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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.10.2018

rührend, schön und magisch

Die wundersame Mission des Harry Crane
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Der Roman „Die wundersame Mission des Harry Crane“ von Jon Cohen ist 2018 im Insel Verlag erschienen. Die amerikanische Originalausgabe erschien im selben Jahr unter dem Titel „Harry’s Trees“.
Als seine ...

Der Roman „Die wundersame Mission des Harry Crane“ von Jon Cohen ist 2018 im Insel Verlag erschienen. Die amerikanische Originalausgabe erschien im selben Jahr unter dem Titel „Harry’s Trees“.
Als seine Frau Beth vollkommen überraschend stirbt, steht Harry Crane vor dem Nichts. In den tiefen Wäldern von Pennsylvania will er für immer verschwinden – bis er auf die zehnjährige Oriana trifft. Auch sie hat jemanden verloren: ihren Vater. Schnell merken die beiden, dass sie mehr gemeinsam haben, als den Verlust und die Trauer: die Liebe zu den Bäumen. Oriana ist davon überzeugt, dass ihr Vater mit der Kraft der Magie zurückkommen kann und Harry soll ihr dabei helfen. Ob die beiden das Wunder in den Wäldern Pennsylvanias wahr werden lassen?
Das Buch wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, was noch mehr Einblicke in die berührende, tragische und doch wunderschöne Geschichte ermöglicht. Jon Cohens hat mit „Die wundersame Mission des Harry Crane“ eine Hommage an Märchen und das Erzählen von Geschichten geschaffen. Detailliert beschreibt er sowohl Charaktere als auch Orte und hat damit ein rührend-schönes Märchen erschaffen, das ich nur weiterempfehlen kann. Lesenswert!

Veröffentlicht am 10.09.2018

Klara Frost ermittelt wieder

Der Todesschöpfer
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Der Thriller „Der Todesschöpfer“ von Elias Haller ist 2018 im Verlag Edition M erschienen. Es handelt sich dabei um den zweiten Band rund um Klara Frost.
Im Kofferraum eines gestohlenen Wagens findet die ...

Der Thriller „Der Todesschöpfer“ von Elias Haller ist 2018 im Verlag Edition M erschienen. Es handelt sich dabei um den zweiten Band rund um Klara Frost.
Im Kofferraum eines gestohlenen Wagens findet die Leipziger Polizei einen menschlichen Schädel, eingegossen in eine Glasfigur. Die Kriminalhauptkommissarin Klara Frost übernimmt die Ermittlungen. Als sie im Oberkiefer des Schädels eine Zahl findet, wird schnell klar, dass es womöglich weitere morbide Glasgegenstände und womöglich auch weitere Opfer gibt. Und bald schon gerät auch Klara Frost ins Visier des Täters.
Das Buch beinhaltet verschiedene Sichtweisen. Die meiste Zeit über lesen wir aus der Sicht der kontroversen Ermittlerin Klara Frost, aber auch die Sichtweise des Täters bleibt nicht unbeleuchtet. Die Geschichte wird rasant und spannend erzählt, der Spannungsbogen flacht auch bis zum Ende nicht ab. Zartbesaitete LeserInnen sollten aber Abstand vom Buch nehmen, denn die Machenschaften des Täters sind so detailliert wie der Knochen am Cover des Buches.
Fazit: Klara Frost ist eine Polizeibeamtin, wie sie in keinem Buche steht und hat so mein Herz sofort gewonnen. „Der Todesschöpfer“ lässt sich auch ohne Kenntnisse des Vorgängerbandes lesen und macht eindeutig Lust auf mehr.

Veröffentlicht am 08.09.2018

Dresden 1948: Max Hellers dritter Fall

Vergessene Seelen. Ein Fall für Max Heller
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Das Hörbuch „Vergessene Seelen“ von Frank Goldhammer ist im DAV Verlag erschienen. Es handelt sich dabei um den dritten Band aus der Max Heller Reihe.

Dresden 1948. Seit dem Kriegsende sind drei Jahre ...

Das Hörbuch „Vergessene Seelen“ von Frank Goldhammer ist im DAV Verlag erschienen. Es handelt sich dabei um den dritten Band aus der Max Heller Reihe.

Dresden 1948. Seit dem Kriegsende sind drei Jahre vergangen, als der Polizist Max Heller mit dem Tod eines 14-jährigen Jungens konfrontiert wird. Doch der Junge bleibt nicht der einzige Tote.

