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Veröffentlicht am 06.01.2019

In „Ein Winter in Sokcho“ treffen zwei Suchende aufeinander – stimmungsvoll, melancholisch und leise.

Ein Winter in Sokcho
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Dieses Buch hat mich mit seinem wunderschönen Cover sofort angelockt und der Klappentext klang auch vielversprechend. Was zunächst als „kommen sie zusammen?“-Liebesgeschichte daherkommt, ist aber in Wahrheit ...

Dieses Buch hat mich mit seinem wunderschönen Cover sofort angelockt und der Klappentext klang auch vielversprechend. Was zunächst als „kommen sie zusammen?“-Liebesgeschichte daherkommt, ist aber in Wahrheit so viel mehr. Elisa Shua Dusapin hat in ihrem Erstlingswerk „Ein Winter in Sokcho“ so viele Emotionen, Träume und Hoffnungen verarbeitet, dass das knapp 140 Seiten dünne Bändchen fast schon wie ein kleines Kunstwerk anmutet. Doch zurück zum Anfang: Es geht um eine junge Hotelangestellte, die mit jeder Faser ihres Körpers dem kalten Sokcho und der ewig währenden Monotonie entfliehen möchte. Als dann ein attraktiver, aber sehr zurückhaltender und eigenbrötlerischer Mann ins Hotel kommt, um in Ruhe an seinem neuesten Comic zu arbeiten, ist sie sofort sehr interessiert und es beginnt ein gemächliches, zurückhaltendes Hin und Her. Doch schnell wird klar, dass beide etwas völlig unterschiedliches wollen: Sie will raus aus ihrem Trott, in das schöne Frankreich ziehen, und er, der der Stadt überdrüssig ist, sucht ein wenig Abgeschiedenheit und Frieden.

"Das Kratzen der Feder war nun langsam und regelmäßig wie ein Wiegenlied. Vor dem Einschlafen versuchte ich mir die Bilder genau einzuprägen, die er in mir erschaffen hatte, sie nicht zu vergessen, da ich wusste, wenn ich morgen in sein Zimmer ging, würden sie verschwunden sein."

Hinter dem pastelligen Cover mit der Schnörkelschrift verbirgt sich nicht nur eine leise, traurigschöne Geschichte, sondern auch sehr viel zwischen den Zeilen. So wird in „Ein Winter in Sokcho“ nicht nur sehr viel geschwiegen und geträumt, sondern vor allem gehofft. Unsere junge Protagonistin hofft auf einen Ausbruch aus dem ihr überdrüssigen Hotelalltag, sie möchte nach Frankreich, zu ihren Wurzeln, denn sie ist halb Koreanerin, halb Französin. Frankreich kennt sie bisher allerdings nur aus Romanen. Der mysteriöse Comiczeichner, der einige Zeit im Hotel verbringt, kann sie daher wenig ernst nehmen, wenn sie behauptet, sie verstünde das Land. So ergibt sich ein stilles Hin und Her zwischen den beiden Charakteren.

Weiterlesen: https://killmonotony.de/rezension/elisa-shua-dusapin-ein-winter-in-sokcho

Veröffentlicht am 06.01.2019

Samurai mal anders!

Die Rache
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Shugoro Yamamotos Erzählung „Die Rache“ entführt uns auf kurzen 64 Seiten nach Japan, genauer gesagt ins Japan von 1645. Zu der Zeit ist Japan noch das Land der Schwertkämpfer, von denen sich unser Protagonist ...

