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Veröffentlicht am 01.04.2024

Wieso habe ich so lange mit dem Buch gewartet?

Das unsichtbare Leben der Addie LaRue
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Dieses Buch lag seit Jahren auf meinem #SUB und nun habe ich es endlich gelesen und beendet und habe mich gefragt, wieso ich das so lange aufgeschoben habe. Die Geschichte ist so traurig schön, die Autorin ...

Dieses Buch lag seit Jahren auf meinem #SUB und nun habe ich es endlich gelesen und beendet und habe mich gefragt, wieso ich das so lange aufgeschoben habe. Die Geschichte ist so traurig schön, die Autorin hat einen tollen, bildhaften Schreibstil und hat es so gut geschafft die Gefühle der Protagonisten, Addies Einsamkeit und Henrys Trauer zu beschreiben, dass ich teilweise auch so richtig traurig wurde beim Lesen. Und doch lehrt einen das Buch eines: auch wenn es schwere Zeiten im Leben gibt, so sind sie doch im großen und ganzen lebenswert, da immer schöne Momente auf einen warten und das Leben zu kurz ist, um es nicht zu genießen. Es lehrt einen die Bedeutung von Erinnerungen und Freundschaft.



Wir begleiten die Protagonistin, Addie, die einen Pakt mit einem teufelartigen Wesen schloss, und dazu verdammt ist von der Welt vergessen zu werden. Die Autorin hat unglaublich viele Details zum Fluch im Buch verarbeitet, das Buch wirkt gut durchdacht und der Fluch ist sehr glaubwürdig beschrieben. Ein besonderes schönes Detail sind die Kunstwerke, die zwischen den Abschnitten des Buches abgebildet sind. Während man es zu Beginn noch nicht versteht, wird man spätestens am Ende des zweiten Abschnitts begreifen, was es mit den Kunstwerken auf sich hat und diese zu schätzen lernen.


Ich war total im Bann der Geschichte und habe mich stets gefragt: Welches Ziel verfolgt Luc? Und können wir und Addie ihm trauen?

Dieses Buch hat mich einfach berührt und ich denke ich werde noch lange an die Geschichte zurück denken und mich fragen, wie es wohl am Ende weiter geht...

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Veröffentlicht am 12.12.2023

Spannendes Piratenabenteuer

Die Abenteuer der Piratin Amina al-Sirafi
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Wer diese Geschichte liest, den erwartet eine spannende, orientalische Piratengeschichte mit viel Humor , Fantasy und Spannung.

Shannon Chakraborty erzählt hier die Geschichte der Piratin Amina al-Sirafi, ...

Wer diese Geschichte liest, den erwartet eine spannende, orientalische Piratengeschichte mit viel Humor , Fantasy und Spannung.

Shannon Chakraborty erzählt hier die Geschichte der Piratin Amina al-Sirafi, die sich zur Ruhe gesetzt hatte, aber nach einer zehnjährigen Pause wieder in ein Abenteuer verwickelt wird- und was ein Abenteuer! Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Amina, aber durch den Schreiber Jamal, der auch ab und zu seinen Kommentar einfließen lässt. Was ich sympathisch an Amina finde: sie ist kein Teenager, sondern eine hochgewachsene Mutter in ihren Vierzigern mit einem schlechten Knie, die trotzdem eine gefürchtete Piratin, eine leidenschaftliche Geliebte sowie eine mutige Frau ist. Oftmals sind Protagonistinnen in der Fantasy so super jung, da war es erfrischend mal etwas anders zu lesen.

Ich habe bisher noch nicht viel orientalisch inspirierte Fantasy gelesen und fand es spannend die Wesen und Mythen kennenzulernen, zB die Geschichte um die Momdaspekte und den Mond von Saba.

