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Veröffentlicht am 12.01.2019

Komplexer und akribisch genauer Justizkrimi mit Thrillerelementen

Eisenberg
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Andreas Föhr bringt in diesem Krimi sein juristisches Fachwissen ein und erfindet Dr. Rachel Eisenberg, die als Strafverteidigerin unvoreingenommen die Verteidigung eines maßgeblichen Mörders übernimmt. ...

Andreas Föhr bringt in diesem Krimi sein juristisches Fachwissen ein und erfindet Dr. Rachel Eisenberg, die als Strafverteidigerin unvoreingenommen die Verteidigung eines maßgeblichen Mörders übernimmt. Sie ist frisch getrennt von ihrem Mann, mit dem sie eine gemeinsame Kanzlei führt und beide haben eine pubertäre Tochter.

Rachel ist ständig bemüht, ihr arbeitsreiches Leben in Einklang mit etwas Privatleben mit ihrer Tochter zu bringen. Der vorliegende, sehr komplexe Fall macht es ihr da recht schwer.



Beim vorliegenden Krimi bekommt der Leser einen realistischen und eindrucksvollen Einblick über die Arbeit eines Anwalts und die Abläufe von Gerichtsprozessen geboten. Außerdem gibt es Suchaktionen nach verschwundenen Personen, als das nimmt einen großen Teil der Handlung ein, was zwar hochinteressant, aber auch etwas trocken und eher spannungsarm daherkommt.



Mit kurzen Kapiteln und einer klaren, juristisch geprägten Sprache fesselt der Autor seine Leser und sorgt mit einigen Wendungen und Cliffhangern für Interesse für den vorliegenden, ziemlich kniffligen Fall, der sich aus zwei Erzählsträngen zusammensetzt. Neben der Verteidigungsgeschichte gibt es einen zweiten Strang über die Albanerin Leonora, die sich illegal in Deutschland auf der Flucht befindet. Zwischen beiden Handlungen vermutet man zwar eine gemeinsame Verbindung, bekommt aber die Zusammenhänge erst nach und nach geboten. Wechselnde Verdächtige und neue Erkenntnisse und Indizien sorgen für lange Unwissenheit des Lesers.

Rachel Eisenberg ist eine kühle, sachlich wirkende Figur, deren Privatleben im Buch keine übergroße Rolle einnimmt, von der man aber einiges erfährt und mit ihr mitfühlen kann. Sie geht in ihrer Arbeit auf, geht beruflich einige Risiken ein und nutzt selbst nicht ganz legale Arbeitstaktiken für den guten Zweck. Das macht sie zu einer eindrucksvollen Figur, die ich am meisten in ihrer Beziehung zu ihrer Tochter oder als Hilfe für Menschen in Notsituationen sympathisch finde. Ihre Wortgewandheit und Schlagfertigkeit kann sie in ihrem Beruf gut einsetzen und sie kann sich damit auch gegen ihre männlichen Kollegen behaupten.

Auch die anderen Charaktere sind interessant gezeichnete Figuren, deren Rolle im Krimi reichlich Aufmerksamkeit erfordert. Man muss sich ständig vor Augen halten, welche Rolle man ihnen zutraut und inwieweit sie Schuld auf sich geladen haben.


Während die erste Hälfte des Buches noch eher spannungsarm geschildert wird, sorgen eine dramatische Verfolgungsfahrt, neue Personenerkenntnise und ein sehr actionreicher Showdown für fesselnde Lesestimmung. Am Ende bin ich doch von der Komplexität des Krimi überzeugt und empfehle ihn allen, die sich für juristische Dialoge und fundierte Aufklärungsarbeit interessieren.


Veröffentlicht am 10.01.2019

Wunderbar atmosphärische Geschichte

Der Duft von Meer und Thymian
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Dieses Buch dreht sich um Bills Nachforschungen nach einer Erbin, um die Flucht der jungen Emeline und um die Zeit ihres Aufenthaltes im Süden Frankreichs.


Laura Madeleine sorgt mit ihrem gefühlvollen ...

Dieses Buch dreht sich um Bills Nachforschungen nach einer Erbin, um die Flucht der jungen Emeline und um die Zeit ihres Aufenthaltes im Süden Frankreichs.


