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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.03.2021

Weist Längen auf, lohnt trotzdem

2,5 Grad - Morgen stirbt die Welt
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Leela Faber und ihr Freund Jakob freuen sich auf die Geburt ihrer Zwillinge. Doch Jakob kommt bei einem Gletscherabbruch in der Antarktis ums Leben. Vor seinem Tod konnte er ihr noch eine Mail schicken, ...

Leela Faber und ihr Freund Jakob freuen sich auf die Geburt ihrer Zwillinge. Doch Jakob kommt bei einem Gletscherabbruch in der Antarktis ums Leben. Vor seinem Tod konnte er ihr noch eine Mail schicken, in der ein Geheimnis versteckt war. Leela wird zur Zielscheibe und muß letztendlich den Spieß umdrehen.

Noah Richter beschreibt in seinem Roman "2,5 ° - Morgen stirbt die Welt" ein Szenario, wie man es hoffentlich nicht erleben wird. Für dieses Buch hat er sehr gut recherchiert und vermittelt Fakten, die man nicht glauben möchte. Der Autor beschreibt dies alles auf flüssige und einfache Art, verliert dabei aber nicht an Intensität. Der Roman erzählt mehrere Geschichten, hier muß man sich schon stark konzentrieren, denn es ist öfters sehr verwirrend den einzelnen Handlungssträngen zu folgen. Nebeneffekt: Man wird immer wieder aus der aktuellen Spannung herausgerissen, was nach gewisser Zeit einfach lästig wird. Mit Leela hat er einen Charakter geschaffen, der kämpferisch ist, jedoch nicht immer logisch handelt.
Ein Roman, der aufrütteln möchte, nachdenklich macht und trotz zwischendurch aufkommender Längen lesenswert ist und gut unterhält.

Veröffentlicht am 06.01.2021

Ein wundervolles Buch über ein wundervolles Lebewesen

Der Hund und sein Mensch
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In seinem neuesten Buch beschäftigt sich der Evolutionsbiologe Josef H. Reichholf mit unserem besten Freund - dem Hund. Das Buch "Der Hund und sein Mensch" ist in drei Abschnitt unterteilt. Zunächst beschäftigt ...

In seinem neuesten Buch beschäftigt sich der Evolutionsbiologe Josef H. Reichholf mit unserem besten Freund - dem Hund. Das Buch "Der Hund und sein Mensch" ist in drei Abschnitt unterteilt. Zunächst beschäftigt sich der Autor in Teil 1 mit der Frage, wie aus Wölfen Hunde wurden. Hier beginnt Reichholf in der Steinzeit, beschreibt, wie Tiere und Menschen bereits damals miteinander kommuniziert haben. Er schildert, wie sich Wölfe entzweit haben. Eine Form blieb wild, eine andere schloss sich dem Menschen an und bildete den Grundstein für die heutigen Haushunde. In Teil 2 geht es um Reichholfs eigenen Hund Branko, den Alltag mit ihm, Erlebnisse und Erfahrungen. Teil 3 behandelt ein ganz besonderes Thema - den Unterschied in den Beziehungen zwischen Menschen und Hunden sowie Menschen und Katzen. Obwohl beide Haustiere den gleichen Weg der Domestikation eingeschlagen haben, blieben ihre Charaktere unterschiedlich. All diese Themen behandelt der Autor auf unbeschreiblich gute und verständliche Weise. Er vermittelt sein Wissen auf unterhaltsame Art, der Leser kann dem Thema und den Ausführungen sehr gut folgen. Josef H. Reichholf nimmt den Leser mit, bringt ihm den Hund näher. Wer einen Hund an seiner Seite hat, wird hier so manches Aha!-Erlebnis haben. Aber auch für (Noch-)Nicht-Hundebesitzer ist dieses Buch sehr zu empfehlen. Leicht verständlich geschrieben, wird auch er hier einen Einblick in die Hundeseele erhalten.

Dieses wunderbare Buch erhält von mir eine absolute Empfehlung für jeden, der sich mit dem besten Freund des Menschen beschäftigt und einfach mehr über ihn wissen möchte!

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Veröffentlicht am 05.01.2021

Berührend!

Madame Colette und das Talent zu leben
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Rose ist alleinerziehend, ihre Welt bricht zusammen, als ihr Sohn Baptiste erklärt, zu seiner Freundin zu ziehen und sie am selben Tag ihren Job als Tagesmutter verliert. Doch dann wendet sich das Blatt. ...

Rose ist alleinerziehend, ihre Welt bricht zusammen, als ihr Sohn Baptiste erklärt, zu seiner Freundin zu ziehen und sie am selben Tag ihren Job als Tagesmutter verliert. Doch dann wendet sich das Blatt. Sie erhält ein gutbezahltes, jedoch mysteriöses Jobangebot als Gesellschaftsdame bei der arroganten Veronique Lupin. Dort erhält Rose irritierende Anweisungen. Es stellt sich heraus, daß Rose nicht als Gesellschaft für Veroniques Mutter Colette eingestellt wurde, sondern für ihren Spitz. Colette jedoch könnte Gesellschaft dringend brauchen - sie ist eine grantige alte Dame, die das Haus schon seit Jahren nicht mehr verlassen hat und unter Waschzwang leidet. Colette und Rose freunden sich an. Als auch Baptiste seine Mutter mit Neuigkeiten überrascht, wird es für Rose sehr turbulent.

