Platzhalter für Profilbild

tragalibros

Lesejury Profi
offline

tragalibros ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit tragalibros über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.05.2018

Nett für zwischendurch

Demnächst in Tokio
0

Elisabeths Tochter berichtet ihr eines Tages überraschend, dass sie eine Dienstreise nach Japan antreten wird. Diese Nachricht bringt viele Erinnerungen der alten Dame zurück und so beschließt sie, ihre ...

Elisabeths Tochter berichtet ihr eines Tages überraschend, dass sie eine Dienstreise nach Japan antreten wird. Diese Nachricht bringt viele Erinnerungen der alten Dame zurück und so beschließt sie, ihre Geschichte aufzuschreiben, beginnend mit ihrer Hochzeit mit einem fast vollkommen Fremden, einer Reise nach Japan, dem Leben als Gattin eines Miltärattachés und vom zweiten Weltkrieg, der auch in Asien niemanden verschont ließ...

Ich durfte dieses wirklich schöne Buch, Dank etwas Glück bei einer Buchverlosung, probelesen und möchte hier nun meine Einschätzung dazu schreiben.
Beginnen wir mit dem Schönen.
Die gesamte Geschichte ist aus Elisabeths Sicht geschrieben, die nach einem Telefonat mit ihrer Tochter beschließt, ihre Lebensgeschichte zu Papier zu bringen. Geschrieben als eine Art Brief, fühlte ich mich als Leser persönlich angesprochen. Auch die Handlung selbst hat bei mir einen durchweg positiven Eindruck hinterlassen.
Die Autorin hat in diesem Buch historische Fakten und Ereignisse mit fiktiven Personen verknüpft und so eine sehr realistische Atmosphäre erschaffen.
Die Charaktere sind in meinen Augen auch recht gut gelungen. Besonders die Protagonistin und Erzählerin Elisabeth ist tiefgründig und sympathisch.
Nun muss ich aber leider zu dem kommen, was mit nicht gefallen hat. Zwar wird hier ein fließender Schreibstil an den Tag gelegt, sodass sich der Roman wirklich schnell lesen lässt, aber die Autorin verwendet teilweise etwas eigenartige Ausdrucksweisen. Beispielsweise kommen viele Wiederholungen vor, wie "ich strickte und strickte, wartete und wartete..." oder Sätze wie "Dass die Bäume so schön blühten? Ich merkte es nicht." Mir ist zwar bewusst, dass hier die Intensität eines Gefühls oder einer Handlung hervorgehoben werden sollten, dennoch wirkte diese Art des Sprachgebrauchs etwas seltsam. Hier ist auch sicherlich der Geschmack eines jeden Lesers anders, aber mir hat es nicht gefallen.

Trotzdem fällt mein Fazit mit einem "Gut" und drei Sternen aus. Dieser Roman ist eine nette Lektüre für zwischendurch, kann aber leider nicht mit viel Gefühl oder sprachlicher Raffinesse punkten.

Veröffentlicht am 03.05.2018

Nicht die besten Kurzgeschichten von King

Im Kabinett des Todes
0

Um hier nichts von Inhalt der Geschichten preiszugeben, kann ich leider nicht sehr ins Detail gehen. Trotzdem möchte ich versuchen, eine kurze Einschätzung zu schreiben:


Diese Kurzgeschichtensammlung ...

Um hier nichts von Inhalt der Geschichten preiszugeben, kann ich leider nicht sehr ins Detail gehen. Trotzdem möchte ich versuchen, eine kurze Einschätzung zu schreiben:


Diese Kurzgeschichtensammlung besteht leider nicht aus den besten Erzählungen von King. Zwar gibt es hin und wieder die üblichen tollen Gruselstories, vermischt mit teils sogar amüsant anmutenden Geschichten, aber im Großen und Ganzen handelt es sich hier eher um durchschnittliche Lektüre.
Aus diesem Grund fiel es mir dieses Mal recht schwer am Ball zu bleiben und das Buch bis zum Ende zu lesen.

