume wieder in den Fokus der Menschen!

Arboretum. 70 Bäume - 70 Städte
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Im Prestel Verlag erscheint das Sachbuch "Arboretum. 70 Bäume - 70 Städte" von Michael Jordan, für die Illustrationen sorgte Kelly Louise Judd.

Weltweit sorgen in unseren Städten Bäume für bessere Luft, ...

Im Prestel Verlag erscheint das Sachbuch "Arboretum. 70 Bäume - 70 Städte" von Michael Jordan, für die Illustrationen sorgte Kelly Louise Judd.

Weltweit sorgen in unseren Städten Bäume für bessere Luft, indem sie per Photosynthese Sauerstoff freisetzen. Sie sind unsere natürliche Rettung gegen Luftverschmutzung und ein Weg, den Mengen an Kohlendioxid erfolgreich zu begegnen.
Parks und Straßen mit Bäumen sind auch Schattenspender, grüne Erholungsoasen für Menschen und dank der Bäume wird auch aktiv Klimaschutz betrieben.

In manchen Städten sind spezielle Bäume Aushängeschild und häufig anzutreffen, wie die herrlichen Orangenbäume in Sevilla oder die Londoner Platanen, die höchste Schadstoffwerte tolerieren und damit zu den populärsten Stadtbäumen weltweit zählen.

"Bäume sind die Lungen der Erde." Zitat Seite 7

Bücher über die Natur gibt es in beträchtlicher Anzahl, doch Bücher über Bäume findet man nicht ganz so häufig. Das Besondere an "Arboretum" ist die Verbindung von speziellen Bäumen mit einzelnen Städten.


Zunächst einmal: Was bedeutet denn überhaupt ein Arboretum?

Es leitet sich vom lateinischen Wort „arbor“ (lat. für Baum) ab und ist eine Art Baumschule oder Forstgarten mit verschiedenen Laub- und Nadelbaumarten von einheimischer oder exotischer Art. Die Pflanzung dient der Öffentlichkeit als Lehr- und Anschauungsobjekt für die Vielgestaltigkeit von Holzgewächsen. Außerdem steht es Fachleuten zu Studienzwecken zur Verfügung.


Michael Jordan ordnet in diesem Buch einzelne Baumarten mit der jeweiligen Illustration bestimmten Städten zu und erklärt in den Texten die spezielle Verbindung zur jeweiligen Stadt.

Man erfährt neben wissenswerten Besonderheiten über die Baumarten auch interessante Informationen, was diese Bäume mit den jeweiligen Städten verbindet. Bei manchen Orten ist das naheliegend und sehr offensichtlich, bei manchen gibt es jedoch auch unerwartete Überraschungen.

So verbindet man beispielsweise Ginkgo mit Tokio, Kirschbäume mit Kyoto oder den Echten Ölbaum, also einen Olivenbaum mit Athen, den Rot-Ahorn mit New York, manche Bäume gehören einfach in diese Region. Das passt auch mit der Winter-Linde in Berlin, die man mit der Prachtstraße "Unter den Linden" verbindet.

Wieso sich allerdings ausgerechnet ein Amerikanisches Gelbholz (Cladrastis kentukea) im Hannoverschen Berggarten befindet, und dort zu einem gigantischen Veteranen herangewachsen ist, ist verwunderlich und doch möglich.

Gerade für diese speziellen Besonderheiten bietet das Buch eine Fülle von Informationen, die nicht nur Laien staunen lässt. Ohne Bäume wären die Ansichten der Städte trist und grau, die Luft schlechter und die Menschen depressiver.


Stadtbegrünung ist heutzutage ein wichtiges Thema um der Luftverschmutzung zu begegnen und die Wohn- und Lebensqualität der Menschen zu erhöhen. So wie wir Tiere zur Bestäubung oder Pflanzen als Nahrung brauchen, sind die Bäume ein wesentlicher Teil unserer Erde. Sie bieten Tieren Schutz und Nistplätze, produzieren Sauerstoff und spenden Schatten. Wichtige Aspekte, die man nur allzu leicht nicht genügend wertschätzt. Dieses Buch rückt die Bäume wieder in den Fokus der Menschen!

Veröffentlicht am 10.07.2019

Ein echtes Hygge-Buch mit verlockenden Rezepten rund um die Ernte aus dem Schrebergarten.

