Profilbild von sternenstaublegenden

sternenstaublegenden

Lesejury Profi
offline

sternenstaublegenden ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit sternenstaublegenden über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.08.2019

Solider zweiter Teil, der an ein paar Stellen noch etwas ausbaufähig wäre

ELFENKÖNIG
0

Da ich mich in meiner Rezension auf den zweiten Teil der Reihe beziehe, kann sie Spoiler enthalten.

Fünf Monate ist es her, seit Jude mithilfe eines Coups die Elfenkrone gewonnen und diese Cardan auf ...

Da ich mich in meiner Rezension auf den zweiten Teil der Reihe beziehe, kann sie Spoiler enthalten.

Fünf Monate ist es her, seit Jude mithilfe eines Coups die Elfenkrone gewonnen und diese Cardan auf den Kopf gesetzt hat, um ihren jüngeren Bruder Oak, den Erben des Elfenreichs, zu beschützen und eine normale Kindheit zu ermöglichen. Während sie im geheimen die Fäden zieht, setzt Cardan jedoch alles daran, sich ihren Befehlen zu widersetzen. Doch der unwillige neue Hochkönig ist nicht das einzige von Judes Problemen, das es zu lösen gilt …

Nachdem Band 1 mit solch einem Knall endete, freute ich mich wahnsinnig doll auf den zweiten Teil der sehr gehypten Reihe. Auch wenn ein gewisser Zeitraum zwischen den Erscheinungsterminen der beiden Teile lag, fand ich doch wieder sehr schnell in diese magische Geschichte hinein. Auch der Zeitsprung von fünf Monaten hat dem keinen Abbruch getan und war gut gewählt. Da Jude ein Jahr und einen Tag die Befehlsgewalt über Cardan und das Königreich ausgehandelt hat, nun aber beinahe die Hälfte dieser Zeit bereits verstrichen war, beschäftigt sie sich immer wieder mit der Frage, was danach passieren soll. Je mehr Zeit verstreicht, umso mehr Druck wird auf sie ausgeübt, was natürlich die Spannung steigert. Dementsprechend fand ich den Zeitpunkt, an dem die Geschichte wieder einsetzt, sehr gut gewählt.

Der Schreibstil von Holly Black ist wieder mal sehr angenehm und malerisch. Ich liebe diese ganz andere Elfenwelt, die sie in ihren Büchern erschaffen hat. Man kann sich bis ins Detail all die Wesen, Farben, Wälder und Gebäude sehr gut bildlich vorstellen. Das Worldbuilding ist ein sehr großer Pluspunkt für mich. Auch diese Gegensätzlichkeit, dass hier die Elfen sehr grausam, statt wie in vielen anderen Büchern gut sind und überhaupt das ganze Reich nur so an Gefahren für die Menschen strotzt, ist eine willkommene Abwechslung.

Jude selbst hat mir in diesem Teil mit am besten gefallen. Ich mag starke weibliche Protagonisten, die genau wissen was sie wollen und sich (in Judes Fall) sogar selbst die Hände schmutzig machen. Sie ist ein richtiger badass Charakter geworden und ich liebe es, wie sie Pläne schmiedet und mit all den Problemen jongliert.

Cardan kam mir in dem Teil leider auch immer noch zu kurz, auch wenn man in diesem Buch bereits tiefere Einblicke in seinen Charakter und seine Vergangenheit erhalten hat. Trotzdem ist er leider immer noch kein Charakter, an den ich mein Herz verloren habe – und das obwohl ich die Bösen und Antihelden immer sehr interessant finde. Hier würde ich mir immer noch etwas mehr Präsenz und Tiefe wünschen. In der Hinsicht war das Ende jedoch sehr vielversprechend und ich bin sehr gespannt, was wir im dritten Teil erleben dürfen.