Für das Hörbuch, das ich parallel gehört habe, kann ich allerdings wieder gute Worte finden. Als bekannter Leser der King-Romane hört man auch hier wieder David Nathan zu und er liefert wie gewohnt gut ab.


Daher möchte ich für das "Kabinett des Todes" gute drei Sterne vergeben. Mich hat das Buch leider nicht überzeugt. Schade.

Veröffentlicht am 03.05.2018

Interessanter Auftakt

Natchez Burning
0

1964 wird der Besitzer eines Musikladens auf grauenhafte Weise getötet. Die Täter, allesamt überzeugte Mitglieder des Ku-Klux-Klan, kommen ungestraft davon und weitere Morde werden vertuscht.
In der Gegenwart ...

1964 wird der Besitzer eines Musikladens auf grauenhafte Weise getötet. Die Täter, allesamt überzeugte Mitglieder des Ku-Klux-Klan, kommen ungestraft davon und weitere Morde werden vertuscht.
In der Gegenwart versucht der Bürgermeister von Natchez, Penn Cage, seinen Vater vom Vorwurf der Sterbehilfe reinzuwaschen und stößt bei seinen Recherchen auf tief verwurzelte Geheimnisse, Rassendiskriminierung und Mord. Der Journalist Henry Sexton kommt ihm bei den Ermittlungen zur Hilfe, doch die beiden ahnen noch nicht annährend, welche Lavine sie mit ihren Fragen ausgelöst haben...

"Natchez Burning" ist bisher der erste Roman, den ich von Greg Iles gelesen habe. Es hat zwar eine Weile gedauert, bis ich dieses Buch zu Hand genommen habe, letztenendes hat es sich aber doch gelohnt.
Der Autor verbindet die Geschichte der Rassendiskriminierung mit fiktiven, aber teils ziemlich oberflächlichen Charakteren. Ich denke hier an die Verlobte des Protagonisten, deren einziges Ziel es ist, einen weiteren Pulitzer-Preis zu ergattern.
Iles schafft mit vielen Fußnoten und Erklärungen einen guten Zusammenhang zu wirklich existierenden Ereignissen und der Fiktion. Leider wurde es hier bei den ein oder anderen Rückblicken auf die Historie des Staates Mississippi etwas langatming, sodass der Lesefluss ins Stocken kam.
Iles hat bei "Natchez Burning" sehr viel Wert auf die Charakterisierung der handelnden Personen gelegt. Auch hier kam das Buch zeitweise leicht ins Stocken, da die Gedankengänge der Protagonisten zum Teil sehr philosophisch anmuteten und sich oft wiederholten, mich aber auch zum Nachdenken angeregt haben.
Trotzdem gibt dies dem Buch den besonderen Touch einer wahren Geschichte.

Nach einem fesselnden und gleichzeitig grausamen Einstieg in die Handlung, wurde sie, durch die oben erwähnten Fußnoten aus der Geschichte und vielen detailliert geschilderten Überlegungen der Handelnden, etwas langweilig und schwunglos. Ab der Hälfte kam dann aber wieder langsam die gewünschte Spannung auf, doch das Buch entwickelte sich trotzdem nicht ganz zu dem, was es sein sollte. Ein richtiger Thriller ist es nicht.


Im Großen und Ganzen möchte ich diesem Buch eine gute Bewertung geben und verteile drei Sterne.

Mich konnte das Thema doch recht schnell einfangen. Da es weitere Bücher gibt, die auf diesen Band folgen, wird "Natchez Burning" wahrscheinlich nicht das letzte von Greg Iles gewesen sein, das ich mir zu Gemüte führe.
Außerdem erwähnt der Autor in seinem Nachwort das Buch eines Journalisten, Stanley Nelson, der sich der Aufklärung von kalten Fällen in der afroamerikanischen Bevölkerung in den 1960ern widmet und hier schon einige Erfolge verzeichnen konnte. Auch dieses Buch hat meine Neugier geweckt und wird sicher bald in meinem Bücherregal landen.

