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Veröffentlicht am 03.05.2018

Fortsetzung von "Natchez Burning"

Die Toten von Natchez
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Nach einem Anschlag auf Penn Cage, den Bürgermeister von Natchez, Mississippi, und seine Verlobte Caitlin, überschlagen sich die Ereignisse. Penn und Caitlyn versuchen weiterhin die rassistisch motivierten ...

Nach einem Anschlag auf Penn Cage, den Bürgermeister von Natchez, Mississippi, und seine Verlobte Caitlin, überschlagen sich die Ereignisse. Penn und Caitlyn versuchen weiterhin die rassistisch motivierten Morde einer Organisation aufzuklären, die sich die "Doppeladler" nennen, die besonders in den 60er Jahren aktiv waren. Doch die Splittergruppe des Ku Klux Klan scheint auch heute noch übermächtig, denn sie haben Kontakte in hohen Positionen sowie Informanten bei der Polizei. Als weitere Leichen auftauchen und die Mörder seine Familie bedrohen, greift Penn zu verzweifelten Mitteln...

Teil II der Natchez-Trilogie wird nahtlos dort weitergeführt, wo der erste Band endete. Penn und seine Verlobte überleben den Anschlag, doch nun sind Ereignisse losgetreten worden, deren Ausmaße noch nicht abzuschätzen sind.

Greg Iles schreibt wieder mit vielen, teilweise umständlichen und philosphischen Umschreibungen und schweift anfangs und zur Mitte des Buches hin wieder etwas ab. Dass er sehr gern und häufig auf vorangegangene Gedankengänge seiner Protagonisten zurückgreift und daher oft Längen im Handlungsstrang entstehen, ist mir auch schon im ersten Buch dieser Reihe aufgefallen. Erst zum Ende des Buches nimmt die Handlung richtig Schwung und gipfelt in einem dramatischen Höhepunkt.
Ebenfalls legt Iles sehr viel Wert auf die Persönlichkeiten seiner Protagonisten. Trotz dieser sorgfältigen und umfangreichen Charakterisierung der einzelnen Handelnden, bleiben einige der Akteure undurchsichtig und ihre Motive sind teilweise recht schleierhaft. Besonders Caitlin konnte bei mir wieder keine Sympathiepunkte sammeln. Wie auch im ersten Teil, ist sie hauptsächlich auf ihre Arbeit fixiert und spekuliert auf die nächsten journalistischen Auszeichnungen.

Was allerdings den Rest der Geschichte angeht, so hat mich der Autor wieder mitreißen können. Sieht man von gelegentlichen unnötigen Längen ab, so hat der Leser einen spannenden Thriller vor sich, welcher in die Abgründe der rassistischen Gruppierungen der 1960er Jahre in den USA abtaucht und deren Auswirkungen sich bis in die Gegenwart erstrecken. Man taucht ein, in einen Strudel aus Intrigen, Verschwörungstheorien, Gewalt und Mord, toll verknüpft mit wahren Ereignissen der Geschichte.

Zwar bedient sich der Autor einer etwas umständlichen Schreibweise mit vielen Schachtelsätzen, die man zum Teil konzentriert lesen muss, um alle wichtigen Infos mitzubekommen und nichts zu überlesen, dennoch ist dieses Buch interessant und spannend. Hier werden sehr realistisch geschichtliche Fakten und Personen mit fiktiven Charakteren und Ereignissen verknüpft.

Da ich aber wieder mit den oben bereits erwähnten Längen zu kämpfen hatte, die mich dann doch ab und an ermüdeten, möchte ich zwei Sterne abziehen. Ich vergebe drei von fünf Sternen. Der Thriller ist definitiv gut, aber keine überragende Lektüre.

Veröffentlicht am 25.05.2018

Nicht ganz mein Fall...

Manduchai. Die letzte Kriegerkönigin
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Asien im 15. Jahrhundert: In einer Zeit der Männer greifen zwei Frauen nach der Macht.

Die Geschichte Chinas und der Mongolei wurde durch sie geprägt: Manduchai, Königin der Mongolen, Wan, die wahre Herrscherin ...

Asien im 15. Jahrhundert: In einer Zeit der Männer greifen zwei Frauen nach der Macht.

Die Geschichte Chinas und der Mongolei wurde durch sie geprägt: Manduchai, Königin der Mongolen, Wan, die wahre Herrscherin auf dem Drachenthron.