In Bezug auf die Handlung und Spannung muss ich leider etwas in meiner Bewertung abziehen. Das Buch war zwar nicht langweilig, aber auch nicht wirklich spannend. Über die Hälfte plätscherte für mich nur so dahin und eigentlich passierte in der Zeit nicht wirklich etwas. Ränke schmieden, ein paar Demütigungen und Feierlichkeiten. Mir hat der Sog gefehlt, der mich sonst dazu veranlasst, das Buch in einem Rutsch wegzulesen. Erst im letzten Drittel kam endlich die Spannung auf, die ich mir schon das ganze Buch über gewünscht hatte. Ich wollte einfach nur noch wissen, wie die Geschichte endet – und wurde mit einem wirklich guten Ende belohnt, das wieder mal Lust auf mehr macht, sodass man am liebsten direkt mit dem nächsten Teil weitermachen würde.

Die bekannten Nebencharaktere traten wie gewohnt auf, ein paar neue sehr interessante kamen sogar noch hinzu. Ich muss leider immer noch sagen, dass ich Judes Zwillingsschwester Taryn einfach furchtbar finde. In diesem Teil vielleicht etwas weniger als im ersten, aber sympathisch ist sie trotzdem immer noch nicht.

Eine tolle Welt, eine interessante Protagonistin und ein toller Schreibstil – das beinhalten die Bücher von Holly Black. Trotzdem greift in meinen Augen der Spannungsbogen zu spät, sodass manchmal ein paar Längen auftreten. Da mir Jude so gut gefallen und mich das Ende so neugierig gemacht hat, gebe ich Elfenkönig gerade so noch 4/5 Sterne. Wer mal eine etwas andere Elfengeschichte lesen will, sollte der Reihe auf jeden Fall einmal eine Chance geben.

Veröffentlicht am 04.08.2019

Ein Buch zum Wohlfühlen

Show me the Stars
0

Irland, ein Leuchtturm und ganz viel Zeit zum Nachdenken. Nachdem Liv durch ein verpatztes Interview ihren ersten Job verloren hat, weiß sie nicht weiter. Ihre Geldreserven neigen sich dem Ende zu und ...

Irland, ein Leuchtturm und ganz viel Zeit zum Nachdenken. Nachdem Liv durch ein verpatztes Interview ihren ersten Job verloren hat, weiß sie nicht weiter. Ihre Geldreserven neigen sich dem Ende zu und keiner ihrer Artikel findet Anklang bei einer anderen Zeitung. Als sie notgedrungen mit einem Glas Gin in der Hand Stellenanzeigen durchsucht, fällt ihr die Aufschrift „Auszeit!“ direkt in die Augen.
6 Monate als Housesitter eines Leuchtturms? Klingt perfekt! Und kurze Zeit später sitzt sie auch schon in einem Flieger Richtung Irland, um ihr neues vorübergehendes Heim zu beziehen. Dass sie den gutaussehenden Iren Kjer von nun an öfter sehen wird, der ihr persönliches Boottaxi spielt, bringt nicht nur Livs Pläne durcheinander – sondern auch ihr Herz.

Eine schiere Ewigkeit lang habe ich auf dieses Buch hingefiebert. Nicht nur das schöne Cover ist ein echter Hingucker, sondern auch der Klappentext klang vielversprechend. Und auch wenn ich nach dem Lesen ein paar Kritikpunkte habe, hat mir das Buch doch gut gefallen.

Was dieses Buch so wunderschön und einzigartig macht? Ganz klar die Atmosphäre. Kira Mohn hat einen wundervollen und bildhaften Schreibstil. Wie sie beinahe malerisch die Umgebung Irlands beschreibt, hat mich wirklich verzaubert. Ich glaubte, selbst die salzige Meeresluft riechen zu können, die Gischt der sich an den Klippen brechenden Wellen und den kalten beißenden Wind zu spüren. Irland mit seinen schroffen Klippen und den weiten Grasflächen – und natürlich Livs kleine Insel mitten im Meer. Sie hat eine Wohlfühlatmosphäre erschaffen und was hätte ich nicht dafür gegeben, neben Liv in ihrer Fensternische innerhalb der dicken Mauern des Leuchtturms zu sitzen und die raue See zu betrachten. Mit einer flauschigen Decke, Keksen und einem Tee in der Hand. Dieses Buch hat ein Fernweh in mir ausgelöst, dass es fast schon weh tut. Das ist mir wirklich so noch nie passiert und am liebsten würde ich mich direkt in den Flieger setzen und Irland selbst einen Besuch abstatten. Das war wirklich ganz große Klasse und hat mir wahnsinnig gut an dem Buch gefallen.

