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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.02.2019

Nie wieder Blondinen

Nie wieder Blondinen
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Vreni Tschannen-Hartnagel wird von ihrem Ehemann Olaf für eine russische Blondine fallen gelassen. Nun muss sie wieder als Kunstlehrerin arbeiten. Und das im Berner Oberland, nahe ihres Heimatdorfes. Vreni ...

Vreni Tschannen-Hartnagel wird von ihrem Ehemann Olaf für eine russische Blondine fallen gelassen. Nun muss sie wieder als Kunstlehrerin arbeiten. Und das im Berner Oberland, nahe ihres Heimatdorfes. Vreni ist nun also nicht nur auf Männersuche, sondern stolpert beim Joggen über die Leiche ihrer Kollegin Monika Hansen und gerät mitten in die Mordermittlungen...

Der Klappentext klingt nach einem unterhaltsamen Liebes-Krimi. Unterhaltsam war er. Der Schreibstil ist sehr flüssig und lässt sich daher sehr gut lesen. Es sind neben den schweizerdeutschen Dialogen auch sarkastische Momente enthalten, die mich gelegentlich zum Schmunzeln brachten.
Vrenis Männergeschichten fand ich ganz nett, aber an manchen Stellen zu dick aufgetragen.
Der Mordfall tritt an einigen Stellen ein wenig in den Hintergrund. Die Polizeiarbeit wirkt nicht sehr realistisch, aber das steht in der Geschichte auch nicht im Vordergrund, stört also wenig.
Die Geschichte ist in sich recht stimmig, nimmt jedoch an einigen Stellen Ausmaße an, die ich zu dick aufgetragen finde. An einigen Stellen habe ich einige Sätze oder auch Seiten übersprungen, weil es mir zu langatmig wurde.

Das Buch ist für eine kurzweilige leichte Unterhaltung geeignet, darf dabei jedoch nicht zu ernst genommen werden.

Veröffentlicht am 10.02.2019

Spiel des Schattens

Spiel des Schattens
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Die beiden Ermittler Kartl und Neuner ermitteln in einem Fall, bei dem es einen Schrei, ein zerissenes Armband und Schleifspuren gibt - allerdings weder eine Leiche noch eine/n Vermisste/n.
Da Kartl mysteriöse ...

Die beiden Ermittler Kartl und Neuner ermitteln in einem Fall, bei dem es einen Schrei, ein zerissenes Armband und Schleifspuren gibt - allerdings weder eine Leiche noch eine/n Vermisste/n.
Da Kartl mysteriöse Nachrichten zugespielt werden, halten die Ermittlungen an...

Regionalkrimis lese ich ganz gern und der Klappentext hörte sich nach einer Geschichte an, die ich bisher so noch nicht gelesen habe. Der gute Eindruck hielt leider nicht lange an.
Der Schreibstil konnte mich nicht erreichen. Er wirkte insgesamt zu gestellt, zu gewollt, einfach unnatürlich und lies sich so für mich nicht sehr flüssig und mitreißend lesen. Gerade die kurzen Episoden über den Täter wirkten konstruiert. Ich hatte des Öfteren den Eindruck, dass der Autor das, was er gern mitteilen wollte, stilistisch nicht schön gelöst hat. (Beispielsweise haben die Kommissare ihre Gedanken geäußert, indem sie "zu sich sprachen", was nicht nur unwirklich auf mich wirkte, sondern auch das Können der Kommissare untergrub, denn: Wer spricht ständig zu sich selbst und möchte dabei mithilfe seines Intellekts einen kniffligen Fall lösen?) Außerdem beinhaltet das Buch noch einige (teilweise sehr grobe) Rechtschreib-/Grammatikfehler, was den Eindruck nicht verbesserte.

Den Kommissaren fehlt es an Tiefe, da der Leser praktisch nichts über sie erfahren (Neuer hat eine Freundin und Kartl liebt die fränkische Küche). Auch fehlt es an Spannung, die doch im Krimi vorhanden sein sollte. Die Handlung kommt erst in den letzten 20 Seiten in Fahrt, wenn der Leser eigentlich schon selbst weiß, wer der Mörder ist.

Mich konnte der Krimi leider nicht überzeugen, da es sowohl an Spannung als auch an unterhaltenden Momenten fehlte.

Veröffentlicht am 10.02.2019

Die Kinder der Kirschblüte Teil 1

Die Kinder der Kirschblüte
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Hanna ist ein Mobbingopfer und einsam. Sie findet Halt und Unterstützung in einem Forum - vor allem in Sven. In diesem Forum bildet sich eine Clique, die Kinder der Kirschblüte, die es sich zum Ziel setzen, ...

