Profilbild von streifi

streifi

Lesejury Star
offline

streifi ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit streifi über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.08.2020

nettes Buch

Leuchtturmnächte
0

Ian und Cecilia wollen sich scheiden lassen. Doch Richterin Olivia sieht, dass die beiden nur eine schwere Zeit durchmachen und verhindert die schnelle Scheidung. Bei Olivia läuft auch nicht ales rund, ...

Ian und Cecilia wollen sich scheiden lassen. Doch Richterin Olivia sieht, dass die beiden nur eine schwere Zeit durchmachen und verhindert die schnelle Scheidung. Bei Olivia läuft auch nicht ales rund, besonders die Beziehung zu ihrer Tochter Justine ist schwierig . Diese führt eine Beziehung zu einem wesentlich älteren Mann und scheut sich tiefe Bindungen einzugehen. Charlotte, Olivias Mutter engagiert sich im Seniorenheim ud lernt dort Tom kennen. Sie freunden sich an und als er stirbt ist es an ihr, sein Geheimnis zu lösen. Und auch Grace, Olivias Freundin muss sich neu in ihrem Leben orientieren.


Die ganze Geschichte spielt in Cedar Cove, einer Kleinstadt in der Nähe von Seattle und wurde auch schon als Serie verfilmt. Im großen und ganzen entspricht der Roman auch tatsächlich dem Muster einer Serienfolge. Er liess sich gut lesen und es gab auch immer wieder spannende Passagen, bei denen man dann auch dran bleiben wollte, um zu erfahren wie es weitergeht. Trotzdem muss ich sagen, dass ich mit den Frauen der Handlung nicht so richtig warm geworden bin. Vor allem waren die Altersunterschiede nicht so richtig fühlbar. Charlotte ist um die 70, Olivia um die 50, Justine und Cecilia zwischen 20 und 30. Aber irgendwie habe sie sch für mich beim lesen alle gleich alt angefühlt. Gut, Manchmal wurden auch alterspezifische Themen mit eingebunden, aber das Verhalten an sich hat sich für mich irgendwie immer gleich angefühlt.
An sich bin ich durchaus gespannt, wie es in Cedar Cove weitergehen wird, vor allem da die Geschichte von Grace nicht auserzählt worden ist. Dies ist wohl dann im nächsten Band „Rosenträume“ dann wieder ein Thema. Ich muss mal schauen, ob ich dieses Buch dann noch lesen will, momentan bin ich noch etwas unentschlossen.

Im großen und ganzen kann ich durchaus eine Leseempfehlung vegeben, das Buch ist gute Unterhaltung für zwischendurch, auch wenn es mich nicht vom Hocker gehauen hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.08.2020

schönes Buch!

Ein Cottage für deinen Sommer
0

Adie Lous Leben läuft gerade gar nicht gut. Sie lebt in Scheidung mit ihrem Mann Nate und hasst ihren Job. Als Nate sie dazu drängt das geliebte Cozy Cottage ihrer Eltern zu verkaufen, in dem sie die glücklichsten ...

Adie Lous Leben läuft gerade gar nicht gut. Sie lebt in Scheidung mit ihrem Mann Nate und hasst ihren Job. Als Nate sie dazu drängt das geliebte Cozy Cottage ihrer Eltern zu verkaufen, in dem sie die glücklichsten Sommer ihres Lebens verbracht hat, trifft sie die Entscheidung ihr Leben von Grund auf zu verändern. Sie kündigt ihren Job und beschließt das Cottage zu einem B&B umzubauen und in Zukunft damit ihren Lebensunterhalt zu verdienen.

Das Buch ist wirklich schön geschrieben, man kann sich das Cottage und die Gegend darum wirklich gut vorstellen und es ist bestimmt toll dort Urlaub zu machen. Adie Lou besinnt sich auf die Regeln, die im Cottage immer galten und gestaltet jedes der Zimmer nach einer dieser Regeln. Während der Renovierung erinnert sie sich daran, was ihre Eltern ihr mitgegeben hatten und was sie während der Ehe mit Nate immer wieder ignoriert hat. Sie findet nach und nach wieder zu sich. Unterstützung hat sie dabei von ihrem Sohn Evan und ihrer Freundin Trish und auch ihr Jugendfreund Scooter spielt wieder eine Rolle in ihrem Leben.

