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Veröffentlicht am 25.03.2021

Absolut gelungener Abschlussband

Die Erben von Seydell - Die Heimkehr
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1922, der Krieg ist seit vier Jahren vorbei. Alexander, der wegen Mordverdacht aus Navarra fliehen mußte, wird erneut beschuldigt, ein Verbrechen begangen zu haben. Auch das Gestüt Seydell durchlebt schwere ...

1922, der Krieg ist seit vier Jahren vorbei. Alexander, der wegen Mordverdacht aus Navarra fliehen mußte, wird erneut beschuldigt, ein Verbrechen begangen zu haben. Auch das Gestüt Seydell durchlebt schwere Zeiten, die Existenz ist bedroht. Luise erhält eine Nachricht, reist zu ihrem Sohn Robert nach England. Dort trifft sie auf Alexander, ihre große Liebe. Ob sie nun ihr Glück finden?

Mit "Die Heimkehr" schließt das Autorenduo Sophie Martaler die Saga um "Die Erben von Seydell" nun ab. Auch dieser letzte Teil der Serie hat mich verzaubert. Hier begegnet man historischen Fakten, eingebettet in eine Geschichte aus Schicksal, Liebe und Familienstreitigkeiten. Dies alles vor wunderschönen Kulissen, die sehr bildhaft dargestellt sind und zum Träumen einladen. Die einzelnen Regionen und Örtlichkeiten erwachen ebenso zu Leben wie die Charaktere. Diese haben ein "Gesicht", sie sind zu Vertrauten geworden und man erlebt ihr Schicksal hautnah. Als Leser leidet man mit ihnen, freut sich über schöne Erlebnisse und ist beruhigt, wenn sich etwas zum Guten wendet. Hier werden nach und nach die offenen Fragen beantwortet, so daß dieser Abschlussband mich zufrieden zurückgelassen hat. Insgesamt eine wundervolle Trilogie, die durch einen besonders gelungenen Stil besticht und auch im dritten Teil nichts an ihrer Qualität eingebüßt hat.

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Veröffentlicht am 25.03.2021

Ein ruhiger King

Später
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Jamie Conklin wächst bei seiner Mutter in New York auf. Er ist eigentlich ein ganz normales Kind - bis auf die Tatsache, daß er Tote sehen und mit ihnen reden kann. Diese Tatsache nutzt die Freundin seiner ...

Jamie Conklin wächst bei seiner Mutter in New York auf. Er ist eigentlich ein ganz normales Kind - bis auf die Tatsache, daß er Tote sehen und mit ihnen reden kann. Diese Tatsache nutzt die Freundin seiner Mutter, Polizistin Liz Dutton, aus, um ihre Karriere zu retten. Sie führt ihn zu dem toten Serienattentäter Therriault, doch dieser ist kein normaler Toter. Er verschwindet nicht mehr und Jamie schwebt in höchster Gefahr...

"Später", das neueste Werk von Stephen King, ist eher Horror der ruhigen Art. Zwar sind einige der Toten furchteinflößend durch ihre Wunden, die der Meister des Horror gut beschreibt, andere, wie z. B. die Nachbarin, liebenswert und rührend. So richtig gruselig ist lediglich Therriault. Und dies mehr auf psychologischer Basis. Sein ständiges Erscheinen weckt im Leser Erinnerungen an die Kindheit, denn wer fürchtete sich nicht auf die gleiche Weise wie Jamie vor dem Monster im Schrank oder unter dem Bett? Mit diesen Ängsten spielt King ganz geschickt. Jamie tat mir so unendlich leid. Seine Mutter behütet ihn zwar, aber unterschwellig merkt man seine Sehnsucht, zu wissen, wer sein Vater ist. Dazu kommt sein zwiespältiges Verhältnis zu Liz. Er mag sie, ist aber gleichzeitig eifersüchtig und begegnet ihr mit Mißtrauen, welches völlig berechtigt ist, wie sich später herausstellt. Mit Jamie fiebert man mit, erlebt seine Ängste und Sehnsüchte. Stephen King hat eine ganz besondere Art, den Leser zu fesseln. Einmal begonnen, legt man das Buch nicht mehr aus der Hand. Dadurch ist dieses Buch dann auch leider schnell gelesen, denn der Umfang ist nicht so, wie man es vom Meister gewohnt ist. Es handelt sich nicht um einen Wälzer im Stil von "Es", sondern für seine Verhältnisse eher um eine etwas größere Kurzgeschichte. Aber es bestätigt sich auch hier: Man braucht keine Masse, um gut zu unterhalten. Dieses Buch ist nicht künstlich aufgebläht - die Länge ist völlig in Ordnung und hält dadurch sein Tempo und die Spannung.