Sie sind die mächtigsten Herrscherinnen ihrer Zeit - zu einem hohen Preis:
Manduchai muss sich gegen ungeheure Widerstände bis an die Spitze der Mongolenheere kämpfen. Ihr gefährlichster Rivale dabei ist ausgerechnet ihre große Liebe. Doch es gelingt ihr, und sie kann das Volk Dschingis Khans noch einmal zur alten Größe führen.

Wan war zunächst die Kinderfrau des chinesischen Kaisers, dann seine Geliebte, ehe sie in den Rang der kaiserlichen Konkubine aufstieg und zur wahren Herrscherin Chinas wurde. Trotzdem musste sie tagtäglich um die Gunst des Kaisers gegen Eunuchen, Minister, Kriegsherren und junge schöne Rivalinnen kämpfen. Doch erst in Manduchai erkennt sie die ebenbürtige Gegnerin, die ihr gerade geformtes Reich gefährdet. So gibt sie den Neubau der total verfallenen großen Mauer in Auftrag.

Als sich die Frauen nach Jahren der Intrigen und Kriege, nach Jahren des Mordens gegenüberstehen, wissen sie, dass es in ihren Händen liegt, ob das Töten weitergeht.



Ich habe recht lange gebraucht, um diesen historischen Roman zu Ende zu lesen und leider hat mich die Handlung nicht so packen können, wie ich es mir erhofft hatte.
Die Autorin schreibt zwar über zwei starke Persönlichkeiten, die sich unter eher widrigen Umständen und ihrem Geschlecht zum Trotz an die Macht kämpfen, dennoch bin ich nicht zu 100% von dem Roman überzeugt.

Leider haben sich, zumindest in meinen Augen, einige Längen gebildet. Diese resultieren daraus, dass die Autorin offenbar sehr bildgewaltig und genau beschreiben möchte, teilweise aber so den Handlungsverlauf ausbremsen.
Der eine oder andere Leser mag daran vielleicht Gefallen finden, aber ich hatte hier einige Schwierigkeiten und habe mehrfach die Lust am Lesen verloren.

Die beiden Protagonistinnen sind zwar ebenso detailliert beschrieben, aber dies bringt sie dem Leser sehr nahe, was die oben erwähnten Längen zum Teil wieder wettmacht. Allerdings waren mir beide Herrscherinnen nicht übermäßig sympathisch, besonders gegen Wan habe ich im Verlauf des Buches eine Abneigung entwickelt, trotzdem sind die beiden Frauen tiefgründig und äußerst plastisch dargestellt.

Vom Ausdruck und Sprachgebrauch in diesem Buch war ich sehr angetan. Im Roman wurde ein gewaltiger Wortschatz verwendet, der mir wirklich gut gefallen hat. Leider habe ich zum Schreibstil wieder nicht sehr viel Positives zu sagen. Es war ein ständiges Auf und Ab, ein Schwanken zwischen tollen, fließenden Leseabschnitten und enervierend langatmigen Seiten. Die hat mir, wie bereits erwähnt, manchmal die Lust am Lesen genommen.

Kommen wir nun zu meinem Fazit:
Dieser Roman beinhaltet zwar eine geschichtlich sehr ansprechende Persönlichkeit, aber der Funke ist bei mir nicht übergesprungen.
Ich vergebe drei von fünf Sternen („Gut“).

Da ich auch dem Hörbuch gelauscht habe, möchte ich an dieser Stelle auch die Sprecherin Tanja Fornaro kurz bewerten. Ich werde mit ihrer Art zu Lesen einfach nicht warm. Fragt mich nicht wieso, aber ich bin bei ihr immer zwiegespalten, was sie angeht. Sie hat zwar eine wunderschöne Stimme, aber das Vorlesen ist vergleichsweise emotionslos und kann deswegen nicht mitreißen. Deshalb möchte ich für das Hörbuch zweieinhalb von fünf Sternen vergeben.

Veröffentlicht am 03.05.2018

Vielversprechender Einstieg, aber...

Aimées geheimer Wunsch
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Die Auktionatorin Maggie lebt mit ihrer kleinen, chaotischen Familie in London und schlägt sich mit den alltäglichen Problemen einer berufstätigen Mutter herum.
Eines Tages entdeckt sie in einer Kiste ...

