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Veröffentlicht am 01.12.2020

Kurzweiliger Ostfriesland-Krimi um Bio-Anbau und Internet-Einfluß

Soja nun auch nicht
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Im Gmeiner Verlag erscheint der Krimi "Soja nun auch nicht" von Heike Gerdes.

Jungbauer Noah Poppinga führt den Hof seiner Großmutter weiter und hat sich der Zucht von alten und häufig widerstandsfähigen ...

Im Gmeiner Verlag erscheint der Krimi "Soja nun auch nicht" von Heike Gerdes.

Jungbauer Noah Poppinga führt den Hof seiner Großmutter weiter und hat sich der Zucht von alten und häufig widerstandsfähigen Pflanzensorten verschrieben. Er hat mit seiner Idee Erfolg und gehört zur regionalen Ökoszene, gemeinsam mit dem veganen Koch Dennis hält er Slow-Food-Events ab. Unterstützung erhält Poppinga durch die Influencerin Clara und die Aktivistengruppe "No Soy". Leider sieht nicht jeder seine Ambitionen in der Bio-Landwirtschaft so positiv, ein Saatguthändler und seine neidische Verwandtschaft halten nichts davon. Als es Tote auf dem ostfriesischen Hof gibt, ermitteln die Kommissare Lükka Tammling und Roman Sturm aus Leer.

Dieser aktuell gehaltene Krimi greift die Themen Ernährung und Anbau von Bioprodukten auf und richtet den Blick auch auf die Probleme der Social Media Welt, wo der Einfluß von Influencern auch einiges anrichten kann. Der Biobauernhof von Noah Poppinga findet sich im idyllischen Ostfriesland, als ein Leichenfund im Watt bei auflaufender Flut geborgen werden muss, hilft Poppinga mit seinem Wattschlitten aus. Sein Bio-Bauernhof läuft gut, Noah kultiviert und erhält alte Gemüsesorten, damit hat er allerdings die konventionellen Landwirte, einen Saatguthändler und auch Zulieferer von konventionellen Pflanzen gegen sich.

Als Clara, die Schwester von Kommissar Sturm eine Bleibe sucht, lässt Poppinga sie gegen Mitarbeit im Hofladen mit ihrem Sohn auf dem Hof wohnen. Clara ist Influencerin und macht den Hof im ländlichen Ostfriesland durch ihren Einfluss im Netz ordentlich publik. Allerdings ist davon nicht jeder erbaut.

Dieser Krimi startet sehr abwechslungsreich und gerät dann zu einer spannenden Jagd nach einem Mörder. Heike Gerdes Schreibstil liest sich sehr flüssig, die Vorgänge werden kurzweilig erzählt und die vielseitigen Figuren absolut lebensnah beschrieben. Die Spannungskurve verläuft auf einem mittleren Level, doch zum Ende kommt nach einmal reichlich Tempo auf.

Für stimmigen und kultigen Lokalkolorit sorgen einige plattdeutsche Phrasen, die man größtenteils verstehen kann, es gibt dazu im Anhang aber auch die passende Übersetzung.

Was hier auf dem Ökohof passiert, ist ein buntes und sehr reales Meinungsbild, eine Mischung aus Familienstreitigkeiten, Nachbarschaftsinteressen, es geht bio gegen konventionell und sogar Veganer gegen Sojagegner. Die Interessen sind vielschichtig und konträr, so wie im echten Leben und das Thema ist aktueller denn je. Welche Probleme weltweit durch Pestizide und Massenanbau entstehen, wird uns einmal mehr in diesem Buch vor Augen geführt. Die Charaktere sind sehr gut gezeichnet, mit den Personen erlebt man so einiges, besonders Clara und ihre Hashtags sorgen für reichlich Trubel in der Onlinewelt und bringen den Stein ins Rollen.

