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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.07.2018

Enttäuschend

Das Meer löscht alle Spuren
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Ein erfolgreicher iranischer Autor wird auf der Flucht von seiner Frau getrennt. Er erhofft sich Hilfe für die Suche durch die Journalistin Nora Sand. 

Von diesem Buch bin ich leider etwas enttäuscht. ...

Ein erfolgreicher iranischer Autor wird auf der Flucht von seiner Frau getrennt. Er erhofft sich Hilfe für die Suche durch die Journalistin Nora Sand. 

Von diesem Buch bin ich leider etwas enttäuscht. Im Gegensatz zu dem ersten Fall für Nora Sand schwächelt es hier gewaltig. Die Handlung benötigt einfach viel zu viel Zeit, um spannend zu werden. Bis zum letzten Drittel passiert einfach nicht wirklich etwas spannendes. Man benötigt schon sehr viel Durchhaltevermögen. Die Charaktere sind dabei gut dargestellt und auch Nora Sand hat nichts von ihrem Charisma verloren. 

Für mich ein Buch, das man lesen kann - aber nicht unbedingt lesen muß.

Veröffentlicht am 14.05.2018

Nicht gut, aber auch nicht schlecht

Ans Meer
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Linienbusfahrer Anton hat Streß. Mit seiner Mutter, seinem Arbeitgeber und wegen seiner von ihm angebeteten Nachbarin. Während einer Fahrt steigt die krebskranke Carla zu ihm in den Bus und überredet ihn, ...

Linienbusfahrer Anton hat Streß. Mit seiner Mutter, seinem Arbeitgeber und wegen seiner von ihm angebeteten Nachbarin. Während einer Fahrt steigt die krebskranke Carla zu ihm in den Bus und überredet ihn, sie zu ihrem Geburtsort an der italienischen Küste zu fahren. Ihr letzter Wunsch ist es, noch einmal dorthin zu kommen. Anton tut ihr den Gefallen. Mit an Bord: Schulkinder und eine demente Frau. 

Das Buch ist schwierig zu bewerten. Zum einen ist der Hintergrund des Buches wirklich tiefsinnig und berührend. Jedoch fehlt mir das gewisse Etwas, um wirklich Bezug zum Buch und vor allem den Charakteren zu bekommen. Schon der Schreibstil findet bei mir wenig Begeisterung, es kommt mir eher wie ein Schulaufsatz vor. Die unrealistische Handlung selbst hat mich noch nicht einmal sonderlich gestört, aber ich hatte einfach mehr Pep erwartet. Der nächste Kritikpunkt für mich ist das Nichterwähnen des Handlungsortes Österreich. Ich hatte die Erwartung, es geht z. B. von Berlin zur Ostsee. Dadurch war ich zunächst doch leicht über diverse Ausdrücke verwirrt, bis sich das aufklärte. 

Aus der Grundidee des Buches hätte deutlich mehr gemacht werden können!

Veröffentlicht am 10.05.2018

Zu wenig Krimi

Von Mistgabeln und Moorleichen (Lorie Pfeffer ermittelt 1)
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Lorie Pfeffer langweilt sich. Als Frau eines Chefarztes in einer schicken Villa ist man einfach unterfordert. Als ein Artikel über eine alte Moorleiche erscheint, ergattert sie einen Job bei der Lokalzeitung. ...

Lorie Pfeffer langweilt sich. Als Frau eines Chefarztes in einer schicken Villa ist man einfach unterfordert. Als ein Artikel über eine alte Moorleiche erscheint, ergattert sie einen Job bei der Lokalzeitung. Dann passiert ein richtiger Mord - und ihr Mann gerät unter Verdacht. Lorie muß aktiv werden!


Hier werden die reichen Vorstadtdamen richtig auf die Schippe genommen. Die Autorin zeigt überspitzt auf, wie diese Damen ticken und in ihrer Langeweile auf die komischsten Ideen kommen. Die Figuren sind einfach genial dargestellt und sorgen für Lacher. Nicht zum lachen ist der Kriminalfall. Der wird leider nur sehr am Rande behandelt. Die Lösung kommt einfach viel zu schnell, dadurch kommt keine Spannung auf. Gut wiederum ist der humorvolle Stil der Autorin. Über die Pointen kann man sich wirklich herrlich amüsieren. 

Veröffentlicht am 07.02.2018

Irreführender Titel

Wetterleuchten und ein Todesfall
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Die Außenseiter verschiedener Polizeidienststellen Thekla, Agneta, Okko, Siggi und Herbert bekommen ein neues, gemeinsames Aufgabengebiet: Soko Norddeich 117. Eigentlich ein Abstellgleis...Zusammengepfercht ...