Schrebergarten-Kochbuch
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In ihrem "Schrebergarten-Kochbuch" gibt Christiane Leesker Tipps und Rezepte zum Einkochen und Haltbarmachen der Erzeugnisse aus dem Laubengarten. Das bunt bebilderte Buch enthält Fotos von Vanessa Jansen ...

In ihrem "Schrebergarten-Kochbuch" gibt Christiane Leesker Tipps und Rezepte zum Einkochen und Haltbarmachen der Erzeugnisse aus dem Laubengarten. Das bunt bebilderte Buch enthält Fotos von Vanessa Jansen und erscheint im Südwest Verlag.

Die Jahreszeiten im Wandel von Laubengärten zeigt dieses Buch auf bildhaft schöne Weise. Ob Oase der Ruhe, Blumenpracht, Laubenansichten oder die Ergebnisse der Ernte, man bekommt einen wunderschönen Einblick ins Gartenjahr und wird davon regelrecht verzaubert.


Wer auf Nachhaltigkeit und Achtsamkeit Wert legt, kauft regional oder saisonal oder baut sich sein Obst und Gemüse im eigenen Garten/Schrebergarten an. So bekommt man Bioware und es macht auch viel Freude, wenn man seine Lebensmittel selbst pflanzen, pflegen und später ernten kann. Die daraus zubereiteten Mahlzeiten sind ein ganz besonderer Genuss.

Wenn man dieses Buch durchblättert, bleibt man automatisch an stimmungsvollen Fotos hängen, die die wunderschöne Idylle der Gärten zeigen. Laubengärten sind städtische Oasen, Ruheinseln für gestresste Städter und Zuflucht von Familien aus ihren engen Wohnungen. Hier treffen mehrere Generationen und unterschiedliche Nationen aufeinander und tauschen sich über ihre Gartenergebnisse und Anbaumethoden aus. Der Begriff des "Urban Gardening" ist heute in aller Munde und der Trend geht wieder hin zu eigenem Anbau von ungespritztem Obst und Gemüse.

Je nach Jahreszeit werden hier 80 leckere Rezepte mit Bild und Zubereitungshinweisen angeboten, alle appetitmachend und saisonal wunderbar passen. Hier mal meine Lieblingsrezepte:


Der Frühling bietet Bärlauch-Pesto, Erdbeerkonfitüre, Holunderblüten-Sirup, Maibowle, polnischen Gurkensalat, Rhabarberkuchen mit Baiser, Spargel-Garnelen-Salat oder Waldmeister-Panna-Cotta mit Erdbeer-Sauce.


Im Sommer wird es fruchtig mit Clafoutis- Kirschauflauf, Himbeer-Cheesecake, Johannisbeereis am Stiel, Mirabellenpfannkuchen, Rosensirup, etwas herzhafter mit Pastasalat, Gazpacho, Kartoffelsalat, Sommergemüse-Eintopf und Tomatensauce.


Der Herbst stellt sich mit Birnen Chutney, Blumenkohlcurry, eingelegten Senfgurken, Feuertopf, herbstlichem Ofengemüse, Kürbisflammkuchen, Mangoldsalat, Reibeplätzchen und Schoko-Birne-Walnuss-Kuchen, sowie Quittenmuffins und Zwetschgenknödeln vor.


Winterliche Küche gibt es in Form von Bratapfelkuchen, Borschtsch, Grünkohllasagne, Lauchquiche, Rotkohlsuppe, Winterrohkost, Wirsing-Linsen-Curry, Wirsingrouladen und Zwiebelkonfitüre.


Es ist eine schöne kulinarische Reise, bei der man sofort Appetit bekommt und der herrliche bunte Bilderreigen mit den Gartenansichten zeigt Pflanzen, Blüten und Obst und die Freude der Menschen beim gemeinsamen Gartentreffen. Die Fotos wirken sehr klar und eindrucksvoll und sorgen für Hygge-Gefühle.

Mir hat der Blick über den Gartenzaun unheimlich viel Spaß gemacht, die Eindrücke von Gartenansichten und feiernden Gartenfreunden sorgen regelrecht für Hygge-Stimmung und die saisonalen Rezepte sind vielfältig und passen wunderbar zum Thema.

