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Veröffentlicht am 04.01.2022

Beck ist zurück

Eiszeit für Beck
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…und der Elbripper anscheinend auch. „Eiszeit für Beck“ ist nach „Hundstage für Beck“ der zweite Fall für Nick Beck und Cleo Torner. Es lohnt sich, zunächst den ersten Band zu lesen, da die Fälle sich ...

…und der Elbripper anscheinend auch. „Eiszeit für Beck“ ist nach „Hundstage für Beck“ der zweite Fall für Nick Beck und Cleo Torner. Es lohnt sich, zunächst den ersten Band zu lesen, da die Fälle sich inhaltlich überschneiden.
Um es gleich zu sagen, Band 2 hat mir besser gefallen als der Vorgänger. Denn Nick Beck trinkt inzwischen weniger, fühlt sich aber immer noch schuldig am Tod seiner Kollegin Betty. Und wie das so ist, wiederholt sich die Geschichte.
Zwei Frauen wurden brutal ermordet und zur Schau gestellt. Nick und die schwangere Cleo ermitteln. Auch, wenn bereits nach 40 Seiten feststeht, dass nicht der Elbripper der Killer ist, sondern ein Fan, ein Nachahmungstäter, wird Spannung aufgebaut - und gehalten.
Nick ist ein harter Hund, hat aber auch eine dunkle Seite. Im Sommer hatte er schließlich eine Leiche verschwinden lassen. Diesmal nimmt er billigend den Tod eines Mannes in Kauf.
Tom Voss ist ein Pseudonym von Sven Koch. Erneut gelingt dem Autor mit dem zweiten Band ein atmosphärischer, spannender Kriminalroman. Und so freue ich mich schon auf die Fortsetzung, die im Herbst erscheinen soll.
Allerdings hätte man dem Autor ein aufmerksameres Lektorat gewünscht. Denn Loser schreibt sich nur mit einem o (Seite 288).

Fazit: Fall Nr. 2 für Nick Beck. Besser, spannender als Band 1.

Veröffentlicht am 22.12.2021

Wie kann eine Person an mehreren Orten zugleich sein?

Im Auge des Zebras
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Um es vorweg zu nehmen, die beiden Vorgänger um Severin Boesherz kenne ich nicht. Doch in „Im Auge des Zebras“ von Vincent Kliesch ermittelt diesmal Kommissarin Olivia Holzmann vom LKA Berlin. Worum geht ...


Um es vorweg zu nehmen, die beiden Vorgänger um Severin Boesherz kenne ich nicht. Doch in „Im Auge des Zebras“ von Vincent Kliesch ermittelt diesmal Kommissarin Olivia Holzmann vom LKA Berlin. Worum geht es?
Auf magische Weise wurden von ein und derselben Person zeitgleich sieben Jungs im Teenageralter entführt. Seitdem fehlt von ihnen jede Spur. Zwei Tage später werden deren Eltern getötet. Wo liegt das Motiv?
Olivia bittet ihren ehemaligen Kollegen und Mentor Severin Boesherz sowie die pensionierte Kommissarin Esther Wardy um Hilfe, die in einer 20 Jahre zurückliegenden Entführung ermittelt hatte. Gibt es Parallelen zum aktuellen Fall? Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt...
„Im Auge des Zebras“ startet spannend mit einer spektakulären Szene. Man lernt Olivia kennen, die verzweifelt versucht, ihren Fall zu lösen. Sie steht im Mittelpunkt der Handlung, ist gut gezeichnet, aber eine dämliche Kuh (Olivia über Olivia).
Wechselnde Perspektiven beleuchten jeden Blickwinkel, wir bekommen auch Einblick in die kranke Psyche des Täters. Mein Highlight waren die Actionszenen im den Spree Studios. Es gibt einige Wendungen, für den aufmerksamen Leser ist die Lösung aber vorhersehbar.
Begleitet wird das alles mit einem nervigen Soundtrack: Save Your Kisses for Me von Brotherhood of Man. Und ein Zebra kommt natürlich auch vor.

Fazit: Vertrackte Geschichte. Spannend, aber vorhersehbar.

Veröffentlicht am 18.12.2021

Mord in der hessischen Provinz

Strahlentod
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Eigentlich bin ich kein Fan von Daniel Holbe, kannte die Kommissare Sabine Kaufmann und Ralph Angersbach bisher nicht. Aber „Strahlentod“ hat mich positiv überrascht. Worum geht es?
Irgendwo im hessischen ...


Eigentlich bin ich kein Fan von Daniel Holbe, kannte die Kommissare Sabine Kaufmann und Ralph Angersbach bisher nicht. Aber „Strahlentod“ hat mich positiv überrascht. Worum geht es?
Irgendwo im hessischen Nirgendwo, zwischen Knüll und Vogelsberg, explodiert ein alter VW-Camper. Ralph ist geschockt, als er den Tatort erreicht: Der völlig zerstörte Wagen kann nur seinem Vater gehört haben - und auf dem Fahrersitz befindet sich eine verkohlte Leiche.
Schnell steht fest, dass es sich bei dem Toten nicht um Ralphs Vater handelt, sondern um einen guten Freund, der ein ähnliches Auto fuhr. Eine Verwechslung? Als auch noch Ralphs Halbschwester Janine in Berlin überfallen wird, ist Ralph überzeugt, dass es jemand auf seine Familie abgesehen hat.
„Strahlentod“ ist spannend und unterhaltsam. Wechselnde Perspektiven sorgen für Dynamik. Ab und zu sind Rückblicke in die Vergangenheit eingestreut, neun Jahre zuvor, als bei einer Protestaktion gegen Atommülltransporte ein Polizist getötet wurde.
Die Figuren sind gut gezeichnet. Aber weder Sabine noch Ralph waren mir sympathisch, zu viel Privatgedöns. Die Geschichte nimmt immer neue Wendungen bis zum überraschenden Finale. Am Ende ist alles stimmig aufgelöst. Und auch der Titel passt.