"Später" ist kein Gruselschocker, aber auf jeden Fall ein sehr lohnenswertes Buch!

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Veröffentlicht am 24.03.2021

Lang erwartete Fortsetzung

Das Grand Hotel - Die mit dem Feuer spielen
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Bernadette von Plesow ist nach dem Tod ihres Sohnes froh über die Hilfe von Josefine im Grand Hotel. Doch der nächste Schicksalsschlag läßt nicht lange auf sich warten. Plötzlich erscheint ein unehelicher ...

Bernadette von Plesow ist nach dem Tod ihres Sohnes froh über die Hilfe von Josefine im Grand Hotel. Doch der nächste Schicksalsschlag läßt nicht lange auf sich warten. Plötzlich erscheint ein unehelicher Sohn ihres Schwiegervaters. Er könnte zur Gefahr für das bisherige Leben von Bernadette und ihrer Familie werden. Constantin lebt noch immer in Berlin, führt seine dunklen Geschäfte fort und sinnt auf Rache für den Tod seines Bruders. Sein Plan diesbezüglich wird immer konkreter.

"Das Grand-Hotel - Die mit dem Feuer spielen" ist der zweite Band der Reihe. Auch mit diesem hat Caren Benedikt mich komplett überzeugt. Ihre Charaktere entwickeln sich sehr vorteilhaft weiter und diese Entwicklungen machen Spaß. Vor allem Marie, die sich im Hotel hoch arbeitet, hat mir hier sehr gut gefallen. Sie verliert nie ihren Weg, bleibt sich dabei jedoch selbst treu. Die Familiengeschichte beinhaltet alles, was zu einer guten, abwechslungsreichen Handlung gehört. Der Familienfrieden wird immer wieder gestört, es gilt noch immer den Tod eines geliebten Menschen zu verarbeiten und ein klein wenig Liebe erhält man ebenso. Caren Benedikt vermittelt alles Wissenswerte so gut, daß man hier auch ohne Vorkenntnisse lesen könnte. Allerdings wäre dies sehr schade. Solch Familiengeschichten gehören für mich einfach in Reihenfolge gelesen, dadurch kommt einfach mehr Lesevergnügen auf. Was mir hier auch sehr gut gefallen hat, sind die bildhaften Beschreibungen. Man fühlt sich in die alten Zeiten an der Ostsee versetzt und wandelt selbst durch Binz auf Rügen.

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Veröffentlicht am 24.03.2021

Taschentuchalarm

Der Liebesbrief
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Die Malerin Chloe zieht nach dem Tod ihres Mannes in das alte Pfarrhaus eines kleinen Dorfes in Cornwall. Der Ort ist die Heimat des Dichters Kit Rivers, der im ersten Weltkrieg verschollen ist. Chloe ...

Die Malerin Chloe zieht nach dem Tod ihres Mannes in das alte Pfarrhaus eines kleinen Dorfes in Cornwall. Der Ort ist die Heimat des Dichters Kit Rivers, der im ersten Weltkrieg verschollen ist. Chloe mag seine Gedichte und will mehr über sein Leben in Erfahrung bringen. Dabei lernt sie den Historiker Matt kennen, der im Geburtshaus des Dichters eine Gedenkstätte einrichten will. Gemeinsam wollen sie mehr über das Leben und den Tod von Kit Rivers in Erfahrung bringen. Als Chloe das alte Tagebuch einer jungen Frau namens Daisy findet, entdeckt sie erstaunliches. Zusammen mit Matt lüftet sie ein grausiges Geheimnis. Doch auch Chloes Leben nimmt dabei eine überraschende Wendung.

