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Veröffentlicht am 05.07.2021

packender Roman

Tiefer Fjord
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Schauplatz Oslo: Haavard ist der diensthabende Arzt in einer Klinik in Oslo, als ein Ehepaar mit ihrem bewusstlosen Jungen erscheint. Angeblich ist er vom Baum gefallen, doch die Verletzungen sprechen ...

Schauplatz Oslo: Haavard ist der diensthabende Arzt in einer Klinik in Oslo, als ein Ehepaar mit ihrem bewusstlosen Jungen erscheint. Angeblich ist er vom Baum gefallen, doch die Verletzungen sprechen eine andere Sprache, alles deutet auf Kindesmisshandlung hin. Der kleine Junge stirbt kurze Zeit darauf, doch bevor die Situation mit den Eltern geklärt werden kann, wird der Vater des kleinen Jungen im Gebetsraum der Klinik ermordet. Da die Familie pakistanische Wurzeln hat wird schnell die Vermutung aufgestellt, dass das Motiv Fremdenhass ist. Ein zweiter Mord geschieht, auch hier wird Fremdenhass vermutet. Doch ist das wirklich das Motiv des Täters?

Die Geschichte hat mich gefesselt, sie wird abwechselnd aus verschiedenen Perspektiven geschildert, zumeist aus der Sicht von Haavard und seiner Frau Clara. Clara und Haavard führen eine problematische Ehe, nach der Geburt der Zwillinge hat sich das Verhältnis der beiden abgekühlt, Haavard hat immer wieder Affären. Clara hingegen arbeitet an ihrer Karriere und wechselt in die Politik, dass Haavard ins Visier der polizeilichen Ermittlungen nach den Todesfällen kommt ist für ihre Karriere nicht unbedingt förderlich.

In Rückblicken erfährt man Details zu Claras Kindheit und das Verhältnis zu ihren Eltern. Haavard und Clara sind gut gezeichnet, auch wenn Clara sehr unterkühlt rüberkommt konnte ich sie, nachdem Einzelheiten aus ihrer Vergangenheit bekannt wurden, irgendwie verstehen.

Das Ende des ersten Teils hat mir gefallen, definitiv nicht wie erwartet. Ich bin gespannt, wie es im nächsten Teil der Trilogie weiter geht.

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Veröffentlicht am 09.06.2021

gelungener Auftakt zu einer neuen Reihe im deutsch-dänischen Grenzland

Haie unter dem Eis - Kira Lunds erste Reportage
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„Haie unter dem Eis" ist der Auftaktband einer neuen Reihe um die Videojournalistin Kira Lund aus der Feder von H. Dieter Neumann. Schauplatz ist das deutsch-dänische Grenzland mit seiner Küste, die Atmosphäre ...

„Haie unter dem Eis" ist der Auftaktband einer neuen Reihe um die Videojournalistin Kira Lund aus der Feder von H. Dieter Neumann. Schauplatz ist das deutsch-dänische Grenzland mit seiner Küste, die Atmosphäre ist vom Autor sehr gut eingefangen.

Kira lebt momentan alleine mit ihrem Hund Ditch, ihr Lebensgefährte Lukas ist für einige Monate beruflich in der Antarktis.

Als eine Taucherin vermisst wird, ist Kira persönlich betroffen, es handelt sich um ihre beste Freundin Carola. Schnell wird Carolas Ehemann Jesper verhaftet, der mit ihr auf dem Tauchgang war, ein Motiv scheint es auch zu geben.

Nur Kira glaubt nicht daran, dass Jesper seine Frau kaltblütig ermordet hat. Sie recherchiert sowohl als Reporterin als auch aus privatem Interesse, nichtsahnend dass sie damit selbst in große Gefahr kommt.

Für mich war es das erste Buch des Autors, und bestimmt nicht das letzte. Die Seiten lassen sich flott lesen, aus unterschiedlichen Perspektiven rollt sich die Story auf, so dass es zu keiner Zeit langweilig wird.

Kira kommt sympathisch rüber, auch die ermittelnde Polizistin ist gekonnt gezeichnet, die beiden Frauen bilden ein unkonventionelles Team.

Die Atmosphäre ist gekonnt eingefangen und die Handlung nicht vorhersehbar, so dass ich wunderbar miträtseln konnte.


Fazit: Atmosphärischer Küstenkrimi mit einer sympathischen Protagonistin. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 17.05.2021

Entführung auf Norderney

Nordseedunkel
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Schauplatz Norderney: Tobias Velten hat sich nach seinem letzten spektakulären Fall auf Juist eine Auszeit genommen. Er widmet sich seinem Hobby, Vögel zu beobachten und zu fotografieren, genießt die Landschaft ...

Schauplatz Norderney: Tobias Velten hat sich nach seinem letzten spektakulären Fall auf Juist eine Auszeit genommen. Er widmet sich seinem Hobby, Vögel zu beobachten und zu fotografieren, genießt die Landschaft und Natur. Doch das hat ein Ende, als er von einer Unbekannten kontaktiert wird. Sie arbeitet für eine wohlhabende Unternehmerfamilie, deren Tochter Felicitas entführt wurde. Velten fragt sich zwar, wieso ausgerechnet er den Job erledigen soll und nicht die Polizei, nimmt den Auftrag aber an.


