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Veröffentlicht am 11.02.2017

Realistisch

Die Rebellion der Maddie Freeman
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Im Jahre 2060 wird in den USA die Gesellschaft vom digitalen Leben beherrscht. Auch Maddie lebt ein digitales Leben. Sie muss nicht mehr zur Schule gehen oder sich mit Freunden treffen, denn dies findet ...

Im Jahre 2060 wird in den USA die Gesellschaft vom digitalen Leben beherrscht. Auch Maddie lebt ein digitales Leben. Sie muss nicht mehr zur Schule gehen oder sich mit Freunden treffen, denn dies findet alles bequem per Netzt statt.
Doch dann trifft Maddie auf Justin und ihr Weltbild kommt ins Wanken, denn Justin lebt sein Leben nicht in der digitalen, sondern in der realen Welt. Justin gehört zu einer Gruppe, die gegen das digitale Leben rebelliert und möchte somit Maddies Vater, den Direktor und Mitgründer der Digital School, stürzen. Maddie befindet sich auf einmal im Mittelpunkt eines politischen Kampfes und die Frage ist für welche Seite entscheidet sie sich?



Katie Kacvinsky hat mit „Die Rebellion der Maddie Freeman“ eine realistische und mitreisende Dystopie erschaffen. Der Leser wird zum Nachdenken angeregt, denn Katie Kacvinsky kritisiert mit ihrem Roman die heutige Lebensweise. Die heutige Gesellschaft steuert auf eine Digitalisierung zu, denn die Menschen führen schon heute ein Internet bestimmtes Leben. Vieles läuft nur noch über Facebook oder andere Internetplattformen ab, sodass viele es nicht mehr für nötig befinden sich mit ihren Freunden etc. zu treffen.
Die Wortwahl ist intelligent durchdacht, sodass der Leser sofort in den Bann der Geschichte hineingezogen wird. Der Schreibstil motiviert den Leser selbst etwas zu tun wie z.B. für seine Meinung einzustehen. Die Dystopie vermittelt dem Leser das Gefühl, dass jeder Mensch etwas erreichen kann und zum positiven wenden kann. Jede Meinung zählt.

Beide Protagonisten Maddie, als auch Justin wirken authentisch und sympathisch. Zudem steht die Dystopie und die Handlung im Vordergrund und nicht die Liebesgeschichte der Beiden.
Maddie ist die rebellische Tochter des Direktors und Mitgründer der Digital School. Sie versucht ihre eigene Identität zu finden, fernab der Vorgaben ihres Vaters. Der Roman wird aus der Perspektive von Maddie erzählt, dies ermöglicht dem Leser einen noch besseren Einblick in ihr widersprüchliches Gefühlsleben. Justin, dagegen, lebt sein Leben in der realen Welt voll aus und möchte Maddie zeigen, was sie für eindrücke verpasst, wenn sie nur für die digitale Welt lebt.
Die Liebe der beiden Protagonisten wirkt sehr realistisch. Sie geben keine übertrieben kitschigen Liebesschwüre von sich, sondern wissen wie zerbrechlich ihre Liebe in dies aufrührenden Zeit ist, wie schnell sie wieder in tausende von Teilen zerbrechen kann.
Leider bleiben die neben Charaktere etwas farblos, da nur wenige Informationen beispielsweise von Maddies oder Justins Eltern preisgegeben werden und sich der Leser so keinen konkreten Eindruck von den Charakteren machen konnte.

Alles in allem ist „Die Rebellion der Maddie Freeman“ eine aufwühlende Dystopie, die viele ethische und moralische Fragen aufwirft und den Leser so zum Nachdenken anregt.

Veröffentlicht am 11.02.2017

Gelungen

Goldmarie auf Wolke 7
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Marie ist vom Pech verfolg, in ihrer frühen Kindheit wurde sie von ihrer Mutter verlassen und auch ihr Vater ist viel zu früh gestorben. Nun lebt die 17- Jährige Marie Gold bei ihrer Stiefmutter Kathrin ...

Marie ist vom Pech verfolg, in ihrer frühen Kindheit wurde sie von ihrer Mutter verlassen und auch ihr Vater ist viel zu früh gestorben. Nun lebt die 17- Jährige Marie Gold bei ihrer Stiefmutter Kathrin und deren Tochter Lykke. In Maries Nebenjob bei der Biobäckerei läuft es auch alles andere als rosig, denn die Chefin Ludmilla macht Maria das Leben schwer. Eines Tages bekommt Marie mehr durch Zufall oder gar Schicksal einen neuen Job in dem Bettenladen „Traumzeit“. Dort trifft sie den charmanten Iren Dylan, der sofort ihr Herz erobert und auch ihre neue Chefin Nives Hulda schließt Marie sofort in ihr Herz, des Weiteren scheint sich auch das Leben von Lykke und Kathrin Pechstein sich zum Guten zu wenden. Doch plötzlich scheint sich das Blatt für Marie wieder zum Schlechteren zu wenden…



Gabriella Engelmann verleiht mit ,,Goldmarie auf Wolke 7- Eine himmlische Liebesgeschichte“ dem Märchen ,,Frau Holle“ ein neues und modernes Gewand, dabei ist die Umsetzung einfach himmlisch. Wie schon bei den anderen Märchen-Adaptionen spielt Hamburg eine wichtige Rolle, die Autorin möchte damit ihre Liebe zu der Stadt ausdrücken.

