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Veröffentlicht am 17.02.2018

Toller Lokalkrimi

Deichfürst
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Tadeus de Vries, der selbst ernannte Deichfürst, ist tot. Er wurde in einem Sarg auf der Baustelle des umstrittenen Sperrwerks vergraben. Für Hauptkommissar Stephan Möllenkamp ist die Liste der Verdächtigen ...

Tadeus de Vries, der selbst ernannte Deichfürst, ist tot. Er wurde in einem Sarg auf der Baustelle des umstrittenen Sperrwerks vergraben. Für Hauptkommissar Stephan Möllenkamp ist die Liste der Verdächtigen scheinbar unendlich. Es gab wohl niemanden in der gesamten Gegend, der auch nur ein gutes Wort über Tadeus de Vries verlieren würde. Sein gesamtes Leben lang hat er sich nur Feinde gemacht.
Möllenkamp stolpert bei seinen ersten Ermittlungen in die Lokalreporterin Getrud Boekhoff. Bei einem feuchtfröhlichen Abend in der Dorfkneipe erfährt Möllenkamp viel Interessantes über de Vries und Gertrud kann ihm auch ein paar Informationen für ihren Artikel entlocken.
Die beiden sind ein absolut ungewöhnliches Gespann, das auf den ersten Blick überhaupt nicht zusammenpasst. Sowohl Stephan als auch Getrud versuchen jeweils mit ihren Mitteln, dem Täter auf die Spur zu kommen. Dabei kreuzen sich ihre Wege oft unfreiwillig und die zarten Vertrauensbande werden arg strapaziert.
Stephan Möllenkamp ist eine sehr sympathische Ermittlerfigur. Die lustigen Kabbeleien mit seiner Frau Meike und seine kleinen persönlichen Alltagsprobleme machen ihn total menschlich und liebenswert. Ein Kommissar, der nicht einen schweren Packen tiefgreifender Probleme mit sich herumschleppt, ist mal eine erfreuliche Abwechslung. Gertrud ist auf ihre Art auch total liebenswert. Mit ihrer sturen und hartnäckigen Art tappt sie mehr als einmal in den Fettnapf.
Durch die Rückblenden in die Vergangenheit ahnt man ziemlich bald, warum Tadeus de Vries ermordet wurde. Auch wenn man fast bis zum Schluss nicht genau weiß, wer der Täter ist. Dadurch bleibt die Spannung bis zum Ende des Buches erhalten. Am Anfang gab es zwar einige Längen, aber das Tempo zieht zum Finale ordentlich an. Mir haben Möllenkamp und Gertrud so gut gefallen, dass ich mir auch weitere Fälle mit ihnen vorstellen kann. Sehr hilfreich waren die Übersetzungen der ostfriesischen Ausdrücke, obwohl man sich das meiste auch erschließen konnte.

Ein toller Regionalkrimi, von dem ich gern weitere Teile lesen würde.

Veröffentlicht am 25.01.2018

Spannend und aktuell

In eisiger Nacht
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„In eisiger Nacht“ ist der vierte Fall für Detective Max Wolfe.
In Chinatown wird ein abgestellter Kühllaster gefunden, in dem sich zwölf erfrorene junge Frauen befinden. Die Frauen wurden offenbar von ...

„In eisiger Nacht“ ist der vierte Fall für Detective Max Wolfe.
In Chinatown wird ein abgestellter Kühllaster gefunden, in dem sich zwölf erfrorene junge Frauen befinden. Die Frauen wurden offenbar von Schleusern illegal aus dem Ausland ins Land geschmuggelt. Sie hatten sich wohl ein besseres Leben erhofft, das nun viel zu früh zu Ende gegangen ist.

Detective Max Wolfe und seine Kollegin Edie Wren ermitteln in dem Fall, der Max auch persönlich sehr berührt, denn die zwölfte Tote Hana starb in seinen Armen. Im Führerhaus wird ein dreizehnter Pass gefunden und nun beginnt die fieberhafte Suche nach der dreizehnten Frau. Max und sein Team geraten in einen Sumpf aus Menschenhandel und Prostitution.
Max gerät mehr als einmal an seine persönlichen Grenzen. Dies liegt zum Großteil an seiner Vorgesetzten DI Whitestone, die nach ihren eigenen schweren Schicksalsschlägen in der Vergangenheit nun in ihrem Job wortwörtlich über Leichen geht.
Max versucht, sein Team und besonders seine schwangere Partnerin Edie, so gut es eben möglich ist, zu schützen. Dass ihm dies nicht immer gelingt, setzt ihm schwer zu.

Die Teile der Krimireihe können auch gut einzeln gelesen werden. Die persönlichen Verwicklungen der Haupt- und Nebenpersonen werden immer mal kurz erläutert, so dass man die Hintergründe etwas kennt. Max Wolfe ist eine gut gelungene Ermittlerfigur, der sowohl seinen schwierigen Job als auch sein Leben als alleinerziehender Vater zu meistern versucht. Dies gelingt ihm mal mehr und mal weniger, was ihn sehr menschlich und authentisch macht. Seine Partnerin Edie bleibt in diesem Teil ein wenig blass. Die Ereignisse um sie werden ein wenig oberflächlich abgehandelt. Das Agieren von DI Whitestone hingegen kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Die halbherzigen Rechtfertigungsversuche ihrerseits lassen sie nicht sympathischer wirken.

Der Schreibstil liest sich sehr gut und flüssig. Gestört hat mich nur das abrupte Enden von manchen Handlungssträngen am Ende eines Kapitels. Die Handlung hört einfach auf und im nächsten Kapitel wird manchmal gar nicht mehr auf die Geschehnisse eingegangen, sondern einfach an einem anderen Ort zu einer anderen Zeit weitergemacht. Insgesamt hat mir der Krimi aber sehr gut gefallen. Die Thematik ist sehr aktuell und wurde glaubhaft und realistisch dargestellt.

Ich kann die Reihe um Max Wolfe nur weiterempfehlen und freu mich schon auf den nächsten Teil!

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  • Erzählstil
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  • Spannung
Veröffentlicht am 22.12.2017

Spannender Thriller

Die perfekte Gefährtin
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Detective Inspector Luc Callanach wechselt aus persönlichen Gründen von Interpol zur schottischen Polizei. Gleich sein erster Fall ist der brutale Mord an einer verschwundenen Anwältin. Kurz danach scheint ...

Detective Inspector Luc Callanach wechselt aus persönlichen Gründen von Interpol zur schottischen Polizei. Gleich sein erster Fall ist der brutale Mord an einer verschwundenen Anwältin. Kurz danach scheint es ein zweites Opfer zu geben, das vom gleichen Täter zunächst entführt und dann getötet wird. Die Zeit läuft gegen Callanach, denn es könnte bald das nächste Opfer geben.

Helen Fields legt mit diesem Thriller ein sehr starkes Debüt vor. Das spannende Katz-und-Maus-Spiel zwischen Callanach und dem Mörder lässt fast keine Atempause zu.

DI Callanach ist eine interessante Ermittlerfigur, die trotz privater Probleme nicht den Fokus für das Wesentliche verliert. Mit DI Ava Turner hat er die perfekte Partnerin, die sich von seiner Art nicht verschrecken lässt und ihm den Rücken frei hält. Beide sind ein tolles Team, von dem man in Zukunft auf jeden Fall mehr lesen möchte.

Die Autorin hält die Spannung bis zum Ende des Buches auf sehr hohem Niveau, obwohl die Identität des Täters recht früh enthüllt wird. Die Kapitel, die aus der Sichtweise des Täters erzählt werden, bescheren dem Leser häufig eine Gänsehaut.

Ich kann den Thriller von Helen Fields absolut empfehlen. Ich freue mich schon sehr auf eine hoffentlich baldige Fortsetzung der spannenden Reihe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Charaktere
  • Atmosphäre
  • Originalität
Veröffentlicht am 19.11.2017

Zauberhaft

Petronella Apfelmus - Hexenbuch und Schnüffelnase
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Petronella Apfelmus:

Petronella Apfelmus ist eine kleine Apfelhexe, die nun schon ihr fünftes Abenteuer erleben darf. Nicht nur, dass sie ihr Hexenbuch an ihre unzuverlässige Schwester verliehen hat und ...

Petronella Apfelmus:

Petronella Apfelmus ist eine kleine Apfelhexe, die nun schon ihr fünftes Abenteuer erleben darf. Nicht nur, dass sie ihr Hexenbuch an ihre unzuverlässige Schwester verliehen hat und nun eine Strafe der Oberhexe fürchtet, nein es gibt auch große Aufregung, weil die Apfelmännchen urplötzlich verschwunden sind.
Die Zwillinge Luis und Lea stehen ihr bei der Suche mit ihrem detektivischen Spürsinn zur Seite. Alle begeben sich auf die gefährliche Mission zur Rettung der Apfelmännchen.

Petronella Apfelmus und ihre Freunde sind wirklich zauberhafte Figuren, die nicht nur den Kindern schnell ans Herz wachsen. Die wunderschönen Illustrationen passen hervorragend zur Geschichte und geben den Figuren ein Gesicht.
Der Schreibstil ist schön kindgerecht und verständlich für kleine Leser und ist auch super zum Vorlesen für kleinere Kinder. Die Story ist für die Kinder spannend, aber nicht zu gruselig. Außerdem gibt es viele Stellen, an denen man auch lachen kann.

Die Petronella Apfelmus Abenteuer sind eine tolle Kinderbuch-Reihe, die absolut zu empfehlen ist. Man kann die Bücher als Fortsetzung oder unabhängig voneinander lesen.

Wir freuen uns schon auf den nächsten Teil.


Johnny Sinclair:

Johnny Sinclair hat einen berühmten Namensvetter, hinter dem er sich absolut nicht verstecken muss. Johnny kann Geister sehen und ist damit zunächst überhaupt nicht glücklich. Ständig jagen sie ihm einen Schrecken ein und lassen ihn nicht in Ruhe.
Als er einen verzierten Totenschädel im Moor findet, der auch noch sprechen kann, fängt das Abenteuer an. Johnny beschließt, es seinem großen Vorbild nachzutun und Geisterjäger zu werden. Doch das ist gar nicht so einfach und vor allem nicht ungefährlich.

Das Buch von Sabine Stading ist ein absolut gelungener Auftakt einer neuen Reihe, in deren Mittelpunkt der zwölfjährige Johnny Sinclair steht. Gemeinsam mit seinem besten Freund Russell, seinem Kindermädchen Cécile und dem sprechenden Totenschädel versucht Johnny, die Geheimnisse der Geister auf seiner Burg Greyman Castle zu ergründen.

Die Geschichte ist spannend und witzig geschrieben. Johnny ist ein toller Held für die Serie und auch seine Freunde passen sehr gut ins Geisterjäger-Team. Neben seinen Abenteuern als Geisterjäger hat Johnny auch mit ganz normalen Problemen in der Schule zu kämpfen. Das macht ihn sehr sympathisch.

Ich freue mich auf jeden Fall auf die Fortsetzung, die am Ende des Buches bereits angedeutet wurde.

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  • Cover "Johnny Sinclair"
  • Bastelspaß
Veröffentlicht am 12.11.2017

Wohlfühl-Krimi

Eine alte Schuld
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Die Privatermittler Jack und Sarah sind wieder gefragt. Die ermitteln in einem weiteren Teil der Cherringham-Reihe.

In Cherringham herrscht große Aufregung, denn bei archäologischen Ausgrabungen wird ...

Die Privatermittler Jack und Sarah sind wieder gefragt. Die ermitteln in einem weiteren Teil der Cherringham-Reihe.

In Cherringham herrscht große Aufregung, denn bei archäologischen Ausgrabungen wird eine zwanzig Jahre alte Leiche gefunden. Wer war der Tote und was ist vor vielen Jahren passiert? Schnell mach sich die Ersten durch ihr Verhalten verdächtig.
Jack und Sarah springen natürlich sofort auf den Cold Case an. Obwohl sie neben der Organisation des amerikanisch angehauchten Volksfestes in Cherringham eigentlich gar keine Zeit haben. Und so werden Zeugenbefragungen und illegale Einbrüche zur Beweissicherung einfach in den vollgepackten Alltag integriert. Das mutet manchmal etwas seltsam an, aber irgendwie passt es auch zu den verschrobenen Engländern.

Das Erzähltempo ist sehr gemächlich und es wird eher Wert auf Wohlfühlatmosphäre und lustige Volksfestspiele gelegt. Selbst ein Mord kommt hier eher unaufgeregt daher.
Jack und Sarah sind ein gutes Team und ergänzen sich perfekt. Man kann durch die ausführlichen Beschreibungen der Bewohner und der Umgebung sofort in die Welt von Cherringham eintauchen.

Die Spannung bleibt halt leider etwas auf der Strecke. Ansonsten ist es ein netter englischer Krimi, der sich gut liest.

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