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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.10.2017

Alltagslust

Alltagslust
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Im Rahmen einer Leserunde durfte ich das Buch "Alltagslust - Ganz entspannt zum guten Sex" von Veronika Schmidt lesen.
Es ist bereits der 2. Ratgeber der Autorin, den ich lesen durfte.

Der Fokus in "Alltagslust" ...

Im Rahmen einer Leserunde durfte ich das Buch "Alltagslust - Ganz entspannt zum guten Sex" von Veronika Schmidt lesen.
Es ist bereits der 2. Ratgeber der Autorin, den ich lesen durfte.

Der Fokus in "Alltagslust" liegt auf Paaren, die bereits länger zusammen bzw. verheiratet sind. Jeder, der in einer längeren Beziehung lebt, kennt wohl das Gefühl, dass die Lust an Intimität im Trubel des Alltäglichen untergeht und andere Dinge mehr Aufmerksamkeit fordern. Die Sehnsucht nach dem Prickeln aus der ersten Zeit der Verliebtheit bleibt meist bestehen.

Die Autorin schöpft in ihrem 2. Ratgeber aus ihrer reichhaltigen Erfahrung als Paar- und Familienberaterin bzw. Sexologin. Viele Beispiele aus Beratungspraxis geben Einblicke in Schwierigkeiten, die es in einer Ehe geben kann. Dabei wird der Bogen von der Wichtigkeit des miteinander Sprechens über das Wissen um den eigenen Körper, Erkrankungen oder körperliche Einschränkungen bis hin zu ganz praktischen Übungen für ein besseres Körperbewusstsein gespannt.

Mir hat dieser umfassende Blick gut gefallen und auch wie das Ganze mit dem christlichen Glauben verknüpft wird.

Ein Buch, dass den Blick weiten, neu motivieren, aufklären und erklären kann. Eine Bereicherung, für diejenigen, die sich darauf einlassen können.

Von mir gibt es 5 Bewertungssterne.

Veröffentlicht am 27.09.2017

Unter dem Mitternachtsmond

Unter dem Mitternachtsmond
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Im Rahmen einer Leserunde durfte ich „Unter dem Mitternachtsmond“ von Elisabeth Büchle lesen.

Das Buch beschließt die winterlich-vorweihnachtliche Trilogie der Autorin, die mich nun schon das 3. Jahr ...

Im Rahmen einer Leserunde durfte ich „Unter dem Mitternachtsmond“ von Elisabeth Büchle lesen.

Das Buch beschließt die winterlich-vorweihnachtliche Trilogie der Autorin, die mich nun schon das 3. Jahr in Folge auf die kommende dunkle Jahreszeit einstimmt. Die Bücher der Trilogie (Unter dem Polarlicht / Unter dem Sternenhimmel / Unter dem Mitternachtsmond) können unabhängig voneinander gelesen werden.

Patrick ist ein hingebungsvoller Vater und seit dem Unfalltod seiner Frau zählt für ihn nichts so sehr wie das Wohlergehen seines Sohns Leo. Neben seinem Sohn und seiner Arbeit lässt Patrick nichts in sein Leben. Auf das Drängen von Freunden hin versucht er sich dem Leben wieder etwas mehr zu öffnen und der erste Schritt ist der Umzug auf einen alten Gutshof im Schwarzwald.
In der idyllischen Umgebung sind Vater und Sohn allerdings nicht allein, auf dem Gutshof lebt neben dem älteren Vermieter auch noch die junge Künstlerin Debora.
In der lebenslustigen Debora findet Leo sofort eine Freundin fürs Leben, die fast genauso viel Unsinn im Kopf hat wie der Siebenjährige. Patrick ist die unkonventionelle junge Frau anfangs suspekt und das von ihr verursachte Chaos droht auf sein wohlgeordnetes Leben überzugreifen, was ihm ein Dorn im Auge ist.

Die Autorin schafft es auch mit diesem Buch, dass ich mich innerhalb kürzester Zeit in der Geschichte heimisch fühle. Die Umgebungsbeschreibungen lassen die Schauplätze vor meinem inneren Auge lebendig werden und mich wünschen direkt vor Ort zu sein. Die Protagonisten schleichen sich innerhalb weniger Seiten in mein Herz und ich liebe, leide und bange mit ihnen. Und mit den lebendigen Beschreibungen des winterlichen Wetters erwacht meine Sehnsucht nach Schnee, knackender Kälte und dem Glitzern von Mondlicht auf weiß zugedeckter Landschaft.