Zunächst einmal ein guter Rat: Wer dieses Buch liest, sollte ein dickes Paket Taschentücher bereit liegen haben. Diese Geschichte ist so rührend, man muß schon ein Herz aus Stein haben, um dabei nicht den Tränen nahe zu sein. Das Liebespaar Daisy und Kit stehen hier stellvertretend für Millionen von jungen Menschen, denen der Krieg das Leben und die Zukunft genommen hat. Ruth Saberton hat in ihrem Roman "Der Liebesbrief" bewußt auf eine detaillierte Beschreibung des Horrors an der Kriegsfront verzichtet. Das Leid der Menschen ist auch so schon deutlich spürbar. Die Angst der daheim gebliebenen Frauen vor den Nachrichten von der Front ist sehr menschlich beschrieben. Man kann sich sehr gut in sie hinein versetzen. Auch der Teil, der in der heutigen Zeit spielt, ist wunderschön geschrieben und geht ans Herz. Hier kann man für sich Lehren aus dem längst vergangenen Leben anderer Menschen ziehen. Dies ist eine interessante Erkenntnis.

Dieses Buch ist wunderschön und richtig etwas für das Herz. Man bleibt am Ende nachdenklich zurück.

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Veröffentlicht am 21.03.2021

Nun heißt es leider Abschied nehmen

Der Nordseehof – Als wir den Himmel erobern konnten
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Im Jahr 1981 bewirtschaftet Johanna noch immer den Nordseehof. Ein anderes Leben kann sie sich nicht vorstellen. Ihre Tochter Adda dagegen wohnt in Bremen. Ihre Ehe mit Dirk ist nicht glücklich. Johannas ...

Im Jahr 1981 bewirtschaftet Johanna noch immer den Nordseehof. Ein anderes Leben kann sie sich nicht vorstellen. Ihre Tochter Adda dagegen wohnt in Bremen. Ihre Ehe mit Dirk ist nicht glücklich. Johannas ganzer Stolz ist ihre Enkelin Feemke. Das Mädchen liebt den Nordseehof genau wie ihre Großmutter. In ihr sieht Johanna ihre Nachfolgerin, die den Hof auch in nicht so guten Zeiten sicher weiterführen wird. Rolf lebt inzwischen auch in Ostfriesland. Er ist Johanna ein guter Freund, möchte aber viel mehr für sie sein. Doch das Leben hält noch viele Turbulenzen bereit, bevor Rolf und Johanna endlich zueinander finden.

Mit "Der Nordseehof - Als wir den Himmel erobern konnten" schließt Regine Kölpin die Trilogie nun leider ab. Die Geschichte beginnt im Jahr 1981. Auch diesmal wird das aktuelle Geschehen geschickt in die Handlung eingefügt. Von der Politik bis hin zur Mode der damaligen Zeit entsteht vor Augen des Lesers ein lebhaftes Bild. Wer diese Zeit selbst erlebt hat, wird hier einiges wiedererkennen und in der Vergangenheit schwelgen. Die Autorin schafft es auch hier wieder, den Leser an das Buch zu binden. Ihr wunderbar lockerer Schreibstil ist einfach ein Genuß. Ihre Bücher spiegeln das Zeitgeschehen, zeigen das reale Leben und machen sie dadurch zu etwas ganz Besonderem. Ihre Charaktere haben, wie im echten Leben, ihre Stärken und Schwächen, dadurch wirken sie authentisch und vor allem sympathisch. Man lebt mit ihnen, wünscht Ihnen nur Erfolg und Glück und leidet bei Problemen mit ihnen. Sie werden zu vertrauten Freunden, von denen es nun gilt Abschied zu nehmen. Und dieser Abschied fällt sehr schwer!

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