Auch Liv selbst war mir sehr sympathisch. Viele ihrer Sorgen und Probleme konnte ich sehr gut nachempfinden und demnach konnte ich sehr mit ihr mitfühlen und mitfiebern auf ihrer Suche nach sich selbst. Ehrlich gesagt hätte es mir beinahe schon gereicht, einfach nur von Livs Alltag zu lesen und wie sie sich langsam wieder aufrappelt und auf die Füße kommt.
Natürlich war das Buch nicht besonders actiongeladen, aber das musste es in meinen Augen auch nicht sein. Hier und da gab es kurzweilig ein paar kleinere Längen, die man vielleicht hätte kürzen oder mit ein bisschen mehr Inhalt hätte füllen können, aber so sehr hat mich das nicht wirklich gestört. Das Buch hat sich sehr schnell und leicht lesen lassen, sodass ich es nach zwei Tagen beendet hatte.

Allzu viele Nebencharaktere lernt man gar nicht kennen, aber besonders Airin hat mir so gut gefallen! Offen, ehrlich und einfach eine tolle Freundin, die Liv mit offenen Armen empfangen hat und zur Seite stand. Ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich mich auf ihr Buch und ihre Geschichte freue.

Nun zu den Punkten, die mir leider nicht so gefallen haben: und das war leider die Liebesgeschichte. Wo die Geschichte an ein paar Stellen sehr langsam vorangeschritten ist, ist sie hier nur so gerast. Viel zu schnell war Liv Hals über Kopf in den charmanten Iren verliebt. Zu Kjer selbst kann ich gar nicht so viel sagen. Nein, unsympathisch war er mir nicht. Aber mochte ich ihn so wirklich? Normalerweise mag ich solche Charaktere wie ihn. Das Problem war nur, dass man so gut wie nie etwas von Kjer selbst erfahren hat. Alles bezüglich seiner Vergangenheit, seiner Gefühle und seines ganzen Wesens hat Liv von anderen Personen erfahren. Tiefere Gespräche sind, bis auf vielleicht einmal, auch nicht wirklich zwischen den beiden zustande gekommen und ich muss gestehen, dass ich das Kribbeln und die Chemie zwischen den beiden doch sehr vermisst habe. Kjer blieb für mich ziemlich blass und irgendwann war ich sogar etwas genervt. Einige unverständliche Handlungen, zu wenig Tiefe, zu schnell. Ich hätte es besser gefunden, wenn man dem Leser die Möglichkeit gegeben hätte, Kjer selbst besser kennenzulernen und sich ein richtiges Bild von ihm machen zu können. So blieb er für mich bis zum Ende der extrem gutaussehende Ire, dessen Charakter vielleicht Potenzial gehabt hätte, sich aber leider nicht wirklich in mein Herz schleichen konnte. Tatsächlich habe ich mich oft gefühlt, als wäre er einfach nur ein Nebencharakter und nicht das Love Interest.
Das Ende kam dann leider auch sehr abrupt – wie auch sonst alles in Bezug auf die Liebesgeschichte.

Was diesen Teil der Geschichte angeht, war es leider in meinen Augen noch ausbaufähig. Aber vielleicht können da die nächsten beiden Teile mehr überzeugen. Das Buch kann ich trotzdem nur empfehlen, da die Atmosphäre einfach einzigartig ist. Ich vergebe 4/5 Sterne.

Veröffentlicht am 16.07.2019

Das Warten hat sich gelohnt!

Elias & Laia - In den Fängen der Finsternis
0

Da es sich bei „Elias & Laia – In den Fängen der Finsternis“ um den dritten Band der Reihe handelt, enthält meine Rezension Spoiler zu den ersten beiden Teilen.