Ein aktuell gehaltener kurzweiliger Krimi, der mit Plattdeutsch mal eine andere Schiene bedient als üblich. Gut zu lesen, hier ist richtig was los und man wird gut und spannend unterhalten.

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Veröffentlicht am 19.11.2020

Ein Roman, der viele Sinne berührt

Die Rezepte meines Vaters
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Im Kindler Verlag erscheint der Roman "Die Rezepte meines Vaters" von Jacky Durand.

Im Osten Frankreichs führt Monsieur Henri sein kleines Bistro "Le Relais" und verwöhnt die Gaumen seiner Gäste mit ...

Im Kindler Verlag erscheint der Roman "Die Rezepte meines Vaters" von Jacky Durand.

Im Osten Frankreichs führt Monsieur Henri sein kleines Bistro "Le Relais" und verwöhnt die Gaumen seiner Gäste mit bodenständiger, aber hervorragender Küche. Auch wenn er seinen Beruf liebt, möchte der nicht, dass sein Sohn Julien das Bistro weiterführt. Für ihn hat er andere Pläne. Als Henri an Krebs erkrankt, verbringt Julien viel Zeit am Sterbebett seines Vaters. Er lässt die Vergangenheit Revue passieren und versucht, sich an das kulinarische Erbe seines Vaters zu erinnern. Helfen würde ihm dabei das persönliche Rezeptbuch seines Vater, auf der Suche danach entdeckt er auch ein ihm unbekanntes Familiengeheimnis.

Jacky Durand schlägt in diesem Roman ruhige Töne an, besonnen wechseln sentimentale mit traurigen, wütenden, aber auch mit schönen Szenen ab. Er erzählt mit vielen kleinen Details eine gefühlvolle Vater-Sohn-Geschichte, die immer wieder von der Zubereitung und den Genüssen kulinarischer Gerichte untermalt wird.

Henri und sein Freund Lucien verbrachten gemeinsame Zeit im Algerienkrieg, die Erinnerungen daran machen ihnen zu schaffen und so gibt es lediglich Andeutungen über ihre Erlebnisse. Was aber geblieben ist, sind die orientalischen Gewürze, deren Note ihre französischen Gerichte verfeinern. In dieser Küche des Bistros spielt sich das Leben Juliens ab, hier wurde er groß. Er sieht seinem schroffen und raubeinigen Vater zu wie er kocht und schaut sich viel Wissen von ihm ab, denn auch er liebt diesen Beruf. Er kann sich gut an ein Kochbuch erinnern, welches seine Mutter mal angelegt hat, vom Vater aber später versteckt wurde. Denn Koch soll Julien nicht werden, Ingenieur wünscht sich Henri, denn das ermöglicht ein besseres Leben. Die Mutter verlässt die Familie und Julien sehnt sich nach einer heilen Welt mit Mutter-Vater-Kind. Viele Jahre später erkrankt Henri an Krebs und Julien sitzt mit Wehmut, Traurigkeit und Sorge an seinen Sterbebett. Die Liebe für das Kochen hat er seinem Vater zu verdanken und diese Leidenschaft verbindet beide mehr als sie zugeben wollen. Während Julien Abschied von seinem Vater nimmt, lässt er die gemeinsame Zeit Revue passieren. Das wühlt alte Erinnerungen auf und zeigt Gefühle und Missverständnisse in der Familie, den Fortgang der Mutter und andere Erlebnisse aus Juliens Jugend.

In diesem Roman erlebt man die ganze Bandbreite an Emotionen, hautnah bekommt man eine Lebensgeschichte erzählt und fühlt mit Julien, aber auch mit Henri mit und wird von dem lange gehüteten Geheimnis überrollt, genau wie Julien. Manchmal wiegt die Wahrheit schwer und wird einfach verschwiegen.

Neben der gefühlvollen und berührenden Geschichte wird in diesem Buch Frankreichs Kochkultur zelebriert und die vielen Zubereitungsbeschreibungen und geschmackvollen Gerichte (mit Rezepten im Anhang) sorgen für Appetit. Ein Roman, der viele Sinne berührt.