Laura Madeleine sorgt mit ihrem gefühlvollen und sehr bildhaften Schreibstil für wunderschöne Lesestunden. Dabei sieht man die Küche Südfrankreichs vor den eigenen Augen, bekommt die Zubereitung und sogar die wohlriechenden Aromen der Gerichte erklärt. Fast scheint die Zeit im Rückblick stillzustehen, hier ist das Alltagsleben sehr präsent. Man fühlt sich einfach wohl in der Küche von Clemence, sieht aber auch, dass das harte Arbeit ist, denn es gibt einige Münder zu füllen und Zeit sparende Küchenmaschinen gab es damals noch nicht. Die Bewohner der Gegend sind relativ arme Bauern und Fischer und sind auf ihre eigenen Produkte angewiesen, daher werden nur regionale Zutaten verwendet.
Dieser Roman wird im ständigen Wechsel aus Bills und Emelines Perspektive erzählt. Besonders die Kapitel über Emeline lassen mich eintauchen in die romantische Liebesgeschichte, die wunderbar beschriebene Landschaft, die Düfte der Lavendelfelder und fast hatte ich den Geschmack der herrlichen Gerichte der südfranzösischen Küche auf den eigenen Lippen.
Die Ausarbeitung der Charaktere ist vielschichtig und genau, man kann die Figuren ihrer jeweiligen Zeit durch bestimmtes Auftreten und Verhalten zuordnen.
Während Bills abenteuerlicher Suche nach Emeline, muss er von England durch ganz Frankreich bis an die Grenze zu Spanien reisen. Diese Reise ist für ihn sein ganz persönliches Abenteuer, denn er ist bisher nicht groß gereist. Seine Ehrlichkeit sorgt dafür, dass er unbedingt die Wahrheit über Emeline herausfinden will. Einige unterhaltsame Wegbegleiter unterstützen ihn bei seinem Vorhaben und führen ihn bis zu Emelines Aufenthaltsort.
Emeline ist anfangs eine einsame, von bösen Träumen eingeschüchterte Person, sie entwickelt sich zu einer mutigen jungen Frau, die völlig auf sich gestellt ihre Heimat verlässt, um sich als Außenseiterin in einem fremden Land mit ihrer Hände Arbeit über Wasser zu halten. Das erfordert schon viel Selbstdisziplin und Durchsetzungswillen. Aber sie hat Glück, denn sie findet auch Menschen, die es gut mir ihr meinen und sie findet einen Seelenverwandten.
"Der Duft von Meer und Thymian" sorgt für die Gerüche nach französischer Küche beim Lesen, für eine Vielfalt von Aromen und für eine unterhaltsame Geschichte, die ein Familiengeheimnis aufklärt. Ein wenig Abenteuer, Kochatmosphäre und Wohlfühlstimmung sind hier garantiert und sorgen für entspannende Lesezeit.

Veröffentlicht am 01.01.2019

Interessanter und aufschlussreicher Ernährungsratgeber

Happy Food
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Unsere Ernährung ist häufig aus unserer Erziehung heraus ein Standardprogramm. Es läuft nach bestimmten Mustern ab und erst wenn man eventuell allergische Probleme bekommt, bestimmte Vorlieben entwickelt ...

Unsere Ernährung ist häufig aus unserer Erziehung heraus ein Standardprogramm. Es läuft nach bestimmten Mustern ab und erst wenn man eventuell allergische Probleme bekommt, bestimmte Vorlieben entwickelt oder sich einfach nur gedanklich damit befasst, wird man seine Ernährung bewusst planen und umstellen.

Die heutige Industrie bringt vorgefertigte Lebensmittel auf den Markt und Zeitdruck und Stress lassen viele Menschen dort zugreifen. Doch der Körper braucht etwas anderes als Weizenmehl, Zucker, Geschmacksverstärker und reagiert mit Depressionen, Darmproblemen und Trägheit.

Dieses Sachbuch macht den Lesern klar, worauf der Körper reagiert und wie man ein gesundes Wohlbefinden allein durch die Ernährung erreichen kann.

