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Veröffentlicht am 19.08.2023

politischer Thriller

Skorpion
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Ich lese gerne Polit- und Wirtschaftsthriller. Das Thema war für mich interessant, ich habe mich auf das Buch gefreut und Punkte eingelöst. Leider konnte mich das Buch nicht wirklich überzeugen.

Angefangen ...

Ich lese gerne Polit- und Wirtschaftsthriller. Das Thema war für mich interessant, ich habe mich auf das Buch gefreut und Punkte eingelöst. Leider konnte mich das Buch nicht wirklich überzeugen.

Angefangen bei den vielen Zeitenwechseln und Rückblicken. Normalerweise kein Problem für mich, im Gegenteil. Verschiedene Zeitebenen machen eine Story erst richtig interessant. In diesem Fall haben die Rückblicke meinen Lesefluss gestört, es fiel mir schwer, mich in der Geschichte einzufinden. Viele, für mich zu viele Details, zu viele Personen, Ortswechsel, die Rückblenden. Ich musste mich zwingen, das Buch zu Ende zu lesen.

Und das obwohl das Thema wirklich interessant ist, zumal das Autorenduo auch reale Figuren und Begebenheiten einfließen lässt.

Die Charakterzeichnung war in Ordnung, allerdings hatte ich keinen, mit dem ich richtig mitfiebern konnte. Auch spannungstechnisch wurden meine Erwartungen leider nicht erfüllt. Schade.

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Veröffentlicht am 06.07.2023

Satire?

Blue Skies
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Mein erster Boyle, so viel schon von seinen Büchern gehört, das Thema brandaktuell, insofern war ich ziemlich gespannt.

Positiv: Boyles Schreibstil ist gewaltig, er zeichnet Bilder mit Worten, man fühlt ...

Mein erster Boyle, so viel schon von seinen Büchern gehört, das Thema brandaktuell, insofern war ich ziemlich gespannt.

Positiv: Boyles Schreibstil ist gewaltig, er zeichnet Bilder mit Worten, man fühlt sich in der Szenerie zu Hause. Nimmt die Umgebung, die Wetterlagen wahr, fühlt sich als Teil der Geschichte. Großartige Atmosphäre mit zwei Schauplätzen in den USA. Florida und Kalifornien. Wobei Florida im Wasser zu versinken scheint, während Kalifornien austrocknet und brennt.

Vor diesem Hintergrund leben die Protagonisten ihr Leben, und hier wird es grotesk. Eine Familie, von Schicksalsschlägen gebeutelt, die man sich nicht ausdenken kann. Ich wusste teils nicht, ob ich lachen oder heulen sollte, aber so ganz erst konnte ich die Figuren nicht nehmen, die ziemlich überzeichnet sind. Ottilie und Frank haben zwei Kinder hervorgebracht: Cooper, der Insekten erforscht, immer noch an seiner Dissertation feilt, die wohl nie fertig werden wird. Und Cat, die berufsmäßig "Influencerin" werden will. Hat sie überhaupt etwas gelernt? Geht nicht hervor, es sei denn, ich habe es überlesen. Cat ist so herrlich naiv (um nicht zu schreiben blöd) und weltfremd, ich kam aus dem Kopfschütteln gar nicht mehr heraus. Ihr Lover und Ehemann Todd veranstaltet für Bacardi Partys, er ist so oberflächlich, dass man sich fragt ob es solche Menschen im real life wirklich gibt. Cooper wird nach seinem Schicksalsschlag verbittert, wo er zuvor verbissen war. Seine Beziehungen wechseln immer wieder. Ottilie folgt den Empfehlungen ihre Sohnes akribisch, ohne zu hinterfragen. Sie will krampfhaft das Richtige tun.

Und ganz nebenbei spielt der böse Klimawandel eine Rolle. Der Autor malt ein Weltuntergangszenario, das sich gewaschen hat. Meine Güte! Hier wird dick aufgetragen und kein Punkt ausgelassen. Sintflutartige Regenfälle, Fäule und Moder auf der einen Seite, Trockenheit, Dürre und Waldbrände die andere. Die Familie isst Insekten, betreibt eine Zucht um immer frisch an die leckeren Proteine zu gelangen. Fleisch aus dem Reagenzglas, Covid-Impfungen, Elektroautos, die Familie tut alles, um die Welt zu retten. Hilft nur nicht.

Aber was immer zu helfen scheint, ist Alkohol, der in rauen Mengen fließt. Prost!

Fazit: Der wirklich wunderbare Schreibstil hat mich bewogen, das Buch zu Ende zu lesen. Allerdings wirkt die Story wie Satire, ernst nehmen kann ich die Handlung nicht.

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Veröffentlicht am 15.04.2023

hatte mehr erwartet

Nachtjagd
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In Norwegen wird eine junge Frau tot aufgefunden, sie hat unzählige Verletzungen. Alles deutet darauf hin, dass sie ein Opfer des flüchtigen Serienkillers Stig Hellum wurde. Kriminalkommissar Anton Brekke ...

In Norwegen wird eine junge Frau tot aufgefunden, sie hat unzählige Verletzungen. Alles deutet darauf hin, dass sie ein Opfer des flüchtigen Serienkillers Stig Hellum wurde. Kriminalkommissar Anton Brekke von der Polizei Oslo und sein Kollege Magnus Torp ermitteln in dem Fall.

