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Veröffentlicht am 15.04.2020

eine dämonische Geschichte

Akuma
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"Akuma" von Nicole Siemer ist ein überraschend anderer Thriller. Nachdem Kjara einen brutalen Überfall auf ihre Familie miterleben musste, ist alles anders. Denn nun gibt es Akuma. Zu Akuma möchte ich ...

"Akuma" von Nicole Siemer ist ein überraschend anderer Thriller. Nachdem Kjara einen brutalen Überfall auf ihre Familie miterleben musste, ist alles anders. Denn nun gibt es Akuma. Zu Akuma möchte ich aber nicht allzu viel verraten. Als Kjara sich zum ersten Mal richtig verliebt und sogar heiraten will, steht für sie fest, sie muss Akuma loswerden. Einfacher gesagt als getan. Sie wendet sich in ihrem Glauben an die Kirche, legt eine Beichte ab und erhält Beistand, aber anders als erwartet.

Die Story ist fesselnd, wirklich gut geschrieben, so dass die Seiten nur so dahin fliegen. Akuma schlägt total aus der Art, die Details zu seinem Leben fand ich äußerst interessant. Ist mal etwas ganz anderes. Ich fand die Figuren gut angelegt und sehr gut beschrieben, hatte nach kurzer Zeit eine ziemlich gute Vorstellung. Im Fokus stehen natürlich Kjara, aber der eigentliche Hauptcharakter war für mich Akuma, der mir, je weiter ich gelesen habe, immer sympathischer wurde.

Die Geschichte ist mal ganz anders, ein neuer Blickwinkel. Spannungstechnisch hätte ich für einen Thriller etwas mehr erwartet, sie kam für mich erst nach der Hälfte auf.

Alles in allem hat mich"Akuma" gut unterhalten, vor allem diese ganz andere Sichtweise fand ich faszinierend. 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 16.03.2020

fesselnder Koblenz-Thriller

Jeden 3. Tag
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Klappentext: "Eine Stadt in Angst.
Koblenz, die beschauliche Touristenstadt an Rhein und Mosel, wird in Angst und Schrecken versetzt. Jeden 3. Tag geschieht ein grauenvoller Mord, jede Tat trägt eine andere ...

Klappentext: "Eine Stadt in Angst.
Koblenz, die beschauliche Touristenstadt an Rhein und Mosel, wird in Angst und Schrecken versetzt. Jeden 3. Tag geschieht ein grauenvoller Mord, jede Tat trägt eine andere Handschrift und die Opfer haben keinerlei Gemeinsamkeiten.

Obwohl Kriminalhauptkommissar Auer, Leiter der Mordkommission, frühzeitig die Handschrift eines Serienkillers vermutet, nehmen seine Vorgesetzten ihn nicht ernst. Er ist wegen seines vorlauten Mundwerks in Ungnade gefallen und sein Team besteht aus Beamten mit Disziplinarstrafen, aber er widmet sich trotz der Widerstände mit aller Kraft der Aufklärung der Verbrechen. Dabei erhält er unerwartete Unterstützung durch eine junge Praktikantin, die kurz vor ihrer Prüfung zur Kommissarin steht."



Wer ist der Serienkiller, der Koblenz mit seinen brutalen Morden in Angst und Schrecken versetzt? "Jeden 3. Tag" ist mein erster Thriller vom Autor, für mich besonders interessant, da ich Koblenz und Umgebung gut kenne.


Der Schreibstil ist locker, bildhaft, vermittelt das Lokalkolorit perfekt, indem viele bekannte Schauplätze in Koblenz beschrieben werden und man die Wege der Ermittler nachverfolgen kann.


Das Ermittlerteam um Auer ist sehr gut skizziert, ich hatte nach kurzer Zeit von jedem ein Bild vor Augen. Auer ist ein sympathischer Typ, der auch das jüngste Mitglied im Team, Kommissaranwärterin Coco ernst nimmt. Er begegnet ihr auf Augenhöhe, erkennt ihr Potential und nimmt sie väterlich unter seine Fittiche. Neben Auer hat mir Coco als Powerfrau im Team besonders gut gefallen, sie ist clever, hat viel Potential und sagt was sie denkt. Ich hoffe, dass sie das Team Auer weiterhin ergänzt. Die Polizeiarbeit ist sehr gut beschrieben, ich konnte bis zum Ende miträtseln, wer der Täter ist.

