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Veröffentlicht am 12.07.2020

Landliebe

Nur noch ein bisschen Glück
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„Nur noch ein bisschen Glück“ von Simona Ahrnstedt schickt die Protagonistin auf einen Selbstfindungstrip aufs Land.
Stella liebt ihr Leben in Stockholm und träumt von einer Karriere als Designerin in ...

„Nur noch ein bisschen Glück“ von Simona Ahrnstedt schickt die Protagonistin auf einen Selbstfindungstrip aufs Land.
Stella liebt ihr Leben in Stockholm und träumt von einer Karriere als Designerin in New York. Doch das Schicksal macht ihr einen Strich durch die Rechnung. An einem Tag findet sie nicht nur heraus, dass ihr Verlobter sie betrügt, sondern sie verliert auch noch ihren Job und ihre Wohnung. Betrunken und verzweifelt erinnert sie sich an das alte Holzhaus ihrer Großeltern in Südschweden. Hals über Kopf reist sie in das winzige Provinznest Laholm, wo sie einen heftigen Kulturschock erleidet. Doch Stella ist es gewohnt zu kämpfen und so lässt sie sich von der Bruchbude und fehlendem Wasser und Strom nicht unterkriegen.

Ich mag den Schreibstil von Simona Ahrnstedt sehr gern, aber diesmal reicht ihre Geschichte für mich persönlich nicht an das Niveau von „Die Erbin“ heran.
Stella ist sympathisch und ich finde es großartig, dass sie sich jeder Situation stellt und sie einfach anpackt. Auch wenn sie auf den ersten Blick vielleicht anders wirken mag, ist sie kein hilfsbedürftiges Weibchen. Trotzdem kann sie natürlich in manchen Situationen die Hilfe von Thor annehmen, ohne gleich unglaubwürdig zu sein.
Thor hat schon eher Probleme damit, Hilfe anzunehmen. Der schweigsame Biobauer wird von seinen Gefühlen überrumpelt, die er eigentlich gar nicht zulassen will. Gegen alle Widerstände und gegen alle Vernunft lassen sich die beiden Protagonisten aufeinander ein, obwohl ein Happy End ausgeschlossen scheint. Dafür funktioniert die Chemie zwischen den beiden hervorragend.
Die Entwicklung der Charaktere wird von der Autorin nachvollziehbar und glaubwürdig geschildert, obwohl mir die Beschreibungen ihrer Emotionen stellenweise zu ausufernd und wiederholend waren. Erst am Ende werden nochmal alle Geschütze aufgefahren und ich wurde durch die überraschenden Wendungen richtig mitgerissen.
Viele wichtige und ernste Themen werden nebenbei stimmig in die Handlung eingeflochten, was ich sehr gut fand. Hier punkten vor allem die interessanten Nebenfiguren. Ob die Lösungen dann immer so einfach sind, wie hier gezeigt, mag aber dahingestellt bleiben.

Mein Fazit:
In ihrer Gesamtheit ist die Geschichte wunderschön und ganz klar lesenswert. Mir persönlich fehlte zwar der letzte Funke zur vollen Punktzahl, aber trotzdem würde ich das Buch unbedingt weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 10.07.2020

King & Queen

Bad Romance - Elite Kings Club
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„Bad Romance“ ist der fünfte Band der Elite Kings Club Reihe von Amo Jones, der gemeinsam mit dem vierten Band die Geschichte von Nate und Tillie erzählt.
Nach dem Cliffhanger des letzten Bandes geht es ...