Die Welt wird brennen. Während der Nachtbringer ...

Da es sich bei „Elias & Laia – In den Fängen der Finsternis“ um den dritten Band der Reihe handelt, enthält meine Rezension Spoiler zu den ersten beiden Teilen.

Die Welt wird brennen. Während der Nachtbringer alles daran setzt, die anderen Dschinns zu befreien und das Leid seines Volkes zu rächen, versucht Laia ihr Möglichstes, um ihn aufzuhalten. Doch dieses Mal kann sie nicht mit Elias Unterstützung rechnen, da dieser immer noch als Seelenfänger an die Geisterwelt gebunden ist. Und die Geister sind ruhelos. Ein Sturm braut sich zusammen, gegen den nur er etwas unternehmen kann. In der Zwischenzeit versucht Blutgreif Helena ihr Volk zu beschützen und gegen die Kommandantin und ihre finsteren Pläne zu kämpfen.

Es scheint eine Ewigkeit her zu sein, seit ich Band 1 und 2 der Reihe gelesen habe. Diese beiden Teile hatten mir wahnsinnig gut gefallen – und ich finde immer noch, dass Band 1 der beste Teil der Reihe ist – allerdings wusste ich inzwischen nicht mehr allzu genau, was eigentlich alles passiert war. Demnach hatte ich so meine Sorgen, dass ich im dritten Teil sehr viele Fragezeichen beim Lesen im Kopf haben und einfach gar nichts mehr verstehen würde. Zu meiner großen Erleichterung war dem aber nicht so. Natürlich wäre es nach so einer großen Zeitspanne toll gewesen, wenn man am Anfang des dritten Teils nochmal eine kurze Zusammenfassung bekommen hätte, aber so dringend, wie ich anfangs gedacht hatte, brauchte ich das dann doch nicht. Ich kam wieder wahnsinnig schnell in die Geschichte hinein und mir fiel auch eigentlich direkt alles wieder ein, was ich vergessen geglaubt hatte.

Der Schreibstil von Sabaa Tahir gefällt mir einfach unglaublich gut und saugt einen direkt wieder in die Geschehnisse rund um Elias, Laia und Helena ein. Das Buch hat sich wieder gut und schnell lesen lassen.

Mir persönlich gefällt es, dass man nicht nur aus der Sicht von einer Person, sondern in dem Fall aus der Sicht von drei Personen liest. Es passiert so viel in dieser Welt und dadurch erhält man einen guten Überblick, was die einzelnen Charaktere durchmachen müssen. In diesem Teil ist mir wieder bewusst geworden, wie sehr ich die Charaktere und die vielseitige Story mag.
Laia ist zu einer starken und selbstbewussten jungen Frau geworden, die alles für ihr Volk und deren Sicherheit tun würde. Gemeinsam mit ihrem Bruder und einigen Verbündeten begehrt sie gegen den Nachtbringer auf, um seine Rache an ihren Leuten zu vereiteln und den Untergang der Welt zu verhindern, der eindeutig eintreten würde, wenn die Dschinns befreit werden würden. Es gefällt mir sehr, wie sie sich entwickelt hat und was für eine Kämpferin aus ihr geworden ist.
Elias Schicksal hat sich dagegen in eine ganz andere Richtung entwickelt. Die Geisterwelt-Storyline finde ich wahnsinnig interessant, auch wenn mir ein bisschen das Herz brach, als Elias immer mehr um seine Menschlichkeit kämpfen musste.
In diesem Teil hat mir aber vor allem Blutgreif Helena wahnsinnig gut gefallen. Während man in den anderen beiden Teilen noch nicht genau weiß, was man von ihr halten soll, wem ihre Loyalität gilt und was ihr wirklich wichtig ist, erhält man im dritten Teil einen sehr guten Einblick in ihr Wesen und ihre Gefühle. Sie ist dadurch sehr viel greifbarer und auch unglaublich sympathisch geworden. Ja, ich kann sagen: Ich mag sie. Sie ist ein sehr interessanter und vielschichtiger Charakter und es hat mir sehr viel Spaß gemacht, die Kapitel aus ihrer Sicht zu lesen.