Es beginnt im Darm, nur eine gesunde Darmflora enthält die nötigen Darmbakterien, um alle Lebensmittel gut aufzuspalten und dem Körper in positiver Energie zur Verfügung zu stellen. Die sogenannte Darm-Hirn-Achse ist von entscheidender Bedeutung, sie zeigt, wie sehr Essen unser Wohlbefinden lenkt.

Eine Ernährung mit bestimmten Lebensmitteln kann sogar gegen Demenz und Depressionen helfen.

Die Autoren erklären auf verständliche Weise, wie bestimmte Forschungsergebnisse aussehen, welche negativen Auswirkungen manche Ernährung nach sich zieht und wie man sich gesund ernähren sollte. Sie zeigen die biochemischen und mikrobiologischen Wechselwirkungen von bestimmten Lebensmitteln auf einen gesunden Darm, auf die Gefäße und auf das Gehirn. Es ist ein ganzheitlicher Ansatz, der hier vorliegt.

Sie bringen die Superfoods ins Gespräch, stellen althergebrachte Gemüse und Körner vor, die dem menschlichen Körper viel Energie geben und ihn nicht wie die Transfette oder chemischen Zusätze behindern. Auch Olivenöl ist sehr gesund und entgegen der herkömmlichen Meinung, wenig Fett wäre gesünder, soll man dort nicht sparsam sein.



Naturbelassene Nüsse sind zum Beispiel echtes Futter für das Gehirn, ein Glas Rote-Bete-Saft senkt den Bluthochdruck auf natürliche Weise und Mangold ist ein erstaunliches Gemüse und kann gegen Depressionen wirken. Weizenkleie, Hafer und Roggen sind immer wieder gute Faserstoffspender und für eine gesunde Darmflora wichtig.

Es gibt noch weitere interessante Erkenntnisse, man liest und staunt und erkennt die Vorzüge einer bewussten Ernährung. Allerdings wurde mir auch bewusst, wie sehr wir doch unser Essverhalten vom Angebot der Supermärkte leiten lassen. Hier muss ein Umdenken stattfinden, auch in der Landwirtschaft und Politik, die wieder vermehrt alte Sorten und bestimmte Gemüse fördern sollten.

Die Rezepte sind vielfältig, häufig wird ein Dampfgarer empfohlen. Mich haben die meisten Gerichte nicht sofort angesprochen, erst über die Schiene, wie gesund sie sind, konnte ich mir dafür mehr erwärmen. Das ist sicherlich ein Lerneffekt und man muss sich damit bewusst auseinandersetzen.

Häufig sind die Rezepte aber nicht unbedingt familiengeeignet. Grünkohl, Blumenkohl, Hering, Süßkartoffel und mexikanische Bohnen stehen sicherlich bei vielen Familien auf dem Speiseplan. Wie man sie richtig dämpft, verarbeitet und mit welchen Beilagen serviert, ist aber auch eine Lernsache.



Die Zubereitung wird verständlich erklärt, es sind meistens wenig Zutaten nötig und die Zubereitung erfolgt schonend, um möglichst viele Vitamine zu binden.

Es gibt herzhafte Gerichte wie die gefüllten Tortillas, milchsauer eingelegtes Gemüse, Gazpacho, Cashewbutter und süße Dinge wie Bananeneis, ganz ohne Kristallzucker.

Gewusst wie, kann man viele Geschmäcker zufriedenstellen.

Wichtig ist vor allem, das man sich mit der Materie vertraut macht, das Erfahrene mit bekannten Allergien abstimmt und so den geeigneten Ernährungsplan für die eigene Familie aufstellen kann. Ich habe einige Erkenntnisse gewonnen, die ich von nun an in meiner Kochroutine einbauen werde. Besonders die Aufklärung über die wichtigsten gesunden Lebensmittel hat mir gut gefallen.



"Happy Food" bringt viel Wissen rund um die Ernährung mit sich. Mit diesem Ratgeber muss man sich bewusst beschäftigen und wird am Ende einige sinnvolle Tipps für die eigene Ernährung mitnehmen können. Ein zukunftsweisender Ernährungsratgeber, der dort ansetzt wo man sagt: Essen hält Körper und Geist zusammen.