Veröffentlicht am 03.05.2018

Guter Kriminalroman

Märzgefallene
0

Der fünfte Fall von Kommissar Gereon Rath beginnt am Rosenmontag 1933 mit der Meldung, der Reichstag stehe in Flammen. Rath wird zur Politischen Polizei beordert, soll gegen Kommunisten vorgehen und gleichzeitig ...

Der fünfte Fall von Kommissar Gereon Rath beginnt am Rosenmontag 1933 mit der Meldung, der Reichstag stehe in Flammen. Rath wird zur Politischen Polizei beordert, soll gegen Kommunisten vorgehen und gleichzeitig versuchen eine mysteriöse Mordserie an Kriegsveteranen aufzuklären, die Berlin erschüttert...


Ich bin bei dieser Lektüre sehr zwiegespalten. Zum einen gefielen mir Schreibstil und Handlung, zum anderen konnten mich aber die Charaktere nicht packen.

Der Autor hat ein tolle und äußerst realistische Verbindung zwischen fiktiven Ereignissen und wahrem historischen Hintergrund geschaffen, aber die Protagonisten blieben davor für mich eher fremd und wenig sympathisch. Für mich persönlich ein großes Manko.
Obwohl sich das Buch Im Großen und Ganzen sehr flüssig liest, kamen mir die Passagen, in denen es um persönliche Gespräche zwischen den Handelnden ging, zu fade und langweilig vor. Zu oft drehten sich diese Unterhaltungen im Kreis und endeten entweder ergebnislos oder in politischen Disputen.
Trotzdem vermittelt der Autor eine knisternde und reale Athmosphäre, die gefüttert wird vom Aufschwung der NSDAP und der Wahl Hitlers zum Reichskanzler.


Mein Fazit lautet daher: Dreieinhalb Sterne.
Ich kann mich nicht entscheiden, ob ich nun begeistert sein soll oder nicht. Der Krimi hat eindeutig sehr gute Seiten und einen dramatischen sowie spannenden Hintergrund, was eine tolle Athmosphäre hervorruft. Leider versagte der Autor zum Teil bei seinen Hauptpersonen, welche meist streitsüchtig und starrköpfig erschienen und bei mir somit keine Sympathiepunkte sammeln konnten.
Trotzdem, alles in allem ist "Märzgefallene" ein solider Kriminalroman, der mit ein paar Abstrichen auf eine gute Bewertung kommt.

Veröffentlicht am 03.05.2018

Familiendrama vor schottischer Kulisse

September
0

In dem kleinen Örtchen Strathcroy in Schottland herrscht Aufregung - eine der wohlhabenderen Familien möchte im September einen Ball geben. DAS gesellschaftliche Ereignis des Spätsommers.
Doch wenn alle ...

In dem kleinen Örtchen Strathcroy in Schottland herrscht Aufregung - eine der wohlhabenderen Familien möchte im September einen Ball geben. DAS gesellschaftliche Ereignis des Spätsommers.
Doch wenn alle Familienmitglieder auf einem Fleckchen Erde zusammenkommen, ist die Gefahr groß, dass alte Leidenschaften und lange gehegte Geheimnisse ans Licht kommen...


Seit Jahren ist dies der erste Roman, den ich von Rosamunde Pilcher lese und sofort tauchte man in ihren typisch fließenden aber wenig anspruchsvollen Schreibstil ein.
Die Autorin charakterisiert ihre Protagonisten sehr detailliert, gefühlsbetont und äußerst genau. Auch Landschaftsbeschreibungen und architektonische Details werden bis ins Kleinste aufgeführt, wodurch leider immer wieder Längen entstehen.


Was die Handlung selbst betrifft, so ist sie recht vorhersehbar. Dies nimmt der Geschichte leider etwas Charme.


Trotzdem: "September" ist ein angenehmes und nicht sonderlich anstrengendes Buch für zwischendurch. Zwar herrscht Kitsch vor, dies macht die Autorin aber seit jeher zu etwas Besonderem.
Ich vergebe deswegen 3 Sterne.