Das Buch war mir an manchen Stellen tatsächlich zu kitschig. Die dauernde Wiederholung der Cottage Regeln und das Besinnen darauf, dass man als Frau auch mal unkonventionelle Wege gehen muss ist durchaus passend zum Plott. Nur manchmal ist dieses „Frauen-Power“ einfach zu viel des Guten. Vielleicht liegt das auch daran, dass das Buch eigentlich von einem Mann geschrieben ist, da Viola Shipman das Pseudonym von Wade Rouse ist.

Alles in allem war es aber ein sehr schönes Buch, nur manchmal halt einfach ein wenig zu rosa.

Von mir trotzdem eine Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.08.2020

Beeindruckendes Buch

Riviera - Der Traum vom Meer
0

Der Traum vom Meer erzählt die Geschichte Salomes, die 1922 als achtjährige das erste Mal vom Meer hört und es kurz darauf auch kennen lernen darf. Ihr Vater hat in Frankfurt ein Reisebureau und wird nach ...

Der Traum vom Meer erzählt die Geschichte Salomes, die 1922 als achtjährige das erste Mal vom Meer hört und es kurz darauf auch kennen lernen darf. Ihr Vater hat in Frankfurt ein Reisebureau und wird nach dem Tod der Großmutter vom italienischen Hausmädchen Paola dazu gebracht, an die Riviera nach San Remo zu fahren und dort Reisen für deutsche Touristen zu organisieren, zusammen mit dem Hotelier Renzo Barbera. In dessen Tochter Ornella findet Salome eine Schwester und Verbündete. In den kommenden Jahren verbringt die Familie die Sommer an der Riviera. Aber der aufziehende Faschismus und später auch die Nazi-Herrschaft in Deutschland machen das Geschäft mit den Reisen immer schwieriger. Und auch die Freundschaft der Mädchen wird durch einen Mann auf die Probe gestellt.

Julia Kröhn liefert mit diesem ersten Band einer Dilogie ein wortgewaltiges Buch ab. Die Charaktere kann man, muss man aber nicht mögen. Anfangs fiel es mir tatsächlich schwer mich auf die Eigenarten der Handelnden einzulassen. Aber ab der zweiten Hälfte des Buches nimmt die Geschichte an Fahrt auf und auch die Charaktere werden vertrauter. Besonders die Szenen, in denen Salome, Felix und Ornella gemeinsam unterwegs sind fand ich sehr beeindruckend, lief doch gerade hier das Kopfkino sehr intensiv.

Am Ende fiel es mir dann auch schwer das Buch zuzuklappen und es hallt immer noch nach. .
Von daher möchte ich hier durchaus eine Leseempfehlung aussprechen, auch wenn es mir Anfangs etwas schwer fiel, ins Buch zu finden. Auf den zweiten Band, den ich hier bereits liegen habe bin ich schon sehr gespannt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.07.2020

Start der Wunderfrauen

Die Wunderfrauen
0

Starnberg im Jahr 1953. Die Wunderfrauen sind vier Frauen, die versuchen in den Zeiten des Wirtschaftswunders ihre Träume zu leben, ihre Ängste zu besiegen und in die Zukunft zu schauen. Louise überredet ...

Starnberg im Jahr 1953. Die Wunderfrauen sind vier Frauen, die versuchen in den Zeiten des Wirtschaftswunders ihre Träume zu leben, ihre Ängste zu besiegen und in die Zukunft zu schauen. Louise überredet ihren Mann sie einen kleinen Gemischtwarenladen eröffnen zu lassen. Helga bricht mit ihren Eltern und beginnt eine Ausbildung zur Krankenschwester, Marie kommt auf ihrer Stellensuche auf dem Hof von Louises Brüdern unter und Annabel fürchtet um ihre Ehe.

