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Veröffentlicht am 30.10.2016

Ein Lied für die Geister

Ein Lied für die Geister
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Inhalt:
Als Dusty aus versehen von Landreaux Iron einem Nachbarn, Freund und Schwager erschossen wird, zerstört das nicht nur das Leben seiner Eltern auch für Landreauxs Familie beginnt eine Zeit voller ...

Inhalt:
Als Dusty aus versehen von Landreaux Iron einem Nachbarn, Freund und Schwager erschossen wird, zerstört das nicht nur das Leben seiner Eltern auch für Landreauxs Familie beginnt eine Zeit voller Leiden, nicht nur das mit dem Unfall eine untilgbare Schuld auf Landreux liegt, er und seine Frau Emmaline beschließen ihren jüngsten Sohn LaRose bei den Nachbarn aufwachsen zu lassen um deren Schmerz zu lindern, wie es eine alte indianische Tradition vorsieht und tatsächlich scheint LaRose Anwesenheit die seelischen Wunden langsam zu heilen.

Meine Meinung:
Ein Buch das nachhallt, das ich nach der letzten Seite nicht einfach an die Seite legen und vergessen konnte. Louise Erdrich hat mich in eine völlig andere Welt entführt, eine Welt geprägt von Tradition, von Gewalttätigkeit und dem Bemühen um ein besseres Leben.
In Ein Lied für die Geister, erzählt die Autorin von Indianerinternaten, in denen der Indianer aus dem Menschen getilgt werden sollten, wo sie lernen sollten wie Weiße zu leben, zu denken und zu fühlen und wo viele Menschen zerbrachen, die angesprochene Gewalttätigkeit spielt sich in diesem Buch fast nur in der Vergangenheit ab, wenn sie die Geschichte der ersten LaRose erzählt, diese Geschichte zieht sich in Rückblenden durch das ganze Buch und brachte mir die Geschichte der First Nation, näher als so manches Geschichtsbuch.
Ein Lied für die Geister handelt von der Zerrissenheit der Menschen die eine Balance finden müssen zwischen der Welt der Weißen und dem Leben im Reservat, einem Balanceakt bei dem man entweder erfolgreich in beiden Kulturen leben kann oder im schlimmsten Fall scheitert.
Die Geschichte treibt auf zwei mögliche Enden zu, auf eine Katastrophe die beide Familien noch viel tiefer ins Unglück stürzt oder auf ein Happy End, beides ist lange möglich, wie es ausging verrate ich hier natürlich nicht.
Louise Erdrich hat nicht nur eine bewegende Familiengeschichte geschrieben, sie hat ein Stück Geschichte der First Nation lebendig werden lassen ohne Anklage und ohne erhobenen Zeigefinger.
Ein Lob gebührt hier sicher auch der Übersetzerin Gesine Schröder
Ich gebe für diese Buch eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 19.10.2016

Im dunklen dunklen Wald

Im dunklen, dunklen Wald
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Inhalt: Nora lebt als Schriftstellerin relativ zurückgezogen in einer kleinen Wohnung ohne engen Kontakt zu früheren Freunden, als ihr eines Tages die Einladung zu einer Jungesellinnenparty ins Mailpostfach ...

Inhalt: Nora lebt als Schriftstellerin relativ zurückgezogen in einer kleinen Wohnung ohne engen Kontakt zu früheren Freunden, als ihr eines Tages die Einladung zu einer Jungesellinnenparty ins Mailpostfach flattert. Ihre ehemals beste Freundin Clare heiratet und wünscht sich das Nora mit ihr feiert, so steht es in der Mail der Trauzeugin.
Nach langem Überlegen beschließt Sie nach Nordengland zu fahren. Ein fataler Entschluss.