Die Auktionatorin Maggie lebt mit ihrer kleinen, chaotischen Familie in London und schlägt sich mit den alltäglichen Problemen einer berufstätigen Mutter herum.
Eines Tages entdeckt sie in einer Kiste voll Ramsch einen wunderschönen bestickten Kragen und beginnt die Geschichte des Schmuckstücks zu erforschen...

Der Leser wird in den ersten Kapiteln in eine sehr vielversprechende Handlung hineingezogen, die damit beginnt, wie der Schmuckkragen angefertigt wird. Anschließend folgt der Leser den Spuren des Kleinods durch die Geschichte und viele exotische Städte, bis er schließlich in Maggies Hände fällt.
Die Handlung springt zwischen der Gegenwart und Maggies Recherchen, sowie der Vergangenheit, in welcher der Kragen durch viele Hände gewandert ist, hin und her.
Aber leider, so schön das Buch auch begann, hat es mich letztenendes doch nicht überzeugt. Auch wenn die Idee und der Beginn der Handlung wirklich vielversprechend sind, lässt der Roman ab der Hälfte sehr nach. Hier sind viele Längen entstanden und die Autorin hat Passagen eingebaut, die im Grunde keinen Einfluss auf die restliche Geschichte hatten. Diese Abschnitte wirkten auf mich wie Seitenfüller...
Auch die Zwischenspiele, in denen es um die neuen Besitzerinnen des Kragens geht, endeten teilweise unbefriedigend und ließen viele Fragen offen.
Der Schreibstil, der in den ersten Kapiteln sehr ansprechend war und mich daher, nachdem ich die Leseprobe beendet hatte, neugierig gemacht hat, wurde im Verlauf des Buchs schlechter. Manchmal kam mir der Ausdruck sehr kindlich vor, als ob sich hier jemand eines Schulaufsatzes bedient hätte.
Das Ende selbst ließ für mich leider offen, was denn genau Aimées geheimer Wunsch war. Es gab tatsächlich für mich mehrere Möglichkeiten. Und auch wenn schlussendlich eine Erklärung hierfür vorgestellt worden ist, fand ich sie nicht ganz stimmig. Wirklich schade.

Da ich hier einige Punkte gefunden habe, die mich bei der Lektüre gestört haben, vergebe ich zweieinhalb Sterne.
Das Buch fängt vielversprechend an, lässt dann aber leider im Plot stark nach.
Die Idee fand ich sehr schön, denn hier versteckte sich viel Potenzial, das leider aber nicht gänzlich ausgeschöpft worden ist.

Veröffentlicht am 03.05.2018

Schwierige Bewertung...

AchtNacht
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Am 08.08. um 20:08 Uhr bricht für Ben die Hölle los. Er wird für ein grausames Spiel auserwählt, das erst mit seinem Tod endet. Demjenigen, der ihn zur Strecke bringt, dem Gewinner der AchtNacht, winken ...

Am 08.08. um 20:08 Uhr bricht für Ben die Hölle los. Er wird für ein grausames Spiel auserwählt, das erst mit seinem Tod endet. Demjenigen, der ihn zur Strecke bringt, dem Gewinner der AchtNacht, winken 10 Millionen Euro.
Ben rennt um sein Leben...

Wer sich den Klappentext durchliest, wird unweigerlich an den Horrorfilm "The Purge" erinnert und dies hat mich veranlasst, das Buch zu kaufen. Fitzek schreibt sogar, dass ihm dieser Film als Inspiration diente.
Leider hat mich die Story nicht zu 100% überzeugen können. Vielleicht lag es daran, dass hier die Handlung in Berlin spielte, in unserem peniblen, gesetzestreuen Deutschland, und so die Geschichte in meinen Augen eher unglaubwürdig erschien. Vielleicht hat es auch daran gelegen, dass in dem Buch eine einzige Nacht beschrieben wird, in der alles passiert, angefangen bei Raub, Schlägereien und Vergewaltigung bishin zu Mord.
Auf der anderen Seite muss ich zugeben, dass dies auch die Spannung und Action im Thriller ausmachte. Trotzdem - ich bin hin- und hergerissen zwischen Begeisterung und Enttäuschung.
Um hier nicht in Kritik von vielen Kleinigkeiten abzudriften, möchte ich nun zum Schreibstil kommen.
Fitzek hat wieder ein rasantes Tempo an den Tag gelegt, sodass sich das Buch sehr schnell lesen lässt und keine Längen entstehen. Sprache und Satzlängen sind nicht übermäßig anspruchsvoll und sorgen für einen guten Lesefluss. Auch die Tatsache, dass er geschickt den Drahtzieher der "AchtNacht" bis zum Showdown geheimhalten kann, bringt dem Buch Pluspunkte ein. Allerdings gibt es auch hier wieder einen Kritikpunkt meinerseits. Ich hätte mir gewünscht, besser miträtseln zu können, wer hinter dem perfiden Mord-Spiel steckte. Da das nicht gegeben war, hatte ich am Ende leichte Schwierigkeiten die Auflösung zu akzeptieren, da sie mir doch sehr an den Haaren herbeigezogen vorkam.
Was die Charakterisierungen der Handelnden betrifft, so konnte ich keine besondere Verbindung zu den Protagonisten aufbauen. Was ihnen passierte, hat mich nicht sonderlich berührt.

