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Veröffentlicht am 25.05.2022

Macht brauchst du nur, wenn du Böses vorhast..

Höllendämmerung
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Dem Magier Stark gelingt nach 11 Jahren die Flucht aus der Hölle. Nun ist er unsterblich und sinnt nach Rache an den Personen, die ihm dieses Schicksal aufgebürdet haben. Doch in den 11 Jahren hat sich ...

Dem Magier Stark gelingt nach 11 Jahren die Flucht aus der Hölle. Nun ist er unsterblich und sinnt nach Rache an den Personen, die ihm dieses Schicksal aufgebürdet haben. Doch in den 11 Jahren hat sich einiges in der Oberwelt getan und bevor er Rache üben kann, muss er sich erst an die Digitalisierung der Welt gewöhnen, was zunächst gar nicht so einfach ist, wie zunächst gedacht. Aber als magisches Wunderkind müsste er sich doch schnell daran gewöhnen können..

Schon lange stand dieses Buch auf meiner Wunschliste, da ich einfach das Setting „kaputter Held will eigentlich nur Rache üben, aber rettet nebenbei die Welt“ mag. Mich erinnerte Stark sehr an Charaktere wie „Max Payne“, „Lucifer“ oder „Constantine“, die ebenso einiges in ihrem Leben mitmachen mussten und dadurch entsprechend negativ auf ihre Umwelt zu sprechen sind. Dennoch retten sie mit ihrem Rachefeldzug über kurz oder lang auch andere Menschen, die ebenso unter einer bestimmten Person leiden mussten.

Im Fall von Stark ist es Mason, der seine Freundin ermordet und ihn in die Hölle verbannt hat. Während Stark die Jahre in der Hölle dafür genutzt hat, immer stärker zu werden mit dem Ziel Mason irgendwann zu töten, ist Mason immer größenwahnsinniger geworden und möchte die Hölle mit seinen Lakaien erobern. Allerdings ist es gar nicht so einfach, an Mason heranzukommen, denn er wird von seinen Leuten geschützt.

Aus diesem Grund sucht sich auch Stark geeignete Personen, die ihn bei seinem Vorhaben unterstützen. Er sucht z.B. seinen alten Kumpel Kasabian auf, der eine Videothek betreibt. Am Anfang ist dieser zwar überhaupt nicht froh Stark wiederzusehen, doch mit der Zeit muss er sich damit arrangieren, denn Stark verwandelt ihn in einen sprechenden Kopf und nimmt ihn in Gefangenschaft. Diesen Umstand fand ich ziemlich witzig, denn die beiden verbringen die meiste Zeit damit sich gegenseitig zu ärgern und dadurch entstehen herrliche Gespräche. Der Humor ist einfach klasse.

Generell schreckt das Buch nicht davor zurück eine rotzige Sprache zu verwenden und so mancher Kampf wird sehr explizit dargestellt. Es ist einfach ein verrückter Trip, der für mich leider an der spannendsten Stelle aufgehört hat. Ich hätte gerne direkt weitergelesen, um herauszufinden, was Stark und Kasabian als Nächstes erleben. Doch wie ich gesehen habe, ist diese Buchreihe in den USA ein sehr beliebter Klassiker und demnach hoffe ich, dass die weiteren Bände der Serie auch in Deutschland erscheinen werden. Zwar musste ich mich zunächst daran gewöhnen, dass das Buch keinerlei Kapitel hat und einfach nur aus Fließtext besteht, aber der Höllentrip ist es auf jeden Fall wert!

Demnach kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der ein magisches Wunderkind dabei begleiten möchte, Rache an den Personen auszuüben, die ihm das Wertvollste auf der Welt genommen haben.

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Veröffentlicht am 11.05.2022

Das Schicksal nimmt nichts, was es nicht gegeben hat.

A Touch of Light (Der geheime Orden von New Orleans 2)
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Zwar konnte Elayne den Machenschaften des Hohepriesters St. Alamosa Einhalt gebieten, doch dies hatte einen hohen Preis. Blake, der Mann, der ihr mit der Zeit immer wichtiger geworden ist, wurde von einem ...

