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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.09.2021

Besser als sein Vorgänger!

Liebestöter
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Marina Pfister eröffnet in der Rosenheimer Altstadt eine Coaching-Agentur für selbstbewusste und erfolgreiche Frauen. Klar, daß sie sich damit nicht nur Freunde macht. Als sie ermordet in ihrem Geschäft ...

Marina Pfister eröffnet in der Rosenheimer Altstadt eine Coaching-Agentur für selbstbewusste und erfolgreiche Frauen. Klar, daß sie sich damit nicht nur Freunde macht. Als sie ermordet in ihrem Geschäft aufgefunden wird, kommt heraus, daß sie noch ganz andere Dinge unter der Ladentheke verkauft hat. Vitus Pangratz, Kommissar im Ruhestand, und seine Tochter Jo ermitteln in ihrem zweiten Fall!

Alma Bayer läßt in "Liebestöter" ihre zwei unverwechselbaren Ermittler Vitus Pangratz und seine Tochter Jo zum zweiten Mal in Rosenheim ermitteln. Hier liegt tatsächlich ein bayerischer Krimi vor, der seinem Namen alle Ehre macht. Man findet sich wieder in Dingen, die typisch sind für Bayern - von Bier bis Lederhose ist hier jede Tradition vertreten und wird durchaus auch mit einem Augenzwinkern betrachtet. Natürlich fehlt auch der passende Dialekt nicht, der jedoch den Lesefluss nicht stört und sich durch den Textzusammenhang von selbst erklärt. Genau so gehört sich das für einen Regionalkrimi! Die Handlung ist von Beginn an spannend und ich kam gar nicht mehr von dem Buch los. Da waren die kurzen Kapitel sehr hilfreich, denn ich konnte immer wieder mal zwischendurch doch noch ein paar Seiten lesen, auch wenn eigentlich gar nicht viel Zeit dazu war. Denn eines schafft Alma Bayer perfekt: Den Leser durch viele Verdächtige zu fesseln. Es gibt fast niemanden, der ohne Motiv ist. Und dies bleibt auch bis zum fulminanten Schluß so. Ihre Charaktere hat Alma Bayer alle sehr individuell gezeichnet. Sie alle haben ihre Ecken und Kanten, wirken dadurch glaubhaft und zeigen das authentische Bild einer bayerischen Dorfbevölkerung. Man erfährt viel über das Privatleben eines jeden, angefangen bei politischem Klüngel bis hin zu den Liebschaften. Man hat das Gefühl, hier kennt jeder jeden intensiver auf einer intimen Ebene...

Wer einen urtypischen bayerischen Krimi sucht, der flott geschrieben ist und einfach gut unterhält, ist bei "Liebestöter" von Alma Bayer genau richtig!

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Veröffentlicht am 25.09.2021

Hat mich begeistert

Ein hundsgemeiner Mord
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Die Plöner Tierärztin Tina Deerten staunt nicht schlecht, als sie bei der Untersuchung eines Greyhoundes entdeckt, daß der Hund angeschossen wurde. Der Hund gehört zur Zucht auf dem nahe gelegenen Gut ...

Die Plöner Tierärztin Tina Deerten staunt nicht schlecht, als sie bei der Untersuchung eines Greyhoundes entdeckt, daß der Hund angeschossen wurde. Der Hund gehört zur Zucht auf dem nahe gelegenen Gut Finkenstein, wo kurz vorher der Hundetrainer tot aufgefunden wurde. Bisher wurde Selbstmord vermutet. Doch Tina kommt bei ihren Recherchen, wer auf den Hund geschossen hat, auf die Spur von illegalen Wettgeschäften und Wettbetrug...

