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Veröffentlicht am 06.04.2019

Unterhaltsamer Sommerroman von der Amalfi-Küste, leider nicht so packend wie der Vorgängerband.

Unter dem Limonenhimmel
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Nach "Ein Sommer wie Limoneneis" entführt uns Marie Matisek mit einem weiteren Roman "Unter dem Limonenhimmel" wieder an die wunderschöne Amalfi-Küste. Das Buch erscheint im Knaur Verlag.

"Die Gerüche ...

Nach "Ein Sommer wie Limoneneis" entführt uns Marie Matisek mit einem weiteren Roman "Unter dem Limonenhimmel" wieder an die wunderschöne Amalfi-Küste. Das Buch erscheint im Knaur Verlag.

"Die Gerüche in der Luft - Zitronen, natürlich, aber auch Rosmarin, Gras, frisch gewaschene Wäsche, Kaffee. Geräusche - die Vögel in den Bäumen, das sanfte Rauschen der Blätter, Zikadenzirpen, dann und wann das leise, freundliche Meckern der Ziegen im Zitronenhain...." Zitat S. 166

Amalfiküste. Endlich sind Lisabetta und Marco nach Jahre der Trennung glücklich als Paar vereint. Leider ziehen dunkle Wolken in Form eines alten Schuldscheins auf, den Marcos Großvater vor Jahren unterschrieben hat. Beim Spiel setzte er einen Teil seiner Limonenplantage als Einsatz. Mit einem Verlust dieses Landes wäre Marcos Existenz im freien Fall. Was sollen sie jetzt machen?

Nach dem tollen ersten Band konnte ich es kaum abwarten, wieder an die Amalfiküste auf die Limonen-Plantage der Pantanellas zurückzukehren.
Es gibt ein Wiedersehen mit all den Figuren des Vorbandes. Gemeinsam mit Marco und seiner Jugendliebe Lisabetta erlebt man ihre neu erwachte Liebe, die Handlung wird ergänzt durch den netten Eisverkäufer Pippo mit seiner Ape, Marcos Vater Raffaele und Lisabettas Mann Remo, der mit seiner Art den fiesen Charakter des Buches liefert.

Marie Matisek bringt mit ihrem locker-leichten Schreibstil den Leser direkt ins zauberhafte Ambiente der Amalfiküste. Sie erzählt die Geschichte wechselweise aus Marcos, Lisabettas und Pippos Sicht und bringt zusätzlich einige Rückblicke aus der Vergangenheit ein, die die Beziehungen der Figuren in ihrer Jugend schildern. So versteht man ihre Freundschaft und erkennt, welche Freuden, aber auch welche Probleme sie umgaben.


Schnell war ich wieder gefangen von der italienischen Lebensart, dem Genuß am Essen und dem herrlichen Blick auf die wunderschöne Landschaft.
Die Liebe von Marco und Lisabetta unterliegt einigen Widrigkeiten, die mich sehr gut unterhalten haben, doch auch wenn sie gemeinsam mehrere Hürden überwinden konnten, so konnte ich nicht richtig mit ihnen mitfühlen und bangen.

Was mich ziemlich gestört hat, waren die häufig eingebauten Rückblenden und Fußnoten als Verweise auf Inhalte des vorangegangenen Buches.

Dadurch zieht sich die Story ziemlich, es hat mich von der eigentlichen Handlung abgelenkt und ich konnte mich nicht so richtig in die Geschichte fallen lassen.

Im Grunde fehlte es mir an Spannung, das konnten auch die liebevoll gezeichneten Figuren nicht überspielen. Der erste Band hatte noch mehr Pepp und ich habe die Charaktere mehr begleiten können.


"Unter dem Limonenhimmel" ist durch das schöne Setting ein unterhaltsamer Sommerroman. Es ist eine leichte Lektüre über Familie, Freundschaft, Liebe. Inhaltlich konnte mich dieser Band nicht so überzeugen wie der Vorgänger.

Veröffentlicht am 26.02.2019

Bei diesem Band fehlte mir der übliche Wohlfühleffekt

Der fabelhafte Geschenkeladen
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Die Romanreihe aus der Valerie Lane von Manuela Inusa geht weiter. Der fünfte Band trägt den Titel "Der fabelhafte Geschenkeladen" und erscheint ebenfalls im Blanvalet Verlag.

Die Valerie Lane liegt in ...

