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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.09.2019

Geniale Fortsetzung

Zimmer 19
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Während der Berlinale werden die geladenen Stars Zeuge eines Mordes - statt des Eröffnungsfilmes wird ein Snuff-Film gezeigt, das Opfer ist die Tochter des Bürgermeisters Otto Keller. Der Täter kündigt ...

Während der Berlinale werden die geladenen Stars Zeuge eines Mordes - statt des Eröffnungsfilmes wird ein Snuff-Film gezeigt, das Opfer ist die Tochter des Bürgermeisters Otto Keller. Der Täter kündigt weitere Morde an. Tom Babylon und Sita Johanns ermitteln unter Zeitdruck, doch es wird ihnen nicht leicht gemacht. Sie stoßen auf eine Mauer der Abwehr. Doch dann wird die Tochter eines weiteren Prominenten entführt und Sita findet eine Spur in ihre eigene Vergangenheit.

Wow. Der erste Band war schon klasse - aber Zimmer 19 ist fast noch besser. Ein Spannungsbogen, der von Beginn bis Ende extrem hoch ist - das wünscht man sich öfter. Hier liest man sich wirklich fest. Der Autor hat eine wunderbare Art zu schreiben. Man fliegt durch die Handlung, ist geschockt und spürt das Entsetzen hautnah. Die Charaktere Tom und Sita entwickeln sich hier weiter - trotzdem könnte man das Buch auch einzeln lesen.

Veröffentlicht am 25.09.2019

Loretta und die Leichen....

Darf`s ein bisschen Mord sein?
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Loretta Luchs hat sich in ihrer neuen Wohngegend gut eingelebt. Mittelpunkt des Viertels ist Gittis Tante-Emma-Laden, der schon seit Jahrzehnten besteht. Als Gitti sich das Schlüsselbein bricht, ist es ...

Loretta Luchs hat sich in ihrer neuen Wohngegend gut eingelebt. Mittelpunkt des Viertels ist Gittis Tante-Emma-Laden, der schon seit Jahrzehnten besteht. Als Gitti sich das Schlüsselbein bricht, ist es für Loretta selbstverständlich, im Laden zu helfen. Doch Loretta merkt schnell, daß hier etwas nicht stimmt. Gitti wird bedroht. Als dann auch noch der Lieferant vor der Ladentür ermordet wird, steht für Loretta fest: Es muß gehandelt werden. Zusammen mit Erwin und Frank mischt sie das Milieu auf!


Lotte Minck und ihre Loretta - unschlagbar. Loretta und ihre Freunde sind bei mir ein fester Bestandteil des Lesejahres. Man mag sie und freut sich jedesmal neu, wenn man mit ihnen ein neues Abenteuer erleben darf. So sympathische Charaktere mit ihren ganz speziellen Eigenarten sind einfach große Klasse. Loretta besticht durch ihre Hilfsbereitschaft und ihre Verbissenheit. Wenn sie helfen will läßt sie sich nicht abschütteln! Frank ist ebenfalls einfach liebenswert. Im Notfall kann er die Fäuste nutzen, innen drin ist er aber ein absolut lieber Kerl. Besonders gelungen ist hier das Ruhrgebietsflair. Man kann sich die Straße, ihre Bewohner und das Lädchen so gut vorstellen. Hier fehlt es an nichts. Sogar die Tratschtante, die ihre Nase überall hineinsteckt und über jeden und alles etwas zu berichten weiß, fehlt nicht. Dazu dann noch eine gelungene, nicht übertriebene Prise Dialekt und ausgewogener Humor mit Spannung - fertig ist wieder einmal eine richtig gute Krimödie mit Loretta!

Veröffentlicht am 24.09.2019

Faszinierend und berührend

Ohne jede Spur
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Peter Jamin beschäftigt sich seit 25 Jahren mit "vermissten Menschen". Er kümmert sich ehrenamtlich um ein Vermisstentelefon und berät die verzweifelten Angehörigen. In seinem Buch "Ohne jede Spur" vereint ...

Peter Jamin beschäftigt sich seit 25 Jahren mit "vermissten Menschen". Er kümmert sich ehrenamtlich um ein Vermisstentelefon und berät die verzweifelten Angehörigen. In seinem Buch "Ohne jede Spur" vereint er nun seine spannendsten Fälle. Er berichtet über ein eingesperrtes und gefoltertes Mädchen, jemanden der nach 30 Jahren totkrank zu seiner Familie zurückkehrt, eine Frau, die mit ihrer Tochter in Riad festgehalten wird und viele berührende Fälle mehr.