Eingebettet in eine winterlich-romantische Geschichte erzählt die Autorin aber auch von inneren und äußeren Wunden, den Narben, die uns das Leben manchmal beibringt und vom Wunder der Heilung und dem Zauber, der in einem Neubeginn liegen kann.


„Manchmal musste man zerbrechen, um wieder neu zusammengesetzt werden zu können.“
(Seite 187)


Was soll ich mehr sagen außer, dass ich absolut verzaubert bin von der wundervollen Geschichte und leider nicht mehr als 5 Sterne geben kann

Veröffentlicht am 24.09.2017

Glück am Meer

Glück am Meer
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Mit „Glück am Meer“ durfte ich endlich mal wieder Lesefutter von Rosita Hoppe verschlingen.

Ich wurde auf das Buch dank seines ganz zauberhaften Covers und durch eine Leserunde aufmerksam.

Die Geschichte ...

Mit „Glück am Meer“ durfte ich endlich mal wieder Lesefutter von Rosita Hoppe verschlingen.

Ich wurde auf das Buch dank seines ganz zauberhaften Covers und durch eine Leserunde aufmerksam.

Die Geschichte entführt auf die Insel Amrum und während die romantischen Gefühle das Herz wärmen, bläst einem der Seewind kalt um die Nase und färbt die Wangen rot. Die perfekte Lektüre für kuschlige Lesestunden auf dem Sofa bei einer leckeren Tasse Tee…der Herbst darf kommen

Jule Petersen betreibt auf Amrum eine kleine Pension. Diese hat sie mit ihrem Mann gemeinsam aufgebaut und ihr ganzes Herzblut hängt daran. Wegen fehlender Buchungsanfragen macht ihr ihre finanzielle Situation gerade etwas Kopfschmerzen.
Die spontane Zimmeranfrage von Ben erscheint da wie ein Rettungsanker für ein sinkendes Schiff und Jule freut sich, dass sich ihr neuer Gast gleich für mehrere Wochen bei ihr einquartiert.
Auf das Gefühlskarussell, das ihr attraktiver Untermieter bei ihr auslöst, ist sie nicht eingestellt.

Ben ist froh kurzfristig ein Zimmer gefunden zu haben. Er braucht dringend eine Pause von seinem hektischen Leben und will einfach nur seine Ruhe, um wieder zu sich zu finden. Eine anziehende Pensionswirtin, die er ausgesprochen niedlich und faszinierend findet, hatte er nicht eingeplant.

Die romantische Geschichte besticht mit einem wunderbaren Setting auf der nordfriesischen Insel Amrum. Die Autorin zeichnet mit ihren Beschreibungen Bilder, die sich beim Lesen im Kopf festsetzen und man spürt den Wind direkt durch die Dünen streichen.
Die Figuren sind authentisch gestaltet und haben mich von Anfang an für sich eingenommen, so dass ich ihnen gerne durch die Seiten gefolgt bin. Jeder Charakter hat sein Päckchen zu tragen und kommt mir mit seinen persönlichen Ecken & Kanten nah. Bei aller Romantik hat die Geschichte für mich einen realistischen Anstrich, der mir ausgesprochen gut gefallen hat.

5 Sterne für diese wunderbar unterhaltsame Lovestory!ndlich mal wieder Lesefutter von Rosita Hoppe verschlingen.

Veröffentlicht am 24.09.2017

Im Bann der zertanzten Schuhe

Im Bann der zertanzten Schuhe
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Im Rahmen einer Leserunde durfte ich „Im Bann der zertanzten Schuhe“ von Janna Ruth lesen. Die Märchenadaption ist der 5. Teil der „Märchenspinnerei“, einer Reihe in der verschiedene Autorinnen bekannte ...

Im Rahmen einer Leserunde durfte ich „Im Bann der zertanzten Schuhe“ von Janna Ruth lesen. Die Märchenadaption ist der 5. Teil der „Märchenspinnerei“, einer Reihe in der verschiedene Autorinnen bekannte Märchen in ein neues Gewand hüllen.

Janna Ruth nimmt sich des Märchens „Die zertanzten Schuhe“ aus der Märchensammlung der Gebrüder Grimm an und zaubert mit aktuellen Zutaten einen spannenden Mix, der an die Buchseiten fesselt.

Jonas ist eigentlich schon vor Jahren aus dem Krieg heimgekehrt, aber so richtig angekommen ist er auch heute noch nicht.