Die Romanreihe aus der Valerie Lane von Manuela Inusa geht weiter. Der fünfte Band trägt den Titel "Der fabelhafte Geschenkeladen" und erscheint ebenfalls im Blanvalet Verlag.

Die Valerie Lane liegt in Oxford und ist eine der romantischsten Straßen der Welt. Dort betreibt Orchid einen Geschenkeladen, mit dem sie sich einen Lebenstraum erfüllt hat. Sie lebt in einer Beziehung zu Patrick, so richtig glücklich ist sie allerdings nicht, denn Patrick scheint etwas vor ihr zu verheimlichen und spricht nicht gern über sich und seine Kindheit. Orchid wünscht sich mehr Offenheit und ist enttäuscht, außerdem entdeckt sie ihre Gefühle für den Blumenhändler Tobin.

Seit dem ersten Band mag ich die Valerie Lane Reihe von Manuela Inusa und verfolge sie gerne weiter.

Mir gefällt die enge und harmonische Verbundenheit der Freundinnen und besonders den etwas altmodischen Charme dieser hübschen Einkaufsstraße im britischen Oxford, den Manuela Inusa so bildhaft schön beschreibt. Wer möchte da nicht gerne mal bummeln gehen und eine Tasse Tee trinken oder sich im Wollgeschäft umsehen.


Von Erzählstil überzeugt der lockere und leicht romantische Ton der Geschichte wie immer und man fühlt sich sofort in dieser kleinen Strasse mit den liebenswürdigen Charakteren heimisch. Denn diesen Charakteren ist es zu verdanken, dass man als Leser immer wieder gerne diesem Charme der kleinen Straße erliegt.

Nun wird die Geschichte von Orchid erzählt, leider konnte ich mit ihr nicht warm werden. Ihre Gefühle schwanken zwischen zwei Männern hin und her, damit verletzt sie beide, doch irgendwie denkt sie nur an sich und verhält sich recht selbstsüchtig. Dabei wirkt sie ansonsten so hilfsbereit und hat stets für andere ein Ohr. Diese Charakterzüge passen für mich nicht zusammen und ich konnte mich für ihre Gefühle nicht erwärmen. Das romantische Prickeln hätte ich mir anders gewünscht.

Als sich Patrick endlich dazu entscheidet, Orchid die Wahrheit über sich zu erzählen, scheint es für einen guten Ausgang der Beziehung zu spät zu sein. Sein Geheimins wirkt recht spannend.

Leider passte für mich diese Neuigkeit nicht zum üblichen Stil der Reihe, es hat etwas von kriminalistischem Hintergrund und damit wird der Charme der Geschichte völlig entzaubert.

Die persönliche Entwicklung von Orchid hat mich etwas enttäuscht, auch wenn ein überraschendes Ende dann das Buch doch noch harmonisch abschliesst. Auch bei den anderen Protagonistinnen gibt es Veränderungen, die ich gerne mitverfolgt habe.

Nun hoffe ich mal, dass sich Orchid doch fängt und ihren Weg nicht mehr so wankelmütig weiter geht.


Der fünfte Band konnte mich nicht vollständig überzeugen, mir fehlte der übliche Wohlfühleffekt und das lag hauptsächlich an Orchids Charakter.

Veröffentlicht am 21.01.2019

Fantasievoll, aber auch pädagogisch fragwürdig

Ein Affe an der Angel
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Das Kinderbuch "Ein Affe an der Angel" von Jonny Bauer enthält Illustrationen von Stephan Lomp. Es erscheint am 21.01.2019 im arsEdition Verlag und richtet sich an die Altersklasse von Kindern zwischen ...

Das Kinderbuch "Ein Affe an der Angel" von Jonny Bauer enthält Illustrationen von Stephan Lomp. Es erscheint am 21.01.2019 im arsEdition Verlag und richtet sich an die Altersklasse von Kindern zwischen 6 bis 8 Jahren.

Darko ist ein kleiner Junge und wohnt im 8. Stock eines Hochhauses in der Stadt. Er spielt gerne, dass er ein Tierforscher wäre. Deshalb ist sein liebstes Buch auch sein Tierlexikon und er besitzt einige Gegenstände, die er für seine Expeditionen benötigt, wie ein Taschenfernglas, eine Multifunktionsweste und andere besondere Dinge.