„Bad Romance“ ist der fünfte Band der Elite Kings Club Reihe von Amo Jones, der gemeinsam mit dem vierten Band die Geschichte von Nate und Tillie erzählt.
Nach dem Cliffhanger des letzten Bandes geht es nahtlos weiter. Leider geht es auch genauso mit den Fragezeichen über meinem Kopf weiter, obwohl ich diesen Teil viel besser als den letzten fand.
Die On-Off-Beziehung von Tillie und Nate setzt sich ungeachtet aller traurigen Geschehnisse fort. Es gibt wieder unzählige „letzte Male“ und Beteuerungen, jetzt aber aus dem Leben des anderen zu verschwinden und den größtmöglichen Abstand zu wahren. Reden wird eindeutig überbewertet, solange es genug Whiskey im Haus gibt, den man eigentlich gar nicht mag, aber eigentlich dann trotzdem in Größenordnungen in sich reinschüttet.
Die gegenseitigen Kränkungen und Eifersuchtsanfälle gehen munter weiter und man fragt sich mehr als einmal, was das soll. Das fragen sich sogar die Protagonisten selbst mehrfach, doch geändert wird nichts. Selbstreflektion wird überschätzt, es ist ja noch Whiskey im Haus.
Aber es gibt auch humorvolle Szenen, zum Beispiel als Nate sinniert, dass Tillie seine Traumfrau wäre, weil sie nicht viel Alkohl trinkt, keine Drogen nimmt und nicht durch andere Betten tourt. Ganz großes Kino! Obwohl ich mich ernsthaft gefragt habe, ob die Autorin diese Ironie tatsächlich beabsichtigt hatte. Ich hoffe es einfach mal.
Nebenbei laufen diesmal durchaus spannende und überraschende Handlungsstränge im Hintergrund, die diesen Band eindeutig aufwerten. Das hatte mir im Vorgänger gefehlt.
Als es dann endlich soweit ist und die beiden Love- oder Hatebirds auch mal mit Worten kommunizieren, geht es sogar mit ihrer sehr speziellen Beziehung aufwärts. Obwohl ich angesichts der Entwicklungen bei Maddison und Bishop und den Erfahrungen der Vergangenheit keine Wetten auf deren Halbwertzeit abschließen würde.

Mein Fazit:
Das Buch sollte zwingend gemeinsam mit dem vierten Band und eher noch mit allen vier Vorgängern gelesen werden. Es hat mir deutlich besser als die erste Hälfte der Geschichte gefallen, obwohl ich befürchte, dass die Charaktere in eventuellen Fortsetzungen wieder in alte nervige Muster verfallen.

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Veröffentlicht am 09.07.2020

Plötzlich Liebe

Liebe ist ein Miststück
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„Liebe ist ein Miststück“ von Yasemin Grißmann erzählt die Geschichte von Hannah und Nevio, die plötzlich merken, dass sie viel mehr als nur Freundschaft verbindet.
Hannah ist seit frühester Kindheit die ...

„Liebe ist ein Miststück“ von Yasemin Grißmann erzählt die Geschichte von Hannah und Nevio, die plötzlich merken, dass sie viel mehr als nur Freundschaft verbindet.
Hannah ist seit frühester Kindheit die beste Freundin von Nevio. Mittlerweile studieren beide und teilen sich ganz selbstverständlich ein Wohnung. Es gibt sie nur im Doppelpack und sie lieben und necken sich aus vollem Herzen. Doch seit einigen Wochen und Monaten spielen noch andere Gefühle, wie Eifersucht und Besitzansprüche, in ihre Beziehung hinein. Sowohl Hannah als auch Nevio merken, dass es sie massiv stört, wenn der andere eine romantische Beziehung außerhalb ihrer Freundschaft hat. Gleichzeitig traut sich keiner von beiden, ihre besondere Freundschaft aufs Spiel zu setzen.