Veröffentlicht am 19.12.2018

Ein hilfreicher Ratgeber bei Reizdarm

FODMAP
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In ihrem Ernährungsratgeber "FODMAP Beschwerdefrei genießen bei Reizdarm"stellt Cecilie Hauge Ågotnes 80 Low-FODMAP-Rezepte für einen gesunden Darm vor. Das Buch erscheint im Südwest Verlag.

Menschen ...

In ihrem Ernährungsratgeber "FODMAP Beschwerdefrei genießen bei Reizdarm"stellt Cecilie Hauge Ågotnes 80 Low-FODMAP-Rezepte für einen gesunden Darm vor. Das Buch erscheint im Südwest Verlag.

Menschen mit Reizdarmsyndrom leiden unter ihren Bauchschmerzen und Verdauungsbeschwerden, die durch bestimmte Kochlenhydrate ausgelöst werden. Mit einer Low-FODMAP-Diät kann man die Lebenssitutation erheblich verbessern und die Beschwerden lindern. Man muss nur genau wissen, auf welche Zutaten man verzichten muss. Dazu gehören Zwiebeln, Knoblauch, Milch und Brot. In ihrem Buch hat die Autorin 80 leckere Rezepte vorgestellt, die der ganzen Familie schmecken werden und die Betroffenen beschwerdefrei leben lassen.

Bei Reizdarm-Syndrom liegen funktionelle Erkrankungen des Darm-Traktes vor, eine Ernährungstherapie kann für eine schnelle Besserung der Symptome sorgen. Diese Therapie nennt sich FODMAP-Konzept, das ist die Abkürzung für 'fermentierbare Oligo-, Di- und Monosaccharide sowie Polyole', die Reizdarm-Betroffene vermeiden sollen.

Oft können gerade Betroffene gute Ratschläge im Umgang mit ihrer Krankheit geben. In diesem Buch erläutert die Cecilie Hauge Ågotnes sehr verständlich die Ursachen ihrer Beschwerden und zeigt Wege auf, wie die Folgen gelindert werden können. Ihre einleitende Erklärung zur Krankheit bringt Klarheit, auf welche Lebensmittel man verzichten sollte und wie man die Ernährungsumstellung vornehmen kann. So erhalten auch Angehörige einen guten Überblick und können sich gut darauf einstellen. Der Verzicht auf bestimmte Lebensmittel ist unerlässlich, doch die Ernährung kann dennoch genussvoll, lecker und ausgewogen sein. Die Autorin ist eine gute Köchin und hat spezielle Rezepte entwickelt, die FODMAP-arm sind und doch lecker schmecken.

Mit Ideen für Frühstück, Suppen und leichte Gerichte, Essen für die Arbeit, Hauptgerichte, Süßes und Saucen und Dressings gibt es für jede Gelegenheit das richtige Rezept.

Als informative Nachschlaghilfe gibt es im Buch eine Liste mit Lebensmitteln, die als Low-FODMAP-Produkte gelten. Das ist sehr praktisch.

Die Rezepte sind relativ einfach zuzubereiten, sie benötigen wenige Zutaten, sowie Arbeitsschritte. Die Aufmachung mit Fotos ist ansprechend, die Zutatenlisten übersichtlich und zusätzliche Tipps geben Infos für Variationen der Gerichte. Die Rezepte sind vielfältig und es gibt von einem leckeren Lammcurry, Hähnchenauflauf, Lasagne, Suppen, Sandwiches über Milchreis (mit lactosefreier Sahne und Milch) bis hin zu Macarons alle möglichen Vorschläge, die Appetit machen. Besonders ein Schoko-Traumkuchen verführt nicht nur Menschen mit RDS. Das Kapitel über Dipps und Saucen, die auf der Basis von gemahlenem Reis entstehen, hat mich besonders interessiert.

Einen Stern ziehe ich ab, weil ich die fehlenden Nährwertangaben als Nachteil bewerte.


Dieses Ernährungsbuch bietet Rezepte für alle Gelegenheiten mit lactosefreien und glutenfreien Lebensmitteln und Low-FODMAP-Produkten, die Betroffenen helfen.

Veröffentlicht am 16.12.2018

Mysteriöse, schaurig schöne Geschichte aus den Schottischen Highlands

Die Melodie der Schatten
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Von Maria W. Peter gibt es bereits einige schöne historische Romane, ihr neues Buch "Die Melodie der Schatten" spielt in den Highlands in Schottland. Es erscheint im Bastei Lübbe Verlag.