Die Story ist in drei Handlungsstränge aufgeteilt, so springen der Leser Kapitelweise zwischen den verschiedenen Sichtweisen von Marie, Lykke und Frau Holle hin und her. Alle Handlungsstränge werden jeweils aus der Ich- Perspektive erzählt, sodass der Leser einen guten Einblick in die Gedankenwelt der Protagonisten erhält.
Obwohl es sich bei ,,Goldmarie“ um eine Märchen-Adaption handelt sind die Charakter und die Geschichte frei von den Klischees des Märchens. Es gibt nicht nur weiß und schwarz Farbtöne sondern auch allerlei grau Schattierungen. Marie als auch Lykke schlagen sich mit den normalen Teenagerproblemen herum: Liebe, Leben und Familie und beide Bewältigen sie mit großer Bravour.

Der Sprachstil wird durch eine erfrischende Jugendlichkeit und alltagsgerechte Sprache geprägt. Es gibt klare Linien in der Wortwahl und die Autorin verzichtet auf unnötige Kleinigkeiten. Die kurzen Kapitel verleihen dem Roman zusätzlich eine dynamische und spritzige Atmosphäre.

„Goldmarie auf Wolke 7“ ist eine wundervolle Märchen-Adaption und wer Märchen liebt liegt bei dem Roman goldrichtig.

Veröffentlicht am 11.02.2017

Solide

Nichts ist endlich
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Die junge Haven hat Tag ein und Tag aus Visionen von einem Jungen. Besteht die Möglichkeit, dass Heaven schon einmal gelebt hat und der Junge ihre große und Liebe war oder wird sie einfach nur Komplet ...

Die junge Haven hat Tag ein und Tag aus Visionen von einem Jungen. Besteht die Möglichkeit, dass Heaven schon einmal gelebt hat und der Junge ihre große und Liebe war oder wird sie einfach nur Komplet verrückt? Haven weiß, dass es nur eine Möglichkeit gibt: Sie braucht Antworten und dafür muss sie den Jungen finden. Hingerissen zwischen Leidenschaft und Zweifel macht Haven sich auf um Antworten zu finden und wird dabei in die größte Intrige der Welt hineingezogen.




Das Thema Reinkarnation ist von der Autorin Kirstren Miller gut umgesetzt worden, so verliert sie z.B. die Realität nicht aus den Augen. Der Leser wird vorsichtig an das Thema herangeführt, sodass es keine unnötige Verwirrung entsteht.
Zudem thematisiert ,,Nichts ist endlich“ den Konflikt zwischen mehreren Generationen. So ist z.B. Havens Oma sehr gläubig und Konservativ. Sie versucht Haven ihre Gläubigkeit aufzuzwingen und ihre Freiheiten einzuschränken. Haven rebelliert dagegen, denn sie wünscht sich nichts sehnlicher als Freiheit und Ruhe.

Die Charaktere sind gut skizziert. Iain als auch Haven haben Ecken und Kanten dadurch wirken beide Protagonisten realistisch und Lebensnahe. Haven traut z.B. ihren Gefühlen zu Iain nicht, sie ist misstrauisch und spioniert ihm hinter her. Sie wird nicht als liebes tolles Mädchen dargestellt, sondern als ,,junge Frau“ mit Verstand aber auch mit einer gewissen Naivität, dies gibt Haven die Möglichkeit sich im laufe des Romans zu entwickeln.
Iain wirkt bis zum Ende hin geheimnisvoll und der Leser erfährt erst am Ende des Romans auf welche Seite er steht.

Der Schreibstil von Kirsten Miller ist von einer lockeren Jugendlichkeit geprägt. Sie lässt die Schauplätze durch ihre Sprache in den Köpfen der Leser erscheinen und man fühlt sich nach New York versetzt.

Ein weiterer Pluspunkt ist die Covergestaltung. Das Cover wirkt sehr weiblich und weich. Die Farben sind sehr sanft und in Pastelltönen gehalten. Das Mädchen wirkt verträumt und nachdenklich und die Blumenranken runden das ganze Cover noch einmal zusätzlich ab.

,,Nichts ist endlich“ ist ein toller Jugendroman mit liebevoll skizzierten Charakteren und einer spannenden Story.

Veröffentlicht am 11.02.2017

Gelungener Auftakt

Das verbotene Eden 1
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Männer und Frauen leben in erbitterter Feindschaft, denn ein mutierter Virus bewirkt, dass sich Männer und Frauen bis aufs Blut hassen.
Die Zivilisation verändert sich grundlegend. Die Männer ziehen sich ...