Hanna ist ein Mobbingopfer und einsam. Sie findet Halt und Unterstützung in einem Forum - vor allem in Sven. In diesem Forum bildet sich eine Clique, die Kinder der Kirschblüte, die es sich zum Ziel setzen, sich zu rächen. Als jedoch ein Racheplan außer Kontrolle gerät, ergeben sich schwere Konsequenzen für Hanna und vor allem für Sven.
Außerdem entdeckt Hanna ihre Gabe, deren Macht sie zunächst einzuschätzen lernen muss.

Der Klappentext hat mich zunächst sehr angesprochen, da er andeutete, ein ernstes Thema mit fantastischen Momenten zu verbinden. Auch das Cover finde ich zauberhaft.

Das Buch gefiel mir dann jedoch nicht so gut.
Der Schreibstil ist eine Mischung aus allem und nichts - Er besteht aus Vulgärismen und Schachtelsätzen, die mit einigen bildungssprachlichen Ausdrücken gespickt sind. Schachtelsätze gefallen mir (gerade bei ernsthafter Thematik) in Büchern sehr gut - Allerdings auch nur, wenn sie wohlformuliert sind, was in diesem Buch leider nicht der Fall war. Außerdem entziehen die ganzen aufzählenden Sätze den Wörtern ihre Bedeutung. Von einigen Grammatikfehlern mal ganz abzusehen.
Auch die Charaktere sind mir zu schwammig. Von Hanna wird zunächst alles aus "Scheiß-Perspektive" betrachtet, die Vulgärismen beherrschen die Kapitel. Dann vollzieht sich ganz plötzlich ein Wandel, der ohne großartige Entwicklung stattfindet. Diesen Prozess, dem es im Prinzip an Prozesshaftigkeit fehlt, konnte ich auch bei anderen Charakteren feststellen,
Die Erzählebene konnte mich also nicht für sich gewinnen. Die Geschehnisse auf der Handlungsebene leider auch nicht. Vieles wirkt für mich einfach zu leicht eingeschoben, zu schnell da. Die Handlungsentwicklung geschieht für meinen Geschmack generell viel zu schnell, unbedacht und nahezu prozesslos. Der Verlauf der Geschichte war für mich an den Haaren herbeigezogen und zu stark aufgetragen. Obwohl die einzelnen Geschehnisse oft vorhersehbar waren und mich daher nicht wirklich überrascht haben, konnte ich nicht folgen, weil alles zu schnell geschah - noch bevor ich den Verlauf verarbeiten und reflektieren konnte.
Für mich ist einfach nichts rund und stimmig, weder der Erzählstil noch die Charaktere noch die Handlungen.

Zusammenfassend kann ich also sagen, dass ich den Ansatz und die Idee der Geschichte sehr gelungen finde, dessen Umsetzung hingegen leider nicht.

Veröffentlicht am 10.02.2019

Alles wird gut, oder?

Alles wird gut, oder?
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Buchhändlerin Judith erscheint in ihrer Küche der Geist eines jungen Mädchens, das das Verschwinden eines Mädchens ankündigt. Judith soll zur Polizei gehen. Als tatsächlich ein junges Mädchen verschwindet, ...

Buchhändlerin Judith erscheint in ihrer Küche der Geist eines jungen Mädchens, das das Verschwinden eines Mädchens ankündigt. Judith soll zur Polizei gehen. Als tatsächlich ein junges Mädchen verschwindet, übernimmt Privatdetektiv Benedikt, in den Judith sich verguckt hat, den Fall. Dieser wundert sich, dass Judith sich komisch verhält. Kann Judith Nina helfen?

Der Klappentext und das Cover erschienen mir sehr vielversprechend. Ich habe mir eine mystische, spannende Geschichte vorgestellt. Leider wurde ich diesbezüglich enttäuscht.
Der Schreibstil ermöglicht ein flüssiges Lesen. Allerdings liest sich das Buch durch die flapsige Wortwahl und die sehr einfache Beschreibung der Handlungen wie ein Roman. Spannung kam bei mir leider an keiner Stelle auf.
Nina finde ich sehr sympathisch und ihre Dialoge mit Judith oftmals unterhaltsam. Judiths Verhalten kann ich meist nicht nachvollziehen. Sie reagiert nie rational, sondern lässt sich von ihren Impulsen lenken und verstrickt sich in ein Netz aus Lügen und Albernheiten. Ihre Gedanken bezüglich Nina kann ich leider nicht nachempfinden, die bezüglich Benedikt schon eher. Benedikt erschien mir weit mehr gelungen. Er scheint bodenständig, handelt rational und situativ angemessen.
Die Liebelei zwischen den beiden Charakteren finde ich ganz nett, obwohl sie für meinen Geschmack ein wenig zu vordergründig ist und an einigen Stellen sehr ausufert und es ein langatmiges Hin und Her gibt.
Leider konnte mich das Buch nicht überzeugen.