Meine Meinung:
Nach den ersten Seiten mochte ich fast nicht mehr glauben das es sich bei diesem Buch um ein Erstlingswerk handelt, der flüssige und recht bildhafte Schreibstil machten das Lesen leicht und auch wenn zunächst nicht wirklich viel geschieht, schaffte es die Autorin meine Neugier zu wecken. Es dauerte auch nicht lange bis der Spannungspegel stieg, beginnend mit der Ankunft Noras und einer sie begleitenden Freundin am Wochenendhaus, das nur schwer zu erreichen mitten im Wald liegt und nicht wirklich einen heimeligen Eindruck macht, mit seiner gläsernen Fassade und der eher nüchternen Einrichtung, fühlt sich Nora kontinuierlich beobachtet und vom Wald bedrängt. Es gibt zwei Handlungsstränge, die Party die das ganze Wochenende über dauern soll, mit mehr oder minder witzigen Spielen und Aktivitäten, hier schon baut sich eine unangenehme und angespannte Atmosphäre auf, die Gäste verstehen sich nicht wirklich gut; Spaß sieht definitiv anders aus. Im zweiten Handlungsstrang treffen wir Nora im Krankenhaus, schwer verletzt und ohne Erinnerung an die letzten Geschehnisse im Glass House, die nur nach und nach wieder zum Vorschein kommen und wir erfahren was genau vor 10 Jahren geschah. Leider war mir hier schon fast klar, wer denn wirklich hinter dem Grauen im Glass House steckt, aber nur fast und ich habe diesen Verdacht auch immer wieder verworfen, sehr geschickt führte die Autorin mich immer wieder auf die falsche Fährte um dann wieder jemand anderen in den Focus zu rücken.
Mein Fazit zu Im dunklen dunklen Wald, spannend, düster und beklemmend.
Absolut Lesenswert.

Veröffentlicht am 15.10.2016

Barco Negro

Barco Negro
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Meine Meinung:
Mario Lima hat mit Barco Negro einen vielschichtigen und so weit ich das beurteilen kann authentischen Krimi geschrieben. Mit einer ruhigen Erzählweise führt er seine Leser nah an das Geschehen, ...

Meine Meinung:
Mario Lima hat mit Barco Negro einen vielschichtigen und so weit ich das beurteilen kann authentischen Krimi geschrieben. Mit einer ruhigen Erzählweise führt er seine Leser nah an das Geschehen, wie heißt es so schön Mittendrin, statt nur dabei der Autor gab mir die Gelegenheit seine Protagonisten kennenzulernen, Sympathien oder auch Antipathien zu entwickeln, sie kennen zulernen, etwas das manchmal in Kriminalromanen zu kurz kommt. Mario Lima verzichtet auf allzu blutige Details, die in diesem Fall auch nicht nötig waren um genau das Maß an Spannung zu erzeugen das mich am Buch hält, ich wollte immer wissen wie es weitergeht, wie sich alles entwickelt und ob das Motiv, das schließlich auftaucht, auch das Wahre ist und ob nicht doch die Schatten der Vergangenheit ans Tageslicht kommen.
Ich gebe für Barco Negro eine absolute Leseempfehlung für Liebhaber von Portugal Krimis, die das Land vielleicht schon kennen und einiges wieder erkennen werden oder die Portugal kennenlernen wollen und natürlich für alle die unaufgeregt Krimis lieben, in denen viel Wert auf die Ermittlungsarbeiten gelegt wird.
Ich auf jeden Fall würde mich sehr freuen noch mehr von
Chefinspektor Fonseca und seinem Team zu lesen.

Veröffentlicht am 15.10.2016

Mord auf Bestellung

Mord auf Bestellung
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Inhalt: Eine Attentats Agentur, die nur Menschen tötet die es auch verdienen, auf die Idee muss man erst einmal kommen. Dragomiloff leitet so eine Agentur, nur moralisch vertretbare Morde werden verübt, ...

Inhalt: Eine Attentats Agentur, die nur Menschen tötet die es auch verdienen, auf die Idee muss man erst einmal kommen. Dragomiloff leitet so eine Agentur, nur moralisch vertretbare Morde werden verübt, gegen Vorkasse und mit Erfolgsgarantie. Als Winter Hall beschließt die Morde zu beenden und die Agentur Dragomiloffs mit dem Auftrag den Chef zu beseitigen betraut, beginnt eine spannende und amüsante Verfolgungsjagd.