Dieses Buch ist ein echtes Kleinod mit verlockenden Rezepten rund um die Ernte aus dem Schrebergarten. Es verführt zum Anschauen und Nachkochen- und Backen, zum Einmachen und Marmelade kochen. Die wunderbaren Bilder sind eine wahre Gartenfreude, Pflanzen, Früchte und Gerichte werden toll auf den Fotos in Szene gesetzt und lassen eigene Gartenerinnerungen in den Gedanken aufsteigen.


Herrlich bunter Rezept- und Bilderreigen - wunderbar passend zu den Jahreszeiten. Sehr schöne Fotos sorgen sofort für Hygge-Gefühle.

Veröffentlicht am 09.07.2019

Humorvoller und unterhaltsamer Zug durch das Schrebergartenleben

Rita räumt die Hecke auf
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Im Knaur Verlag erscheint am 1. Juli 2019 Carsten Uekötters Taschenbuch "Rita räumt die Hecke auf".

Im Kleingartenverein »Abendröte« geht die Angst um, dass Frauen dort die Macht übernehmen könnten. ...

Im Knaur Verlag erscheint am 1. Juli 2019 Carsten Uekötters Taschenbuch "Rita räumt die Hecke auf".

Im Kleingartenverein »Abendröte« geht die Angst um, dass Frauen dort die Macht übernehmen könnten. Die Zeit für den ersten Vorsitzenden Manni Bückebusch ist abgelaufen, doch Manni klebt an seinem Posten. Rita und Ralf sind ebenfalls begeisterte Laubenpieper, doch als Ralf sich für Manni ausspricht, geht das Rita gegen den Strich. Warum sollte nicht einmal eine Frau Vereinsvorsitzende sein und das Zepter in die Hand nehmen?

Bei diesem Roman geht es um den Kampf einer Laubenkolonie um ihren Fortbestand, in diesem Fall übernimmt eine Frau, Rita, die Rolle der engagierten Vorkämpferin. Sie möchte um jeden Preis die Bedrohung der Kleingarten-Kolonie abwehren und läuft zu großer Tour auf. Dabei sind ihr ihre männlichen Komparsen nicht immer eine Hilfe, aber sie weiß sie zu nehmen und setzt sich und ihre Rettungspläne erbittert durch. Die Themen sind aus dem Leben gegriffen, man erlebt es heutzutage immer wieder, dass Kleingärten um ihre Funktion gebracht werden und zu Bauland umfunktioniert werden.
Rita und ihre Kleingärtner nehmen das jedoch nicht hin. Ihnen ist ihr Garten ein Ruheort zum Entspannen, zum Ernten und Jäten und zum sozialen Miteinander, nicht nur in der Laubenkneipe, die den schönen Namen "Gießkanne" trägt. Das Schreber-Leben bedeutet auch das Zusammenwachsen von Kulturen, denn hier kommen viele Nationen friedlich und harmonisch miteinander aus.

Der Erzählstil ist humorvoll, locker, lebendig und sehr leicht zu lesen. Es ist eine Lektüre zum Entspannen und sich in diese Kleingärten hineinzuträumen. Der Dialekt der Ruhrpöttler kommt ab und zu zum Zuge, ansonsten geht es sprachlich leger zu. So wie man halt unter Laubenpiepern miteinander spricht.

Was sich Rita alles so einfallen lässt, um ihre Kolonie weiter zu führen, sorgt einfach für gute Unterhaltung. Ich habe sie gern auf ihrem Weg begleitet, wieder Ruhe und Frieden in die Kolonie Abendröte ziehen zu lassen. Mit reichlich Frauenpower hat sie ihre männlichen Mitstreiter gut angeführt und ich habe sie, ihren Mann Ralf, Manni, den alten Lauben-Vorsitzenden, Wilma und Otto und auch Herrn Selting und Sythenstein gerne bei ihren Erlebnissen begleitet.

Mit dieser leichten Unterhaltung erlebt man die Vorgänge in einer Kleingarten-Kolonie hautnah mit. In dieser bunt gemischten "Familie" ist nicht immer alles eitel Sonnenschein, denn Bauland ist knapp und man muss sich schon gegen Behörden behaupten, um weiterhin Gartenfreude in Ruhe und Frieden genießen zu können.