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Veröffentlicht am 14.11.2020

Packend, emotional anrührend und einfach nur grandios geschrieben

Die Schweigende
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Ellen Sandbergs neuer Roman "Die Schweigende" erscheint im Penguin Verlag.

München 2019: Karin Remy vernachlässigt ihren sonst so gepflegten Garten, sie hat nach vielen gemeinsamen Jahren ihren Mann verloren. ...

Ellen Sandbergs neuer Roman "Die Schweigende" erscheint im Penguin Verlag.

München 2019: Karin Remy vernachlässigt ihren sonst so gepflegten Garten, sie hat nach vielen gemeinsamen Jahren ihren Mann verloren. Ihre Töchter Imke, Geli und Anne sind längst erwachsen. Noch auf dem Sterbebett nimmt ihr Vater Imke ein Versprechen ab, sie soll eine bestimmte Person suchen. Und damit beginnt eine zerstörerische Suche nach einer lange verschwiegenen Vergangenheit.

Ellen Sandbergs Erzählstil ist großartig und ihre Romane entwickeln immer eine unglaubliche Sogwirkung, weil sie bestimmte Personengelage oder Dinge aufdecken. Genau das schafft sie auch mit diesem Buch.

Sie beschreibt das Verhältnis der kühlen und nicht gerade empathischen Karin zu ihren drei Töchtern. Bisher war ihr Mann Jens der Ausgleichende, der sich um alle gekümmert und die Wogen geglättet hat. Und es musste häufig vermittelt werden zwischen den Töchtern und ihrer gefühlskalt wirkenden Mutter Karin. Die mittlere Tochter Imke, wird noch kurz vor Jens Tod beauftragt, sich auf die Suche nach einem gewissen Peter zu machen. Karin will keinen Peter kennen und so forscht Imke selbst nach. Sie findet heraus, dass Karin als Kind in einem Erziehungsheim lebte. Die dortigen schlimmen Zustände haben sich für ewig in Karins Seele gegraben, deshalb lässt sie davon auch niemand etwas erfahren.

Dieser Roman sorgt mit den konfliktgeladenen Figuren für emotionale Stimmung, es geht in dieser Familie hoch her, sogar ein Erbstreit wird angestrebt und die Rolle der Vermittelnden fällt nun der hilfsbereiten und sympathischen Imke zu.

Während sie sich um ihre Mutter kümmert und immer mehr aus deren Kindertagen im Heim erfährt, legt ihre Schwester Anne ein fast trotziges und egoistisches Verhalten an den Tag, bei dem man kaum glauben mag, was man da liest.

Besonders erschütternd lesen sich die schrecklichen Vorkommnisse aus Karins Zeit im Heim. Dort musste sie einige Jahre mit ihrem Bruder Pelle verbringen und erlebte Gewalt und Entbehrung.
Die Geschichte ist voller Spannung, man erlebt Missbrauch und sieht die verlorene Kindheit der Kinder, die von den Nonnen extrem ausgenutzt, seelisch und körperlich misshandelt wurden. Man kann gar nicht anders als mitzuleiden und das Personal im Heim zu verabscheuen.

Ellen Sandbergs Gabe ist ihre extrem genaue Charakterzeichnung, sie zeigt eindeutig erkennbare Figuren, die facettenreich beschrieben sind. Sie lässt uns tief in die Seele dieser Personen blicken und weckt damit Verständnis und ein Gefühl für die Frauen dieser Familie.

Hier wagt sich die Autorin an die Aufarbeitung eines Missbrauchs-Themas, das unter dem Deckmantel der Kirche oder wohltätigen Vereinen das Schicksal vieler Kinder grausam besiegelt hat. Denn die Strenge, die körperliche Gewalt und die lieblose Art hinterließ lebenslängliche Narben auf den kleinen Kinderseelen. Viele konnten sich nie davon befreien, manche suchten den Freitod. Die Psyche dieser Menschen ist auf immer beschädigt und betrifft auch noch folgende Generationen.

