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Veröffentlicht am 18.02.2022

Ein neuer Fall für Tom Babylon

Violas Versteck (Tom-Babylon-Serie 4)
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„Violas Versteck“ ist der vierte Fall für den Berliner Ex-LKA-Ermittler Tom Babylon. Der Autor geht gleich in medias res: Ein Mann wird von einer U-Bahn überfahren. Ein Unfall?
6 Wochen später gibt es ...


„Violas Versteck“ ist der vierte Fall für den Berliner Ex-LKA-Ermittler Tom Babylon. Der Autor geht gleich in medias res: Ein Mann wird von einer U-Bahn überfahren. Ein Unfall?
6 Wochen später gibt es ein Wiedersehen mit Tom. Er wacht in London in einem Krankenhaus auf. Aber er kann sich an nichts erinnern. Angeblich hat er seinen Job beim LKA Berlin gekündigt und ist aus seiner Wohnung ausgezogen. Was war geschehen?
Tom ist nach über 20 Jahren noch immer auf der Suche nach seiner kleinen Schwester Viola, die 1998 spurlos verschwand und sich seither immer wieder als Vision in sein Leben schleicht. Vi mit dem Schlüssel in der Hand, eine Feder hinters Ohr gesteckt.
Zwei Handlungsstränge gilt es zu verfolgen: Tom in London und Sita an der Grenze zu Österreich. Gekonnt springt der Autor durch Zeit und Raum. Wechselnde Perspektiven sorgen für Dynamik, dunkle Keller für Gänsehautgarantie. Spannend, keine Frage. Aber auch verwirrend: 28 Tage vorher… 28 Tage später. 12 Tage vorher… 11 Tage später usw. Immer wieder sind Kapitel in Kursivschrift eingestreut. Da kann dem Leser durchaus schwindelig werden.
Es empfiehlt sich, die Vorgängerbände gelesen zu haben. Denn es gibt viele Bezüge aus der Vergangenheit, alte Bekannte und Feinde: Sita Johanns, Walter Bruckmann, Bene Czech, sogar die Dompastorin und Klara Winter aus Band 1. Ob Tom seine Schwester Viola wiederfindet? Das wird hier natürlich nicht verraten. Lesen sollte man das Buch schon selbst.

Fazit: Der 4. Fall für Tom Babylon. Das Ende der Geschichte?

Veröffentlicht am 08.02.2022

Was war damals wirklich geschehen?

Nebelopfer
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„Nebelopfer“ von Romy Fölck, der fünfte Fall für Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn von der Kripo Itzehoe, habe ich mit Freude gelesen. Die Autorin geht gleich in medias res: Ein verlassener Hof. Wer ...


„Nebelopfer“ von Romy Fölck, der fünfte Fall für Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn von der Kripo Itzehoe, habe ich mit Freude gelesen. Die Autorin geht gleich in medias res: Ein verlassener Hof. Wer wird dort gefangen gehalten, gefesselt an einen Käfig - und warum?
Danach gibt es ein Wiedersehen mit Frida, Bjarne & Co. Das ist immer wie nach Hause kommen. Lauter alte Bekannte und gute Freunde, die mir ans Herz gewachsen sind. Doch dann werden die Ermittler zu einem Tatort gerufen: Henk Visser hängt tot an einem alten Galgenbaum. Er hatte vor vielen Jahren im Mordprozess Johannsen gegen den Angeklagten ausgesagt.
Während sich Frida in den damaligen Fall verbeißt und neu aufrollt - obwohl ihr Chef dagegen ist, ermitteln ihre Kollegen im aktuellen Mordfall. Weitere Zeugen sterben. Wer will den Johannsen-Fall noch einmal in die Öffentlichkeit rücken?
Romy Fölck hat eine spannende Geschichte geschrieben, die quasi in Echtzeit im Februar 2022 spielt. Mehrere Handlungsstränge gilt es zu verfolgen. Der flüssig zu lesende, sprachlich gewandte Schreibstil gefällt mir. Und so habe ich das Buch in zwei Tagen verschlungen.
Das Privatleben der Protagonisten nimmt viel Raum ein. Neu dabei, Leonard Bootz, ein Ex-SEK-Mann und Sonja Berger von der Polizeidirektion Flensburg. Während Frida und Leonard sich erst zusammenraufen müssen, klappt es mit Bjarne und Sonja auf Anhieb. Aber Frida und ihr Kinderwunsch, das war mir dann doch „too much“. Es handelt sich schließlich um einen Krimi.

Fazit: Band 5 der „Elbmarsch-Krimi“-Reihe. Gut, aber zu viel Privatgedöns.

Veröffentlicht am 05.02.2022

Mord im Watt

Gezeitenmord
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„Gezeitenmord“ von Dennis Jürgensen ist der Auftakt einer neuen Krimi-Reihe, die im deutsch-dänischen Grenzgebiet verortet ist. Worum geht es?
Bei einer Wattwanderung machen der Lehrer Lasse und sein ...