Es gibt sicher schon unzählige Geschichten, in denen aus langjährigen Freunden plötzlich Liebende werden. Die Autorin erzählt in ihrem Buch auf witzige Art und Weise aus der Perspektive der beiden Protagonisten, wie sie versuchen, ihre Gefühle unter Kontrolle zu bekommen.
Die Freundschaft von Nevio und Hannah ist wirklich etwas ganz besonderes. Ihre Verbindung geht sehr tief und eigentlich leben sie schon wie ein Paar zusammen. Nur dass sie für den bisher fehlenden Aspekt nebenbei unverbindliche Affären oder One-Night-Stands unterhalten. Als jedoch die Gefühle ins Spiel kommen, lassen sie sich auf ein gefährliches Experiment ein, das eigentlich von vornherein zum Scheitern verurteilt ist.
Das Buch wäre eindeutig kürzer, wenn sie offen miteinander reden würden. Aber das wäre natürlich zu einfach. Ihre Unsicherheiten und inneren Konflikte sind aber komplett nachvollziehbar. Yasemin Grißmann ist eine romantische und amüsante Lovestory gelungen, die die holprige Annäherung der beiden unterhaltsam erzählt und die mir auf jeden Fall Spaß gemacht hat. Es gibt viel zu lachen, aber auch einige sehr emotionale und gefühlvolle Szenen.
Hannah und Nevio sind total sympathisch und man kann es manchmal fast nicht mit ansehen, wie sie ihrem Glück im Weg stehen. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, so dass die Seiten nur so dahingeflogen sind. Die beiden sind definitiv ein süßes Paar, mit dem ich von Anfang an mitgehofft habe.

Mein Fazit:
Eine romantische und humorvolle Geschichte über Freundschaft und Liebe, die sich leicht liest und ein Lächeln aufs Gesicht zaubert.

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Veröffentlicht am 09.07.2020

Mr. Darcy oder Rugby Player

Playing for Good
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„Playing for Good“ ist der fünfte Band der Hot Sydney Rugby Players Reihe von Amy Andrews.
Eleonor lebt mit ihren 26 Jahren nicht nur zurückgezogen auf der Farm ihrer Eltern, sondern auch in ihrer ganz ...

„Playing for Good“ ist der fünfte Band der Hot Sydney Rugby Players Reihe von Amy Andrews.
Eleonor lebt mit ihren 26 Jahren nicht nur zurückgezogen auf der Farm ihrer Eltern, sondern auch in ihrer ganz eigenen kleinen Welt, in der sie sich zurück in die Regency-Ära träumt. Als kleine Schwester eines Rugby Stars bleibt sie lieber im Hintergrund. Umso überraschter ist sie, als sie auf der Verlobungsfeier ihres Bruders die Aufmerksamkeit seines Teamkollegen Bodie erhält. Doch sie glaubt nicht an eine Zukunft und lässt ihn nach der gemeinsamen Nacht einfach abblitzen. Aber auch wenn die Schwester seines besten Freundes grundsätzlich tabu sein müsste, gibt Bodie nicht auf und kämpft um Eleonor.

Dies ist mein erstes Buch der Reihe und wie ich erfreut festgestellt habe, hat man auch als Quereinsteiger keinerlei Verständnisprobleme.
Eleonor ist total liebenswert und süß. Ihre pragmatische Art steht zwar im Kontrast zu ihren romantischen Träumereien, aber irgendwie passt das alles zusammen und macht sie sehr sympathisch. Sie wartet eigentlich auf ihren Mr. Darcy, der sie von der Farm entführt, aber Bodie ist wohl auch nicht ganz schlecht. Ihre offene und direkte Art hat mir sehr gefallen.
Bodie ist trotz seines Images als Playboy ein ganz netter Kerl, der sein Glück kaum fassen kann, als er bei Eleonor landen darf. Die Ernüchterung folgt bald, aber er kann trotz Verletzung des Bro-Codes einfach nicht von ihr lassen.
Amy Andrews hat einen angenehmen Schreibstil, der sich sehr gut liest. Die Chemie zwischen den beiden Hautcharakteren passt perfekt, auch wenn ihre Beziehung eher ungewöhnlich startet. Man nimmt den beiden die gegenseitige Anziehung voll ab. Ich finde Eleonores Leidenschaft für das Viktorianische Zeitalter absolut interessant und stimmig in die Lovestory eingebettet. Sie ist zwar etwas speziell, aber gerade das macht sie ja besonders.
Es geht jedoch nicht nur amüsant und romantisch, sondern es gibt auch traurige Momente, die die Autorin authentisch und sensibel erzählt.