Der ausgesprochen lebendige Schreibstil mit vielen bildhaften Beschreibungen setzt beim Leser ein Kopfkino in Gang, dem man sich nicht entziehen kann. Ich war in der realistisch wirkenden Handlung gefangen und konnte den Figuren alle Vorgänge abnehmen, auch die grausamen. Und das schafft nicht jede Autorin. Absolut packend, emotional und dramatisch hat mich diese Familiengeschichte in ihren Bann gezogen.

Diese tragische und spannend dargebrachte Geschichte entwickelt einen Lesesog, besonders die Charakterzeichung überzeugt und die Missbrauchsthematik geht unter die Haut. Für mich eines der Highlights im Romanbereich des Jahres.


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Veröffentlicht am 13.11.2020

Dann mal ran an die Buletten!

Partybällchen aus Fleisch, Fisch und Gemüse
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Im Bassermann Verlag erscheint das Rezeptbuch "Partybällchen - aus Fleisch, Fisch & Gemüse" mit internationalen Rezept-Varianten.

Die kulinarischen Bällchen haben viele Namen, sie sind vielseitig und ...

Im Bassermann Verlag erscheint das Rezeptbuch "Partybällchen - aus Fleisch, Fisch & Gemüse" mit internationalen Rezept-Varianten.

Die kulinarischen Bällchen haben viele Namen, sie sind vielseitig und lecker und erfreuen sich genau deshalb auch allgemeiner Beliebtheit rund um den Erdball. In 33 Rezepten werden sie mit Fleisch, Fisch und Gemüse variiert, gewürzt, geformt, gegart und hinterher lecker verspeist. Erst die unterschiedlichen Gewürze und Kräuter machen sie so würzig und passend als Hauptgericht, Party-Snack oder zum Mitnehmen. Auf die Klopse, fertig, los!

Buletten sind beliebt bei Klein und Groß, sie sind Kult in der deutschen Küche, aber auch in anderen Ländern, wie die Spanischen Albondigas, Falafeln im Orient oder Köttbular in Schweden. Diese Beliebtheit liegt ganz bestimmt an der einfachen Zubereitung und dem köstlichen Geschmack. Hackbällchen passen einfach zu jeder Gelegenheit, ob zum Mittagessen oder als feiner Fingerfood. Es kommt auf die richtige Würzung an und auf eine lockere Konsistenz und schon gelingen sie perfekt.

Man verbindet mit diesen runden Klassikern nostalgische Gefühle (wie bei Oma), entdeckt exotische Geschmäcker (Reise in den Orient oder nach China) oder interpretiert sie mal auf ganz andere Weise. Die Rezepte in diesem Buch machen urban, regional und weltoffen alles mit, was möglich ist.

Die Rezepte sind vielfältig, es gibt das klassische Hausfrauengericht in Form von Königsberger Klopsen, Marokkanische Fleischbällchen mit Lamm, Zimt und Koriander, Japanische Tsukune-Spieße aus Geflügelfleisch mit süßer Soße, Chinesische Garnelenbällchen oder Indische Kartoffelbällchen mit Rosinen und Nüssen. In vegetarischer Variante werden übrigens 11 Rezepte vorgestellt.

Wie in dieser Buchreihe üblich, nimmt jedes Rezept eine Doppelseite ein. Die Zutatenlisten sind überschaubar, die Zubereitung wird schrittweise und verständlich erklärt und die großen Fotos wecken den Appetit. Warum nicht mal die Fischbällchen aus Lachs servieren oder Thunfischbällchen mit Käse?