"Madame Colette und das Talent zu leben" ist ein wunderbares Buch über Freundschaft. Aurelie Valognes berührt mit ihren Charakteren das Leserherz. Rose als Übermutti, die selbst ihren erwachsenen Sohn nicht ziehen lassen möchte, ist einfach zu sympathisch. Die Freundschaft, die sich zwischen ihr und Colette entwickelt, ist berührend und komisch zugleich. Colette und ihr Wasch- und Desinfektionszwang schon wirklich voller Humor. So grantig und übelgelaunt Colette immer wieder erscheint - ihre Ansichten über die Welt sind nicht ganz verkehrt. Rose ist ein Mensch, der einfach jedem eine gute Seite abgewinnen kann. Sogar bei Veronique entdeckt sie noch den Grund für ihre Kälte. Diese Charaktere sind einfach einmalig gut dargestellt. Sogar Spitz Pepette hat einen wunderbaren Charakter, der sich perfekt in die Familie einfügt. Die Geschichte ist wunderbar leicht zu lesen. Hier spürt man den Pariser Flair und verliebt sich in die Stadt und die Charaktere!

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Veröffentlicht am 04.01.2021

Ein paar Seiten mehr hätten noch gepasst

Der Nebel
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Ein Sturm zerstört die Region im westlichen Maine rund um einen See. Auch das Haus von David und seiner Familie wird in Mitleidenschaft gezogen. Am anderen Morgen zieht von der anderen Uferseite ein unheimlicher ...

Ein Sturm zerstört die Region im westlichen Maine rund um einen See. Auch das Haus von David und seiner Familie wird in Mitleidenschaft gezogen. Am anderen Morgen zieht von der anderen Uferseite ein unheimlicher Nebel auf. Während David und sein Sohn Billy im Supermarkt einkaufen, verschluckt der Nebel alles - und es steigen grauenhafte Monster aus ihm heraus, die alles verschlingen, was sich im Freien aufhält. Billy sorgt sich um seine Mutter, die allein zu Hause geblieben ist. Wird er sie je wiedersehen?

Stephen King läßt in "Der Nebel" gruselige Monster lebendig werden. Angelehnt sind diese Monster an Tiere der Realität, bei denen wohl jeder sein spezielles "Gruselobjekt" wiederfindet. Hier spielt King geschickt mit den Ängsten, die in jedem ein klein wenig stecken. Schon der Nebel allein erzeugt Gänsehaut und die Vorstellung, daß darin Monster lauern, die man erst sieht, wenn es zu spät ist... Absolut gruselig. Die Charaktere sind hier sehr vielschichtig. Die Gruppe der im Supermarkt Gefangenen enthält alle Spezies, die die Menschheit hergibt. Der fürsorgliche Vater, das Großmaul, die, die sich in ihr Schneckenhaus verziehen und nicht zuletzt die Aufwieglerin mit psychopathischen Zügen, die an einen Sektenführer erinnert. Sie alle sind im Supermarkt vereint und Streitigkeiten sind vorprogrammiert. Dadurch lauert mit der Zeit die Gefahr nicht nur außerhalb, sondern auch innerhalb des Gebäudes. Die Lager spalten sich und wer überleben will, muß eine Entscheidung fällen. Diese Entwicklung ist absolut gruselig und spannend. Man ist stets auf der Seite von David und Billy, drückt ihnen und einigen anderen Charakteren die Daumen, während andere so unsympathisch sind, daß man sogar Genugtuung empfindet. Diese Kurzgeschichte hätte tatsächlich das Potenzial zu einem großen Roman. So ist das Ende für mich leider etwas überstürzt - es hätte ruhig noch etwas "hinten kommen" und die Vorkommnisse auflösen können.

Insgesamt lohnt sich diese Geschichte. Sie ist skurril, gruselig, spannend und in typischer King-Manier geschrieben. Mir hat sie viel Spaß bereitet!

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Veröffentlicht am 28.12.2020

Die Helden meiner Kindheit

Asterix - Der Goldene Hinkelstein
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Die Gallier Asterix und Obelix begleiten den Barden Troubadix zu einem Gesangswettbewerb. Es gibt einigen Aufruhr. Selbst die Römer müssen sich den Künsten von Troubadix stellen...

"Der goldene Hinkelstein" ...

Die Gallier Asterix und Obelix begleiten den Barden Troubadix zu einem Gesangswettbewerb. Es gibt einigen Aufruhr. Selbst die Römer müssen sich den Künsten von Troubadix stellen...

"Der goldene Hinkelstein" wurde bereits im Jahre 1967 veröffentlicht und jetzt neu aufgelegt. Was zunächst gewöhnungsbedürftig ist, ist die Art des "Comics". Denn die berühmten Sprechblasen und kleinen Bildchen sucht man vergebens. Dafür erhält man großformatige Zeichnungen und einen Text im Stile eines Drehbuches. Dies irritiert auf den ersten Blick, man gewöhnt sich jedoch daran. Zu Asterix und Obelix muß wohl nicht viel gesagt werden - diese netten Kerlchen kennt wohl jeder. Auch die Differenzen zwischen den Galliern und den Römern fehlen hier nicht und verlieren auch hier nicht ihren Reiz.

Auch wenn dieses Heft anders als erwartet ist - es hat Spaß bereitet und ist ein gelungener Ausflug in die Kindheit. Oder aber empfehlenswert für alle, die sich ein wenig Kindheit bewahrt haben.

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