Mein Fazit:
Eine wunderschöne und ungewöhnliche Lovestory, von der ich mir an einigen Stellen noch etwas mehr Tiefe gewünscht hätte. Eleonor und Bodie legen eher den Schnellgang ein, aber trotzdem liest sich das Buch hervorragend. Von mir gibt es sehr gute vier Sternchen!

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Veröffentlicht am 06.07.2020

Wege des Schicksals

The Beauty in the Broken
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„The Beauty in the Broken“ von Vanessa Hußmann erzählt vom Schicksal zweier Menschen, die auf den ersten Blick total unterschiedlich sind, aber mehr gemeinsam haben, als gedacht.
Luke steht plötzlich ...

„The Beauty in the Broken“ von Vanessa Hußmann erzählt vom Schicksal zweier Menschen, die auf den ersten Blick total unterschiedlich sind, aber mehr gemeinsam haben, als gedacht.
Luke steht plötzlich mit seinen beiden kleinen Töchtern allein da, denn seine Freundin hat ihn und die Kinder über Nacht einfach verlassen. Er kommt mehr schlecht als recht mit seiner Rolle als alleinerziehender Vater zurecht, die er neben seinem Job als Polizist irgendwie zu meistern versucht.
Emma musste nach dem schweren Unfall ihres Vaters ihr Studium abbrechen und sucht dringend einen Job. Das Angebot, als Nanny für Luke zu arbeiten, erscheint ideal. Aber bald stößt Emma an ihre Grenzen, denn Luke geht ihr tiefer unter die Haut als vermutet.

Luke ist allein total überfordert mit seinen Töchtern, die erst sechs Jahre und vier Wochen alt sind. Aber gleichzeitig stößt er jeden weg, der ihm seine Hilfe anbietet. Entsprechend abweisend reagiert er auf Emma, die ihm ausgerechnet von seinem Ex-Schwager vermittelt wird. Und auch Emma ist emotional überfordert, denn sie wurde selbst als Kind von ihrer Mutter verlassen und die Situation reißt alte Wunden auf.
Trotzdem schaffen es die beiden gebrochenen Seelen einen gemeinsamen Weg zu finden, der für beide ein wenig Glück und Hoffnung aufblitzen lässt. Aber dieses Glück scheint nur auf Zeit zu sein, da ihre unterschiedlichen Welten wohl nicht kompatibel sind.
Vanessa Hußmann erzählt sehr sensibel und gefühlvoll die Geschichte dieser beiden unterschiedlichen Charaktere, die in ihrer Einsamkeit und Hoffnungslosigkeit gefangen sind. Emma und Luke geben sich gegenseitig Halt, haben aber Angst ihre Gefühle zuzulassen, damit sie nicht erneut verletzt werden.
Der Schreibstil liest sich sehr gut. Die Perspektiven wechseln zwischen den Protagonisten und man kann sich in ihre Lage hineinversetzen. Die aufgeworfenen Konflikte wirken für mich glaubwürdig und authentisch und ich habe bis zum Ende mitgefiebert und mitgehofft. Besonders die Darstellung der Kinder finde ich sehr gelungen.

Mein Fazit:
Diese Lovestory ist emotional, traurig, dramatisch, aber auch hoffnungsvoll und an genügend Stellen ebenso leicht und humorvoll, so dass die Balance hervorragend gehalten wird. Einige Fragen bleiben am Ende offen, vor allem bezüglich der Nebenfiguren, zu denen ich gern eine Antwort gehabt hätte.
Insgesamt gibt es von mir sehr gute 4 von 5 Sternen!

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