Die Story wird aus Sicht der Ermittler sowie des Täters geschildert, wobei es brutal zugeht und es drastische Beschreibungen der Leichenfunde gibt, definitiv nichts für Zartbesaitete. Spannungstechnisch geht noch was, für meinen Geschmack war die Spannungskurve noch nicht ausgereizt, was der fesselnden Story aber keinen Abbruch tut.


Fazit: Insgesamt hat mir der Thriller gut gefallen, das Team um Auer ist sympathisch und die Location in Koblenz für ortskundige Leser ein Schmankerl. Ich freue mich jetzt schon auf weitere Fälle.

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Veröffentlicht am 16.02.2020

gelungene Fortsetzung

Qube
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"Qube" ist die Fortsetzung von Tom Hillenbrands "Hologrammatica" und entführt den Leser ins Jahr 2091. Es ist definitiv von Vorteil den ersten Teil zu kennen, denn die mit vielen Details und innovativen ...

"Qube" ist die Fortsetzung von Tom Hillenbrands "Hologrammatica" und entführt den Leser ins Jahr 2091. Es ist definitiv von Vorteil den ersten Teil zu kennen, denn die mit vielen Details und innovativen Ideen gespickte Welt von Morgen ist sehr komplex. Die Geschichte beginnt mit dem Attentat auf den Investigativjournalisten Calvary Doyle, der zum Thema Künstliche Intelligenz recherchierte. Die schon aus "Hologrammatica" bekannte UNO-Agentin Fran Bittner übernimmt die Ermittlungen in diesem Fall.

"Hologrammatica" hatte mich begeistert, durch Hillenbrands detaillierte und lebhafte Schreibweise konnte ich in diese komplexe Welt eintauchen. Teil eins endet mit einem Cliffhanger, irgendwie habe ich erwartet, dass "Qube" dort auch wieder anknüpft. Leider bekommt der Hauptprotagonist aus dem vorigen Teil, der Quästor Galahad Singh, keinen Auftritt, was ich sehr schade fand.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Fran Bittner, mit der Galahad in "Hologrammatica" zusammengearbeitet hat. Obwohl ich Qube direkt im Anschluss an Hologrammatica gelesen habe hatte ich leichte Anlaufprobleme, bis ich wieder in der Story war. Das lag zum einen am fehlenden Protagonisten Galahad Singh, zum anderen an dem Handlungsstrang über Franek, den ich erst einmal gar nicht einordnen konnte. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, am besten gefiel mir der Strang um die Gamerin Persia, "Colonol Crimson", das Game im Ludorama war mein Highlight.

Insgesamt fand ich "Qube" etwas schwächer, nicht ganz so spannend, aber trotzdem fesselnd und absolut faszinierend mit dieser zukünftigen Welt und all ihren positiven sowie negativen Errungenschaften. Hillenbrands Fantasie ist genial und er verseht es, seine erdachten Technologien mit so vielen kleinen Details zu spicken, dass sie absolut glaubwürdig rüberkommen. Das Ende schreit nach einer Fortsetzung, ich hoffe dass Galahad dann wieder eine Rolle bekommt. 4 von 5 Sternen für diesen anspruchsvollen SciFi-Thriller.

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Veröffentlicht am 03.02.2020

spannender Regiokrimi

Und es wurde finster
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Klappentext: "Kriminalhauptkommissar Brauner aus Ingolstadt hat einen schwierigen Fall zu lösen: Im Dorf Moosbach wurde auf dem heruntergekommenen Bauernhof Finsterholz ein schrecklicher Mehrfachmord verübt ...

Klappentext: "Kriminalhauptkommissar Brauner aus Ingolstadt hat einen schwierigen Fall zu lösen: Im Dorf Moosbach wurde auf dem heruntergekommenen Bauernhof Finsterholz ein schrecklicher Mehrfachmord verübt und eine ganze Familie ausgelöscht. Die Ermittlungen verlaufen stockend, denn die Dorfbewohner vertrauen eher Gott als der Polizei und ein landwirtschaftlicher Helfer scheint seit der Tat wie vom Erdboden verschluckt. Die einzige Zeugin ist Amelie, doch das 14-jährige Mädchen hat Trisomie 21 und kann nicht sprechen. Wenn Brauner und sein Team doch nur ihre Zeichnungen erkennen könnten … Je weiter das Team ermittelt, desto mehr offenbart sich die Ähnlichkeit zu einem bis heute nicht aufgeklärtem Verbrechen. Ein schlechtes Omen für Brauner und sein Team?"