Dieses Buch hat mich perfekt unterhalten. Cathrin Geissler hat in ihren Krimi "Ein hundsgemeiner Mord" alles hinein gepackt, was ich mir wünsche. Angefangen bei einer spannenden Handlung, die mich von Beginn an mitnahm. Die Frage, wer und warum auf Greyhound Daisy geschossen hat und in welche Machenschaften die von Finkensteins involviert sind, bringen enorme Spannung in das Buch. Tina und ihre außergewöhnliche Tierarzthelferin Sanne sind mir von Beginn an äußerst sympathisch gewesen. Ihre engagierte Art beeindruckt. Beide bringen mit ihrem Talent, fast jedes Fettnäpfchen mitzunehmen, eine ausgewogene Prise Humor ins Buch. Trotz der Gefahr, in der sie sich oft befinden, hat man trotzdem eine Lachträne im Auge. Mein heimlicher Held war natürlich Swatt, Tinas Mischlingsrüde mit der Optik eines Riesenschnauzers. Über ihn kann man richtig schmunzeln und muß zum Schluß sogar um ihn bangen. Die Detailgenauigkeit bei den Örtlichkeiten hat das Buch für mich perfekt abgerundet. Da ich Plön und Umgebung bis in den kleinsten Winkel kenne, hatte ich stets eine genaue Vorstellung davon, wo sich die einzelnen Personen gerade aufhielten. Ich war mit Tina am See unterwegs, sah die kleine Twiete vor mir, durch die sie von dort zum Marktplatz ging. Sogar die einzelnen Geschäfte befinden sich in der Realität genau dort, wo sie im Buch sind. Ich kannte jedes Restaurant wieder und fühlte mich direkt in die Region versetzt und hatte tatsächlich Urlaubsfeeling.
Cathrin Geissler hat mich so begeistert - ich freue mich schon ganz gewaltig auf den zweiten Fall für Tina, Sanne und Swatt!

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Veröffentlicht am 22.09.2021

Lesespaß garantiert!

Das Haus am Deich – Fremde Ufer
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Frida muß nach dem Krieg mit ihren Eltern aus Stettin fliehen. Sie finden auf einem Bauernhof am Jadebusen Unterschlupf, aber sie werden dort nur geduldet. Ein Zuhause ist es für Frida nicht. Nur bei dem ...

Frida muß nach dem Krieg mit ihren Eltern aus Stettin fliehen. Sie finden auf einem Bauernhof am Jadebusen Unterschlupf, aber sie werden dort nur geduldet. Ein Zuhause ist es für Frida nicht. Nur bei dem wortkargen Focko findet sie Trost und Geborgenheit. Auch ihre Freundin Erna ist mit ihrer Familie aus Stettin geflohen. Aber anders als Frida lebt sie schon wieder im Luxus. Ernas Vater hat, genau wie zu Kriegszeiten, gute Beziehungen. Das tut der Freundschaft der beiden Frauen aber keinen Abbruch. Erna unterstützt Frida bei ihrem großen Traum Pianistin zu werden, wo sie nur kann. Als es zum Streit zwischen Erna und ihren Eltern kommt, ist es dann wieder Frida, die ihrer Freundin zur Seite steht. So gehen die Jahre dahin, aber ob die Wesermarsch für Frida und Erna jemals eine neue Heimat wird, muß sich zeigen.

"Das Haus am Deich" ist eine neue Trilogie von Regine Kölpin. Der Titel "Fremde Ufer" trifft das Thema auf den Kopf. Die Nachkriegszeit hat viele Menschen aus ihrer Heimat im Osten vertrieben und oft waren sie im Westen nicht willkommen. Die Gefühle der Vertriebenen - Heimweh, Trauer und oft auch Wut und Verzweiflung - kommen in dieser Geschichte durch die einzelnen Charaktere ganz deutlich zu Tage. Die Autorin vermittelt diese Gefühle so realistisch, daß man sie selbst nachvollziehen kann und hautnah spürt. Jeder einzelne Charakter ist so gut beschrieben, daß man sofort ein Bild vor Augen hat. Man sieht Frida, wie sie wohl ausgesehen hat oder wie kaltherzig die Bauern die Flüchtlinge behandelt haben. Dies geht wirklich unter die Haut! Dadurch wird das Geschehen aber auch besonders lebendig und man sieht die Handlung wie einen Film vor Augen. Dazu gehört auch die Landschaft, die so liebevoll beschrieben wird, daß man unbedingt einmal selbst dort hinfahren möchte. Regine Kölpins Herz schlägt für diese Region - das merkt man immer wieder!
Wer die Trilogie vom "Nordseehof" von Regine Kölpin mit Begeisterung gelesen hat, der wird auch mit den neuen Geschichten vom "Haus am Deich" seinen Lesespaß haben. Garantiert!

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Veröffentlicht am 21.09.2021

Voller Witz - aber mit Hintergrund

Was nicht glücklich macht, kann weg
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Billie und Thilo sind bereits in Rente, leben in einem Haus in einem beschaulichen, ruhigen Dorf, in dem jeder jeden kennt. Eigentlich sind sie zufrieden, wenn nicht Sohn Jonas vor Jahren den Kontakt abgebrochen ...

