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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.12.2022

fesselnder Polithriller

Tage voller Zorn
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Schauplatz Finnland, Helsinki im Jahr 2027: Der Selbstmord einer jungen Frau schockiert die Menschen: Lumi stirbt einen qualvollen Tod, sie hat sich selbst angezündet. Was waren die Beweggründe für diese ...

Schauplatz Finnland, Helsinki im Jahr 2027: Der Selbstmord einer jungen Frau schockiert die Menschen: Lumi stirbt einen qualvollen Tod, sie hat sich selbst angezündet. Was waren die Beweggründe für diese schreckliche Tat? Die Journalistin Vilma Varis ist dem Geheimnis hinter dem Selbstmord auf der Spur, sie ist gerissen und kommt immer ans Ziel. So auch diesmal, sie stößt auf ein Video, das Harri Holsti, der Beziehungen zur aktuellen Regierung um Ministerpräsident Leo Koski hat, schwer belastet. Als Vilma Varis das Video veröffentlicht, droht die Stimmung in der Bevölkerung zu eskalieren. Doch das ist nicht das einzige Problem, das Leo Koski zu schaffen macht. Seine Position wackelt und Emma Erola vom linken Lager ist ein ernstzunehmender Gegner. Noch weiß er nichts von ihren Plänen, die alles verändern werden.

Tuomas Oskari schafft hier eine beklemmende und düstere Atmosphäre, ein Ausblick auf die nahe Zukunft in Finnland. Der Schreibstil ist fesselnd, die Handlung rollt sich aus verschiedenen Perspektiven auf. Die wirtschaftlichen Fakten sind informativ, die Handlung wirkt sehr realistisch. Es braucht aber auch seine Zeit, bis Spannung aufkommt, einige Passagen waren für meinen Geschmack zu ausufernd.

Insgesamt konnte mich der Thriller aber fesseln und hat mich mit den Enthüllungen am Ende wirklich überrascht. Damit hätte ich nicht gerechnet, die Überraschung ist dem Autor wirklich gut gelungen.

Fazit: Fesselnder Politthriller, der nachdenklich macht.

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Veröffentlicht am 03.08.2022

mehr Drama als Thriller

Elternhaus
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Schauplatz Hamburg: Barpianist Tobias Hansen zieht es immer wieder in einen noblen Hamburger Vorort, in ein Villenviertel. Dort bleibt er vor einer alten, unbewohnten Villa stehen, immer wieder zieht es ...

Schauplatz Hamburg: Barpianist Tobias Hansen zieht es immer wieder in einen noblen Hamburger Vorort, in ein Villenviertel. Dort bleibt er vor einer alten, unbewohnten Villa stehen, immer wieder zieht es ihn zu dem Haus. Eines Tages entdeckt er einen Makler vor der Villa, der auf Interessenten wartet. Ein Paar aus Österreich will sich das Haus ansehen, nach Hamburg übersiedeln.

Wenige Wochen später, nachdem das Haus renoviert, der verwilderte Garten wieder manierlich ist, zieht die neue Familie ein. Yvette Winkler mit ihrem Mann und den vier Kindern, zwei Mädchen, zwei Jungen. Yvette kommt ursprünglich aus Hamburg, frischt ihre Freundschaft zu Melanie auf, die ihr ihre Zugehefrau Consuelo Strunz empfiehlt. So kommt es, dass Consuelo, eine einsame Mittvierzigerin, die für "ihre" Familien lebt, an zwei Tagen in die alte Villa kommt und Yvette im Haushalt hilft. Sie empfiehlt Yvette Tobias Hansen, der den Kindern Klavierunterricht geben soll. Das Unheil nimmt seinen Lauf.

Was bei diesem Buch sofort auffällt, ist die wunderbare Sprache, detailliert, teils blumig, ein Genuss zu lesen. Die Figurenzeichnung ist perfekt, sowohl Yvette, Tobias als auch Consuelo kommen wunderbar plastisch rüber. Man verfolgt die Handlung aus Sicht der dreien. Dazu kommen Kapitel, die der Vergangenheit spielen. Man kann sich zusammenreimen, wie alles verbunden ist, welche Geheimnisse tief vergraben sind.

Ich habe die Geschichte gerne gelesen, als Thriller würde ich sie allerdings nicht bezeichnen, da die Spannung erst relativ spät einsetzt. Eher als Drama, das von den Ereignissen in der Vergangenheit beeinflusst wird. Geheimnisse, die ihre Schatten in die Gegenwart werfen. Und wer ist schon frei von Geheimnissen?

Fazit: Fesselnde Story in einem wunderbaren Schreibstil, könnte aber etwas mehr Spannung vertragen.


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Veröffentlicht am 13.06.2022

Hörgefühlt

Das Letzte, was du hörst
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Marc Maria Hagen steht mit seinem Podcast "Hörgefühlt" ganz weit oben. Begeisterte Follower hören seinen Podcast regelmäßig oder gehen zu einem seiner Wochenend-Coachings. Auch für Sarah ist der wöchentliche ...