Zugegebenermaßen musste ich mich am Anfang etwas an den Schreibstil gewöhnen, einerseits wegen der teilweise flapsigen Erzählweise Aminas und andererseits wegen der häufigen Anrufung an Gott. Aber sobald man drinnen war, liest es sich gut und ich habe den zynischen, lustigen Schreibstil sehr schnell zu schätzen gelernt , und musste ein paar Mal echt schmunzeln ("das Essen bedankt sich").

Richtig cool fand ich aber die Geschichte, die Abenteuer und dass ich oft einfach nicht vorhergesehen habe, was als nächstes passiert. Es gab so viele Szenen wo ich da saß und mich fragte, moment, was passiert denn jetzt (Inselszene der Peri, whaaat?) , aber auch zum Beispiel als erklärt wurde, was es mit dem Mond von Saba auf sich hatte, da wurde ich ein paar Mal richtig überrascht.

Der Roman endet so, dass es aber noch viel Potential für eine Fortsetzung geben würde, weshalb ich mich freuen würde, wenn weitere Teile erscheinen würden.

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Veröffentlicht am 16.11.2023

Ein Highlight!

Girl, Goddess, Queen: Mein Name ist Persephone
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Ich glaube GirlGoddessQueen von Bea Fitzgerald könnte eines meiner Lieblingsbücher in diesem Jahr sein! Es hat einfach so viel Spaß gemacht dieses Buch zu lesen!

Es geht um ein Retelling von Persephone ...

Ich glaube GirlGoddessQueen von Bea Fitzgerald könnte eines meiner Lieblingsbücher in diesem Jahr sein! Es hat einfach so viel Spaß gemacht dieses Buch zu lesen!

Es geht um ein Retelling von Persephone und Hades , aber hier geht es nicht um den düsteren Hades, der die unschuldige, scheue Persephone entführt, sondern um eine starke Protagonistin, die in die Hölle springt und ihr eigenes Schicksal findet und aus der Suche nach Macht ist, und dabei Zuflucht beim König der Unterwelt verlangt.

Dabei war das Zusammenspiel der beiden Charaktere einfach so schön, sie haben haben sich so cool ergänzt und haben ziemlich cool miteinander agiert. Ich will gar nicht zu viel verraten, aber obwohl es teilweise sehr slowburn war, fanden wir das Buch durchgängig spannend und ich habe mich jeden Tag auf den neuen Abschnitt gefreut. Wenn ich mir eins wünschen könnte, dann das das Ende etwas länger wäre, denn das kam vergleichsweise zum Rest des Buches etwas kurz und schnell.

Insgesamt fand ich das Buch aber grandios, eine ziemlich coole feministische Neuerzählung, die auch das Verhalten der Götter kritisch unter die Lupe nimmt. Ich find es fast schade, dass es ein Einzelband ist und hoffe auf mehr von Bea Fitzgerald!

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Veröffentlicht am 26.08.2023

Tolle Fortsetzung

The Curse of Truth and Sound
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Achtung: Bei dieser Rezension handelt es sich um eine Rezension eines zweiten Bandes, was bedeutet, dass es Spoiler für Band 1 geben könnte.

Endlich geht das Piratenabenteuer rundum Vanelle weiter. Vanelle ...

Achtung: Bei dieser Rezension handelt es sich um eine Rezension eines zweiten Bandes, was bedeutet, dass es Spoiler für Band 1 geben könnte.

Endlich geht das Piratenabenteuer rundum Vanelle weiter. Vanelle ist nun von der Piratenjägerin zur Piratin geworden und reist mit der Crew. Wie schon im ersten Teil bereisen wir wieder magische Orte und ich war wirklich von Anne Herzels Kreativität beeindruckt.

Der Fokus ist ganz klar auf ein queeres Piraten-Romantasy mit non binären Charakteren gelegt, aber das Buch ist auch noch total inklusiv. Gebärdensprache spielt eine große Rolle, so gibt es beispielsweise eine ganze Welt, in der dies die Hauptkommunikationsmethode ist, was ich ganz spannend fand.