Meine Meinung:
Ich weiß nicht mehr genau was mich dazu bewogen hat Mord auf Bestellung zu lesen, ich weiß nur das ich mich selten so sehr beim Lesen eines Agententhrillers amüsiert habe, die Handlung ist spannend und rasant, der Schreibstil ist ungewöhnlich, hier hatte ich aufgrund des Alters der Originalgeschichte bedenken, sehr flüssig und modern und doch versprüht er den Charme der damaligen Zeit, hier gebührt sicher dem Übersetzer Eike Schönfeld ein großes Lob. Ein kleiner Bruch im Buch und damit leider auch um Lesefluss enstand an der Stelle an der Robert L. Fish, die Geschichte weiter schrieb, Jack London starb 1916, 1947 übernahm Fish die Beendigung des Buches, aber hat man sich erst einmal an der etwas anderen Art gewöhnt ist man schnell wieder drin und das Lesevergnügen geht weiter.
Im Nachwort von Freddy Langer wird Näheres zur Entstehungsgeschichte erklärt und auch das ist sehr interessant.
Ich gebe für das Buch eine Absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 01.10.2016

Frischfleisch

Frischfleisch
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Inhalt:
Es passiert: Jetzt und Hier, ein Albtraum wird zur Realität. Die Zombies sind los, nicht irgendwo weit weg sonder mitten in Deutschland und es breitet sich aus, rasant und unaufhaltsam.
Gemeinsam ...

Inhalt:
Es passiert: Jetzt und Hier, ein Albtraum wird zur Realität. Die Zombies sind los, nicht irgendwo weit weg sonder mitten in Deutschland und es breitet sich aus, rasant und unaufhaltsam.
Gemeinsam mit dem Ethnologen Professor Dr. Robert Jäger, versucht der Journalist Tim Fabian den Ursprungsort und den ersten Infizierten der Zombieapocalypse zu erreichen und das Grauen aufzuhalten. Behindert werden sie dabei nicht nur vom Unglauben ihrer Mitmenschen sondern auch von ganz oben, denn die Regierung lässt die Bevölkerung absichtlich im Unklaren.

Meine Meinung:
Genau so wird es ablaufen, macht euch auf etwas gefasst und lest dieses Buch, denn vielleicht findet ihr den einen oder anderen Tipp der Eurer Überleben sichert,wenn auch nur für kurze Zeit.
Sind zuerst nur einzelne Personen infiziert, greift die Seuche rasend schnell um sich und dieses Umsichgreifen beschreibt Vincent Voss so eindringlich und realistisch, das man denken könnte er wäre dabei gewesen, hätte den Ausbruch live miterlebt.
In kurzen Kapiteln beschreibt er das Schicksal vieler vieler Menschen, die man sich nicht alle merken kann, muss man aber auch nicht, so viel sei verraten. Jetzt könnte man denken, wenn die sowieso alle draufgehen, mit wem kann man hoffen und bangen? Natürlich hat Vincent Voss auch das nicht vernachlässigt, es gibt sie die Sympathieträger, die den Leser durch das gesamte Buch begleiten: Zuallererst natürlich Tim, der hin und her gerissen zwischen dem Bedürfnis die Bevölkerung zu warnen und Journalistischem Ehrgefühl, das ihm eigentlich vorschreibt nur bestätigte Meldungen zu verbreiten, sich doch für das richtige Entscheidet, und Sandra die Freundin von Tims bestem Freund, die in schönster Horrorstory Manier die Warnung zu verschwinden ignoriert und sich und ihr kleine Tochter in allerhöchste Gefahr bringt, oder die Radiomoderatorin Kesh, die Tim vom Sender aus unterstützt. Mit ihnen litt ich wirklich mit, denn sie sind sehr sympathisch dargestellt.
Und es gibt auch die die man schütteln und schlagen möchte, damit sie die Ignoranz verlieren die sie an den Tag legen Wir haben die Situation im Griff behauptet die oberste Instanz um einen wirtschaftlichen Schaden vom Land abzuwenden oder die, die für eine Story, verantwortlich dafür zeichnen das sich die Seuche weiter ausbreitet.
Ich habe schon einige Zombiegeschichten gelesen und natürlich auch den einen oder anderen Film gesehen, bei keinem musste ich mir bewusst machen das es sich um Fiktion handelt, dieses Buch hätte es fast geschafft, das ich das Fenster und die Türen verriegelte bevor ich das Licht löschte.
Ich kann ein kleines bisschen nachvollziehen wie sich die Hörer vom Krieg der Welten gefühlt haben mussten.
Von mir bekommt Frischfleisch-Nullpersonen eine absolute Leseempfehlung, auch wenn ich zu Beginn das Gefühl hatte, ich hätte Faulfleisch den Vorgängerband auch lesen sollen, aber das war nach nicht mal 20 Seiten vorbei und dann blieben mir ja noch 380 Seiten reiner Horror.