Was mir an den Büchern so gut gefällt, ist, dass der Fokus nicht unnötig heftig auf der Liebesgeschichte liegt. Diese ist in diesem Teil nämlich durch die vielen Handlungsorte sehr kurz gekommen. Für meinen Geschmack passt das aber so, da sich die Bestimmungen der Charaktere in unterschiedliche Richtungen entwickelt haben.

Die Story ist schon ziemlich komplex mit all den verschiedenen Handlungssträngen und Handlungsorten. Dadurch hat es anfangs in diesem Teil etwas gedauert, bis die Geschichte richtig Fahrt aufnahm und total spannend wurde. Man musste erst einmal das ganze Konstrukt und die Spannung wieder aufbauen. Erst ab der Hälfte und vor allem im letzten Drittel wurde das Buch richtig spannend, sodass ich es kaum aus der Hand legen konnte.

Band 3 war definitiv sehr solide und hat mir wieder gezeigt, warum ich diese Reihe so mag. Außerdem bin ich jetzt sehr gespannt auf den nächsten Teil der Reihe und wie es im Kampf gegen den Nachtbringer und die Kommandantin weiter geht. Das Buch erhält von mir 4/5 Sterne. Ich kann die gesamte Reihe nur empfehlen!

Veröffentlicht am 30.06.2019

Eine leichte Liebesgeschichte perfekt für den Sommer

Sunset Beach - Liebe einen Sommer lang
0

Schon bei ihrem ersten Treffen steht für Abby fest: Leo – der neue Schüler an ihrer Schule – ist ein arroganter Idiot, mit dem sie nichts zu tun haben will. Ständig geraten sie aneinander und scheinen ...

Schon bei ihrem ersten Treffen steht für Abby fest: Leo – der neue Schüler an ihrer Schule – ist ein arroganter Idiot, mit dem sie nichts zu tun haben will. Ständig geraten sie aneinander und scheinen unterschiedlicher nicht sein zu können. Abby – beliebt, ein Surfergirl und Musterschülerin. Leo – ein verschlossener Einzelgänger, dem alles egal zu sein scheint und der ständig einen frechen Spruch von sich gibt. Doch trotzdem herrscht da diese Anziehung zwischen den beiden und als ihnen ein wohltätiges Schulprojekt aufgebrummt wird, müssen sie sich wohl oder übel miteinander arrangieren – und überraschen sich gegenseitig.

Der Schreibstil von Kira Licht ist wirklich sehr angenehm und leicht zu lesen. Das Buch hatte ich innerhalb kürzester Zeit durchgelesen und die Seiten sind nur so davongeflogen. Die Geschichte vermittelt eine schöne sommerliche Atmosphäre und lässt den Leser in die Hitze von Kalifornien eintauchen.

Ich muss leider sagen, dass mich die Geschichte und die Charaktere anfangs nicht sonderlich begeistert haben. Vor allem haben mich die sehr oberflächlichen Ansichten und die Konzentration auf Äußerlichkeiten sehr genervt. Ständig wurde erwähnt, wie gut Leo aussah und was er für einen tollen Körper hatte oder es kamen Aussagen, wie:„Sollte es einen Himmel für Männer geben, dann liegt er definitiv in Kalifornien. In meinen sieben Minuten Fahrzeit zur Schule habe ich so viele halb nackte Frauen gesehen, dass das vermutlich für den nächsten Monat reichen wird.“ (Zitat Leo) So etwas direkt am Anfang hat nicht unbedingt dazu beigetragen, dass ich die Charaktere sofort in mein Herz schließen und sympathisch finden konnte.
Sie wirkten oftmals wie hormongesteuerte Teenager, deren Gedanken sich ständig um die gleichen Themen kreisten. Auch das oftmals sehr unnötige und überzogene Drama haben mir nicht so zugesagt, da es zum Teil durch typische Missverständnisse ausgelöst wurde, die hätten verhindert werden können, wenn die Protagonistin einfach einmal eine Minute zugehört hätte, statt direkt wegzurennen und endlos beleidigt zu sein.