Zwar konnte Elayne den Machenschaften des Hohepriesters St. Alamosa Einhalt gebieten, doch dies hatte einen hohen Preis. Blake, der Mann, der ihr mit der Zeit immer wichtiger geworden ist, wurde von einem bösen Gott in die Schattenwelt entführt. Eine Rettung scheint unmöglich, doch Elayne kann sich damit nicht abfinden. Sie reist mit ihren verbliebenen Freunden in eine Außenstelle des Ordens des Lichts nach Haiti, um einen Weg in die Schattenwelt zu finden.

Der zweite Band knüpft direkt an die Geschehnisse aus dem ersten Band an. Elayne hat es geschafft, den Hohenpriester des Ordens des Lichts aufzuhalten, doch in einem unbedachten Moment nutzte ein Petro-Loa die Gelegenheit, Blake in die Schattenwelt zu entführen. Dadurch schmeckt der kleine Sieg, den Elayne errungen konnte, mehr als fad. Ich fand diese Ausgangssituation spannend, denn dadurch ergibt sich die Möglichkeit, endlich mehr über die Petro-Loas zu erfahren. Diese Kreaturen spielten auch schon im ersten Band eine tragende Rolle, wenn man auch nicht genau erfahren hat, wer oder was sie sind.

So bekommt man aus der Sicht von Blake einen Einblick in die Schattenwelt und wie die Petro-Loas sich organisiert haben. An der Spitze steht Kalfu, der einen mehr oder weniger wahnsinnigen Plan verfolgt, die Menschheit auszulöschen, damit die Erde sich wieder von ihr erholen kann. Dazu muss er ein Ritual abhalten, das kurz vor seiner Vollendung steht. Einige Ordensmitglieder merken auch schon die Auswirkungen, denn nach und nach verlieren sie ihre Kräfte. Dadurch wird ein interessanter Konflikt aufgeworfen, denn nun fragen sich die Ordensmitglieder, was von ihnen bleibt, wenn sie nicht mehr ihre Kräfte haben. Ihnen fehlt ein Teil, dass sonst immer selbstverständlich für sie war.

Elayne lässt sich davon jedoch nicht unterkriegen und versucht wie auch schon im ersten Band eine Lösung auf eigene Faust zu finden. Sie reist nach Haiti, um einen Weg in die Schattenwelt zu finden und bekommt auch gleichzeitig die Chance, an ihrer Gabe arbeiten zu können. Dadurch, dass sie eine seltene Gabe hat, konnte sie bisher nicht richtig vom Orden des Lichts trainiert werden, doch in Haiti findet sie endlich Menschen, die mehr über ihre Gabe wissen.

Vor allem ist es an dieser Stelle spannend, dass sich ein regelrechter Wettlauf gegen die Zeit herauskristallisiert. Elayne möchte dringend in die Schattenwelt, aber gleichzeitig verlieren ihre Freunde ihre Kräfte und können sie nicht mehr unterstützen. Derweil kann Kalfu ungehindert sein Ritual vollenden. Es bleibt bis zum Ende spannend, wer nun als Sieger aus dieser Schlacht hervorgehen wird.

Aus diesem Grund kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der nach dem ersten Band unbedingt wissen möchte, wie es mit Blake und Elayne weitergehen wird.

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Veröffentlicht am 26.04.2022

Jeder Schatten ist auch immer ein Wegweiser zum Licht

Liber Bellorum. Band II
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Es sind zwei Jahre vergangen, seit sich die beiden ungleichen Brüder das letzte Mal gesehen haben. Während Raven die Zeit nutzt, in der Akademie an seinen magischen Fähigkeiten zu arbeiten, steigt Kyle ...

Es sind zwei Jahre vergangen, seit sich die beiden ungleichen Brüder das letzte Mal gesehen haben. Während Raven die Zeit nutzt, in der Akademie an seinen magischen Fähigkeiten zu arbeiten, steigt Kyle in Necropolis zum Fürsten auf und besitzt die Kontrolle über den Schattenclan. Eine Position, die ihn sowohl eine gewisse Form der Macht gibt als auch eine Schwäche, denn nun ist er noch angreifbarer gegenüber seinen Feinden. Um dies zu verhindern, sinniert er über einen aberwitzigen Plan: Er möchte die Götter besiegen, die sich verborgen unter den Menschen aufhalten.