Die Außenseiter verschiedener Polizeidienststellen Thekla, Agneta, Okko, Siggi und Herbert bekommen ein neues, gemeinsames Aufgabengebiet: Soko Norddeich 117. Eigentlich ein Abstellgleis...Zusammengepfercht in einem Raum mit 2 Schreibtischen, 5 Telefonen mit demselben Anschluß und keinem PC, vertreiben sich die 5 ihre Zeit mit Skat und Gesundheitsfragen. Bis die alte Gretchen Bruns beim Spaziergang mit ihrem Hund am Deich etwas seltsames im Wasser beobachtet haben will. Als die 5 den vermeintlichen Tatort besichtigen, finden Sie einen Schuh. Und dieser gehört zu einem vermißten Ehemann.


"Wetterleuchten und ein Todesfall" ist ein humorvoller und unterhaltsamer Krimi, der nicht unbedingt durch seine Spannung lebt. Es ist zwar interessant, wie sich der Fall löst, allerdings geschieht dies eher nebenbei und fast durch Zufall. Eher stehen hier Leberwurstbrote im Vordergrund. Was mich allerdings nicht stört, denn so mag ich Regionalkrimis. Allerdings mag ich es an Regionalkrimis ganz besonders, wenn auch ein regionaler Bezug vorhanden ist. Und genau dies fehlt hier. Die Soko heißt zwar Norddeich und der Krimi trägt den Namen Ostfrieslandkrimi - aber berechtigt ist das nicht. Es fehlt der komplette Bezug zur Region. Kein einziger Ort ist zu erkennen, so daß das Buch überall spielen könnte. Egal ob Sylt, Husum oder Wangerooge. Wenn nicht ein Deich vorkäme, könnte es sogar die Ostsee sein. Wobei - auch in der Kieler Bucht gibt es Deiche. Der Schreibstil von Moa Graven ist sehr schön zu lesen bereitet durch die humorvolle Art Spaß. Auch die Auswahl der Charaktere und deren Beschreibung ist gelungen. So witzig sie sind - man bekommt Mitleid mit den ansich ausgemusterten Typen.  Und sie werden auch bei ihrem nächsten Fall ihre Chance bei mir bekommen!

Veröffentlicht am 16.01.2018

Mittelalter-TV

Das Auge von Licentia
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Vor 10 Jahren ließen sich einige Menschen auf ein ungewöhnliches Projekt ein: Sie gingen in ein abgeriegeltes Gebiet und lebten dort das Mittelalter nach. Alle Annehmlichkeiten der heutigen Welt ließen ...

Vor 10 Jahren ließen sich einige Menschen auf ein ungewöhnliches Projekt ein: Sie gingen in ein abgeriegeltes Gebiet und lebten dort das Mittelalter nach. Alle Annehmlichkeiten der heutigen Welt ließen sie hinter sich. Und sie wurden Teil einer Reality-Show. Während die 1. Generation noch in diesem Wissen lebt, glauben ihre Kinder, dies wäre die normale Welt. So auch Jonata, der Star der Show. Vor dem Juniläumsfest, bei dem der Name eines 16jährigen Kindes gezogen wird und dieses das Dorf verlassen muß um außerhalb der Show zu leben, geht sie mit einigen Jungen auf die Jagd. Doch sie werden von "Drachen" angegriffen und Jonata bleibt allein zurück. Ihre Rettung findet sie in Tristan, einem Jungen der Wolfsbanner - dem verfeindeten Volk. Ihre unvoreingenommene Zuneigung zueinander sorgt für einigen Wirbel sowohl innerhalb als auch außerhalb der Show....

Das Buch hat mich von Beginn an verzaubert! Schon nach den ersten Sätzen gab es nur noch eines: lesen. Obwohl die Geschichte nicht wirklich spannend ist, man weiß ja eigentlich was passieren wird,  ist man trotzdem atemlos dabei. Dies schafft die Autorin durch ihren wunderbar lesbaren Schreibstil, der sehr bildhaft alles vor Augen zu Leben erweckt. Egal ob es sich dabei um die Charaktere oder die Landschaft handelt, man meint, man wäre ein Teil der Geschichte. Das Mittelalter lebt richtig auf und man merkt, daß die Autorin sehr gut recherchiert hat. Vor allem bei den Wölfen ist mir dies deutlich aufgefallen. Sie greift hier die heute wieder aktuelle Thematik der Wolfshasser gegen die Wolfsfreunde auf und versucht zu vermitteln. Auch das Verhalten der (im Gehege lebenden) Wölfe ist hier ebenso realistisch  dargestellt wie das Verhalten, welches der Mensch als Leitwolf zeigen muß. Das ist wirklich grandios dargestellt. Die Geschichte um Jonata und Tristan überrascht nicht - alles andere hätte enttäuscht. Die Charaktere der beiden Jugendlichen sind von herrlicher Unschuld und vor allem Jonata tritt aufgrund ihrer Gefühle in manchen Fettnapf, was an manchen Stellen schon recht witzig ist.

Ich fand dieses Jugendbuch einfach wunderbar und empfehle es auch Erwachsenen empfehlen!