Die erste Hälfte über habe ich also eigentlich hauptsächlich wegen der Hintergrundgeschichte und den Nebencharakteren – wie beispielsweise Allegra, Leos Schwester – weitergelesen. Leos Familiensituation, die Probleme mit seiner Mutter und die seiner Schwester und überhaupt seine Vergangenheit und warum genau er eigentlich nach Kalifornien umziehen musste, haben mich sehr interessiert und waren sehr spannend. Ich wollte erfahren, warum er sich manchmal so unmöglich verhält, obwohl er ja schon hat durchblicken lassen, dass er eigentlich ein anständiger Kerl ist und ein großes Herz hat. Dementsprechend konnte er mich aber im Laufe des Buches von sich überzeugen und mir mit seinen Sprüchen dann doch sogar das ein oder andere Mal ein Grinsen ins Gesicht zaubern. Er war sehr witzig und mitfühlend, hat voller Hingabe seine Schwester beschützt und Abby in ihren Träumen unterstützt. Ich war sehr erleichtert, dass er so eine Charakterentwicklung durchgemacht hat beziehungsweise aufgetaut ist und damit gezeigt hat, wie er wirklich ist.
Im Grunde mochte ich Abby, allerdings haben mich ihre übertriebenen Reaktionen in manchen Szenen wirklich zur Weißglut gebracht. Einerseits kann ich schon etwas verstehen, dass sie verletzt oder empört war – aber wie bereits vorhin erwähnt: unnötiges Drama, das mit ein paar Worten hätte aus der Welt geschafft werden können und den Protagonisten viel Leid erspart hätte, wenn sie nicht ständig davongelaufen wäre. Ihre Träume und die Beziehung zu ihren Eltern und ihren Freunden, die zum Teil aber leider etwas klischeehafte Charaktere waren, fand ich dagegen aber auch sehr interessant. Vor allem der Druck der Erwartungen, der auf ihr lastete und der Zwiespalt bezüglich ihrer Zukunft, wurden sehr gut dargestellt und haben mich sehr mit ihr mitfühlen lassen.

Tatsächlich hat mir das Buch am Ende wirklich noch gut gefallen und 4/5 Sterne von mir bekommen. Die Atmosphäre und der Schreibstil waren einfach toll, die Hintergrundgeschichten der Charaktere ebenfalls und auch der Humor hat mir nach dem ersten Drittel endlich zugesagt und mich zum Lachen gebracht. Die Liebesgeschichte war schon auch sehr niedlich, auch wenn ich es zwischenzeitlich etwas nervig fand, wie sehr man den Fokus auf das ganze Hin und Her gelegt hat. Wenn man eine leichte Sommerlektüre mit ein bisschen Drama, Liebe und auch ein paar emotionalen Momenten sucht, kann man mit Sunset Beach nicht viel falsch machen. Ich denke wirklich, dass die Darstellung der Charaktere in den ersten Kapiteln für mein Empfinden etwas unglücklich gewählt wurde, wodurch sie für mich erstmal einen bitteren Beigeschmack hinterlassen haben und erst später einen Platz in meinem Herzen bekommen konnten. Dennoch kann ich das Buch für den Sommer definitiv empfehlen.

Veröffentlicht am 05.06.2019

Ein guter Abschluss der Reihe

Broken Darkness: So verlockend
0

Tiffany musste bereits einiges in ihrem Leben ertragen - jetzt hat sie endlich die Entscheidung getroffen, ihren brutalen Ehemann zu verlassen und ihr Leben wieder auf die Reihe zu bekommen. Gemeinsam ...