Marc Maria Hagen steht mit seinem Podcast "Hörgefühlt" ganz weit oben. Begeisterte Follower hören seinen Podcast regelmäßig oder gehen zu einem seiner Wochenend-Coachings. Auch für Sarah ist der wöchentliche Podcast ein fester Termin, den sie auf keinen Fall versäumen will. Doch dann ist sie verschwunden....

Die Polizistin Carola Barreis ermittelt bei einem erweiterten Suizid, als schon die nächsten Leichen gefunden werden. Brisant: Das Letzte, das die Toten hörten, war der Podcast "Hörgefühlt".

Die Journalistin Roya schreibt an einem Artikel über Podcasts und recherchiert auch zu Marc Maria Hagen, sie ist auf ganz eigener Mission.

Ein neuer Winkelmann, darauf war ich schon sehr gespannt, nachdem ich von den letzten Thrillern sehr begeistert war. Auch hier geht es spannend mit einem aktuellen Thema los, dem Podcast Hörgefühlt, mit der Stimme, die jeden in ihren Bann schlägt.

Wir verfolgen mehrere Handlungsstränge: Sarah, Roya und Carola Barreis. Einige Abschnitte spielen "vorher", erst gegen Ende wird klar, wie sie zur Handlung passen.

Ich fand die Handlung fesselnd, vor allem die Richtung, die sie einschlägt und die nicht vorhersehbar ist, Überraschungen gibt es einige. Einige wenige kleine Längen gibt es aber auch.

Fazit: Insgesamt hat mich dieser Thriller wieder bestens unterhalten.


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Veröffentlicht am 10.06.2022

spannend und blutig

Der Zoom-Killer (Tom-Bachmann-Serie 2)
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Während einer Zoom-Konferenz mit Teilnehmern aus der Pornobranche geschieht ein furchtbarer Mord. Vor den Augen der Teilnehmer wird Porno-Produzent Bode von einem Unbekannten attackiert und zu Tode gefoltert. ...

Während einer Zoom-Konferenz mit Teilnehmern aus der Pornobranche geschieht ein furchtbarer Mord. Vor den Augen der Teilnehmer wird Porno-Produzent Bode von einem Unbekannten attackiert und zu Tode gefoltert. Blutig, brutal, die Teilnehmer werden gezwungen zuzuschauen. Tom Bachmann übernimmt mit seinem Team die Ermittlungen, schon bald gibt es einen weiteren Zoom Mord. Was ist die Motivation des Killers, seine Opfer vor Publikum zu töten?

Im zweiten Teil der Reihe um Tom Bachmann geht es wieder blutig zur Sache, wie schon im ersten Teil "Der Blutkünstler". Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen, die Handlung wird aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt. Wir erfahren mehr Details aus Toms Kindheit, auch Aaron spielt wieder eine Rolle. Mir haben die persönlichen Details um Toms und Aarons Kindheit gut gefallen, in diesem zweiten Teil gewinnen die Figuren an Kontur.

Die blutigen Details waren etwas zu viel des Guten, weniger wäre mehr gewesen. Insgesamt hat mich der Thriller aber gut unterhalten, eine Steigerung nach dem ersten Teil. Aber nichts für Leser mit schwachen Nerven.

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Veröffentlicht am 14.03.2022

ein Justiz-Krimi

Der dreizehnte Mann
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Schauplatz Berlin: Rocco Eberhardt wird in seinem neuen Fall gefordert. Als die Journalistin Anja Liebig mit Timo Krampe in seiner Kanzlei erscheint, ahnt Rocco nicht, was für einen Skandal sein Mandat ...

Schauplatz Berlin: Rocco Eberhardt wird in seinem neuen Fall gefordert. Als die Journalistin Anja Liebig mit Timo Krampe in seiner Kanzlei erscheint, ahnt Rocco nicht, was für einen Skandal sein Mandat mit sich bringen wird. Timo wollte mit seinem Freund Jörg an die Öffentlichkeit gehen, Anja Liebig sollte die Story der beiden bringen. Sowohl Timo als auch Jörg wurden als Pflegekinder vom Jugendamt Berlin an einen Pädophilen vermittelt. Und das ganz bewusst, wie viele andere Pflegekinder auch. Doch nun ist Jörg verschwunden, die Story wackelt. Als wenig später eine Wasserleiche gefunden wird ist es traurige Gewissheit. Der Tote ist Jörg und die Verletzungen lassen darauf schließen, dass er ermordet wurde. Wird Rocco den Fall klären können?

Den ersten Teil der Reihe fand ich unspektakulär, bei der Fortsetzung haben die Autoren sich auf jeden Fall gesteigert. Die Story hat Brisanz, konnte mich fesseln, zumal der Roman auf Tatsachen beruht, wie man im Nachwort erfährt. Unfassbar, dass Kinder im Zuge des Kentler-Experiments in Berlin und auch anderen deutschen Städten tatsächlich an pädophile Männer vermittelt wurden. Ein Skandal, der in den letzten Jahren aufgearbeitet wurde.

Rocco und Justus Jarmer sind interessante Persönlichkeiten, die man in diesem Teil noch besser kennenlernt. Insgesamt hat mich der Krimi gut unterhalten, ich bin auf den nächsten Fall schon sehr gespannt.


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