Die einzelnen Bücher rund um Max Heller sind in sich geschlossen und lassen sich eigenständig lesen, jedoch empfiehlt es sich, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen/hören, da die persönlichen Geschichten der einzelnen Protagonisten innerhalb der Reihe fortgeführt werden. Aber auch die persönlichen Schicksale der Familie rund um den 14-jährigen Toten gehen unter die Haut und lassen den eigentlichen Fall in den Hintergrund treten.

Ganz besonders gut hat mir gefallen, wie die Sprache des Autors es schafft, die Stimmung der Nachkriegsjahre zu verdeutlichen. Der Sprecher, Heiko Deutschmann, hat diesen Schreibstil noch einmal ganz besonders vertont, so dass ich mir den Schrecken richtig vorstellen konnte.

Veröffentlicht am 26.07.2018

Die Medizin des 19. Jahrhunderts

Der Horror der frühen Medizin
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Der Roman „Der Horror der frühen Medizin“ von Lindsey Fitzgerald ist mit dem Untertitel „Joseph Listers Kampf gegen Kurpfuscher, Quacksalber & Knochenklempner“ im Suhrkamp Verlag erschienen.
Die Medizin ...

Der Roman „Der Horror der frühen Medizin“ von Lindsey Fitzgerald ist mit dem Untertitel „Joseph Listers Kampf gegen Kurpfuscher, Quacksalber & Knochenklempner“ im Suhrkamp Verlag erschienen.
Die Medizin im 19. Jahrhundert ist mit der heutigen Medizin kaum noch zu vergleichen. Das Unwissen der Ärzte, die Operationsmethoden und die gängigen Heilmittel kann man sich so kaum noch vorstellen. Schmutz und Parasiten waren in den Krankenanstalten weit verbreitet und hygienisches Arbeiten war nahezu unbekannt. Nachdem die Autorin die Begebenheiten der Medizin im viktorianischen England beschrieben hat, widmet sie sich der Biografie eines herausragenden Chirurgs, Joseph Lister. Lister hat sich zum Ziel gesetzt dem Sterben der Patienten ein Ende zu bereiten. Von seinen Kollegen, wegen seiner Erkenntnisse der notwendigen Hygiene, belächelt darf er am Ende sogar die Queen selbst behandeln.
Ich arbeite selbst im Gesundheitswesen und kann das Buch, das die Medizin des 19. Jahrhunderts ungeschönt beschreibt, wirklich weiterempfehlen. Operationen und Wunden werden so bildhaft geschildert, dass ich beim Lesen sogar den Wundbrand riechen konnte. Besonders gefallen hat mir auch der realistische Einblick in die Lebensumstände der Londoner im viktorianischen Zeitalter. Dank „Der Horror der frühen Medizin“ konnte ich unsere Hygienerichtlinien und Standards wieder zu schätzen lernen.

Veröffentlicht am 25.07.2018

Eine Liebe, die nicht sein sollte

Eine Liebe, in Gedanken
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Der Roman „Eine Liebe im Gedanken“ von Kristine Bilkau ist 2018 im Luchterhand Literaturverlag erschienen.

Hamburg, 1964. Das junge Paar Antonia, kurz Toni, und Edgar scheinen wie füreinander gemacht. ...

Der Roman „Eine Liebe im Gedanken“ von Kristine Bilkau ist 2018 im Luchterhand Literaturverlag erschienen.

Hamburg, 1964. Das junge Paar Antonia, kurz Toni, und Edgar scheinen wie füreinander gemacht. Gemeinsam träumen sie von einem Leben fernab der Heimat. Als Edgar die Chance bekommt, für eine Außenhandelsfirma ein Büro in Hongkong aufzubauen, soll ihm Toni nachfolgen, sobald er Fuß gefasst hat. Doch nachdem sie ein Jahr vertröstet wird, beschließt sie die Verlobung zu lösen und endlich, auch ohne Edgar, weiterzuleben. Der Trennungsschmerz der beiden zieht sich fortlaufend durch beide Biografien. Fünfzig Jahre später, nach dem Tod ihrer Mutter, findet Tonis Tochter alte Briefe und Erinnerungen und beschließt, den Mann zu treffen, den ihre Mutter nie vergessen konnte.

Gut gefallen haben mir die Zeitsprünge der Geschichte. So erfährt man etwas aus der Gegenwart aus der Sicht von Tonis Tochter, wird aber immer wieder mit Tonis Gedanken mit in die 60er Jahre genommen. Der Schreibstil der Autorin ist dabei intensiv und gefühlvoll.

„Eine Liebe im Gedanken“ hat mich berührt und ist ein tiefgängiger Roman, der mich mehr als nur einmal zum Nachdenken gebracht hat. Chapeau!