Das Buch lässt einen kaum zum Atmen kommen, wir springen von Abenteuer zu Abenteuer, es gibt sehr viele actiongeladene Kampfszenen, aber auch zwischenmenschlichen anstrengende Szenen, wie Streit zwischen guten Freunden oder nicht erwiderte Liebe. Es gibt auch einige charakterliche Entwicklungen, zB erfahren wir mehr über Kayla. Viele Fragen rundum die Götter und die Artefakte werden beantwortet und es kommen noch ein paar Flüche hinzu.

Und natürlich ganz viel LGBTQ+!

Was ich schön fand ist, dass man so ein "found family" Gefühl beim Lesen entwickelt, da auch die Schicksale der Nebencharaktere einem sehr nahe gehen, nicht nur von Vanelle und Rivay.

Am Ende gibt es wieder einen fiesen Cliffhanger, aber das sind wir ja schon von Band 1 gewohnt, oder?

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Veröffentlicht am 15.07.2023

Eine tolle Fortsetzung

Der Hexenzirkel Ihrer Majestät. Die falsche Schwester
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Achtung Rezension enthält Spoiler zu Band 1, dass begabte Kind.

Der Hexenzirkel Ihrer Majestät ist so eine besondere Reihe. Die im ersten Band bereits aufgeworfenen Themen rundum Misogynie, Diversität, ...

Achtung Rezension enthält Spoiler zu Band 1, dass begabte Kind.

Der Hexenzirkel Ihrer Majestät ist so eine besondere Reihe. Die im ersten Band bereits aufgeworfenen Themen rundum Misogynie, Diversität, Identität und patrichale Machtstrukturen innerhalb unserer Gesellschaft, wurden erneut perfekt mit einer modernen Fantasy-Hexen-Serie voller überraschender Momente kombiniert.

