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Veröffentlicht am 24.10.2022

Das Jubiläum

Herzschuss
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Als Fan der 1. Stunde habe ich bisher kein Buch der Krimi-Reihe versäumt und auch „Herzschuss“, der 10. Fall für Wallner & Kreuthner von der Kripo Miesbach, hat mich nicht enttäuscht. Worum geht es?
Polizeihauptmeister ...


Als Fan der 1. Stunde habe ich bisher kein Buch der Krimi-Reihe versäumt und auch „Herzschuss“, der 10. Fall für Wallner & Kreuthner von der Kripo Miesbach, hat mich nicht enttäuscht. Worum geht es?
Polizeihauptmeister Leonhardt Kreuthner und seine Spezl wollen dem Landtagsabgeordneten Gansel einen Schrecken einjagen. Kurz darauf ist Gansel tot. Er wurde in einem Hotelrohbau erschossen. Leo gerät unter Mordverdacht. Denn der Tote war mit Leos Jugendliebe Philomena verheiratet. Kriminalhauptkommissar Clemens Wallner und sein Team ermitteln...
Andreas Föhr hat den Jubiläumsband kurzweilig mit viel Lokalkolorit in Szene gesetzt. Wallner und Kreuthner, ihr Gefrotzel ist einfach Kult. Auch Wallners kauziger Großvater Manfred ist wieder mit von der Partie. Neu dabei, Wallners Chefin Karla Tiedemann.
Der Erzählstil ist gewohnt flüssig und - obwohl Figuren wiederholt im Dialekt sprechen - stets leicht verständlich. Ab und zu sind Rückblicke in die Vergangenheit eingestreut. Spannend, keine Frage. Auch der Humor kommt nicht zu kurz.
Wie immer, geht es auch um ein ernstes Thema: Gewalt gegen Frauen. Wallner & Co, eine sympathische Truppe, der ich gerne wieder über die Schulter schauen möchte.

Fazit: Fall Nr. 10 für Wallner & Kreuthner. Ein Muss für Krimifans.

Veröffentlicht am 21.10.2022

Minus 20 Grad

Kalt und still
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So gut die Sandhamn-Reihe auch war, „Kalt und still“, der neue Polarkreis-Krimi von Viveca Sten ist noch besser, spannender. Worum geht es?
Nach einem gruseligen Prolog lernen wir Polizistin Hanna Ahlander ...


So gut die Sandhamn-Reihe auch war, „Kalt und still“, der neue Polarkreis-Krimi von Viveca Sten ist noch besser, spannender. Worum geht es?
Nach einem gruseligen Prolog lernen wir Polizistin Hanna Ahlander aus Stockholm kennen. Für sie kommt es gerade knüppeldick: Job weg, Freund weg. Nur ihre Schwester Lydia hält zu ihr und bietet Hanna ihr Ferienhaus in Åre an.
Åre im Dezember. Es schneit, die Temperaturen sinken. Hanna hilft bei der Suche nach Amanda, die nach einer Party nicht nach Hause gekommen ist und kommt so in Kontakt mit Polizeikommissar Daniel Lindskog und seinen Kollegen Anton und Raffe.
„Kalt und still“ ist gut und leicht zu lesen. Ab und zu sind Abschnitte in Kursivschrift eingestreut: Wo ist Amanda? Selbst wenn der Leser der Polizei immer einen Schritt voraus ist, wird dennoch Spannung aufgebaut - und gehalten. Es ist auch ein Buch, das Menschenhandel thematisiert.
Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Hanna kommt sympathisch rüber. Aber ihre Alleingänge bringen sie in Gefahr. Daniel neigt zu Wutausbrüchen. Zwei, die sich erst einmal zusammenraufen müssen. Gerne werde ich die Fortsetzung lesen.

Fazit: Vielversprechender Auftakt einer neuen schwedischen Krimi-Reihe. Atmosphärisch.

Veröffentlicht am 19.10.2022

Wo ist Jennifer?

Happy New Year – Zwei Familien, ein Albtraum
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„Happy New Year“ von Malin Stehn habe ich mit großer Freude gelesen. Die haben es einfach drauf, die Schweden. Worum geht es?
Die 17-jährige Jennifer verschwindet von einer Party. Am anderen Ende der ...