„Gezeitenmord“ von Dennis Jürgensen ist der Auftakt einer neuen Krimi-Reihe, die im deutsch-dänischen Grenzgebiet verortet ist. Worum geht es?
Bei einer Wattwanderung machen der Lehrer Lasse und sein elfjähriger Schüler Villads im dichten Nebel einen grausigen Fund: Im festen Sand des Meeresgrundes steckt die Leiche eines Mannes. Lasse wird von einem Unbekannten niedergeschlagen und Villads ist seitdem spurlos verschwunden. Er ist nicht das erste vermisste Kind im Dorf.
Lykke Teit aus Kopenhagen ermittelt. Sie kannte den Toten. Da die Leiche im Watt auf der Grenze zwischen Dänemark und Deutschland gefunden wurde, wird ihr Rudi Lehmann aus Flensburg zur Seite gestellt. Gibt es womöglich eine Verbindung zwischen dem aktuellen Fall und dem Cold Case? Gibt es einen Trittbrettfahrer, einen Nachahmer?
Die Idee ist nicht neu. Ermittlungen in deutsch-dänischen, deutsch-holländischen, deutsch-österreichischen Grenzgebiet gibt es inzwischen einige. Wenn eine Geschichte spannend ist, braucht der Leser zudem keine effektheischenden Anspielungen, wie Nekrophilie und Kannibalismus, um am Ball zu bleiben.
Nichtsdestotrotz werde ich die Fortsetzung lesen, so es denn eine geben wird. Denn Lykke und Rudi sind mir ans Herz gewachsen, auch, wenn beide ihr Päckchen zu tragen haben.

Fazit: Der erste Fall für Lykke Teit und Rudi Lehmann. Gute Unterhaltung, aber mit viel Luft nach oben.

Veröffentlicht am 01.02.2022

Das Böse in allen Facetten

Eine Zelle für Clete
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„Eine Zelle für Clete“ von James Lee Burke ist der 18. Band der Reihe. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist. Worum geht es?
Detective ...


„Eine Zelle für Clete“ von James Lee Burke ist der 18. Band der Reihe. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist. Worum geht es?
Detective Dave Robicheaux und sein Freund Clete Purcel ermitteln diesmal in einem Cold Case: sieben junge Frauen wurden brutal ermordet. Steckt der Zuhälter Herman Stanga dahinter? Während Robicheaux es mit Worten versucht, lässt Clete Taten sprechen.
Als wäre das nicht schon genug, muss sich Robicheaux auch noch mit Kermit Abelard, dem Freund seiner Tochter Alafair, und dessen Freund Robert Weingart auseinandersetzen. Als der Zuhälter ermordet wird, geraten Robicheaux und Clete unter Druck...
James Lee Burke hat seinen Krimi spannend und actionreich in Szene gesetzt. Man bekommt einen guten Eindruck von Land und Leuten. Den Gerüchen und Geräuschen der Bayous von Louisiana. Aber es ist auch ein typisch amerikanisches Buch: zu viele Waffen, Testosteron und Gewalt. Zu viele Verräter, die für Geld alles tun.
Über das Wiedersehen mit Robicheaux, seiner Frau Molly, Adoptivtochter Alafair und Clete habe ich mich gefreut. Ich mag Robicheaux, auch, wenn ich nicht alle Bände gelesen habe. Es gefällt mir, dass Alafair hier wieder eine größere Rolle spielt. Im Vorgänger in Montana war sie nicht dabei.
Alles in allem hat mir das Buch gefallen. Ein flüssig zu lesender, sprachlich gewandter Schreibstil. Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Perspektive aus Sicht von Robicheaux. Spannend, keine Frage. Aber ohne große Überraschungen.

Fazit: Fall Nr. 18 für Dave Robicheaux. Gut, für mich aber nicht das beste Buch der Reihe.

Veröffentlicht am 15.01.2022

I’ll be with you when the deal goes down (Bob Dylan)

Ostfriesensturm
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„Ostfriesensturm“ ist bereits der 16. Fall für Ostfrieslands Kultkommissarin Ann Kathrin Klaasen und ihr Team. Der Fall ist in sich abgeschlossen und kann unabhängig von den vorherigen Bänden aus der Serie ...

„Ostfriesensturm“ ist bereits der 16. Fall für Ostfrieslands Kultkommissarin Ann Kathrin Klaasen und ihr Team. Der Fall ist in sich abgeschlossen und kann unabhängig von den vorherigen Bänden aus der Serie gelesen werden. Worum geht es?
Eine mysteriöse Mordserie hält Ostfriesland in Atem. Diesmal handelt es sich nicht um einen Serienkiller, sondern um einen sogenannten Hitman, einen Auftragskiller, der Männer umbringt und verstümmelt, die anscheinend Dreck am Stecken haben.
Ein Cosy-Krimi ist der neue Ostfriesenkrimi von Klaus-Peter Wolf sicher nicht. Denn es geht auch um Alkoholsucht und um häusliche Gewalt. „Ostfriesensturm“ ist zudem ein Buch, das Mobbing thematisiert. Und das alles unter Corona-Bedingungen.
Last but not least bietet Dr. Bernhard Sommerfeldt wieder seine Hilfe an. Allerdings wirkt die Themenvielfalt ein wenig überfrachtet. Das Ende außerdem unglaubwürdig. Am besten haben mir Rupert und Jessi Jaminski gefallen.

Fazit: Fall Nr. 16 für Ann Kathrin Klaasen. Zugleich Klaus-Peter Wolfs persönlichstes Buch.