Mir fällt es daher sehr schwer, eine Bilanz zu ziehen. Einerseits ist die Geschichte an sich sehr vielversprechend und spannend. Die Idee eines Sozialexpeiments, welches völlig aus dem Ruder läuft, ist faszinierend. Andererseits wirkte die Kulisse nicht überzeugend. Hier in Deutschland kann ich mir eine solche Anarchie nicht vorstellen, da beispielsweise die Waffengesetze deutlich verschärfter sind als in den USA (Handlungsort von "The Purge"). Dort hätte die Handlung wahrscheinlich besser hingepasst.
Ich vergebe daher zweieinhalb Sterne, weil ich zwischen "Sehr gut" und "viel zu überspitzt" schwanke.

Veröffentlicht am 24.09.2018

Banal und oberflächlich

Der kleine Teeladen zum Glück
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Was hatte ich mir nur von diesem Buch erhofft und wie enttäuscht bin ich nun, nachdem ich es ausgelesen habe.
Wie auch schon in meiner Kurzmeinung erwähnt, ist die Handlung furchtbar oberflächlich und ...

Was hatte ich mir nur von diesem Buch erhofft und wie enttäuscht bin ich nun, nachdem ich es ausgelesen habe.
Wie auch schon in meiner Kurzmeinung erwähnt, ist die Handlung furchtbar oberflächlich und banal.
Das kurze Einführungskapitel, welches beschreibt, wie die Valerie Lane zu ihrem Namen kam, hat mir noch sehr gut gefallen, danach gab es leider kaum noch etwas, das mich angesprochen hätte.

Weder die Charaktere, noch der Plot sind ansprechend. Die Handlung plätschert dahin, hat keinen tieferen Sinn, ist nicht spannend, enthält keine fesselnde Liebesgeschichte und hinterlässt nicht die geringste Spur in meinen Gedanken. Sobald ich das Buch beiseite gelegt habe, werde ich es vermutlich recht schnell wieder vergessen.
Was die Protagonisten angeht, so bleiben sie alle blass und unausgereift. Ich habe zu keiner Person eine Bindung aufbauen können, da mich keine berührt hat. Hier fehlte einfach das gewissen Etwas und es entstand keinerlei Tiefgang.

Zudem bin ich auch von Schreibstil enttäuscht. Es wurde kein sonderlich umfangreicher Wortschatz verwendet und ich hatte das Gefühl, jedes dritte Wort war "Tee". Tee hier, Tee dort, Tee überall. Ja, es geht um einen TEEladen, dennoch finde ich, hätte man hier vielleicht mehr die Liebesgeschichte in den Vordergrund rücken sollen und nicht das Lieblingsgetränk der Hauptfigur.

Was diesen Roman auf einen zweiten Stern rettet, ist meine Liebe zu gemütlichen, anheimelnden Orten, der hier trotz allem recht gut dargestellt wird. Ich fand die Idee der Autorin sehr charmant, auch wenn es an der Umsetzung haperte. Eigentlich möchte ich kein weiteres Buch von ihr lesen, aber ich habe noch den zweiten Teil dieser Reihe im Regal stehen, sodass ich mir diesen zwangsläufig auch noch zu Gemüte führen werde.
Vielleicht kann der nächste Band punkten. "Der kleine Teeladen zum Glück" konnte es leider nicht.