Profilbild von tigerbea

tigerbea

Lesejury Star
online

tigerbea ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit tigerbea über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.03.2020

Ein Kunstwerk!

Der Junge, der Maulwurf, der Fuchs und das Pferd
0

Ein einsamer Junge, ein kuchenliebender Maulwurf, ein Fuchs und ein Pferd schließen sich nach und nach einander während einer Reise an. Alle fühlen sich von der Welt im Stich gelassen, geben sich gegenseitig ...

Ein einsamer Junge, ein kuchenliebender Maulwurf, ein Fuchs und ein Pferd schließen sich nach und nach einander während einer Reise an. Alle fühlen sich von der Welt im Stich gelassen, geben sich gegenseitig Halt und Trost.

"Der Junge, der Maulwurf, der Fuchs und das Pferd" aus der Feder von Charlie Mackesy hat mich schlicht verzaubert. Die Geschichte klingt so simpel - und es ist daraus ein bewegendes, tröstendes Buch entstanden. Man schlägt dieses Buch auf - und versinkt in einer Welt voller Liebe und Freundschaft. Zu Beginn führt der Autor den Leser in seine Welt ein. Man erfährt Hintergründe zu den Charakteren und liebt sie sofort. Dann beginnt die Reise. Die vier Charaktere geben sich trotz ihrer Unterschiede Halt und trösten sich gegenseitig. Jede Seite beinhaltet eine wunderschöne Tuschezeichnung, die zum Teil als Skizze, zum Teil als Aquarell abgedruckt ist. Selbst der Text wurde in Tusche geschrieben und besticht durch eine außergewöhnliche, geschwungene Schreibschrift. Jedes Zeichnung wird hier durch einen liebevollen Dialog der abgebildeten Charaktere oder aber durch einen Spruch bereichert. Und diese Texte haben es in sich. Sie sind tiefgründig, regen zum Nachdenken an und gehen direkt ins Herz. Aus ihnen kann man Lehren über das Leben ziehen und sich in schlimmen Situationen trösten lassen. Sie bauen den Leser seelisch auf und wirken wie eine Umarmung.

Dieses Buch ist ein Highlight. Sowohl inhaltlich, als auch äußerlich ein Kunstwerk und eine Perle der Literatur!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.03.2020

Serie mit Suchtfaktor

Café Engel
0

Auch im Jahr 1959 geht es im Cafe Engel turbulent zu. Hilde kämpft um das Überleben des Cafés und will einige Neuerungen einführen, doch ihre Eltern sträuben sich mal wieder. Auch in ihrer Ehe hat Hilde ...

Auch im Jahr 1959 geht es im Cafe Engel turbulent zu. Hilde kämpft um das Überleben des Cafés und will einige Neuerungen einführen, doch ihre Eltern sträuben sich mal wieder. Auch in ihrer Ehe hat Hilde Probleme. Während sie in Wiesbaden das Café leitet, arbeitet ihr Ehemann in seinem Weinberg. Als Jean-Jacques die hübsche Simone bei sich arbeiten läßt, sieht Hilde rot. Luisa muß eine harte Zeit durchstehen. Ihr Fritz hat ein Geheimnis vor ihr und Luisa ist tief gekränkt. Sogar Swetlana muß einen schweren Weg gehen. Sie hat große Probleme ihren Sohn Mischa loszulassen. Sie kann nicht akzeptieren, daß aus ihrem kleinen Mischa ein junger Mann geworden ist, der seinen Weg gehen muß. Doch die Familie steht fest zusammen und meistert gemeinsam die Schwierigkeiten, obwohl sich bereits neue Probleme abzeichnen...

Auch im dritten Teil der Geschichte um das Café Engel ist es Marie Lamballe wieder gelungen wunderbar liebevoll und einfühlsam zu schreiben. Man kann sagen, daß es in diesem Buch menschelt. Dadurch ist der Leser nicht nur Beobachter in dieser Geschichte, nein, er steckt mittendrin und ist voll dabei. In den Personen kann man sich oft selbst erkennen oder auch einen Freund oder Bekannten. Es ist schön zu lesen, daß hier keine Helden ihren Auftritt haben. Es sind ganz normale Menschen mit Schwächen und Fehlern, die einem so richtig ans Herz wachsen. Nebenbei erlebt man die Zeit des Neunanfanges in den 50er Jahren. Der Mut der jungen Generation etwas Neues aufzubauen, auch gegen den Rat der Älteren, ist zu bewundern.

In diesem Buch wird die Geschichte der Familie Koch und ihrem Café in einer so schönen und erfrischenden Sprache weitererzählt, daß man nach einer Fortsetzung fast süchtig wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.03.2020

Herzerwärmend

Die Liebe gibt Pfötchen
0

Thorsten ist in Lichterhaven heimisch geworden. Er erfüllt sich hier seinen Traum - zusammen mit seinem Halbbruder baut er auf der Werft der Familie Holzboote. Zu seinem Glück fehlt ihm nur noch seine ...

Thorsten ist in Lichterhaven heimisch geworden. Er erfüllt sich hier seinen Traum - zusammen mit seinem Halbbruder baut er auf der Werft der Familie Holzboote. Zu seinem Glück fehlt ihm nur noch seine Traumfrau. In Martina hat er sie gefunden, doch er muß noch um sie kämpfen. Unterstützung bekommt er dabei von Martinas Hund Capone, der die beiden immer wieder zusammenbringt....