Jede Nacht tanzt Sophie im DeModie, einem magisch erscheinenden Nachtclub und nichts anderes scheint mehr zu zählen.

Als Jonas ziellos durch die Straßen streift, trifft er mehr zufällig auf eine Gruppe junger Frauen, die aus einem Nachtclub kommt. Sophie zieht mit ihren Ballettschuhen sofort seinen Blick auf sich und vom ersten Augenblick an ist eine Verbindung zu spüren.

Ich will zum Inhalt gar nicht mehr verraten

Mich hat die Märchenadaption mit ihren leicht düsteren Zwischentönen mit jeder Seite mehr in ihren Bann gezogen und mich Raum und Zeit um mich herum vergessen lassen.
Neben einer stimmungsvollen Atmosphäre und einigen fantastischen Elementen bringt die Autorin mit den Jonas, der als ehemaliger Soldat mit den Folgen seines Kriegseinsatzes zu kämpfen, ein sehr aktuelles Thema mit in die Geschichte und so hat das Ganze neben dem märchenhaften Anstrich auch sehr ernste Untertöne zu bieten.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 Bewertungssterne!

Veröffentlicht am 21.09.2017

Ein Traum von Freiheit...

Sami und der Wunsch nach Freiheit
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„…von der Traurigkeit eines uralten, friedlichen und gastfreundlichen Volkes, dass von der Welt im Stich gelassen wurde – nicht erst in den letzten vier, fünf Jahren, sondern seit einem halben Jahrhundert ...

„…von der Traurigkeit eines uralten, friedlichen und gastfreundlichen Volkes, dass von der Welt im Stich gelassen wurde – nicht erst in den letzten vier, fünf Jahren, sondern seit einem halben Jahrhundert – und alle Qualen einer barbarischen Diktatur erdulden musste.“ (Seite 322)


Durch eine Hör- und Leserunde wurde ich auf das Werk "Sami und der Wunsch nach Freiheit" von Rafik Schami aufmerksam.
Ich durfte das Buch im Rahmen der Runde lesen.

Scharif ist ein syrischer Flüchtling und erzählt dem Autor von seinem Freund Sami. Geschichte um Geschichte reiht sich aneinander und erzählt, wie die beiden Jungen in den Gassen von Damaskus aufwachsen. Aus kindlichen Abenteuern wird jugendliches Engagement und mit der Sehnsucht nach Freiheit erwacht der Wunsch nach Veränderung... eine Rebellion beginnt.

Es gibt Bücher, die dringen dir tief ins Herz und verändern dich. "Sami und der Wunsch nach Freiheit" ist für mich zu solch einem Herzensbuch geworden.

Der Autor hat mir mit dem Buch das Land Syrien nahe gebracht. An der Seite von Sami und seinen Freunden entdecke ich das Leben in den Gassen von Damaskus vor dem Bürgerkrieg. Es ist ein entbehrungsreicher und von vielen Unterdrückungen gezeichneter Alltag, der trotz allen Widrigkeiten auch viele humorvolle Momente kennt und vom Zusammenhalt der Leute geprägt ist.

Anfangs kommen die Geschichten der beiden Jungs überwiegend abenteuerlich daher und sind vom kindlichen Übermut geprägt, der Schatten der Diktatur scheint meist recht weit weg. Mit dem Älterwerden ändert sich der Blickwinkel und es schleichen sich immer mehr ernste Untertöne ein.

„Von ihr lernte ich, dass ein Diktator niemanden mehr braucht und schätzt als die Gleichgültigen.“ (Seite 209)

Durch seine Rolle als Aufzeichner der Geschichte gelingt es dem Autor eine gewisse Distanz zu den Ereignissen zu wahren, die auch ich als Leser einhalte. Beim Lesen verbindet sich die Mischung der Erzählung aus bitterem Ernst und süßem Humor zu einem bittersüßen Leseerlebnis und dringt mit seiner Eindringlichkeit direkt ins Herz.

Eine berührende Erzählung über ein Leben in einer unterdrückten Gesellschaft und dem Traum von Freiheit, der 2011 einen Hoffnungsfunken entzündet hat und den inzwischen so unendlich viele Menschen mit ihrem Leben bezahlen mussten und die dennoch immer noch von Frieden und Freiheit träumen.

„Wir träumten alle davon, Schmetterlinge zu werden, doch man will uns nur als Raupen lesen lassen.“ (Seite 117)