Ich habe mich über das Wiedersehen mit Tobias Velten gefreut, diesmal vor der landschaftlich reizvollen Kulisse Norderneys. Sein zweiter Fall ist verzwickt, er weiß nicht so recht, wem er trauen kann. Mara, die für die Familie Toben arbeitet und ihn bei der Suche nach Felicitas unterstützt, scheint Geheimnisse zu haben.

Die Entführer nehmen schnell Kontakt zur Familie auf und fordern ein hohes Lösegeld. Velten und Mara nutzen die Zeit die ihnen bis zur Übergabe bleibt, um Felicitas vorher zu finden und zu befreien. Ob es gelingt?


Als Leser kann man wunderbar eigene Theorien aufstellen und verfügt über mehr Informationen, als Velten. Ein Fall bei dem man miträtseln kann, und der für mich, trotz einiger Theorien, bis zum Ende spannend blieb.


Fazit: Atmosphärischer Krimi vor der landschaftlichen Kulisse Norderneys. Ein Fall zum miträtseln, ich bin schon sehr auf die Fortsetzung gespannt.

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Veröffentlicht am 18.02.2021

gelungener Auftakt

Kein Entkommen
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Katja Sand, alleinerziehende Mutter einer 15jährigen Tochter und Ermittlerin bei der Kripo München ermittelt in gleich zwei Todesfällen. Zwei Männer kamen unter merkwürdigen Umständen ums Leben. Beide ...

Katja Sand, alleinerziehende Mutter einer 15jährigen Tochter und Ermittlerin bei der Kripo München ermittelt in gleich zwei Todesfällen. Zwei Männer kamen unter merkwürdigen Umständen ums Leben. Beide Fälle deuten auf Selbstmord hin, doch Katjas Bauchgefühl sagt etwas anderes. Sie ermittelt mit ihrem Team und findet heraus, dass beide Männer unter einem Trauma litten, das frappierend an die Art ihrer Selbstmorde erinnert. Mord oder Selbstmord, das ist die Frage.

Die Story beginnt mit der Geschichte eines kleinen Jungen, sofort ist klar,´dass es sich um den Täter handeln muss. Ein Täter, der als Kleinkind schwer traumatisiert wurde. Im hier und jetzt lernen wir Katja kennen, die mir von Anfang an sympathisch war. Eine Mutter, die versucht ihre Tochter zu schützen und dabei ihren Status als Polizistin benutzt. Nicht wirklich ok, aber nur allzu verständlich. Katja ist Ermittlerin mit Leidenschaft, sie stellt ihren Beruf über ihre Familie, für ihre Tochter bleibt wenig Zeit, Spannungen sind vorprogrammiert.

Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen, der Autor schafft Atmosphäre, die Handlung ist spannend. Der Plot ist gut durchdacht, auch wenn die Idee mit einem Täter, der ein Kindheitstrauma erlitten hat, nicht neu ist. Aber das Gesamtpaket hat mich überzeugt. Eine sympathische Ermittlerin mit der ich mitfiebern konnte, die selbst ein Trauma erlitten hat, über das aber noch nichts verraten wird. Gegen Ende gibt es Andeutungen, die neugierig auf den nächsten Teil machen. Mir hat der Thriller gut gefallen, ich bin auf die Fortsetzung schon gespannt. 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 08.02.2021

ein philosophischer Krimi

Der Malik
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"Der Malik" ist der zweite Fall für das Team um den philosophischen Ermittler Michael Lenhart. Da jeder Fall für sich abgeschlossen ist kann man auch mit diesem Teil einsteigen, ich würde trotzdem empfehlen, ...

"Der Malik" ist der zweite Fall für das Team um den philosophischen Ermittler Michael Lenhart. Da jeder Fall für sich abgeschlossen ist kann man auch mit diesem Teil einsteigen, ich würde trotzdem empfehlen, mit "Der Preis des Lebens" zu starten. So lernt man das Team von Anfang an kennen. Michael Lenhart und Sabine Preiss, die ihren ersten Fall mit Bravour gelöst haben, haben Verstärkung bekommen.
Anton Steinbach ist jetzt ein festes Team-Mitglied. Die Chemie zwischen den dreien stimmt, sie ergänzen sich perfekt. Lenhart, der Philosoph und Sabine, die Powerfrau mit Qualitäten an der Waffe.

Der aktuelle Fall spielt im Clan-Milieu, Lenhart soll mit seinem Team im Fall eines verschwundenen Mitarbeiters des Finanzministeriums ermitteln. Dieser reiste nach Malta, ist dort auf nimmerwiedersehen verschollen. Was ist geschehen? Die Ermittlungen erweisen sich als hartnäckiges Puzzle, mühsam müssen die Ermittler Teil für Teil zu einem großen Ganzen zusammensetzen. Doch selbst als sie die ganze Dimension durchschauen, fehlen ihnen die Beweise.

Der Krimi punktet ganz klar mit dem außergewöhnlichen Ermittler, der seine philosophischen Aspekte in die Ermittlungen einfließen lässt sowohl mit gut angelegten Charakteren. Ganz besonders gefällt mir die gute Seele, die Sekretärin Frau Wolf. Bei ihr kommt der Österreichische Dialekt durch, das sorgt für das Lokalkolorit.

Der Krimi hat mir gut gefallen, auch wenn Lenhart in diesem Teil mehr philosophiert hat, als in "der Preis des Lebens". 4 Sterne für eine gelungene Fortsetzung, ich bin gespannt mit welch brisantem Thema sich die Ermittler im nächsten Fall auseinandersetzen müssen.

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