Ich habe die vorigen Teile der Reihe nicht gelesen, eigentlich sollte das bei abgeschlossenen Fällen einer Reihe kein Problem sein. Trotzdem hatte ich diesmal Anlaufschwierigkeiten, was vielleicht auch daran lag, dass die Geschichte mit drei Handlungssträngen beginnt, die in unterschiedlichen Ebenen spielen. Man lernt die Protagonisten kennen, für meinen Geschmack bleiben die wichtigen Ermittler leider viel zu blass. Hätte Anton nicht ein gesundheitliches Problem anhand dessen er im Gedächtnis bleibt, hätte ich Anton und Magnus kaum unterscheiden können. Mir fehlte der private Background, so dass beide Ermittler nicht wirklich greifbar waren.

Der Plot an sich ist nicht schlecht, allerdings fehlte mir die für einen Thriller typische Hochspannung. Es hat auch gut 100 Seiten gebraucht, bis mich die Handlung so leidlich fesseln konnte. Alles in allem habe ich hier deutlich mehr erwartet und bin etwas enttäuscht. Drei Sterne für einen an sich vielversprechenden Thriller, der meine Erwartungen nicht erfüllen konnte.

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Veröffentlicht am 04.01.2023

Kuckuckskinder, hier passt der Titel

Kuckuckskinder (Ein Falck-Hedström-Krimi 11)
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Kuckuckskinder von Camilla Läckberg ist der elfte Teil der Reihe. Ich habe wenn auch nicht alle, so doch einige Teile der Reihe um Erica Falck und Patrik Hedström gelesen, so dass ich keine Einstiegsprobleme ...

Kuckuckskinder von Camilla Läckberg ist der elfte Teil der Reihe. Ich habe wenn auch nicht alle, so doch einige Teile der Reihe um Erica Falck und Patrik Hedström gelesen, so dass ich keine Einstiegsprobleme hatte. 

In diesem Teil sind die beiden wieder ganz nah am Geschehen. Erica und Patrik sind zur goldenen Hochzeit eines bekannten Autors geladen, Henning Bauer wurde für den Nobelpreis für Literatur nominiert. Am nächsten Tag muss Patrik die Ermittlungen in einem Mordfall aufnehmen, ein bekannter Fotograf wurde ermordet, einen Tag bevor seine Ausstellung in einer Kunstgalerie eröffnet werden sollte. Wenig später ereignet sich in der Familie von Henning Bauer eine Tragödie. Hängen die Mordfälle zusammen? Und wie passt der tragische Tod einer Transfrau und ihrer Tochter in den 80ern zu den aktuellen Ereignissen?

Ich war auf den neuen Fall schon sehr gespannt, allerdings beginnt die Handlung gemächlich und plätschert vor sich hin, bevor überhaupt etwas passiert und Spannung aufkommt. Dann hat mich die Story aber gefesselt und ich wurde mit einigen Twists überrascht. Mir hat gefallen, wie dicht die beiden Handlungsstränge miteinander verwoben wurden, am Ende wurde alles schlüssig geklärt. Insgesamt waren mir viele Stellen zu weitschweifig, eine Straffung hätte der Story gut getan und mehr Dynamik gebracht.

Das Buch liegt für mich nur im Mittelfeld, ich habe von der Autorin schon spannendere und fesselndere Bücher gelesen. Daher nur 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 20.11.2022

Wo ist Jennifer?

Happy New Year – Zwei Familien, ein Albtraum
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Schauplatz Malmö: Es ist Silvesterabend, bei Lollo und Max steigt eine Party mit vielen Freunden. Lollo hat auch ihre ehemaligen Schulfreundinnen Nina und Malena nebst Anhang eingeladen. Nina kommt mit ...

Schauplatz Malmö: Es ist Silvesterabend, bei Lollo und Max steigt eine Party mit vielen Freunden. Lollo hat auch ihre ehemaligen Schulfreundinnen Nina und Malena nebst Anhang eingeladen. Nina kommt mit Fredrik und den beiden Jungs, Malena hat mal wieder einen neuen Lover dabei. Lollos 17jährige Tochter Jennifer ist bei Tinas Tochter Smilla, dort steigt eine Teenager-Party. Der Silvesterabend läuft einigermaßen entspannt an, doch dann gibt es einen Eklat, als sich Max fremdenfeindlich äußert und die Stimmung ist dahin.

Am nächsten Tag sind alle verkatert und stehen spät auf, nachmittags ruft Lollo bei Tina an, sie will wissen wann Jennifer nach Hause kommt. Doch Jennifer hat die Nacht nicht wie abgesprochen bei Smilla verbracht, sie hat die Party noch vor Mitternacht verlassen und keiner weiß, wo sie ist. Lollo bekommt Panik und informiert die Polizei. Die Suche nach Jennifer beginnt.

Der Schreibstil ist locker, nach und nach erfährt man mehr über die einzelnen Protagonisten. Wobei die Charaktere ganz gut skizziert sind, aber allesamt nicht wirklich sympathisch rüberkommen. Lollo ist oberflächlich, ihr ist ihr Facebook- und Instagram-Account wichtiger als ihre Tochter, über die sie nicht wirklich viel weiß. Das wird ihr erst klar, als sie verschwunden ist. Max ist ebenso oberflächlich, Arbeit und Geld sind ihm wichtiger als die Familie. Nina und Fredrik sind Familienmenschen, wirken aber irgendwie unscheinbar, austauschbar. Aus den unterschiedlichen Sichtweisen baut sich nach und nach ein Gesamtbild auf, ich fand es aber irgendwie anstrengend, den jeweiligen Strängen zu folgen, im Mittelteil gibt es Längen und die Spannung flacht ab. Das Ende hat es dann nochmals rausgerissen, aber insgesamt hat mich das Buch nicht wirklich überzeugt.


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