Shugoro Yamamotos Erzählung „Die Rache“ entführt uns auf kurzen 64 Seiten nach Japan, genauer gesagt ins Japan von 1645. Zu der Zeit ist Japan noch das Land der Schwertkämpfer, von denen sich unser Protagonist Iwata aber sehr unterscheidet: Er ist das schwarze Schaf der Familie, er säuft, spielt und schnorrt seine Geliebte an, er kann nicht viel mit den Ansprüchen der Gesellschaft anfangen und dem Kämpfen nichts abgewinnen. Sein Vater, ein Koch, der aus seinem Sohn einen ehrenwerten Samurai machen wollte, wurde von einem der mächtigsten Schwertkämpfer ermordet. Kurzerhand beschließt Iwata, Bettler zu werden, denn er hat jetzt nichts mehr zu verlieren und droht nun in ein tiefes Loch zu fallen. Doch er hat nicht damit gerechnet, dass das gesamte Dorf annehmen würde, dass er auf der Straße in seiner kleinen, schäbigen Hütte seine Rache an dem Mann plant, der seinen Vater auf dem Gewissen hat. Die Menschen unterstützen ihn in seinem höchst männlichen und dem Zeitgeist entsprechenden Begehren und schenken ihm allerhand Wertvolles. Iwata scheint seinen neuen Lebensstil zu genießen und er wäre vermutlich heute noch in seiner Hütte, wenn nicht sehr bald der Mörder seines Vaters Wind von der Sache bekommen hätte und bald vor der Tür steht, bereit für die Rache Iwatas…

Shugoro Yamamoto spielt in „Die Rache“ mit den Erwartungen der Gesellschaft, versucht, einen Gegenentwurf dazu zu gestalten und dreht den Spieß für seinen Protagonisten später sogar so um, dass er diesen ein Schnippchen schlägt, indem er Profit daraus zieht, dass die Menschen an seine Rachegelüste glauben. Doch Überraschung, nicht jeder Mann hegt den Wunsch auf Blutrache, dem „männlichsten aller Gefühle“, und so hat auch Iwata eigentlich kein Interesse daran, den Mörder seines Vaters zu ermorden, ob darunter nun seine Ehre leidet oder nicht. Iwata hat sowieso nicht das Gefühl, besonders ehrbar zu sein und seiner Familie mit seinem Penner-Dasein etwas Gutes zu tun. Die Werte seines Vaters hat er stets abgelehnt und sein neuer Lifestyle scheint doch ganz gut zu ihm zu passen. Dennoch fühlt Iwata sich den ganzen Leuten, die ihm Geschenke dalassen, gegenüber schlecht, und so muss er sich überlegen, wie er den Erwartungen der Gesellschaft gerecht werden kann, ohne einen Mord zu begehen.

Wie hat es mir gefallen?
Wie bei bisher allen Büchern, die ich aus dem cass Verlag gelesen habe, tendiere ich dazu, sehr begeistert zu sein – da ist Shugoro Yamamotos kleines Büchlein „Die Rache“ keine Ausnahme! Dem cass Verlag scheint einfach die Auswahl seiner Veröffentlichungen so gut zu gelingen, dass ich bisher noch keines der Bücher enttäuscht aus der Hand gelegt habe. Yamamotos kurze Geschichte strotzt vor klarer Sprache, die punktgenau sagt, was sie will, denn auf 64 Seiten ist kein Platz für Schnörkel. Trotzdem gibt es vier Illustrationen, die der Story ein wenig Tiefe verleihen. Die treibende Sprache ist aber nicht das Einzige, was mich an Yamamotos Erzählung so begeistert hat, sondern sticht wieder einmal auch der Humor heraus, den ich an der asiatischen Literatur so mag: es ist ein subtiler Humor, der nicht ins Derbe gehen muss, um wirklich witzig zu sein. So auch bei „Die Rache“: In zwei Sätzen frühstückt Yamamoto den Mord an Iwatas Vater ab und auch dessen Entscheidung, jetzt Bettler zu werden, ist schnell getroffen. Den Grundstein für diese Geschichte legt Yamamotos Gegenentwurf zur blinden Aufrechterhaltung „ehrbarer“ Fähigkeiten und Handlungen, und dieser Gegenentwurf ist ihm gelungen! Diese kleine Erzählungen lege ich allen ans Herz, die gern asiatische Literatur lesen, aber auch allen, die vielleicht einmal eine andere Seite von Japans Samurai-Geschichten sehen möchten.

Veröffentlicht am 06.01.2019

Ein sehr emotionaler Roman, der nicht nur das Halten eines Bienenstocks beschreibt, sondern dem Leser auch Brauchtümer und die Geschichte der Imkerei näher bringt.

Das Herz einer Honigbiene hat fünf Öffnungen
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Dieses Buch hat mich in den Vorschauen direkt mit seinem Cover gelockt, auch wenn es mittlerweile gefühlt an jeder Ecke neue Romane über Bienen gibt. Dennoch könnte ich nicht behaupten, dass ich das nicht ...

Dieses Buch hat mich in den Vorschauen direkt mit seinem Cover gelockt, auch wenn es mittlerweile gefühlt an jeder Ecke neue Romane über Bienen gibt. Dennoch könnte ich nicht behaupten, dass ich das nicht alles wahnsinnig interessant und spannend finde. Und somit zog das nunmehr dritte Bienenbuch bei mir ein. Nachdem ich letztes Jahr Maja Lundes „Geschichte der Bienen“ sowie Laline Paulls „Die Bienen“ (großartig!) las, tauchte ich mit Helen Jukes „Das Herz einer Honigbiene hat fünf Öffnungen“ also erneut ab in den Bienenstock. Die Geschichte dreht sich um Helen, die sich in einem langweiligen Bürojob wiederfindet und sich nach einem Sinn sehnt, und ist sehr wahrscheinlich autobiographisch angehaucht. An ihrem vorigen Wohnort besuchte sie mit einem Freund die in der Stadt verteilten Bienenstöcke und lernte ein wenig über die Imkerei. In ihrer neuen Wohnung vermisst sie die Bienen schmerzlich und wünscht sich endlich einen eigenen Stock, traut sich das Ganze aber nicht so recht zu. Sie besucht einen öffentlich einsehbaren Bienenstock, verschlingt alle Bücher über Imkerei und Bienen, die sie finden kann, und das Sehnen wir immer stärker – allerdings auch ihre Zweifel, ob sie einen Bienenstock halten und sich um ein ganzes Volk kümmern kann. Als sie dann schließlich ein Bienenvolk geschenkt bekommt, wird sie ins kalte Wasser geworfen, muss sich eine Beute (Bienenkasten) zulegen und wartet angespannt auf den Frühling, wenn ihre Bienen endlich abholbereit sind.

"All diese Leistungsziele, der Produktivitätsdruck, der Papierkram und die flachgetretenen Teppichhaare und die immer stärker standardisierten Abläufe; vielleicht hält uns das auf Kurs, aber es fühlt sich nicht sehr – ich biege um eine Ecke, suche nach dem Wort – menschlich an, finde ich."

Helen Jukes nimmt uns mit „Das Herz einer Honigbiene hat fünf Öffnungen“ und einer wahnsinnig sympathischen Protagonistin voller Selbstzweifel mit auf eine kleine Reise durch die Geschichte der Bienenforschung, denn als Leser lesen wir quasi mit Helen alles über die Imkerei. Von den Strukturen innerhalb des Stocks, dem Aufbau der Bienengesellschaft über Mythen und alte Riten (Beispiel: Bugonie) bis hin zur perfekten Beute, um beste Lebensbedingungen für die Bienen zu schaffen (und natürlich Honig zu ernten) lernen wir als Leser sehr viel über die schwarz-gelben Insekten. Viele Informationen waren mir bereits aus Laline Paulls Roman bekannt, der aus der Hierarchie der Bienen eine Dystopie gezaubert hat und somit lange im Gedächtnis geblieben ist. Dennoch war einiges Neues für mich dabei und die Geschichte von Helen, die sich im neuen Job zurechtzufinden versucht und in ihrem Leben immer mehr Parallelen zum Lebenszyklus der Bienen sieht, war erfrischend und neu. Die Erzählsprache hat mir ausgesprochen gut gefallen, der Roman lies sich gut lesen und war sehr kurzweilig. Als ich dann noch gelesen habe, dass dies ihr Romandebüt ist, war ich völlig überrascht!