"Die Liebe gibt Pfötchen" von Petra Schier ist der vierte Roman, der in Lichterhaven spielt. Alle Bände sind in sich abgeschlossen und eigenständig, so daß sie auch einzeln gelesen werden können. Wie gewohnt hat die Autorin auch hier wieder äußerst sympathische Charaktere geschaffen. Martina und Thorsten fliegen die Leserherzen nur so zu. Die Entwicklung ihrer Beziehung ist so wunderschön und süß wie Zucker! Was mir gefällt: Es läuft nicht alles immer glatt, sondern wie in der Realität gilt es Hindernisse zu überwinden. Ein weiterer wichtiger Charakter ist Capone. Über seine Gedankengänge kann man einfach herrlich lachen. Ebenso wie die Charaktere beschreibt Petra Schier auch Lichterhaven sehr bildlich. Man fühlt sich dort direkt heimisch und bekommt ein genaues Bild der Landschaft. Petra Schier hat mich auch hier wieder durch ihren locker-leichten Schreibstil begeistert. Man liest und merkt gar nicht, wie die Seiten nur so dahin fliegen.

Dieses Buch macht einfach richtig Spaß. Lichterhaven ist einfach immer eine Lesereise wert!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.03.2020

Gut gelungen

VIKING
0

Norwegen, 993. Der junge Torstein wird Zeuge, wie sein Vater von fremden Kriegern ermordet wird. Er kann fliehen, findet auf den Orkney-Inseln ein neues Zuhause. Doch er verliebt sich in die falsche Frau ...

Norwegen, 993. Der junge Torstein wird Zeuge, wie sein Vater von fremden Kriegern ermordet wird. Er kann fliehen, findet auf den Orkney-Inseln ein neues Zuhause. Doch er verliebt sich in die falsche Frau und muß erneut fliehen. Er geht zurück in seine Heimat, schließt sich der Seeschlacht bei Svold an. Dort trifft er auf den König Norwegens - den Mörder seines Vaters.

"Viking" ist ein imposantes Epos. Der Leser begleitet Torstein durch sein Leben, erlebt hautnah seine Abenteuer. Schon zu Beginn ist man mittendrin in brutalen Kämpfen, die vom Autor detailliert beschrieben werden und unter die Haut gehen. Hier darf man nicht zimperlich sein. Aber die Wikingerzeit war nun einmal rauh und nicht weichgespült. Der Autor beschreibt das Leben der Wikinger sehr authentisch. Man merkt hier seine Recherchearbeit und lernt manchen historischen Fakt kennen. Die Handlung ist äußerst spannend von Beginn bis Ende. Man fiebert mit Torstein mit, kämpft förmlich an seiner Seite. Ihn, ebenso wie die restlichen Charaktere mag man. Jeder ist eine Persönlichkeit für sich, alle sind gut und glaubhaft dargestellt. Dies alles zusammen mit dem lockeren Schreibstil des Autors machen das Buch zu einem Leseerlebnis!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.03.2020

Faszinierender Einblick in eine fremde Welt

Die fabelhafte Welt der fiesen Tiere
0

Das Spezialgebiet des Biologen Frank Nischk ist tatsächlich sehr speziell: Insekten, vorzugsweise deren Konzerte. Mit seinem Buch "Die fabelhafte Welt der fiesen Tiere" nimmt er den Leser mit auf einen ...

Das Spezialgebiet des Biologen Frank Nischk ist tatsächlich sehr speziell: Insekten, vorzugsweise deren Konzerte. Mit seinem Buch "Die fabelhafte Welt der fiesen Tiere" nimmt er den Leser mit auf einen Teil seiner Forschungsreisen.

Dieses Buch ist wahnsinnig lehrreich. Frank Nischk berichtet hier von seinen Anfängen in einem Kölner Labor, in dem er für eine Chemiefabrik den Lockstoff von Schaben erforschen soll, weiter geht die Reise in die Regenwälder, wo er Bekanntschaft mit Treiberameisen, Spinnengrillen und eine sehr schmerzhafte Erfahrung mit einer Gewehrkugelameise machen muß. Das letzte Kapitel ist dem Artenschutz gewidmet, in dem er aufzeigt, welche Folgen das Insektensterben für andere Tiere hat und was dagegen getan werden kann. Hauptsächlich geht es hier um Insekten, aber auch Quallen bekommen hier ihre Bühne. Man lernt sehr viel über diese ganzen, leider oft sehr wenig beachteten Tierchen. Wenn man dieses Buch liest, wird man sehr schnell feststellen, daß dies sehr ungerecht ist. Denn Schaben & Co sind faszinierende Tiere, die ein ausgeprägtes Sozialleben haben und sich rührend um ihren Nachwuchs kümmern. Frank Nischk beschreibt seine Forschungsergebnisse auf sehr eingängige Weise. Manchmal erinnert es schon an einen Krimi, so z. B. der Beutezug der Gallwespe. Der Leser bekommt Wissen auf unterhaltsame und verständliche Art vermittelt. Ebenso bietet das Buch Raum für das Leben der Urwaldvölker, ihre Riten und Lebensweisen, sowie für die Pioniere der Biologie. Eine gute Ergänzung zum Text sind die Aufnahmen der Grillengesänge und Urwaldakustik, die der Autor auf seinen Reisen aufgenommen hat und die im Internet auf der im Buch angegebenen Seite angehört werden können. Was mir noch etwas gefehlt hat sind ein paar Farbfotos der Tiere. Dies hätte das Buch abgerundet. Aber dies ist nur eine Kleinigkeit und führt bei der hohen Qualität des Textes auf keinen Fall zu Punktabzug! Übrigens ist das Buch sehr liebevoll gestaltet - über viele Seiten krabbeln Insekten durch den Text, was sehr auflockernd wirkt!

Dieses Buch fasziniert und begeistert - somit ein klarer Lesetip von mir!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil