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Veröffentlicht am 22.08.2022

Hochzeitschaos in Dauerschleife

Man liebt sich immer zweimal im Leben
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„Man liebt sich immer zweimal im Leben“ von Annette Christie lässt ein Brautpaar ihren Tag vor der Hochzeit in Dauerschleife immer neu erleben.
Megan und Tom sind eigentlich ein Traumpaar, welches auch ...

„Man liebt sich immer zweimal im Leben“ von Annette Christie lässt ein Brautpaar ihren Tag vor der Hochzeit in Dauerschleife immer neu erleben.
Megan und Tom sind eigentlich ein Traumpaar, welches auch nach zehn Jahren noch unglaublich glücklich und verliebt ist. Beide freuen sich auf ihr lang geplantes Hochzeitswochenende, obwohl das Zusammentreffen ihrer etwas schwierigen Familien von vornherein für Konfliktstoff sorgt. Die heitere Fassade bekommt schnell erste Risse und von dem ursprünglichen Glück ist am Abend nicht mehr viel übrig, so dass Megan und Tom die Hochzeit wütend absagen wollen. Doch am nächsten Morgen steht der Zeiger auf Null und beide müssen den grauenvollen Tag erneut durchleben. Fieberhaft versuchen sie den Kreislauf zu durchbrechen, damit sich ihre Zeit wieder normal weiterdreht.

Wohl jeder kennt das täglich grüßende Murmeltier und ganz ähnlich fühlt sich diese ungewöhnliche Hochzeitsgeschichte an. Das Buch ist nach den einzelnen Tagen gegliedert und die beiden Hauptfiguren erzählen aus abwechselnden Perspektiven. Der Schreibstil liest sich leicht und flüssig und ich hatte durchaus Spaß mit den überdrehten Charakteren.
Megan ist die Frau mit dem Plan, die immer ruhig bleibt und eine Lösung für jede Situation hat. Doch ihre eigene chaotische Familie, die snobistische Schwiegerfamilie und auch ihr Zukünftiger Tom sorgen dafür, dass die immer coole Megan an ihre Grenzen kommt. Als Sahnehäubchen wird sie auch noch von ihren eigenen Fehlern eingeholt, so dass der Crash vorprogrammiert ist.
Tom hat sich mit seiner persönlichen Konfliktvermeidungsstrategie selbst ein Bein gestellt und ist nun dabei, die Frau seines Lebens zu verlieren. Im Laufe der sich wiederholenden Tage probieren sowohl Megan als auch Tom verschiedene Taktiken aus, die mal lustig und mal total verzweifelt sind. Ob sie am Ende eine Lösung finden, sollte jeder selbst im Buch lesen.
Die Story ist eine Mischung aus witzig und ernsthaft, die in Rückblenden und Erinnerungen die Beziehung des vermeintlichen Traumpaares aufrollt. Dabei kommen einige Dinge ans Tageslicht, die beide lieber ausgeblendet haben und die ein ganz neues Licht auf die Beziehung werfen.

Mein Fazit:
Das Buch lässt einen lachen, aber auch nachdenklich werden. Von mir gibt es gern eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 19.08.2022

Schöner Schein

Mit dir hatte ich nicht gerechnet
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„Mit dir hatte ich nicht gerechnet“ von Katie Cotugno ist auf den ersten Blick eine leichte Hollywood Romance, die aber auch sehr ernste Themen aufgreifen will.
Fiona St. James war ein gefeierter Kinderstar ...

„Mit dir hatte ich nicht gerechnet“ von Katie Cotugno ist auf den ersten Blick eine leichte Hollywood Romance, die aber auch sehr ernste Themen aufgreifen will.
Fiona St. James war ein gefeierter Kinderstar mit einer äußerst erfolgreichen Familienserie. Doch ihre permanenten Abstürze und Skandale sorgten für das vorzeitige Ende der Serie und gleichzeitig ihrer aussichtsreichen Karriere. Jahre später hat Fiona all das hinter sich gelassen und arbeitet unerkannt in der Druckerei ihres Vaters. Als die Serie eine Neuauflage erleben soll, taucht plötzliches Fionas Serienbruder Sam Fox in der Druckerei auf. Sam möchte Fiona zu einem Comeback überreden, was diese vehement ablehnt. Aber Sam gibt nicht auf und so verbringen beide immer mehr Zeit miteinander, wobei die Serie fast in den Hintergrund gerät.

Der Klappentext und das Cover lassen eine lockere Rom-Com vor der Kulisse Hollywoods erwarten, was oberflächlich gesehen zumindest teilweise stimmt. Doch bei jedem Blick hinter die geschauspielerte und polierte Fassade lässt Katie Cotugno in ernste und teils sehr dunkle Abgründe blicken. Die Perspektiven wechseln zwischen Fiona und Sam, die beide keine einfachen und absolut sympathischen Charaktere sind.
Fiona hat ihre Karriere offensichtlich willentlich selbst zerschossen und hält nach einer Therapie großen Abstand zur Öffentlichkeit. Ich habe irgendwann erahnen können, was hinter ihrem Verhalten steckt, aber leider wird dieses wichtige und ernste Thema viel zu kurz abgehandelt. Vor allem am Ende hätte ich mir eindeutig noch mehr Aussagen zum weiteren Verlauf gewünscht.
Sam ist charmant und Everybodys Darling. Dabei überspielt er, dass er mit dem Rücken zur Wand steht und für seine Karriere so ziemlich alles tun würde. Das macht ihn nicht unbedingt sympathisch, obwohl ich ihm seine inneren Konflikte bezüglich der Gefühle für Fiona durchaus abnehme.
Ich finde schon, dass die Story die knallharte Scheinwelt von Hollywood sehr gut widerspiegelt. Niemand will ernsthaft sehen, was hinter den Kulissen vorgeht und jedes Aufblitzen von Schwäche wird gnadenlos ausgenutzt, wie die Hexenjagd auf Fiona zeigt.
Die beiden Hauptfiguren sind streitbare Charaktere und voller Ecken und Kanten. Dieses Unperfekte hat mir aber gefallen und auch das langsame Herantasten und die Unbeholfenheit ihrer Beziehung. Ich mag den Humor und die Dynamik der beiden. Bei den schwierigen Themen hätte ich mir jedoch einen Tick mehr Tiefgang erwartet.

Mein Fazit:
Eine schöne Scheinwelt zeigt ihre Schattenseiten. Von mir gibt es dafür insgesamt vier Sterne!

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Veröffentlicht am 18.08.2022

Tödliche Medizin

Die versteckte Apotheke
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„Die versteckte Apotheke“ von Sarah Penner erzählt vom Schicksal dreier Frauen auf zwei Zeitebenen.
Ende des achtzehnten Jahrhunderts gibt es für Frauen in Not einen geheimen Ausweg. Im Verborgen raunt ...

„Die versteckte Apotheke“ von Sarah Penner erzählt vom Schicksal dreier Frauen auf zwei Zeitebenen.
Ende des achtzehnten Jahrhunderts gibt es für Frauen in Not einen geheimen Ausweg. Im Verborgen raunt man sich die Adresse einer versteckten Apotheke zu, wo man einen letzten Ausweg geboten bekommt, um sich von gewalttätigen oder bösartigen Männern zu befreien. Die mysteriöse Apothekerin hat es sich zur Aufgabe gemacht, Frauen zu helfen, die sonst keine andere Möglichkeit haben. Doch ihr letzter Auftrag wird ihr selbst zum Verhängnis. In der Gegenwart stößt die Historikerin Caroline Parcewell bei einem Touristenausflug an der Themse zufällig auf eine Phiole der Apothekerin, die ihre Neugier weckt. Sie versucht das Geheimnis zu ergründen und gleichzeitig selbst einen neuen Weg im Leben zu finden.

Das Buch erzählt vom Schicksal der beiden Frauen Nella und Caroline, und eigentlich gehört auch die junge Eliza definitiv dazu. Erst durch die Recherchen von Caroline wird die Verbindung hergestellt, denn ansonsten würde ich im Leben der Protagonistinnen nicht unbedingt Parallelen sehen. Die Handlung wechselt kapitelweise zwischen den beiden Zeitebenen, wobei ich die Parts aus der Vergangenheit etwas spannender fand.
Nella hat ihre persönlichen Gründe für ihre Mission, die nach und nach offenbart werden. Eliza ist der Schlüssel, dass sich Nella öffnet und ihr eigenes Leben reflektiert. Während Nella eher ein düsterer und desillusionierter Charakter ist, steht Eliza für die Zukunft und Hoffnung. Die toughe und mutige Eliza war in diesem Buch mein Lieblingscharakter.
Caroline hat kürzlich erfahren, dass ihr Ehemann sie betrügt und so begibt sie sich allein auf den Pärchentrip nach London. Ihre historischen Recherchen wecken ihre alte Leidenschaft und lassen ihre Träume wieder lebendig werden. Ehrlich gesagt mochte ich Caroline nicht besonders. Ich konnte ihre Handlungen und Beweggründe oft nicht wirklich nachvollziehen. Sie sieht die Schuld gern bei anderen, ist aber selbst in Sachen Kommunikation kein Vorbild. Die Verbindung zu Nella und Eliza war für mich persönlich nicht erkennbar.

Mein Fazit:
Die Atmosphäre des alten Londons hat mich hier auf jeden Fall in ihren Bann gewogen, während die unbeholfenen Beziehungsprobleme in der Gegenwart nicht so meins waren. Trotzdem gebe ich insgesamt gute vier Sterne!

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Veröffentlicht am 16.08.2022

Jäger und Gejagte

Tief in den Wäldern
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„Tief in den Wäldern“ von Chevy Stevens ist ein atmosphärischer Thriller, in dem die Protagonisten auf Mördersuche gehen.
Am abgelegenen Cold Creek Highway im Nordwesten Kanadas verschwinden immer wieder ...