Weiterlesen: https://killmonotony.de/rezension/noch-ein-bienenroman-ja-bitte

Veröffentlicht am 06.01.2019

Ein toller Erzählband – Melancholisch, ergreifend und wunderbar geschrieben!

Das Buch der entbehrlichen Gedanken
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Auf der diesjährigen Frankfurter Buchmesse entdeckte ich den Stand des binooki Verlags, der türkische Literatur auf Deutsch veröffentlicht, und nahm mir eine Leseprobe von Ömür Iklim Demirs Erzählband ...

Auf der diesjährigen Frankfurter Buchmesse entdeckte ich den Stand des binooki Verlags, der türkische Literatur auf Deutsch veröffentlicht, und nahm mir eine Leseprobe von Ömür Iklim Demirs Erzählband „Das Buch der entbehrlichen Gedanken“ mit. Das Buch lockte mit einem wunderschönen Cover und einem sehr interessanten Klappentext, und nach Lektüre der Leseprobe war mir klar: „Ich muss mehr davon lesen!“ Und ist dieses wahnsinnig schmucke Buch bei mir eingezogen. Vielen Dank an dieser Stelle an den binooki Verlag, dass ich dieses Buch mitnehmen durfte! Ich habe noch nie bewusst türkische Literatur gelesen und da Erzählungen doch immer nett sind, um sich mit einem Stil anzufreunden und mal „reinzuschnuppern“ in das, was die Erzählsprache des Autors so besonders macht, ist „Das Buch der entbehrlichen Gedanken“ ein wunderbarer Einstieg. Die Erzählungen sind keine fröhlich-seichten, sie handeln von fehlgeschlagenen Leben, Verlusten, Trauer und ganz viel Melancholie. Also genau meins! Nachdem ich also die ersten Geschichten verschlungen hatte, konnte ich mich gar nicht mehr losreißen, so sehr hat mich die Sprache ergriffen: Neben der melancholischen Untertöne findet man in Demirs Werk auch Lautmalerei und die Sprache wirkt fast poetisch. Die Geschichten selbst reichen vom Sohn, der sein Leben an sich vorbeiziehen lässt und sich um die demenzkranke Mutter kümmert, bis hin zur Witwe, die sich über eine Zeitungsannonce die zweite Liebe erhofft – die Situationen sind vielfältig und während sich einzelne, feine Handlungsfäden spinnen ist gar keine Zeit für Langeweile.

"Das Leben war wie ein Traum, ich glaube, darum spielen meine Träume auch nie in der Kindheit. Es ist nicht leicht, den Traum eines Traums zu träumen."

Die Erzählsprache des Autors ist auf eine Art anders als alles, was ich bisher gelesen habe, der Rhythmus ist eigen und es ist schwierig, genau festzumachen, was mich als Leser hier so festgesaugt hat. Ömür Iklim Demir schafft es, selbst eine Geschichte aus der Sicht eines Hundes erzählt, so berührend zu gestalten, dass man als Leser gemeinsam mit den Chatakteren eine Achterbahn der Gefühle besteigt. Besonders gefallen hat mir die Geschichte „Drei Zimmer, Küche, halbes Leben“, die von einem Jugendlichen handelt, der sein gesamtes Leben innerhalb der Wohnung verbringen muss, da er aufgrund eines Unfalls eine schreckliche Gesichtsdeformierung davongetragen hat und seiner Mutter zufolge „die Nachbarn erschreckt“. Der Leser lernt Bruchstücke seines Lebens kennen, sowohl das jetzige als auch das vor dem Unfall. Wie er sich nie traute, Mädchen anzusprechen, und wie ihm sein jetziger Zustand im Jetzt davon abhält. „Einst, als der Salzstreuer die Stille tötete“ ist die oben bereits erwähnte Erzählung um einen Mann, der seinean Demenz erkrankte Mutter pflegt und währenddessen sein eigenes Leben an sich vorbeiziehen lässt, immer mehr Schulden anhäuft und Frau und Sohn schon „vertrieben“ hat. Die Geschichte dreht sich um den Tagesablauf der beiden, und um das traurige Schicksal, das ihnen noch bevorsteht.