Männer und Frauen leben in erbitterter Feindschaft, denn ein mutierter Virus bewirkt, dass sich Männer und Frauen bis aufs Blut hassen.
Die Zivilisation verändert sich grundlegend. Die Männer ziehen sich in den Ruinen der alten Städte zurück und die Frauen suchen einen Neuanfang in der wilden Natur.
Die Liebe zwischen Männern und Frauen wird undenkbar, ja sogar verboten und doch keimen Gefühle zwischen David, dem Mönch und Juna, der Kriegerin auf.






Thomas Thiemeyer hat mit ,,Das verbotene Eden- David und Juna" frischen Wind unter die Dystopien gebracht. Seine Idee ist neu und innovativ. Der größte Teil der Dystopien beschäftigen sich mit Naturkatastrophen oder mit einem großen Krieg, der die Welt zerstört. Thomas Thiemeyer greift jedoch die Idee eines mutierenden Virus auf und dies ist erschreckend und gleichzeitig faszinierend, weil dies tatsächlich passieren könnte.

Der Schreibstil ist wunderbar flüssig zu lesen. Dank der Bildgewalten Sprache rauschen die Bilder an den Augen des Lesers nur so vorbei.
Die Kürze der Kapitel und die Perspektivwechsel vermittelt einen Eindruck von Dynamik und Spannung. Die Perspektivwechsel ermöglichen dem Leser, Luna als auch David besser kennen zu lernen. Beide Charaktere wirken authentisch und man kann einfach nicht anders als mitzufiebern und zu hoffen, dass es für beide ein happy end gibt.
Thomas Thiemeyer schafft es, die Liebesgeschichte nicht kitschig wirken zu lassen. Er verleiht der Beziehung von David und Juna etwas schmerzhaftes und wirkliches so ist z.B. das ,,gemeinsame Buch" von Juna und David ,,Romeo und Julia". Beide versuchen sich an dem Drama zu orientieren, wie fühlt man sich wenn man verliebt ist? Oder was ist man bereit zu opfern?

Der Titel der Triologie ,, Das verbotene Eden" harmoniert perfekt mit Inhalt, denn das andere Geschlecht ist in der Welt von David und Juna verboten und dennoch so verlockend. Auch Religion spielt eine wichtige Rolle, so haben die Frauen als auch die Männer einen fanatischen Glauben entwickelt ähnlich wie im Mittelalter.

,,Das verbotene Eden- David und Juna" gehört zu meinen Jahresfavorieten. Es ist eine berührende und innovative Geschichte, die den Leser zum nachdenken anregt.

Veröffentlicht am 11.02.2017

Toll

Léon und Louise
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Für Léon ist es Liebe auf den ersten Blick, als er die lebensfroh Louise während seiner Reise zu seinem neuen Arbeitsplatz erblickt. Langsam entwickelt sich eine tiefere Beziehung zwischen den beiden, ...

Für Léon ist es Liebe auf den ersten Blick, als er die lebensfroh Louise während seiner Reise zu seinem neuen Arbeitsplatz erblickt. Langsam entwickelt sich eine tiefere Beziehung zwischen den beiden, wobei Louis , ein freiheitsliebendes Mädchen , sich währt und Leon erst nach längerem werben nicht mehr wieder stehen kann und so unternimmt Louise mit Léon eine Fahrradtour ans Meer. Während dieser unbeschwerten Zeit entsteht ein starkes Band, dass sie für immer miteinander verbindet und sich nie durchtrennen lässt.



Da, die Geschichte wären der Zweiweltkrieg spielt bleiben auch die Protagonisten nicht von der Gewalt verschont. Léon und Louise geraten in einen Kriegsangriff und werden voneinander getrennt. Werden sie wieder zu einander finden oder müssen sie fortan ein Leben ohne den anderen leben?


Der Autor hat einen einfühlsamen poetischen und dennoch einfachen Schreibstil, sodass die Wörter und die erzeugten Bilder wie in einem Film an einem vorbeirauschen und man sich direkt in der Welt von Léon und Louise befindet. Alex Capuse schafft es eine Geschichte voller Gefühle und Liebe nicht kitschig und doch einfühlsam zu erzählen, sodass die Gefühle an Intensität gewinne.

Die Geschichte wird von einem Enkel Léons erzählt. Die Erzählerperspektive erlaubt es dem Leser dennoch an den Gefühlen Leons teil zu haben um die Liebe und seine Handlungsweise besser verstehen zu können, Vorteilhaft an der Erzählerperspektive ist zudem , dass nicht auch die Gefühle der anderen involvierten Personen mit einbezogen werden, sodass alles übersichtlich und nicht unnötig kompliziert ist.

Man fiebert mit Léon mit und hofft, dass sein Leben positiv verläuft, dass er Louise wieder findet oder mit ihr zusammen bleiben kann und wenn das schon nicht gelingt, sie sich wenigstens nicht wieder aus den Augen verliehen.

Alles in allem ein gefühlvolles Buch, dass eine Geschichte von der Macht der Liebe erzählt, dass einen nicht mehr los lässt und noch lange bewegt. Rund um einfach ein wunderbares Buch.