An einem Regentag möchte er draußen auf Tiersuche gehen. Aber seine Mutter verbietet es ihm und so beschliesst er, aus dem Fenster nach Regenwürmern zu angeln. Nach und nach finden sich verschiedene Tiere in seinem Zimmer ein, ein Pelikan, ein Brüllaffe und sogar ein Krokodil tummeln sich schiesslich bei ihm. Sie helfen ihm gegen die Langeweile.


Dieses Buch enthält drei lustig und kunterbunt illustrierte Tiergeschichten mit Darko. Immer wenn er Langeweile hat, bei Regenwetter, im Stau auf der Autobahn und im Wartezimmer beim Tierarzt, erfindet er in seiner Fantasie Tierabenteuer. Wenn man Tierforscher sein möchte, ist Langeweile einfach schrecklich.


In Darkos Fantasie dreht sich alles um Tiere. Vor lauter Langeweile lässt er gedanklich viele Tiere zu sich kommen. Langeweile ist ein Gefühl, das Kinder kennen und so können sie Darko gut verstehen und sich in seiner Person wiederfinden. Wer bleibt schon gerne im Zimmer und räumt auf, statt mit den Freunden zu spielen.

Der Schreibstil ist absolut kindgerecht und sorgt mit witzigen Wortschöpfungen wie das "Mamaregenrausgehverbot" für gute Unterhaltung.


Etwas pädagogisch fragwürdig empfinde ich jedoch das Angeln aus dem 8. Stock eines Hochhauses und auch das Aussteigen bei Stau. Hier sollten Eltern das Buch gemeinsam mit den Kindern besprechen und dieses Handeln als Fantasiereise erklären.


Kindern wird dieses Buch gut gefallen, die Abenteuer sind dank der wundervollen Bilder sehr anschaulich mitzuerleben und sie regen die Fantasie an. Doch die Geschichte ist pädagogisch auch fragwürdig. Spannend finde ich das Buch nicht so sehr und es gibt auch unterhaltsamere Geschichten.

Veröffentlicht am 15.01.2019

Trotz der wunderschönen Sprache sprang der Funke bei mir nicht über.

Ein schönes Paar
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Herta und Georg Karst haben sich auf den ersten Blick verliebt, sie wohnen in Plothow, in der damaligen DDR. Philipp Karst hat nach dem Tod seiner Eltern nicht nur ihre Hinterlassenschaften zu ordnen, ...

Herta und Georg Karst haben sich auf den ersten Blick verliebt, sie wohnen in Plothow, in der damaligen DDR. Philipp Karst hat nach dem Tod seiner Eltern nicht nur ihre Hinterlassenschaften zu ordnen, er versucht auch, über das Leben und die Liebe von Herta und Georg nachzudenken und ihre Gründe für vieles zu verstehen. Was bewegte seine Mutter zum Fortgehen und warum ließ sie ihn und seinen Vater zurück? Welche Geheimnisse hielten seine Eltern vor ihm geheim? Wie ging die Flucht seines Vaters aus der DDR in den Westen vonstatten? Als Kind konnte er vieles nicht verstehen. Vielleicht gelingen ihm nach ihrem Tod weitere Einblicke.

In diese Geschichte taucht man dank eines allwissenden Erzählers ein. Die Reisenähmaschine von Herta und die alte Kamera von Georg waren ihre persönlichen Dauerbegleiter, durch sie erfährt man von ihrem Lebensweg, der nicht nur Republikflucht beinhaltete, sondern auch die Teilung des Dorfes, die dann auch zur Teilung der Familie beitrug. Vor solchen Hintergründen bleibt vieles unerklärt.


Gert Loschütz schreibt sprachgewaltig mit eindringlichen Sätzen, die beim Hören zu einer endlosen und manchmal schwer zu erfassenden Kette verhallen. Der Text erscheint emotionslos und distanziert und doch bringt er Empfindungen auf den Punkt.
Es sind die feinen Beobachtungen der Menschen, die Loschütz gut darzustellen vermag und die mich an das Buch fesseln. Dennoch sprang der entscheidende Funke nicht über.

Als Zuhörer muss man sich auf die Geschichte einlassen, es gibt keine Sympathiefiguren, die Spannung kann auch der gut lesende Sprecher nicht in die Höhe treiben.