Weiterlesen: https://killmonotony.de/rezension/das-buch-der-entbehrlichen-gedanken

Veröffentlicht am 06.01.2019

Wunderschönes modernes Märchen, das gesellschaftliche Vorurteile gehörig auf den Kopf stellt.

Happy End
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Wer meinen Blog bereits länger verfolgt, weiß, dass ich ein ganz großes Amélie Nothomb Fangirl bin. Zu ihrem Roman „Die Metaphysik der Röhren“ kam ich beinahe zufällig, nachdem ich einiges Gutes gehört ...

Wer meinen Blog bereits länger verfolgt, weiß, dass ich ein ganz großes Amélie Nothomb Fangirl bin. Zu ihrem Roman „Die Metaphysik der Röhren“ kam ich beinahe zufällig, nachdem ich einiges Gutes gehört hatte, mir aber nicht sicher war, mit welchem ihrer zahlreichen Bücher ich beginnen sollte. Dieses Buch öffnete mir die Augen. Ich verliebte mich auf einen Schlag und sammelte nach und nach alle ihre auf Deutsch erschienenen Werke an und achtete darauf, nicht alle auf einmal zu lesen. Seit letztem Jahr verfolge ich aber ihre Neuerscheinungen und so zog rechtzeitig zum Erscheinen auch ihr neuestes Werk „Happy End“ bei mir ein. Wie bei allen ihren Büchern kann ich mich da nicht zurückhalten und häppchenweise genießen, nein, ich schlinge das gesamte Buch direkt in mich hinein. Und diesmal war es mit seinen knapp 190 Seiten sogar noch ein wenig dicker als ihre vorangehenden Werke! Und ich kann euch sagen: Es war mir ein Genuss!

Außergewöhnliche Schönheit lässt niemanden kalt – sie ruft offenen Zorn hervor. Hässliche Menschen werden manchmal bemitleidet – sehr schöne meist erbarmungslos gehasst.

Es geht um Déodat und Trémière, die nicht unterschiedlicher sein könnten: Während Déodat bereits bei Geburt ein unglaublich hässliches Kind war, bezaubert Trémière alle mit ihrer Schönheit; Déodat ist ein intelligenter Einzelgänger, Trémière fehlt es an Geist und sie kann sich an den simpelsten Dingen erfreuen. Déodat , der bereits in der Wiege seinen ersten vollen Satz spricht (»Dieses Kleid steht dir gut, Mama«), erfasst aufgrund seiner Intelligenz schon früh das Problem seiner Hässlichkeit; Mitschüler meiden ihn, das ist ihm aber relativ gleichgültig, da er sich sowieso lieber mit Vögeln befasst. Trémière kommt überraschenderweise auch nicht mit ihren Mitschülern klar; aufgrund ihrer Schönheit wird sie von allen beneidet. Trémière lebt wie Déodat isoliert, sie bei ihrer Großmutter, die sie bei sich behält, damit niemand merkt, wie dumm sie ist, und er, weil er sich selbst dafür entschieden hat. Bis die Beiden aufeinander treffen, vergeht einige Zeit, doch umso schöner ist das Zusammentreffen von Schön und Hässlich schließlich.

Amélie Nothomb erzählt mit „Happy End“ das Märchen des „Riquet mit der Locke“ auf ihre Art und Weise neu. Wer das Märchen, auf dem dieser Roman basiert, nicht kennt, findet es im Anhang und kann dort direkt Verbindungen, aber auch Unterschiede erkennen. Nothomb nimmt hier gesellschaftliche Vorurteile und Normen, die sie auf den Kopf stellt und lässt die beiden Leben gezielt aufeinander zulaufen. Die Geschichte wird abwechselnd aus Trémières und Déodats Sicht geschildert, im gewohnten und geliebten Stil der Autorin.



Weiterlesen: https://killmonotony.de/rezension/amelie-nothomb-happy-end