„Happy New Year“ von Malin Stehn habe ich mit großer Freude gelesen. Die haben es einfach drauf, die Schweden. Worum geht es?
Die 17-jährige Jennifer verschwindet von einer Party. Am anderen Ende der Stadt stößt ihre Mutter Lollo mit ihren alten Freundinnen Nina und Malena auf das neue Jahr an. Sie haben nicht mehr viel gemeinsam, aber die Silvester- und Mittsommerfeiern der Familien haben immer noch Tradition.
Die Geschichte wird aus wechselnden Perspektiven erzählt: Fredrik, Nina, Lollo. Das sorgt für Dynamik. Nichts ist, wie es scheint. Fast jeder hat etwas zu verbergen.
Malin Stehn beschreibt gekonnt oberflächliche Freundschaften, äußerlich perfekte Leben und Ehen und die Geheimnisse unter der Oberfläche. Immer mal wieder sind Rückblenden eingestreut: 2007, 2013, 2015. Der Leser erfährt nach und nach, was in der Vergangenheit passiert ist und was an Silvester geschieht.
Alles an diesem Roman ist stimmig, die Figuren, ihre Aktionen, die Dialoge. Der Plot ist spannend, nicht vorhersehbar und mühelos zu lesen. Das Ende ist dann in meinen Augen ein richtiger Knaller, den ich so nicht erwartet habe.

Fazit: Packende Story voller unerwarteter Wendungen. Eine echte Überraschung!

Veröffentlicht am 17.10.2022

Familie ist alles

Die Jagd der Henker
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J.P. Conrad ist zurück. Der neue Thriller „Die Jagd der Henker“ hat mich begeistert. Schauplatz ist London. Worum geht es?
Gracie führt ein beinahe unsichtbares Leben. Sie arbeitet als Aushilfe in einem ...

J.P. Conrad ist zurück. Der neue Thriller „Die Jagd der Henker“ hat mich begeistert. Schauplatz ist London. Worum geht es?
Gracie führt ein beinahe unsichtbares Leben. Sie arbeitet als Aushilfe in einem Blumenladen, hat keine Freunde und meidet Beziehungen. Ihr Alltag ist von Angst bestimmt, denn sie hütet ein dunkles Geheimnis.
Als sie ihren Job wechseln will, setzt Gracie eine Kette von fatalen Ereignissen in Gang, die nicht nur ihr eigenes Leben in tödliche Gefahr bringen...
Zwei spannende Handlungsstränge gilt es zu verfolgen: In einem geht es um das Schicksal von Kiana. Der andere erzählt die Geschichte von Gracie. Im Verlauf zeigt sich, dass beide Stränge miteinander verwoben sind.
„Die Jagd der Henker“ ist spannend und unterhaltsam. Der flüssig zu lesende, sprachlich gewandte Schreibstil gefällt mir. Und so habe ich das Buch in zwei Tagen verschlungen.
Als Dreh- und Angelpunkt erweist sich ein Klavierkonzert in der Royal Albert Hall. Als Gracie an den Rand des Abgrunds getrieben wird, wächst sie über sich hinaus.
Gracie und ihre Freundin Isla kommen sympathisch rüber. Auch, wenn beide alles andere als eine Unschuld vom Lande sind.

Fazit: Packender Thriller für den ich eine eindeutige Leseempfehlung abgebe.

Veröffentlicht am 11.10.2022

Der fliegende Holländer 2.0

Unsterblich sind nur die anderen
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Ihre Krimis mit Staatsanwältin Chastity Riley habe ich geliebt. Nun also auf zu neuen Ufern: die Geschichte von Iva und Malin, die nach Tarik suchen. Zusammen mit zwei Freunden war er an Bord der MS Rjúkandi, ...


Ihre Krimis mit Staatsanwältin Chastity Riley habe ich geliebt. Nun also auf zu neuen Ufern: die Geschichte von Iva und Malin, die nach Tarik suchen. Zusammen mit zwei Freunden war er an Bord der MS Rjúkandi, einer Nordatlantikfähre, spurlos verschwunden. Das Schiff ist unterwegs von Dänemark nach Island, immer dieselbe Route, dieselben Häfen - seit Jahrzehnten.
Die Freundinnen finden die Männer tatsächlich. Als sie mit ihnen an Land gehen wollen, stellen sie fest, dass ihre Freunde das nicht können. Denn die MS Rjúkandi sitzt in einer Zeitschleife fest. Während Malin mit der Ewigkeit kokettiert, hat Iva, die Mutter einer Tochter ist, Zweifel, ob sie das wirklich will.
Die Geschichte hat mich an die Sage vom fliegenden Holländer erinnert, einem Kapitän, der durch einen Fluch dazu verdammt worden ist, bis zum jüngsten Tag mit seinem Gespensterschiff auf dem Meer umherzuirren, ohne in einen Hafen einlaufen oder Erlösung im Tod finden zu können.
Nichtsdestotrotz ist „Unsterblich sind nur die anderen“ kein düsterer Roman, eher eine phantastische Geschichte mit Göttinnen, Gestaltenwandlern und Zombies. Viel Alkohol, Musik und „Segeln“. Von Simone Buchholz gewohnt flott und schnoddrig erzählt.

Fazit: Packender Ritt auf den Wellen. Ein kurzweiliges Lesevergnügen.