Philipps Eltern waren ein schönes Paar, sie hatten jedoch im Miteinanderleben Probleme, konnten aber auch nicht ohne den andern und das hat zur Folge, dass sie sich gegenseitig aufgerieben.
Manche Szenen machen das deutlich, es gibt aber auch Kindheitserinnerungen Philipps, die er zwar vor Augen hat, die ihm aber kein klares Bild der Situation verschaffen. Viele Fragen bleiben unbeantwortet, jetzt nach dem Tod der Eltern.

In Philipps Kindheit war Schweigen in der Familie an der Tagesordnung, über Gefühle wurde nicht geredet, Ereignisse nicht kommentiert. Er fragte nicht nach und so blieb vieles unausgesprochen.

Dennoch kann man zwischen den Zeilen lesen und entdeckt die nicht gesagten Emotionen.

Woran zerbricht eine Liebe? An der Eintönigkeit, an fehlender Zuneigung, an mangelnder Selbstzufriedenheit? In diesem Buch kann man es auch am Ende nicht genau einschätzen. Da spielt alles mit hinein, aber vor allem fehlt es in dieser Familie an der mangelnden Kommunikation untereinander.


Dieses sprachgewaltige Buch ist zwar eindrucksvoll, aber zum Hören recht mühselig. Es zeigt, was Liebe ausmachen kann und wozu menschliches Handeln fähig ist. Der entscheidende Funke ist trotz der schönen Sprache jedoch nicht übergesprungen.

Veröffentlicht am 05.01.2019

Erinnert mich an ein Computerspiel

DOORS - Der Beginn
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"Doors- Der Beginn ist die Einführung auf eine dreibändige Serie von Markus Heitz. Die Reihe erscheint im Knaur Verlag.



Anna-Lena van Dam, Tochter eines Milliardärs, wird in einem riesigen Höhlensystem ...

"Doors- Der Beginn ist die Einführung auf eine dreibändige Serie von Markus Heitz. Die Reihe erscheint im Knaur Verlag.



Anna-Lena van Dam, Tochter eines Milliardärs, wird in einem riesigen Höhlensystem unter dem Anwesen der van Dams vermisst. Ihr Vater Walter engagiert ein Team von 6 Leuten, die seine Tochter finden sollen. Im Team gibt es einen Ex-Militär, Höhlenforscher, Höhlenkletterer und einen Parapsychologen und alle sind Experten ihres Fachgebiets. Jeder von ihnen hat etwas zu verbergen.

Gleich vorab als Info: Genres dieser Art lese ich nur ungern. Dennoch habe ich mich an diese Pilotfolge gewagt, sie umfasst ja nur 80 Seiten. Denn die Idee hinter dieser Serie finde ich interessant.



Anna-Lena lernen wir ganz zu Beginn kennen, es wird jedoch nicht klar, warum sie, gekleidet in ein Abendkleid, in den Höhlen verschwand. Ihr Vater ist voller Sorge, stattet das Rettungsteam mit Sturmgewehren aus und schickt sie in ein unterirdisches Höhlensystem.

Dort entdecken sie geheimnisvolle alte Türen, hinter denen sich jeweils eine andere Abenteuerweltet zu verbergen scheint. Drei von fünf Türen gibt es in den folgenden Romanen der Serie zu entdecken. Es liegt am Leser, für welchen Roman er sich entscheidet. Alle drei Romane können angeblich unabhängig voneinander gelesen werden, sie unterscheiden sich nur in ihren Abenteuern.


DOORS X - Dämmerung: führt in einen Alptraum der Zukunft
DOORS ? - Kolonie: führt in die 40er Jahre einer anderen Weltgeschichte
DOORS ! - Blutfeld: führt in ein frühes Mittelalter



Zu den Figuren kann ich noch nicht viel sagen, dazu fehlen mir einfach noch mehr Informationen. Alle sechs Personen sind jedoch nicht so wie es auf den ersten Blick scheinen mag.

Ihre Geheimnisse werden sicher noch aufgedeckt.



Die Geschichte entwickelt sich zu einer aktionsgeladenen Story, die aber auch mit geheimnisvollen Elementen durchsetzt wird. Es werden Menschen erschossen und mir kommen die Mitglieder des Teams wie Avatars in einem Computerspiel vor.

Dazu passt die Idee, wie bei einem Level oder Spieleweg, sich nun die gewünschte Tür auszuwählen.



Grundsätzlich macht das neugierig und ich denke, das Konzept des Autors ist für Freunde des Genres aufgegangen.


Für mich ist diese Serie nicht verlockend, generell finde ich die Idee aber recht abwechslungsreich und neuartig.