Nicht nur, dass es eine spannende Fantasyreihe ist, sondern sie stellt auch Themen wie LGBTQ+ , Feminismus und soziale Ungerechtigkeiten in den Vordergrund. Dabei werden die Gefühle der Charaktere stark in den Vordergrund gestellt- im ersten Band ist Theo, durch Magie zu einer Frau geworden. Ihr Gedankenkarussel wird dabei sehr eindrucksvoll beschrieben: Dass sie überglücklich ist, dass sie nun zu einer Frau geworden ist, aber morgens aufwacht und Angst hat, dass sie sich „zurückverwandelt“ hat. Gleichzeitig kämpft sie mit der Schuld „nicht-trans-genug“ zu sein, da sie durch ihre Verwandlung als „passing“ gilt, und keiner ihre Vergangenheit kennt, da sie neu ist- während ein anderes trans-Mädchen an der Schule gemobbt wird. Dieser innere Kampf nach Zugehörigkeit ist auch- abseits des Fantasy-Settings sehr real- und es ist toll, dass Juno Dawson dies so realistisch beschreibt. Queere Charaktere sowie POC (People of Colour) spielen eine große Rolle im Roman und es kommen noch weitere Figuren hinzu, beispielsweise lernen wir eine inter-Hexe kennen, die Leonie auf ihrer Reise durch Italien begegnet. Auch abseits der queeren Themen beschreibt Juno Dawson das Innenleben der Hexen sehr realistisch: Wir erinnern uns, dass die Freundesgruppe am Ende des Romans Helena verloren hat. Obwohl Helena deutlich fehlgeleitet war und schlimme Dinge getan hat, trauern die Freundinnen auf ihre Art um den Verlust ihrer Freundin: Elle kann Helena nicht aus dem Gruppenchat löschen und Leonie erwischt sich bei einem zärtlichen Gedanken an ihrer ehemalige Freundin, nur um kurz darauf zu erschrecken. Damit kann denke ich jede Leserin mitfühlen, die schon mal eine Freundschaft verloren hat. Nun aber zum großen Cliffhanger des ersten Romans: Ciara tauscht den Körper mit Niamh. Ich war besonders neugierig darauf, was Ciara tun würde und Juno Dawson hat uns nicht enttäuscht, denn auch Ciara kommt im Roman zu Wort und nimmt eine der Perspektiven im Roman ein, aus deren Sicht erzählt wird. Ich fand es tatsächlich sehr reizvoll auch aus der Perspektive einer „bösen“ Protagonistin zu lesen, und zu sehen wie lange Ciara wohl unbemerkt in Niamhs Körper leben kann. (Wobei gut und böse leicht verschwimmen, wie wir aus Band 1 und Helenas Aktionen gelernt haben.) Durch Ciara haben wir auch einen ganz anderen Bereich des Hexenlebens kennengelernt, indem wir ihre Erfahrungen mit Dämonenbeschwörungen miterleben und was diese fordern. Das fand ich super spannend und hat für mich auch zum World Building beigetragen.
Ich habe mich auch stets gefragt, ob es noch eine Chance gibt, dass Niamh zurückkommt und ihren Körper zurück erobern kann? Dazu verrate ich aber
an dieser Stelle nichts, falls noch andere Leser
innen sich dies gefragt haben. Inhaltlich war die Handlung auch wieder rasant: Wir begleiten Leonie erst nach Bologna und dann nach Istanbul, während sie ihren Bruder Radley und den Verräter Hale sucht; während Ciara sich in Niamhs Körper darauf vorbereitet als Hohepriesterin des HIM gekrönt zu werden und sich mit der zunehmenden Anfeindung des profanen Premierministers und weiterer Politik herumschlagen muss; Elle wiederum muss sich mit der Affäre ihres Mannes konfrontieren, für den sie ihre Stellung als Hexe aufgegeben hat, während ihre Tochter Holly ihre Kräfte neu entdeckt. Theo wiederum steht zwischen zwei Geschwistern: Denn sowohl Holly als auch Milo scheinen Gefühle für die junge Hexe entwickelt zu haben- und Theo muss nun ihre eigene Sexualität entdecken: Steht sie auf Männer oder auf Frauen- oder auf beides? Und welches Geschwisterteil wird sie hierbei verletzen?
Dabei fand ich es besonders schön die verschiedenen Facetten aller Charaktere zu entdecken, denn wir erleben auch Ciaras sanfte Seite, sowie Elles etwas düstere Seite.
Ein weiterer Handlungsstrang der Geschichte ist der furchtbare Men’s Club, ein Hexenjäger-Club, der vor allem aus weißen alten Männern und ihren Söhnen besteht, die Jagd auf Hexen, Lesben und Transpersonen machen. Hier gab es einen Verrat, der mich wirklich sehr traurig gemacht hat. Mehr möchte ich an dieser Stelle aber erstmal nicht verraten.

Es ist wirklich sehr erfrischend eine Reihe aus einem rein weiblichen Blickwinkel zu lesen und der auch sehr bedacht auf vorsichtig gewählte Sprache ist – damit meine ich nicht, dass nicht geflucht wird, das wird nämlich leider schon, vor allem wird das Wort Fotze leider sehr oft benutzt, was mir doch etwas missfällt- sondern was ich meine ist beispielsweise, als Theo und Holly sich über böse Magie unterhalten, dass Holly Theo gleich korrigiert und ihr sagt, dass es keine „schwarze Magie“ gibt, da Magie keine Farbe hat, sondern nur die Absichten der Hexe/des Hexers widerspiegelt. Wenn ich etwas kritisieren müsste, würde ich ggf. tatsächlich die Sprache kritisieren, da teilweise eher primitive Schimpfworte verwendet wurden, teilweise aber auch um eben die besagte Diskriminierung gegen Frauen oder queere Menschen zu unterstreichen, weshalb es schon seine Berechtigung hat.

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