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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.10.2023

Ein ruhiges Buch

Ich träumte von einer Bestie
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Fleur, die sehr zurückgezogen lebt, erbt die Wohnung ihrer Großmutter. Sie wird mit ihrer Familiengeschichte konfrontiert, die sie in die Auvergne zu einer alten Legende führt. Doch dort stößt sie nicht ...

Fleur, die sehr zurückgezogen lebt, erbt die Wohnung ihrer Großmutter. Sie wird mit ihrer Familiengeschichte konfrontiert, die sie in die Auvergne zu einer alten Legende führt. Doch dort stößt sie nicht nur auf Freundlichkeit...

Nina Blazon hat mit "Ich träumte von einer Bestie" einen Roman um die Bestie von Gevaudan geschrieben. Insgesamt hätte es für mich ruhig etwas gruseliger sein können. Zwar kommt ab und zu etwas düstere Atmosphäre durch, doch leider begleitet sie nicht das ganze Buch. Dies ist wirklich schade, denn es hätte zu der Legende gepasst. Immerhin erfährt man hier viel über diese Legende und den heutigen Hybriden aus Wolf und Hund. Die Legende ist übrigens wirklich faszinierend! Mit Fleur hat man hier einen Charakter, der es mir schwer machte, sich in ihn hineinzuversetzen. So distanziert sie zu den restlichen Charakteren war, so distanziert kommt sie auch dem Leser entgegen. Wirkliche Nähe kam nicht auf. Sprachlich hat mir das Buch wirklich gut gefallen. Es hebt sich etwas von der üblichen Sprache ab, paßt irgendwie zu der alten Legende und macht aus dem Text etwas besonderes.
Das Buch kommt eher ruhig und ohne Aufregung daher. Es ist ein Buch der leiseren Töne - mir hat es gefallen!

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Veröffentlicht am 28.09.2023

Heftig

Frankfurter Verschwörung
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Der IT-Fachmann in Rente, Olaf, wird nicht mehr Herr über das von ihm selbst programmierte Handy-Virus. Denn, obwohl schon längst gelöscht, sendet es ihm über ein Hotel-WLAN Chatprotokolle mit brisantem ...

Der IT-Fachmann in Rente, Olaf, wird nicht mehr Herr über das von ihm selbst programmierte Handy-Virus. Denn, obwohl schon längst gelöscht, sendet es ihm über ein Hotel-WLAN Chatprotokolle mit brisantem Inhalt. Dort wird die Entführung einer Jugendlichen abgesprochen, als Lösegeld soll die Mutter eine wertlose antike Münze übergeben. Olaf beginnt zu recherchieren und erfährt, daß die Münze vor 50 Jahren vom Großvater des entführten Mädchens in der Frankfurter Römerstadt ausgegraben wurde. Dazu entdeckt er einen Mann, der jungen Mädchen im Internet große Liebe verspricht, Nacktfotos verlangt, um sie dann damit zu erpressen. Auch das entführte Mädchen gehört zu seinen Opfern...

Robert Maier macht in seinem Buch "Frankfurter Verschwörung" die Gefahren des Internets mehr als deutlich. Es geht um Cybergrooming, einer Straftat, die gerade für Kinder und Jugendliche sehr gefährlich ist. Wenn man dies hier alles so liest, bekommt man während des Lesens richtige Haßattacken auf solche Leute. Ein weiteres Thema, nicht minder wichtig und verstörend, sind Verschwörungstheorien. Bei diesem Buch habe ich mich wirklich gefragt, in was für einer Welt man eigentlich lebt. Trotz dieser Themen braucht man aber kein Computerspezialist zu sein, um der Handlung folgen zu können. Man versteht das Thema auch als blutiger Laie. Die Krimihandlung ist sehr spannend. Man bekommt zahlreiche Informationen, die zunächst gar nicht richtig passen wollen. Bis sich alles zusammenfügt rätselt man und findet einfach keine Lösung. Doch am Ende ergibt alles einen Sinn!

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Veröffentlicht am 27.09.2023

Der bisher schwächste Band dieser Serie

Fräulein Gold: Die Lichter der Stadt
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Im Jahr 1929 arbeitet Hulda Gold in einer Beratungsstelle für junge Mütter in Schöneberg. Da sie selbst eine alleinerziehende Mutter ist, kann sie sich gut in die Sorgen und Nöte der Frauen, die zu ihr ...

Im Jahr 1929 arbeitet Hulda Gold in einer Beratungsstelle für junge Mütter in Schöneberg. Da sie selbst eine alleinerziehende Mutter ist, kann sie sich gut in die Sorgen und Nöte der Frauen, die zu ihr kommen, hineinversetzen. Sie trifft dort die junge Schauspielerin Milli. Durch sie bekommt Hulda einen Einblick in die Welt des Theaters und muß erkennen, daß vieles nur schöner Schein ist. Hulda hat das Gefühl, daß Milli ein großes Geheimnis mit sich herumträgt. Das weckt sofort ihren Spürsinn. Gleichzeitig kommt es immer öfter in der Gegend zu Einbrüchen. Als auch in Berts Zeitungskiosk eingebrochen wird, beschließt Hulda Nachforschungen anzustellen und kommt dabei einer sehr speziellen Bande auf die Spur. Doch diesmal ist sie auf sich allein gestellt, denn Karl kann ihr nicht helfen.