Abwechselnd begleiten wir die vier Frauen durch die Jahre 1953 und 54 bis zum WM-Sieg der deutschen Fußballer. Dadurch, dass die Vier ganz unterschiedliche Charaktere haben und jede mit anderen Problemen zu kämpfen hat, zeichnet die Autorin ein breit gefächertes Bild der deutschen Nachkriegsgesellschaft. Auch die Vergangenheit spielt immer wieder eine Rolle, Marie ist aus Schlesien vertrieben worden, Helgas Eltern waren wohl in Nazigeschäfte und Judenvertreibungen verwickelt und Louise hat eine Zeitlang als Köchen in einem Lager für Displaced Persons gearbeitet.

Aufgelockert wird das Ganze immer wieder durch die Notizen Louises in ihre diversen Merkhefte, die sie zum Führen ihres Ladens anlegt.

Mir hat das Buch gut gefallen, am liebsten waren mir Marie und Louise. Helga war mir teilweise zu egoistisch und Annabell zu unsicher. Aber im Laufe der Geschichte lernt man alle so gut kennen, dass die Defizite hinter den liebenswerteren Eigenschaften verschwinden. Schade fand ich, dass Annabelle am Ende eigentlich zur Nebenfigur verkommen ist und nur noch aus der Sicht von Helga und Louise auftaucht. Was manch norddeutschen Leser etwas verwirren dürfte, sind die Passagen in denen breit bayerisch „gesprochen“ wird. Für Leser, die den Dialekt nicht kennen oder gar beherrschen mag sich das wohl wie eine Fremdsprache lesen. Selbst ich habe gelegentlich mit geschriebenem Dialekt Probleme, obwohl ich ihn mündlich gut verstehe, da ich ja selbst in München aufgewachsen bin.

Alles in allem war es ein schönes Buch, das bei mir auch Kindheitserinnerungen an Ausflüge zum Starnberger See wachgerufen hat. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es mit den Vieren denn weitergehen wird. Die Leseprobe zu Band zwei war schon mal ganz vielversprechend.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.07.2020

zurück in Holt

Kostbare Tage
0

In Kostbare Tage nimmt uns Kent Haruf wieder mit nach Holt, einer kleinen Stadt mitten in Colorado. Diesmal beleuchtet er das Schicksal von Dad Lewis, und dessen letzten Tage. Dad hat Krebs im Endstadium ...

In Kostbare Tage nimmt uns Kent Haruf wieder mit nach Holt, einer kleinen Stadt mitten in Colorado. Diesmal beleuchtet er das Schicksal von Dad Lewis, und dessen letzten Tage. Dad hat Krebs im Endstadium und seine Tochter Lorraine kommt nach Hause um ihrer Mutter bei der Pflege zu helfen. Wie in Kleinstädten üblich unterstützen auch Nachbarn und Freunde die Familie. So kommen die Johnssons, Mutter und Tochter, immer wieder vorbei und auch die Nachbarin Berta-May und ihr Enkelin Alice helfen wo sie können. Nach und nach erfahren wir auch ihre Geschichten und auch die des Pfarrers Lyle und seiner Familie wird erzählt.

An sich ist es kein aufregendes Buch, der Autor erzählt einfach aus dem Alltag. Und doch kommen immer wieder Themen hoch, die unsere Gesellschaft beleuchten, wie Homophobie, Patriotismus und Sterbebegleitung. Der Schreibstil ist fast emotionslos und da die wörtliche Rede im Text nicht wirklich hervorgehoben wird, hat man manchmal das Gefühl, dass der Text ein wenig mehr Ecken und Kanten vertragen hätte. Trotzdem hat mich gerade die Geschichte Dads sehr berührt, macht er sich am Ende doch noch einmal Gedanken darüber was alles nicht so gut in seinem Leben gelaufen ist.

Als Wohlfühlbuch würde ich es nicht bezeichnen, allerdings bewirkt der ruhige Schreibstil tatsächlich eine gewisse Entschleunigung, sofern man sich drauf einlassen kann.

Von mir bekommt das Buch eine Leseempfehlung. Besonders möchte ich auch die schöne Gestaltung des Buches durch den Verlag hervorheben, der Leinenumschlag unter der schön gestalteten Cover macht auch das haptische Erlebnis zu einem Genuss.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere