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Veröffentlicht am 18.12.2022

Fremde Welt

Frostfunken
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„Frostfunken – Freundschaft zwischen zwei Welten“ von Jenna M. Brock ist der erste Teil ihrer Frostfunken Reihe, in der die Hauptfigur mit der Existenz einer anderen Welt überrumpelt wird.
Die sechzehnjährige ...

„Frostfunken – Freundschaft zwischen zwei Welten“ von Jenna M. Brock ist der erste Teil ihrer Frostfunken Reihe, in der die Hauptfigur mit der Existenz einer anderen Welt überrumpelt wird.
Die sechzehnjährige Antonia ist ein typischer Teenager, der sich die Zeit mit Shopping und seinen Freunden vertreibt. Als ihr jedoch auf dem Heimweg plötzlich ein fremdes Mädchen wortwörtlich vor die Füße fällt, ändert sich ihr Leben abrupt. Jamie ist kein gewöhnliches Mädchen, sondern ein Halbdämon, der aus einer völlig anderen Welt kommt. Wenig später lernt Antonia auch noch Jamies Familie kennen, die ihr ab sofort nicht mehr von der Seite weicht. Die überraschend sympathischen Dämonen haben ihre Gründe dafür, denn durch ihre Bekanntschaft ist auch Toni in Gefahr.

Mich hat das wunderschöne Cover einfach magisch angezogen und daher war ich sehr gespannt auf die Geschichte, die sich im Buch verbirgt. Der Schreibstil von Jenna M. Brock liest sich leicht und flüssig und passt irgendwie zur Hauptfigur Toni. Ich muss zugeben, dass mich der Epilog ziemlich verwirrt hat, aber ich gehe mal davon aus, dass sich dies im nächsten Teil aufklären wird.
Toni ist nicht unbedingt eine Hauptfigur, die ich sofort ins Herz geschlossen habe. Sie wirkt manchmal sehr oberflächlich und naiv oder einfach wie eine typische Sechzehnjährige, deren Kosmos hauptsächlich um sich selbst kreist. Ähnlich ticken auch ihre beiden besten Freunde und erst Jamie bringt etwas liebenswerte Abwechslung.
Die Grundidee ist durchaus spannend und hat viel Potenzial. Jamies Familie hat einige facettenreiche Charaktere zu bieten, vor allem das mürrische Ekelpaket Barot, in den sich Toni unsterblich verliebt. Barot als schwierig zu bezeichnen, ist noch eine Untertreibung. Die hirnvernebelte Anbetung, die Toni ihm gegenüber an den Tag legt, kann man nur mit Magie erklären.
Mit dem Erscheinen der Feinde nimmt die Handlung Fahrt auf und die Dynamik ändert sich auf positive Weise. Der böse Cliffhanger am Ende war zu erwarten, aber ich bin gespannt, wie es weitergehen wird.

Mein Fazit:
Interessante Idee, die von mir gern eine Leseempfehlung bekommt!

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Veröffentlicht am 17.12.2022

Leichte Unterhaltung

Der Mordclub von Shaftesbury – Eine Tote bleibt selten allein
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„Der Mordclub von Shaftesbury – Eine Tote bleibt selten allein“ von Emily Winston ist ein amüsanter Cosy-Crime, der liebenswert und schrullig zugleich ist.
Penelope St. James lässt sich von ihrem Chef ...

„Der Mordclub von Shaftesbury – Eine Tote bleibt selten allein“ von Emily Winston ist ein amüsanter Cosy-Crime, der liebenswert und schrullig zugleich ist.
Penelope St. James lässt sich von ihrem Chef überreden, eine Außenstelle der exklusiven Partnervermittlungsagentur im verschlafenen Örtchen Shaftesbury zu eröffnen. Der Kulturschock zum pulsierenden London ist enorm, aber nach einer kurzen Anpassungsphase gefällt es Penelope in Shaftesbury ganz gut. Das könnte am attraktiven verwitweten Tierarzt Sam liegen oder an den freundlichen Bewohnern, die Penelope schnell in ihre Mitte schließen. Doch die ländliche Idylle wird getrübt, als eine Frau an der Landstraße offenbar absichtlich überfahren wurde. Penelope beginnt nachzuforschen und stößt bald auf ein dunkles Geheimnis.

Die Beschreibung hat mir sofort gefallen, denn ich mag den leicht verschrobenen britischen Charme, von dem man in diesem Buch eine ganze Menge abbekommt. Der humorvolle Schreibstil von Emily Winston liest sich leicht und flüssig und man fliegt schnell durch die Seiten.
Penelope ist eine Großstadtpflanze, die sich überraschend schnell mit ihrer neuen Heimat in der abgelegenen Provinz arrangiert. Hohe Ansprüche an Logik und Realismus sollte man nicht stellen, denn alles fügt sich magisch wie durch Geisterhand und ohne wirkliche Probleme zusammen. Es ist schon witzig, wie Penelope unbedingt ihr Verkupplungs-Business durchziehen will, aber mir blieb bis zum Ende ein Rätsel, wie sie damit ihren Lebensunterhalt verdienen möchte.
Der Kriminalfall ist anfangs gar kein Fall und eigentlich ermittelt Penelope überhaupt nicht ernsthaft. Die Lösung fällt ihr eigentlich nur in den Schoß und alles passiert mehr oder weniger zufällig. Der Crime-Aspekt ist also ziemlich niedrig.
Das kleine Örtchen mit seinen schrullig liebenswerten Einwohnern sorgt definitiv für einen gewissen Cosy-Faktor und mit Sam kommen auch ein paar romantische Gefühle auf, die jedoch eher unterschwellig köcheln.

Mein Fazit:
Der Auftakt der Reihe sorgt für leichte Unterhaltung und ich würde auch die Fortsetzung lesen. Von mir gibt es gern eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 11.12.2022

Was ist Glück

Ich. Bin. So. Glücklich.
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„Ich. Bin. So. Glücklich.“ von Jessica Knoll ist keine gewöhnliche und geradlinige Geschichte und hinterlässt am Ende widersprüchliche Gefühle.
Ani FaNelli hat es in New York geschafft. Sie ist eine angesagte ...

„Ich. Bin. So. Glücklich.“ von Jessica Knoll ist keine gewöhnliche und geradlinige Geschichte und hinterlässt am Ende widersprüchliche Gefühle.
Ani FaNelli hat es in New York geschafft. Sie ist eine angesagte und bewunderte Trendsetterin, sie hat einen glamourösen Job bei einer bekannten Frauenzeitschrift und sie ist verlobt mit einem reichen und einflussreichen Mann. Alles scheint perfekt, aber eigentlich ist Anis Leben nur eine mühevoll aufgebaute Fassade, hinter der sie ihr wahres gebrochenes Ich versteckt. Seit Jahren verbirgt Ani ein düsteres Geheimnis und zeigt der Welt nur das, was die anderen sehen wollen. Die wahren Dämonen lauern im Dunkeln, aber eine Dokumentation über die schlimmste Zeit in Anis Leben spült alles an die Oberfläche.

Ich weiß gar nicht, was ich erwartet habe und kann es auch nach dem Ende des Buches nicht genau sagen. Mit dem Schreibstil von Jessica Knoll musste ich zu Beginn erst ein wenig warmwerden, aber dann ging es ziemlich flüssig vorwärts. Sie erzählt hier keine Lovestory, sondern stellt ausschließlich ihre Hauptfigur und deren Entwicklung in den Fokus.
Ani ist ganz bestimmt kein sympathischer und liebenswerter Mensch. Wobei sie nichts für die Umstände kann, was die eingeschobenen Rückblenden auf schmerzhafte Art und Weise zeigen. Ani wirkt oberflächlich, selbstbezogen, manipulativ und arrogant. Und sie wirkt nicht nur so, sie ist es auch. Aber auch wenn man Ani nicht mag, kann man trotzdem mit ihr mitfühlen, denn absolut niemand hat verdient, was mit ihr geschehen ist.
Die Handlung wechselt zwischen der naiven Vierzehnjährigen, die um jeden Preis dazugehören will und nicht überblickt, was das tatsächlich bedeutet, und der desillusionierten und innerlich leeren 28-jährigen, die äußerlich alles erreicht hat. Wenn diese Maßstäbe, nach denen Ani die meiste Zeit strebt, glücklich machen, dann würde ich mit Bestimmtheit sagen, dass man unglücklich besser dran ist. Das ist aber kein Wunder, denn die Anzahl der netten und ehrlichen Menschen in Anis Umfeld kann man an einer Hand abzählen und hat noch Finger übrig.
Ich war am Anfang hin- und hergerissen, vor allem wegen meiner Abneigung gegen Ani und ihr toxisches Verhalten. Das Buch entwickelt jedoch irgendwann eine gewisse Sogwirkung und man will unbedingt wissen, worauf letztendlich alles zusteuert. Es gibt viele unerwartete Twists, die das Spannungslevel oben halten und die Story so fesselnd machen.

Mein Fazit:
Intensiv, erschütternd und verstörend. Keine einfache Story, aber trotzdem gut.

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Veröffentlicht am 09.12.2022

Neustart in London

Worlds Beyond
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„Worlds Beyond“ von Anabelle Stehl ist der dritte Band ihrer emotionalen Worlds-Trilogie um junge Influencer:innen in London.
Nele ist überglücklich in London gelandet, denn sie wird hier ihr einjähriges ...

„Worlds Beyond“ von Anabelle Stehl ist der dritte Band ihrer emotionalen Worlds-Trilogie um junge Influencer:innen in London.
Nele ist überglücklich in London gelandet, denn sie wird hier ihr einjähriges Volontariat bei einer renommierten Literaturagentur antreten. Dies ist ihr absoluter Traumjob, für den sie jahrelang hart gearbeitet hat. Gleich am ersten Tag begegnet sie Matthew und die Fünkchen fliegen sofort. Beide haben ein wunderschönes Date und alles scheint perfekt. Doch der Haken an der ganzen Sache folgt am nächsten Montag, als Nele im ersten Meeting ihrem neuen Boss gegenübersitzt. Matthew. Für beide ist klar, dass sie ihren Gefühlen in dieser Situation nicht nachgeben dürfen. Zu viel steht sowohl für Nele als auch für Matthew auf dem Spiel.

Die Bücher sind zwar problemlos unabhängig voneinander zu lesen, aber mit Vorkenntnissen macht es möglicherweise mehr Spaß. Anabelle Stehl lässt auch im dritten Teil ihre Protagonisten abwechselnd aus ihren Perspektiven erzählen, was die Emotionen auf beiden Seiten sehr deutlich macht.
Nele hatte mich sofort mit ihrer sprühenden Begeisterung für London, die ich absolut teile und wo manche Gedanken direkt von mir hätten sein können. London ist ein Neuanfang, bei dem Nele die Verletzungen der Vergangenheit hinter sich lassen will. Das funktioniert auch hervorragend, zumindest solange, bis sie ihre Gefühle für Matthew nicht mehr verbergen kann.
Matthew hat seine eigenen Schatten aus der Vergangenheit, die ihn und seine Entscheidungen immer noch stark beeinflussen. Sein Charakter ist verletzlich und authentisch, was mir sehr gefallen hat. Zudem mag ich seine ehrliche und direkte Art, die in manchen Momenten echt mutig war.
Welche Opfer ist die Liebe wert? Das ist die große Frage und es gibt keine einfachen Antworten. Die Autorin erzählt den schwierigen Weg, den Nele und Matthew genommen haben, deren Zukunft durch ihre Liebe auf dem Spiel steht.
Im direkten Vergleich konnten mich die ersten beiden Bände mehr mitreißen, aber trotzdem ist die Geschichte von Nele und Matthew ein toller Abschluss der Reihe. Außerdem ist diese erste Verabredung der beiden Hauptfiguren im Buch das beste Date ever.

Mein Fazit:
Von mir gibt es gern eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 05.12.2022

Schatten der Vergangenheit

Hero
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„Hero – Unsere Liebe tanzt im Sturm“ von Hayley Faiman ist der zweite Band ihrer Außergewöhnliche-Helden-Reihe, der gleichzeitig noch eine kleine Bonusgeschichte enthält.
Wyatt hat seit fünfzehn Jahren ...

„Hero – Unsere Liebe tanzt im Sturm“ von Hayley Faiman ist der zweite Band ihrer Außergewöhnliche-Helden-Reihe, der gleichzeitig noch eine kleine Bonusgeschichte enthält.
Wyatt hat seit fünfzehn Jahren nicht mit seiner Vergangenheit abgeschlossen, da seine damalige Highschoolfreundin sein Vertrauen in sich oder irgendwelche Gefühle nachhaltig zerstörte. Trotzdem klammert er sich an diese toxische On-Off-Beziehung, die beiden nicht gut tut. Nebenbei flüchtet sich Wyatt in unbedeutende One-Night-Stands, bis er in einer Bar auf Exeter trifft. Die kurvige Schönheit entspricht nicht seinem üblichen Beuteschema, aber vielleicht gerade deshalb geht sie ihm nicht mehr aus dem Kopf. Exeter hat ihre eigenen Dämonen und damit ihren Glauben an ein glückliches Happy End für sich selbst längst verloren. Kann Wyatt sie vom Gegenteil überzeugen?

Man kann das Buch ohne Probleme unabhängig vom ersten Band lesen, aber es macht definitiv mehr Spaß, wenn man die Zusammenhänge und Hintergründe ein wenig kennt. Hayley Faiman erzählt diesmal die Geschichte von Wyatt, der im Vorgängerband für seinen Cousin der Fels in der Brandung war. Seine eigene tragische Geschichte verdient definitiv ein glückliches Ende, aber bevor dieses eintritt, gilt es einige Hindernisse zu überwinden.
Wyatt ist der typische Alphamann, der die unumstößlichen Ansagen macht, während die Auserwählte nur ihre zustimmenden Antworten hauchen darf. Das ist ja auch vollkommen in Ordnung, wenn beiden diese Art von Beziehung gefällt. Ich persönlich hätte da so meine Probleme, denn der Grat zwischen liebenswertem Beschützerinstinkt und toxischer Manipulation ist wirklich schmal. Zumal Wyatt diesmal eben nicht der unerschütterliche Fels ist und seine Entscheidungen teils fragwürdig. Ich mochte ihn im ersten Band definitiv lieber.
Exeter hat unaussprechliches durchgemacht und sich trotzdem ihre innere Stärke bewahrt. Ich kann sie durchaus verstehen, aber mit ihrer passiven Rolle komme ich nicht so ganz klar. Mir fehlt einfach die Kommunikation der beiden, die hauptsächlich zwischen den Laken stattfindet.
Positiv ist unbedingt, dass die Autorin auch direkt die Schwächen der Beziehung anspricht und nicht so tut, als wäre alles in Ordnung. Das hat mir sehr gefallen, obwohl mich die Charaktere und ihre Entwicklung im ersten Teil einfach besser überzeugt haben.

Mein Fazit:
Es knistert heiß, aber trotzdem kommt die Story für mich nicht ganz an den Vorgänger heran.

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