Fazit: Fall Nr. 6 für Sabine Kaufmann und Ralph Angersbach. Lesenswert.

Veröffentlicht am 11.12.2021

Das Horrorhaus

Das Chalet
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Ich habe fast alles von Ruth Ware mit Freude gelesen, u.a. „Im dunklen, dunklen Wald“, „Woman in Cabin 10“ und „Hinter diesen Türen“. Auch „Das Chalet: Mit dem Schnee kommt der Tod“, hat mich nicht enttäuscht. ...


Ich habe fast alles von Ruth Ware mit Freude gelesen, u.a. „Im dunklen, dunklen Wald“, „Woman in Cabin 10“ und „Hinter diesen Türen“. Auch „Das Chalet: Mit dem Schnee kommt der Tod“, hat mich nicht enttäuscht. Worum geht es?
Eine Gruppe junger cooler Briten, Mitarbeiter und Teilhaber eines IT-Unternehmens, gönnt sich eine Auszeit in den französischen Alpen, um über das Übernahmeangebot eines großen Unternehmens zu diskutieren.
Nach einem Lawinenabgang ist das abgelegene Chalet von der Außenwelt abgeschnitten. Es wird kälter und kälter - und die Gruppe schrumpft. Einer nach dem anderen wird ermordet. Also muss der Killer unter ihnen sein...
Mit „Das Chalet“ ist Ruth Ware ein fesselnder, atmosphärischer Thriller gelungen, voller unverhoffter Wendungen. Toxische Freundschaften und ein klaustrophobisches Setting garantieren spannende Unterhaltung.
Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt: aus Sicht von Liz, eine der Teilnehmerinnen, und aus Sicht von Erin, die Gastgeberin. Ein flüssig zu lesender, sprachlich gewandter Schreibstil.
Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Manche Mitglieder der Gruppe kommen sympathisch rüber, andere weniger. Gruppendynamik pur. Fast jeder hat ein Geheimnis.
Alles in allem habe ich mich gut unterhalten, auch wenn ich „Hinter diesen Türen“ einen Tick besser fand.

Fazit: Spannendes Katz- und Mausspiel mit überraschendem Ende.

Veröffentlicht am 06.12.2021

Düster und verstörend

So eiskalt der Tod
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„So blutig die Nacht“ von Robert Bryndza hatte mich begeistert. Und auch „So eiskalt der Tod“, der zweite Fall für Ex-Polizistin Kate Marshall hat mich nicht enttäuscht.

Was für ein heftiger Einstieg! ...

„So blutig die Nacht“ von Robert Bryndza hatte mich begeistert. Und auch „So eiskalt der Tod“, der zweite Fall für Ex-Polizistin Kate Marshall hat mich nicht enttäuscht.

Was für ein heftiger Einstieg! Der 18-jährige Simon Kendal wird in den Tod getrieben. Danach gibt es ein Wiedersehen mit Kate. Sie findet Simons Leiche beim Tauchen in einem Stausee.

Als der Fall als Unfall zu den Akten gelegt werden soll, forscht Kate auf Bitten von Simons Mutter weiter nach. Unterstützt wird sie von ihrem Assistenten Tristan Harper.

Kurz darauf wird eine junge Frau im Nebel an der A1328 entlang des Shadow Sands Stausees entführt. Schnell ist klar, dass hier ein Serienkiller am Werk sein muss.

War Simon zur falschen Zeit am falschen Ort?

Robert Bryndza hat seinen neuen Thriller spannend inszeniert. Wechselnde Perspektiven sorgen für Dynamik. Immer mal wieder sind Kapitel aus Opfersicht eingestreut. Gruselig. Man erhält auch tiefe Einblicke in die Gedanken des Täters. Ein Spiel mit der Angst.

Ab und zu gibt es Bezüge zum Vorgänger, Peter, der Nine Elms Cannibal. Er ist der Vater von Kates Sohn Jake. Auch das Privatleben nimmt viel Raum ein. Im Vorgänger stand Kate im Mittelpunkt. Diesmal erfahren wir mehr über Tristan.

Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen, aber nicht ganz so gut wie Band 1. Hier haben mir ein bisschen die psychologischen Raffinessen gefehlt.

Nichtsdestotrotz werde ich die Fortsetzung lesen, so es denn eine geben wird. Denn Kate und Tristan sind mir ans Herz gewachsen und ich bin schon gespannt, wie es mit ihnen weitergeht.

Fazit: Fall Nr. 2 für Ex-Polizistin Kate Marshall. Nicht ganz so gut wie der Vorgänger.


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