Vor einer Weile habe ich schon den ersten Band von Liber Bellorum gelesen und war schon damals von der Welt fasziniert. Während sich im ersten Band die Handlung noch schwerpunktmäßig in Lunaris abgespielt hat, bekommt man nun einen Einblick in die Stadt Necropolis, die seit Jahren verborgen vor den Augen der Bewohner von Lunaris sich in unmittelbarer Nähe zu ihnen befindet. Sie ist eine Stadt für Menschen geworden, die sonst keinen Platz in der Gesellschaft von Lunaris finden und dementsprechend sind sie auch nicht gerade positiv auf diese Stadt zu sprechen. Ich fand diese Ausgangssituation ziemlich spannend, denn die Bewohner von Lunaris, allen voran die Meister der magischen Akademie, ahnen nichts davon, was sich in unmittelbarer Nähe zu ihnen abspielt. Mehr noch, sie tun die Stadt des Schattenclans als Ammenmärchen ab und glauben dem Blutmeister Sanguis nicht, wenn er von der Bedrohung des Schattenclans spricht.

Doch dieser lässt sich davon nicht unterkriegen und versucht sie auf andere Weise von seiner Vermutung zu überzeugen. Gerade ab diesem Punkt gerät Raven in eine regelrechte Zwickmühle, denn er weiß durchaus von der Existenz des Schattenclans, möchte aber seinen Bruder nicht in Schwierigkeiten bringen. Sowieso hat Raven in diesem Band einiges zu verarbeiten und er muss für sich selbst herausfinden, was er eigentlich will. Auf der einen Seite liebt er seinen Bruder immer noch, aber auf der anderen Seite merkt er, dass sie einfach keine Familie mehr sind und sich immer weiter voneinander entfernen. Zudem ist Kyle gegenüber Raven nicht ehrlich und versucht ihn für seine Sache zu gewinnen, ohne ihn nach seiner Meinung zu fragen. Auch muss Raven mit seinen neu erweckten Kräften lernen umzugehen, was ihm einiges abverlangt, denn seine Kräfte ziehen ihm sehr viel seiner Lebenskraft ab. Darüber hinaus weiß er auch nicht, wie er zu seiner Freundin Melenis steht und ob seine Gefühle für eine Beziehung ausreichen.

Während ich Raven die Daumen gedrückt habe, dass er seine Probleme bewältigt und Antworten auf seine drängenden Fragen erhält, wurde Kyle mir mit jeder Aktion unsympathischer. Schon im ersten Band mochte ich Kyle nicht wirklich, da er eine Art hat, die leicht an die eines Verrückten erinnert. Er ist unberechenbar und neigt zu unüberlegten Aktionen. Manchmal wirkt er sogar äußerst manisch, wenn er davon spricht, die Götter zu vernichten, damit es den Menschen besser geht. Darüber hinaus sind ihm andere Meinungen nicht wichtig und er nimmt sich einfach das, was er will. Er benutzt Frauen wie Gegenstände und wirft sie danach weg. Außer Shaira scheint ihm etwas zu bedeuten. Allerdings kann ich das noch nicht glauben, denn ich denke, sobald sich Shaira gegen ihn wenden würde, würde er sie auch töten, ohne mit der Wimper zu zucken.

Ich bin gespannt, wie es mit den beiden ungleichen Brüdern weitergehen wird und ob Kyle ein paar Götter vernichten wird, obwohl ich mir eigentlich wünschen würde, dass die Götter Kyle mal Manieren beibringen würden. Auf jeden Fall kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der schon den ersten Band gelesen hat und nun wissen will, wie es weitergeht.

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Veröffentlicht am 22.04.2022

Öffne die Augen für die verborgene Schönheit die in dieser Welt liegt.

Millenia Magika - Das Vermächtnis der Raben
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Nachdem Adrian und seine Freunde im ersten Band eine Katastrophe verhindert haben, sind nun die Auswirkungen in Arken zu spüren. Der Schleier, der die Bewohner von Arken vor der Außenwelt schützt, wird ...