Schottland, ...

Von Maria W. Peter gibt es bereits einige schöne historische Romane, ihr neues Buch "Die Melodie der Schatten" spielt in den Highlands in Schottland. Es erscheint im Bastei Lübbe Verlag.


Schottland, 1837: Zum Glück entgeht Fiona Hemington auf einer Reise einem brutalen Überfall auf ihre Kutsche, sie flüchtet zu Tode erschrocken und findet in dem abgelegenen Herrenhaus Thirstane Manor Zuflucht. Der Besitzer, Aidan Thirstane, nimmt Fiona als Gast auf, doch er ist Fiona unheimlich und er scheint ein dunkles Geheimnis zu haben. Außerdem wird sie von schaurigen Träumen und seltsamen Geräuschen verfolgt. Liegt auf dem Haus ein Fluch?


Dieser Roman führt den Leser direkt in die nebligen schottischen Highlands mit ihren alten Mythen und damit auch in eine recht düstere Geschichte. Das alte und etwas heruntergekommene Anwesen Thirstane Manor bietet die passende Kulisse für die merkwürdigen mysteriösen Vorgänge, die Fiona vor Ort so zu verfolgen scheinen.


Die Protagonisten Fiona und Aidan sind Maria W. Peter gut gelungen, sie beschreibt sie mit vielschichtigen Zügen und besonders ihre inneren Probleme werden gut sichtbar. Fiona ist eine junge Lady, die an einer besonderen Krankheit leidet und im Roman eine entscheidende Entwicklung durchmacht. Anfangs noch verschüchtert und unsicher, später dann wesentlich selbstbewusster und auch über ihre Familie werden ihr die Augen geöffnet.


Sir Aidan Thirstane wirkt anfangs wie ein Unhold, doch er hat einige schwere Dinge durchgemacht, das wird ebenfalls nach und nach deutlich.


Weil beide Figuren ihr Päckchen zu tragen haben, wuchsen sie mir ans Herz und ich war von der Handlung gebannt. Auch wenn ich mystische Romane sonst eher meide, konnte mich das Buch bis zum Ende mitreißen.


Die anderen Figuren sind eher Nebenfiguren, die zum besseren Verständnis der Hauptfiguren auftreten, doch auch hier habe ich die Vorgänge und Handlungen gespannt mitverfolgt.


Im Grunde beschreibt der Roman die spezielle Beziehung von Fiona und Aidan, die mich ein wenig an "Die Schöne und das Biest" erinnert.

Wie ich es von Maria W. Peter gewohnt bin, zeigt sie die historischen Hintergründe sehr detailgenau und baut die Verbindung zwischen Schottland und Australien raffiniert in die Geschichte ein. Vor diesen Vorgängen erklärt sich dann auch so manche Figur und ihr Handeln näher. Es geht hier auch um die Vertreibung von schottischen Siedlern und um Willkür der jeweiligen Landesherren.


Neben dem zur Zeit passenden Umgangs- und Gesprächston sorgen auch einige schottisch-gälische Ausdrücke für sprachliche Übereinstimmung mit den Schauplätzen und im Anhang finden sich dazu nähere Erklärungen.

Manchmal kamen mir die Handlungen der Akteure doch etwas sehr klischeehaft und ein wenig in die Länge gezogen vor. Doch die Spannung konnte mich immer weiter für sich gewinnen. Dabei war es nicht so sehr das Schaurige was mich angezogen hat, sondern eher die persönlichen Enthüllungen, das Leben in dem Herrenhaus, die Kleidung und die Vorbereitungen zum Ball. Dies alles sorgt für eine stimmige Geschichte, die ein bestimmtes Licht auf die Vergangenheit wirft. Mehr möchte ich an dieser Stelle dazu nicht verraten.



Dies ist ein atmosphärisch düsterer, aber packender Roman vor der mystisch anmutenden schottischen Kulisse eines alten Herrenhauses. Wer Geschichten um Halloween mag, findet hier einen historischen Roman mit Spuk und Schatten und dem Grusel von Samhain.