Als passende Beilagen werden außerdem 9 Rezepte zu Saucen und Dips gezeigt, die dieses Buch noch komplettieren: Guacamole, Rote-Bete-Hummus, Aioli, hausgemachter Tomaten-Ketchup und Karotte-Ingwer-Miso-Dip.


Dieses Buch ermöglicht eine kulinarische Reise quer über den Globus und zeigt tolle Rezepte mit Pfiff, die auch mal über den heimischen Tellerrand schauen lassen.

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Veröffentlicht am 12.11.2020

Ein bildgewaltiger und hervorragend erzählter historischer Roman

Trümmermädchen
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Der Roman "Trümmermädchen - Annas Traum vom Glück" von Lilly Bernstein erscheint im Ullstein Verlag.

Köln, 1941. Anna wächst bei ihrer Tante Marie und ihrem Onkel Matthias auf, die eine Bäckerei betreiben. ...

Der Roman "Trümmermädchen - Annas Traum vom Glück" von Lilly Bernstein erscheint im Ullstein Verlag.

Köln, 1941. Anna wächst bei ihrer Tante Marie und ihrem Onkel Matthias auf, die eine Bäckerei betreiben. Anna hat ein liebevolles Zuhause und sie mag die Gerüche und die Wärme in der Backstube, die vom großen Ofen aus Vulkanstein herrührt. Der Krieg fordert seine Opfer, Matthias wird eingezogen und die Bäckerei bei Luftangriffen zerstört. Köln liegt in Trümmern, es fehlt an Nahrung und der eisige Winter macht die Not der Menschen noch schlimmer. Aber Anna ist mutig genug, sich einer Schwarzmarktbande anzuschließen und wird eine Kohlediebin. Entgegen allen Widerständen setzen Anna und Marie alles daran, ihren Traum vom Wiederaufbau der Bäckerei Wirklichkeit werden zu lassen.

In diesem Roman begleiten wir Anna im Alter von 11 bis 18 Jahren und erleben, wie sie aus der Not heraus schon früh erwachsen wird. Wir lernen das Leben in der Backstube kennen, erleben die Flucht einer befreundeten jüdischen Familie und sehen die geschwärzten Häuserruinen nach dem Bombenhagel.

Sehr authentisch und eindringlich beschreibt die Autorin ein Stimmungsbild dieser schwierigen Zeit. Während ich las, hatte ich die Trümmer der Stadt vor Augen und erlebte den Hunger der Menschen und den Mangel an Medikamenten und Kohlen zum Heizen. Die Not machte selbst junge Menschen schon frühzeitig erwachsen, denn sie mussten Verantwortung für ihre Familie übernehmen und um das tägliche Überleben kämpfen. In Annas Fall ist das der Schwarzmarkt, wo sie mutig einige Risiken auf sich nimmt.

Lilly Bernstein erweckt ihre Charaktere so authentisch zum Leben, dass man sich ganz auf die Geschichte einlassen muss. Sie lässt ihre Figuren die Bombardierung Kölns erleben, zeigt Hunger, Kälte, Krankheit und die Widrigkeiten von Neidern, sodaß man mit den Personen mitleidet und hofft. Neben all den Missständen sind es aber die kleinen Momente, in denen die Liebe und Freude zwischen Anna, Marie und dem kleinen Karl für positive Hoffnung und Zufriedenheit sorgt. Aber auch die Nebenfiguren sind so detailliert angelegt, dass man sie nicht wieder vergisst, so wie Joseph, der polnischen Zwangsarbeiter, in den sich Anna verliebt oder Hilde, die elternlose Kinder vor dem Jugendheim bewahren möchte.

"Trümmermädchen" ist mitreißend geschrieben, emotional berührend und einfach authentisch. Eine hervorragende Geschichte über Krieg und Nachkriegszeit, Entbehrung und Not und doch über allem ein Funken Hoffnung, der die Menschen antreibt und weiterleben lässt. Ein hervorragend erzählter historischer Roman, der mit seiner bildgewaltigen Beschreibung berührt.

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