Nachdem Adrian und seine Freunde im ersten Band eine Katastrophe verhindert haben, sind nun die Auswirkungen in Arken zu spüren. Der Schleier, der die Bewohner von Arken vor der Außenwelt schützt, wird immer dünner und Adrians Tante ist nicht mehr in der Lage, die Schutzbarriere allein aufrecht zu erhalten. Zudem verliert Adrian sein Totem und muss fortan ohne Katze auskommen. Nur Jazz kann dem nicht tatenlos zusehen und macht sich mit Juri auf nach Frankfurt, um die letzte verbliebene Hexe zu finden.

Da ich schon sehr gerne den ersten Band von „Millenia Magicka“ gelesen haben, musste ich auch unbedingt den zweiten Band lesen. Wie auch schon im ersten Band zieren zahlreiche Illustrationen das Abenteuer von Adrian und seinen Freunden und ergänzen das Abenteuer perfekt. Zudem hatte ich auch keine Probleme, den Faden aus Band 1 wieder aufzunehmen und der Geschichte weiter zu folgen, denn ich habe mich schon sehr darauf gefreut zu erfahren, wie es mit den Bewohnern von Arken weitergehen wird.

Während Adrian damit beschäftigt ist, sein verlorenes Totem wieder zu finden und sich an seiner neuen Schule in Arken zu behaupten, reisen Jazz und Juri nach Frankfurt, um eine Lösung für das Barrieren-Problem zu finden. Dabei vergessen sie gänzlich Merle, die gedacht hat, in Adrian, Jazz und Juri neue Freunde gefunden zu haben. Alle drei Handlungsstränge fand ich spannend erzählt, wobei mir am besten das Abenteuer von Jazz und Juri in Frankfurt gefallen hat.

Juri war schon im ersten Band mein absoluter Lieblingscharakter von Millenia Magicka und auch im zweiten Band läuft er wieder zu Höchstleistungen an. Er ist einfach „anders“ und agiert immer in jedem Moment so, wie er es für richtig hält. So verprügelt er im Frankfurter Stadtpark einen bulligen Kerl, der einen Hund quält, obwohl Jazz ihm zu verstehen gegeben hat, dass er sich ruhig verhalten soll und adoptiert den Hund später als seinen neuen Weggefährten. Und das ist nur der Anfang der Reise, die Jazz an ihre Belastungsgrenze treibt.

Dagegen ist der Handlungsstrang von Merle sehr melancholisch, denn sie ist jeden Tag fieser Mobbing-Attacken ausgesetzt, nur weil sie gerne mit ihrer Gitarre auf einem Friedhof übt. Es wird sogar so schlimm, dass sie auch körperlich von den anderen Mitschülern angegriffen wird. Niemand hilft ihr und auch von Adrian, Jazz und Juri fehlt jede Spur, wobei Adrian durchaus die Möglichkeit hätte, ihr zu helfen, aber seine Stellung unter den Wölfen nicht gefährden möchte. Mir tat es einfach unfassbar leid, wie Merle behandelt wird und ich konnte Adrian einfach nicht verstehen, warum er ihr nicht hilft.

Allerdings bekommt sie von gänzlich anderer Seite Hilfe und ab diesem Punkt wird das Buch wieder schön düster und finster. Ich mochte diesen Wechsel von Slapstick-Kapitel und düsteren Kapiteln. Daher kann ich es kaum erwarten, bis Band 3 endlich erscheint.

Ich kann jedem dieses Buch empfehlen, der eine ereignisreiche Geschichte über die Bewohner einer Stadt lesen möchte, die alles versuchen, dass ihre Stadt auch weiterhin hinter einem Schleier versteckt bleibt.

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Veröffentlicht am 05.04.2022

Manchmal kann ein Erbe auch eine regelrechte Belastung sein

Soulbird - Das Geheimnis der Nacht
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Alice Wyndham fällt es schwer, nach den tragischen Ereignissen aus Band 1 so weiterzumachen wie bisher. Die Person, die sie früher war, ist sie schon lange nicht mehr. An ihre Stelle ist Alice die Aviaristin ...