„Tief in den Wäldern“ von Chevy Stevens ist ein atmosphärischer Thriller, in dem die Protagonisten auf Mördersuche gehen.
Am abgelegenen Cold Creek Highway im Nordwesten Kanadas verschwinden immer wieder junge Frauen, die entweder nie wieder oder später als Leiche auftauchten. Niemand bekam bisher den geheimnisvollen Killer zu fassen und es ranken sich jede Menge Mythen um seine Identität. Die siebzehnjährige Hailey lebt schon immer in Cold Creek und hat gerade erst ihren Vater verloren. Hailey lässt sich von nichts einschüchtern, denn ihr eigener Albtraum lebt quasi Tür an Tür mit ihr. Einige Zeit später strandet die junge Beth in Cold Creek, denn sie will unbedingt herausfinden, wer ihre Schwester ermordete. Doch dadurch gerät auch sie in das Visier des Killers.

Dies ist mein erstes Buch der Autorin und ich muss zugeben, dass sie es absolut drauf hat, eine gruselige und beklemmende Atmosphäre zu erzeugen. Allein die Thematik eines unheimlichen Highway-Killers berührt erschreckend nah die Realität und sorgt für Gänsehaut. Die einsame und teils trostlose Gegend und die hilflosen und desillusionierten Einwohner ergeben das ideale Setting für diesen Thriller.
Das Buch ist in drei Teile untergliedert. Im ersten Abschnitt steht die unerschrockene Hailey im Vordergrund, die mit ihrem persönlichen Dämon konfrontiert wird. Der zweite Abschnitt rückt die labile Beth in den Fokus, deren eigenes Leben am Tod ihrer Schwester in Scherben zerbrochen ist. Vom dritten Abschnitt sollte man sich überraschen lassen.
Die Handlung ist durchaus spannend und enthält Parts, in denen man atemlos mitfiebert. Aber sie hat eben auch einige Längen, in denen nicht wirklich etwas passiert und alles vor sich hin plätschert. Die unerwarteten Twists und Überraschungen, die die Autorin eingebaut hat, haben mich jedoch komplett kalt erwischt, was mir sehr gut gefallen hat. Die Auflösung ist nicht unbedingt vorhersehbar und geschickt konstruiert.

Mein Fazit:
Ein spannender und unheimlicher Thriller, der Fiktion und schreckliche Wirklichkeit gekonnt verknüpft. Von mir gibt es gern eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 15.08.2022

Kampf um den Thron

Back to Wonderland
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„Back to Wonderland – Spiegelspiel“ von Elke Aybar ist der zweite Band der Neuinterpretation von Alice im Wunderland.
Alice ist nicht im Kaninchenbau, sondern immer noch im düsteren und kalten Königreich ...

„Back to Wonderland – Spiegelspiel“ von Elke Aybar ist der zweite Band der Neuinterpretation von Alice im Wunderland.
Alice ist nicht im Kaninchenbau, sondern immer noch im düsteren und kalten Königreich Wynterhaav, wo sie als Spielfigur im Kampf um den Thron positioniert wurde. Ihr Entführer und offenbar zukünftiger Ehemann Rodin ist in seiner Beschützerrolle nicht unbedingt erfolgreich, denn Alice wird auf dem Weg zum Königshof erneut entführt. Rodin kämpft in der Zwischenzeit mit der mentalen Verbindung zum Drachen Myrkur, die sich völlig anders gestaltet, als Rodin geplant hatte. Und plötzlich tauchen ganz neue Gegner auf dem Spielfeld auf, die im Kampf um den Thron mitmischen wollen.

Man sollte vorher den ersten Band unbedingt gelesen haben, denn die Handlung steigt ohne große Atempause sofort wieder ein. Insgesamt hat die Geschichte mit dem alten Klassiker nur wenig gemeinsam, obwohl durchaus ein paar Parallelen erkennbar sind. Positiv finde ich die amüsanten und treffenden Kapitelüberschriften, die mir schon im Vorgängerband gefallen haben.
Alice bleibt eine streitbare Heldin, deren Aktionen mich manchmal zum Kopfschütteln gebracht haben. Ihre Gefühle sind für mich nicht immer nachvollziehbar, vor allem wenn es um die Männer in ihrem Leben geht. Trotzdem fand ich die Dynamik zwischen Alice, Rodin, Myrkur und Kjell besser als im ersten Teil.
Die Verwicklungen und Intrigen im Kampf um die Krone sind spannend und abwechslungsreich erzählt und es gibt einige unerwartete Wendungen, die die Handlung zusätzlich pushen. Einige Charaktere konnten mich echt überraschen und zumindest kommt nie Langeweile auf.
Am Ende des Buches hat mir jedoch gefühlt ein ganzer Teil Handlung gefehlt, denn irgendwie war alles plötzlich vorbei. Hier hätte ich mir ein paar mehr Erklärungen gewünscht. Ansonsten fand ich die Auflösung durchaus gelungen.

Mein Fazit:
Die magische Dilogie über Alice und ihre Abenteuer hat zwar ein paar kleine Schwächen, aber insgesamt gebe ich der Story gern eine Leseempfehlung!

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