"Die Lichter der Stadt" ist der sechste Teil der Serie um "Fräulein Gold". Darin hat Anne Stern sich für mein Empfinden etwas zu sehr in die Freuden und Nöte des Mutterseins hineingesteigert. Der eigentliche Kriminalfall tritt dadurch etwas in den Hintergrund. Außerdem fehlt mir der knorrige Kommissar Karl North doch sehr. Er und Hulda waren ein tolles Paar und ihre Dialoge waren oft amüsant. Stattdessen kommen jetzt neue Charaktere dazu, an die man sich erst einmal gewöhnen muß. Wenigstens ist der gute Bert noch mit von der Partie. Die Geschichte ist, wie immer, erfrischend geschrieben, auch wenn langsam zu merken ist, daß es für Juden auf den Straßen nicht ungefährlichlich wird. Die Spannung fehlt diesmal, weil sich viel um Huldas Privatleben dreht. Das sechste Buch dieser Serie ist für mich das schwächste. Leider!

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Veröffentlicht am 23.09.2023

Mir fehlt die typische King-Gänsehaut

Holly
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Privatermittlerin Holly Gibney bekommt einen Anruf einer Frau, deren Tochter Bonnie seit drei Wochen verschwunden ist. Da die Polizei nichts unternimmt, forscht Holly nach. Sie entdeckt, daß es in der ...

Privatermittlerin Holly Gibney bekommt einen Anruf einer Frau, deren Tochter Bonnie seit drei Wochen verschwunden ist. Da die Polizei nichts unternimmt, forscht Holly nach. Sie entdeckt, daß es in der Vergangenheit noch viele ungelöste Vermisstenfälle gibt. Die Spur führt zu einem Ernährungswissenschaftler, der den Spitznamen Mr. Meat trägt. Holly begegnet hier dem Schlimmsten, was man sich vorzustellen vermag...

Stephen King widmet "Holly", einer Figur aus der Mr. Mercedes - Serie, diesmal ein gleichnamiges Buch. Vorteilhaft ist es, auch diese Bücher zu kennen, denn Holly hat einige Erinnerungen an frühere Fälle. Man kann allerdings, wenn einem dies Verständnis nicht so wichtig ist, diesen Band auch als Einzelroman lesen. Holly ist eine sympathische Charaktere, die weiß, was sie will und zu ihrer Meinung steht. Auch in diesem Buch kann man sich über den typischen King-Stil freuen. Er schreibt leicht, auf seine ihm eigene, unbeschreibliche Art, die von Beginn an packt. Anders als bisher bekommt man es jedoch mit vielen kürzeren Kapiteln zu tun, was aber sehr praktisch ist, wenn man das Buch zur Seite legen muß. So findet man immer eine sinnvolle Stelle dafür und muß sich nicht mittendrin los reißen. In diesem Buch geht es auch um Corona und die dadurch entstandenen Spaltung der Bevölkerung, Einschränkungen und Impfungen. Da die Geschichte zu dieser Zeit spielt, macht es natürlich Sinn, dies einfließen zu lassen. Jedoch hat King es meiner Meinung nach damit etwas übertrieben. Weniger davon hätte auch gereicht. Auch wenn das Buch an manchen Stellen etwas unappetitlich herüber kommt, stellte sich bei mir nicht die gewohnte Gänsehaut ein. Dafür fehlte mir einfach der Gruseleffekt im Stil seiner ersten Romane.

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Veröffentlicht am 19.09.2023

Spannung und Urlaubsflair

Bretonischer Ruhm
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Kommissar Dupin hat seine Claire geheiratet und nun befinden sie sich auf Hochzeitsreise an der Loire. Sie wollen von Weingut zu Weingut reisen und es sich einfach gutgehen lassen. Doch es kommt anders ...

Kommissar Dupin hat seine Claire geheiratet und nun befinden sie sich auf Hochzeitsreise an der Loire. Sie wollen von Weingut zu Weingut reisen und es sich einfach gutgehen lassen. Doch es kommt anders - ein bekannter Winzer wird ermordet, zufällig ist es auch noch der Ex-Mann von Claires Freundin. Claire will ihrer Freundin unbedingt beistehen. Beide Frauen zählen nun auf Dupins Hilfe!

Dies ist bereits der zwölfte Fall für Kommissar Dupin. Diesmal ist der Fall etwas anders, denn Dupins Frau Claire mischt ganz vorne mit. Dies bringt etwas neuen Schwung in die Handlung. Für lustige Szenen ist hier dadurch gesorgt, daß Dupin und Claire der örtlichen Polizei immer wieder aus dem Weg gehen müssen, denn es wurde ihnen klar und deutlich gesagt, daß Dupin sich aus den Ermittlungen heraushalten soll. Hier ist für einige Lacher gesorgt. Der Fall selbst gestaltet sich sehr spannend. Es gibt viele Hinweise, so daß man sich hier eigene Gedanken machen kann und zum Schluß doch noch überrascht wird. Dadurch, daß Claire eine Freundin der Ex-Frau des Mordopfers ist, wirkt dieser Fall etwas persönlicher als sonst. Auch in "Bretonischer Ruhm" geizt Jean-Luc Bannalec nicht mit seinen bildhaften Schilderungen der Landschaft und der typischen Speisen. Diesmal erfährt man so einiges über die Herstellung der dortigen Weine, was ich mit Interesse gelesen habe! Mit diesem Buch macht man tatsächlich eine kleine Urlaubsreise in das traumhafte Pays de Retz!

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