Veröffentlicht am 10.02.2019

Fenster zur Freiheit

Fenster zur Freiheit
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"Fenster zur Freiheit" berichtet von der Stewardess Sophie, die für eine arabische Fluggesellschaft arbeitet und sich dadurch in einen Araber aus Bahrain verliebt. Sie lebt mit ihm zusammen in Bahrain ...

"Fenster zur Freiheit" berichtet von der Stewardess Sophie, die für eine arabische Fluggesellschaft arbeitet und sich dadurch in einen Araber aus Bahrain verliebt. Sie lebt mit ihm zusammen in Bahrain und muss sich dem kulturellen Lebensstil anpassen. Ihr Mann bietet ihr zwar ein Leben voller Luxus, doch ihr fehlt eine wichtige Zutat zum Glück in ihrem Leben. Zusätzlich spitzt sich die politische Lage im Land zu...

Mich haben der Klappentext und das Cover, das ich in Bezug auf die Geschichte passend gewählt finde.
Allerdings hat mich der Roman dann enttäuscht. Der Schreibstil ermöglichte zwar ein flüssiges Lesen, der Inhalt hingegen bereitete mir Schwierigkeiten.
Zum einen finde ich die anachronische Erzählweise sehr mühsam, weil sie nicht nur durch Rückblenden geprägt ist, sondern diese sehr viele Sprünge enthält, die nicht erläutert werden. So erfährt der Leser zwar etwas über einzelne Passagen Sophies Lebens, jedoch erfolgen diese meines Empfindens nicht stimmig. Mir fehlten die Brücken, die zwischen diese Situationen nicht geschlagen werden. So wird passagenweise vom Kennenlernen des Mannes, von Krisen, von ihrer Arbeit als Stewardess und ihren Schwangerschaften erzählt. Es findet aber weder eine Erläuterung durch den Erzähler statt, weshalb diese Passagen wichtig sind, noch werden die Jahre, die dazwischen liegen in irgendeiner Weise beschrieben. Ich hatte daher nicht das Gefühl, Sophies Leben und ihre Erfahrungen nachverfolgen zu können.
Und das, was ich über Sophies Charakter erfahren habe, gefiel mir nicht. Sie machte den Anschein, als sei ihre Unzufriedenheit mit Luxusglütern aus der Welt zu schaffen, klagte dennoch ihr Unglück. Allerdings tat sie für mein Empfinden auch nichts, damit es besser wurde. Sie hat erst ganz zum Schluss klare Worte gegenüber ihrem Mann finden können. Ihre Gefühle und Gedanken empfand ich außerdem als sehr oberflächlich. Sie wurden nur angerissen, nicht wirklich ausgeführt und ständig wiederholt, sodass ich schließlich genervt von Sophie war und ihr Verhalten nich nachempfinden konnte. Ihr Mann Latif hingegen war mir sehr viel symphatischer, weil er klar sagte, was er will und verlangt - auch, wenn natürlich fraglich ist, inwiefern Sophie das kulturell mit sich vereinbaren konnte. Aber darum geht es ja in dem Buch.

Bei mir kam leider auch nichts von der "innigen Liebe", die ständig genannt wird, an. Für mich bestand die Geschichte aus Zwang, Unzufriedenheit, Vorwürfen und vor allem aus Materialismus.

Einzig das letzte Viertel des Buches hat mir gefallen, in dem geschildert wird, wie sich die politische Lage in Bahrain verändert und wie Sophies Familie damit umgehen muss, mit welchen Herausforderungen sie konfrontiert wird und welche Entscheidungen sie treffen muss.

Insgesamt finde ich die Thematik nach wie vor sehr spannend, die Umsetzung allerdings sehr einseitig und oberflächlich. Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich keinerlei Symphatie zu Sophie aufbauen konnte und somit ihre Gedanken und vor allem ihr Verhalten diesbezüglich nicht nachvollziehen kann.