Tiffany musste bereits einiges in ihrem Leben ertragen - jetzt hat sie endlich die Entscheidung getroffen, ihren brutalen Ehemann zu verlassen und ihr Leben wieder auf die Reihe zu bekommen. Gemeinsam mit ihren drei Kindern sucht sie sich eine neue Wohnung – doch Phil taucht ständig wieder auf - er randaliert und bedroht die kleine Familie.
Ausgerechnet sein Bruder Blake bietet der alleinerziehenden Mutter seine Hilfe an – und das, obwohl ihr Kennenlernen ein Jahr zuvor nicht schlechter hätte ablaufen können. Kann Tiffany ihm vertrauen?

Der vierte und damit letzte Band der Broken Darkness-Reihe hat mir tatsächlich mit am besten gefallen. Der Schreibstil von M. O'Keefe ist wie gewohnt super angenehm und lässt sich sehr schnell lesen. Auch diesen Teil habe ich wieder an einem Abend verschlungen. Es war durchweg spannend, hat dabei aber nicht auf übermäßiges Drama zurückgreifen müssen. Vermutlich hat mir der Teil deswegen besser gefallen als Band 3, der für mich eine viel zu unrealistische und überdramatische Handlung aufwies.
Natürlich geht es auch hier wieder um ein sehr ernstes Thema – Misshandlung und Gewalt innerhalb der Familie, aber Tiffany versucht sich und ihre Kinder aus diesem brutalen Kreislauf zu reißen und ein friedliches und glückliches Leben für ihre Kleinen zu ermöglichen. Dementsprechend hat die Geschichte ziemlich realistisch und ergreifend auf mich gewirkt.

Tiffany selbst war mein Highlight des Buches. Sie ist eine unglaublich starke und erwachsene Frau, die sich nun nicht mehr unterkriegen lassen will und anfängt, auch mal Kontra von sich zu geben. Sie will sich nicht mehr so behandeln lassen und wird im Laufe der Geschichte immer stärker. Sie würde alles für ihre Kinder tun und auch diese Familienbande und die Liebe zueinander haben mich sehr berührt und waren einfach niedlich. Tiffany schafft es nach und nach ihre Situation zu ändern und ihre Ängste abzulegen. Ihre Entwicklung innerhalb des Buches – vor allem aber auch, wenn man sich an die erste Begegnung mit ihr in Band 1 erinnert – ist wirklich sehr gut gelungen.

Blake war anfangs natürlich der kalte und skrupellose Kerl, der in Tiffany nur eine Lügnerin gesehen hat. Mit der Zeit hat aber auch er sich deutlich entwickelt und gezeigt, dass er auch ganz anders sein kann und nur die Menschen beschützen will, die ihm alles bedeuten. Ich fand es auch sehr interessant zu erfahren, was genau ihn so kalt hat werden lassen und wie die Beziehung zwischen ihm und seinem Bruder oder auch zwischen ihm und seinen Eltern zustande gekommen ist.

Zu den Nebencharakteren kann ich gar nicht so viel sagen. Natürlich gab es da Tiffanys Kinder, die allesamt zuckersüß sind, und Blakes Mutter, die auf mich wie ein herzensguter und liebevoller Mensch gewirkt hat. Die altbekannten ehemaligen Protagonisten aus den anderen Teilen werden kurz erwähnt beziehungsweise kommen auch ganz kurz vor, werden aber nicht weiter aufgegriffen. In diesem Teil wird sich wirklich eigentlich ausschließlich auf Tiffany und Blake konzentriert.

Die Erotikszenen empfand ich (wieder) als „übertrieben“ und einfach „zu viel“, aber so sind die Bücher nun mal. Da ich das ja im Vorfeld schon wusste – immerhin ist es der 4. Band der Reihe – war es soweit okay und fließt nicht negativ in meine Bewertung mit ein. Diese Szenen haben sich, im Gegensatz zu den anderen Teilen, sogar meines Empfindens nach in Grenzen gehalten.

Insgesamt war es ein wirklich guter Abschluss der Reihe, der mich gut unterhalten und in seinen Bann gezogen hat. Das Buch erhält 4/5 Sterne.