Billie und Thilo sind bereits in Rente, leben in einem Haus in einem beschaulichen, ruhigen Dorf, in dem jeder jeden kennt. Eigentlich sind sie zufrieden, wenn nicht Sohn Jonas vor Jahren den Kontakt abgebrochen hätte und nach Köln gezogen wäre. Doch nun ruft er an und benötigt Hilfe. Er wird für ein paar Monate nach London versetzt und bittet Billie und Thilo nach Köln zu kommen, um auf den 6jährigen Enkel August aufzupassen. Sie williger ein - und finden sich in einer ganz anderen Welt wieder.

Der Titel "Was nicht glücklich macht, kann weg" hätte von Carla Berling nicht besser gewählt werden können. Denn hier erlebt man mit, wie Billie sich verändert und aus ihrem Leben alles aussortiert, was ihr nicht mehr gefällt. Dieser Weg ist für sie lang und es bereitet viel Spaß, ihn mit ihr zu gehen. Ich konnte sie mir richtig gut vorstellen - vom Dorfleben ins quirlige Köln, von biederen Nachbarn zu Kölner Originalen. Denn genau das sind ihre neuen Freunde: Ein bunter Mix aus Exoten, einer liebenswerter als der andere. Kein Wunder, daß es hier einige humorvolle Szenen gibt. Diese Geschichte ist aber nicht einfach eine Geschichte, die lustig daher kommt. Es geht auch um Vorurteile aufgrund der Optik und des Lebensstils und das akzeptieren des jeweils anderen. Billie lernt, sich zu integrieren und einfach Spaß mit ihren neuen Freunden zu haben, die ihr letztlich auch beibringen, was wahre Freundschaft ist. Carla Berling schreibt wunderbar leicht und locker, so daß sie auch hier wieder eine flotte Geschichte geschaffen hat, die man sehr gern liest und man sich als Leser von Beginn an wohl in ihr fühlt!

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Veröffentlicht am 20.09.2021

Kleiner Hund zeigt wahre Größe

Coop, der Held
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Der alte Dackel Coop hat schon in vielen Familien gelebt. Nun lebt er wieder im Tierheim, besitzt nichts als seine alte Decke und hat sich damit abgefunden, dort den Rest seines Lebens zu verbringen. Denn ...

Der alte Dackel Coop hat schon in vielen Familien gelebt. Nun lebt er wieder im Tierheim, besitzt nichts als seine alte Decke und hat sich damit abgefunden, dort den Rest seines Lebens zu verbringen. Denn wer will ihn schon haben? Eines Tages steht Mike, ein alter Mann, vor seinem Zwinger und nimmt ihn bei sich auf. Auch wenn er sein neues Heim mit Katze Lucinda teilen muß, legt Coop seine Skepsis ab und beginnt sich heimisch zu fühlen. Als Mikes Enkelkinder Zach und Emma vorübergehend einziehen, droht Gefahr. Alle fünf müssen sich auf eine gefährliche Reise aufmachen und der kleine Coop wird zur einzigen Hoffnung der ganzen Familie!

"Coop, der Held" von Larry Verstraete hat mich verzaubert, begeistert und mitgerissen. Der Autor fängt das Seelenleben eines Hundes und speziell eines Dackels perfekt ein. Coop hat die typischen Probleme eines Dackels. Die Beine so kurz, daß manche Wege nicht passierbar sind, dazu wird er von manchen Menschen nicht ernst genommen - ja, sogar verspottet. Coop vermittelt hier sehr deutlich, daß man mit seiner Wortwahl vorsichtig sein sollte und jedes Lebewesen so akzeptieren soll, wie es ist. Die Geschichte ist spannend aufgebaut. Im Mittelpunkt steht zwar Coop, aber auch Mike schleicht sich stark ins Leserherz, während man Zach zunächst absolut unsympathisch empfindet und für sein Verhalten keinerlei Verständnis aufbringen kann. Seine Wandlung jedoch überrascht und ist interessant zu verfolgen. Auch Katze Lucinda bekommt hier ihre Bühne. Zunächst die verschlagene, hinterhältige Katze, freut man sich, als Coop ihr einen Streich spielt. Die Geschichte ist wirklich spannend, gerade als Coop zum Retter der Familie wird und er viele gefährliche Abenteuer bestehen muß, hält man die Luft an. Larry Verstraete schreibt dies alles auf so wunderbare Weise, daß man nur so durch das Buch fliegt und Coop am liebsten auf den Arm nehmen und trösten möchte.

Von mir bekommt dieses Buch eine absolute Empfehlung für alle Altersklassen!

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