Ich konnte gut in die Geschichte einsteigen, was auch am einfachen Schreibstil lag, der sich flüssig lesen lässt. Der Fall, den Brauner hier zu bearbeiten hat, ist schockierend. Ein Mehrfachmord, bei dem nur die kleine Amelie überlebt hat. Amelie ist durch die Trisomie 21 zwar gehandikapt, kann aber durch ihre Zeichenbegabung wesentlich dazu beitragen, dass der Fall schließlich gelöst werden kann. Mit Kommissar Brauner bin ich nicht so richtig warm geworden, seine Kollegen waren mir dagegen sympathischer. Die Geschichte ist düster, blutig, bietet Lokalkolorit und eine überraschende Auflösung.

Fazit: Spannender Regiokrimi mit düsterer Atmosphäre.

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Veröffentlicht am 24.01.2020

ein eher ruhiger Thriller, der sich zum Ende hin unheimlich steigert

Neuschnee
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Klappentext: War es ein Unfall? Oder doch nur ein Mord unter Freunden?

Winter in den schottischen Highlands: Neun Freunde verbringen den Jahreswechsel in einer abgelegenen Berghütte. Sie feiern ausgelassen, ...

Klappentext: War es ein Unfall? Oder doch nur ein Mord unter Freunden?

Winter in den schottischen Highlands: Neun Freunde verbringen den Jahreswechsel in einer abgelegenen Berghütte. Sie feiern ausgelassen, erkunden die eindrucksvolle Landschaft und gehen auf die Jagd – doch was als ein unbeschwerter Ausflug beginnt, wird bitterer Ernst, als heftiger Schneefall das Anwesen von der Außenwelt abschneidet. Nicht nur das Gerücht von einem umherstreifenden Serienmörder lässt die Stimmung immer beklemmender werden, auch innerhalb der Gruppe suchen sich lang begrabene Geheimnisse ihren gefährlichen Weg ans Licht. Dann wird einer der Freunde tot draußen im Schnee gefunden. Und die Situation in der Hütte eskaliert …"

Ein Thriller der etwas anderen Art, ein Slowburner der sich langsam aufbaut um in einem super spannenden Showdown zu enden. Die Handlung spielt im hier und jetzt und switcht zurück zu dem Tag, als die Clique auf dem Anwesen ankommt. Als Leser wissen wir von Anfang an, dass eine Leiche gefunden wurde. Doch wer es ist, wird erst am Ende verraten. So lernen wir die einzelnen Mitglieder der Clique um Miranda kennen, erfahren wie die Freundschaften entstanden sind. Schnell wird klar, dass die Freundschaft längst nicht mehr so gefestigt ist wie vor Jahren, dass sie nur noch am berühmten seidenen Faden hängt. Unterdrückte Feindschaften, Geheimnisse, Neid, die Gefühle brechen sich Bahn und gipfeln in einem absoluten Desaster, der Silvesterfeier. Die sich so bestimmt keiner vorgestellt hat.


Der Schreibstil ist zeitgemäß, lässt sich flüssig lesen. Und die Figuren sind wirklich gut gezeichnet, von den Hauptprotagonisten lernt man jede Facette kennen. So richtig sympathisch war mir keiner aus der Clique, aber das ist für die Story auch nicht zwingend erforderlich. Soll heißen, es hat mich nicht gestört. Fesselnd ist von Anfang an die Dynamik in der Gruppe. Miranda ist der Fixstern, um den sich alles dreht. Sie steht im Mittelpunkt, aber sie hat auch ihre Schattenseiten.

Die Story ist fesselnd, man kann bei diesem Thriller sehr gut miträtseln und hat doch bis zum Ende keine Idee, was genau passiert ist. Die Auflösung ist schockierend, die Handlung nimmt dann noch einen Twist, der absolut nicht vorhersehbar ist.


Fazit: Ein Thriller der eher leise anfängt, sich aber unheimlich steigert bis zum überraschenden Ende.

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