Alice Wyndham fällt es schwer, nach den tragischen Ereignissen aus Band 1 so weiterzumachen wie bisher. Die Person, die sie früher war, ist sie schon lange nicht mehr. An ihre Stelle ist Alice die Aviaristin getreten, die die Seelenvögel ihrer Mitmenschen sehen kann. Aus diesem Grund beginnt sie ein Leben in Londons magischer Zwillingsstadt, der Rookery, und tritt dort eine Stelle als Forschungsassistentin in der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Goring University an. Doch auch dort ist sie nicht von den Schatten ihrer Vergangenheit befreit. Nun will sie ihr Erbe, das sie nach und nach zerstört, ein für alle Mal loswerden.

Nach dem ersten Teil musste ich auch unbedingt den zweiten Teil lesen, denn mir hat die Geschichte um Alice Erbe, die die Tochter des Todes ist und die Fähigkeit hat, die Seelenvögel von anderen Menschen zu sehen, sehr gefallen.

Dieses Mal geht es mehr darum, wer Alice Mutter ist und wie sie das Erbe ihres Vaters wieder loswird, denn ihr Körper wendet sich nach und nach gegen sie. Sie hat immer häufiger Ausfälle und das Band, das sie mit ihrem Seelenvogel verbindet, wird von Tag zu Tag dünner, was bedeutet, dass ihr Tod kurz bevorsteht. Aus diesem Grund versucht sie mehr über ihre Mutter zu erfahren, denn Alice hat auch eine Gabe von ihrer Mutter vererbt bekommen: die Macht über Pflanzen und Tiere zu verfügen.

Doch die Prüfung, um im Haus Mielikki aufgenommen zu werden, ist alles andere als einfach und Alice muss zunächst drei Prüfungen bestehen, wobei jede Prüfung tödlicher ist als die andere. Ich fand diesen Teil des Buches sehr spannend, denn Alice ist auf der einen Seite auf der Suche nach Antworten bezüglich ihrer Wurzeln und auf der anderen Seite muss sie tagein tagaus ums Überleben kämpfen. Nicht nur in den Prüfungen, sondern auch in ihrem normalen Alltag, denn ihre Nachforschungen bleiben nicht lange ungesehen und schon bald möchte sie auch jemand daran hindern, weitere Nachforschungen anzustellen.

Darüber hinaus hat mir auch die charakterliche Entwicklung von Alice gut gefallen. Sie kommt immer besser mit ihrer Gabe als Aviaristin zurecht und akzeptiert die Seelenvögel in ihrer Umgebung. Sogar mit ihrer eigenen Nachtschwalbe schließt sie nach und nach ihren Frieden und sie beginnen damit, sich gegenseitig zu unterstützen. Ebenso versucht sie den Menschen in ihrer Umgebung zu verzeihen, die sie noch im ersten Band verletzt haben und wird so immer stärker. Von der tollpatschigen Alice am Anfang des ersten Bandes, die es noch nicht mal pünktlich zu ihrer eigenen Powerpoint-Präsentation geschafft hat, ist nichts mehr zu sehen.

Nur Crowley kann sie einfach nicht verzeihen, denn seinen Verrat hat sie tief getroffen. Man merkt, dass sie ihn auf der einen Seite immer noch liebt, aber auf der anderen Seite Angst davor, ihm zu verzeihen, weil es dann in Ordnung wäre, wie er sie behandelt hat. Zum Glück lässt sich Crowley nicht davon beeindrucken und versucht ihr auf andere Weise zur Seite zu stehen. Zwischen den beiden existiert keine bunte, romantische Liebesgeschichte, die wenig realistisch in einer sonst so tristen Welt zwischen Seelenvögeln und Nekromanten erscheint, sondern ihre Beziehung oder das, was sie miteinander eint, ist erwachsen und passt demnach sehr gut in diese Welt. Manchmal macht man eben Fehler und beide Seiten müssen dann eben schauen, wie es weitergeht. Ich für meinen Teil mochte diese unaufgeregte, erwachsene Beziehung der beiden.

Aus diesem Grund kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der schon Band 1 gelesen hat und nun wissen möchte, wie es mit der Aviaristin Alice weitergehen wird, aber auch Neulinge können ohne Probleme einsteigen.

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