Peter Jamin hat hier ein bewegendes Buch geschrieben. Er schreibt so anteilnehmend, daß dem Leser so manches Mal die Luft wegbleibt und man hart Schlucken muß. Denn seine Art berührt. Die Menschen und ihre Schicksale bleiben nicht auf Distanz. Sie gehen nahe und prägen sich ein. Ja, man kann sich perfekt in das Leid einfühlen. Denn Peter Jamin schreibt die Geschichten je aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Manche Geschichten vermitteln Einsicht in die Beweggründe der Vermissten, andere in die Verzweiflung der Angehörigen. Und bei einer Geschichte wird man ebenso getäuscht, wie die Ermittler damals. Durch die besondere Art des Autors versteht man beide Seiten und kann die Gefühle nachempfinden. Jedoch bekommt man hier auch Einsicht in die wahre Arbeit der Polizei bei Vermisstenfällen - und diese unterscheidet sich gewaltig von der Phantasiewelt, die man in TV und Krimi sonst vorgespielt bekommt. Es ist erstaunlich, welch Langsamkeit hier an den Tag gebracht wird. Man mag sich nicht vorstellen, wie sich die Betroffenen in diesen Situationen gefühlt haben!

Mich hat dieses Buch zutiefst bewegt - und empfehle es gern weiter!

Veröffentlicht am 23.09.2019

Extrem spannend

Brennende Narben
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Die Edelprostituierte Denise wird brutal gefoltert und ermordet in ihrem Appartement aufgefunden. Sie wollte eigentlich ein neues Leben beginnen und nur noch für einen Mann da sein - und nur noch einen ...

Die Edelprostituierte Denise wird brutal gefoltert und ermordet in ihrem Appartement aufgefunden. Sie wollte eigentlich ein neues Leben beginnen und nur noch für einen Mann da sein - und nur noch einen letzten Kunden bedienen. Dieser Kunde war ausgerechnet der Vater von Mara Billinsky! Und Mara hat noch mehr zu lösen - ein anonymer Anrufer teilt ihr mit, daß der Wolf in der Stadt sei und Beute machen will. Er gibt Mara den Hinweis auf eine Spedition, die in Drogenhandel verwickelt ist. Als ein Transporter, der Prostituierte zu ihrem Besitzer bringen sollte, auf der Autobahn explodiert, hat Mara viel zu tun, denn auch der Mord an ihrer Mutter ist noch immer nicht aufgeklärt.

Leo Born hat es wieder geschafft, einen wahnsinnig spannenden Thriller zu erschaffen. Man kann diese Bücher übrigens sehr gut einzeln lesen, man wird keine Wissenslücke bemerken. Die Spannung ist enorm hoch und wird durch die verschiedenen Perspektiven noch gesteigert. Man muß halt immer wissen, wie die jeweils andere Sicht weitergeht und liest somit immer weiter. Die Charaktere sind sehr schön beschrieben und gerade Mara ist sehr sympathisch. Sie fällt mit ihrer außergewöhnlichen Art auf und gibt dem Buch den gewissen Touch, der das Buch aus der Fülle der Thriller heraushebt. Sie beißt sich an ihren Fällen fest und gibt nicht eher Ruhe, bis alles aufgeklärt ist. Dies ist für das Buch sehr positiv - es entlässt den Leser nicht mit offenen Fragen, sondern man klappt es am Schluß zufrieden zusammen.

Veröffentlicht am 17.09.2019

Krimi der besonderen Art

Das tiefe blaue Meer der Côte d'Azur
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Der Fischer Picoult wird tot in einem Ferienappartement aufgefunden. Da auch ein Abschiedsbrief an seine Geliebte und eine Waffe aufgefunden werden, liegt eigentlich alles klar auf der Hand. Doch dann ...

Der Fischer Picoult wird tot in einem Ferienappartement aufgefunden. Da auch ein Abschiedsbrief an seine Geliebte und eine Waffe aufgefunden werden, liegt eigentlich alles klar auf der Hand. Doch dann erfährt Kommissar Duval, um wen es sich bei der Geliebten handelt und er beginnt mit seinen Recherchen.

Dieser Krimi ist etwas besonderes. Er beginnt eher ruhig - um dann jedoch mit Spannung zuzuschlagen. Denn obwohl man schon auf den ersten Seiten die Lösung erfährt, wird die Spannung durch ständige Richtungsänderungen aufrecht gehalten. Man erfährt immer neue Dinge und wartet gespannt auf weitere Entwicklungen. Der Charakter Duval wird hier auch für Neueinsteiger gut dargestellt. Ich kannte diese Serie noch nicht und hatte keinerlei Probleme mit diesem 6. Band. Man kommt sehr gut in die Handlung und vermißt keine Vorkenntnisse. Besonders gefallen haben mir die Beschreibungen von Cannes und seinen Bewohnern. Der Zwiespalt zu den Touristen wird hier deutlich und man merkt, daß sich die Autorin mit diesem Ort intensiv beschäftigt und ihn sehr mag.

Für mich ist dieses Buch der absolute Sommerkrimi, der den Leser in Ferienlaune versetzt und an einen wunderschönen Ort entführt!