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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.07.2018

Satirisches Meisterwerk über Stalin und seine Genossen

Guten Morgen, Genosse Elefant
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Der Roman „Guten Morgen, Genosse Elefant“ von Christopher Wilson ist 2018 im Kiepenheuer & Witsch Verlag (KiWi) erschienen.
Hauptprotagonist der Geschichte ist der 12 ½ - jährige Juri, der zusammen mit ...

Der Roman „Guten Morgen, Genosse Elefant“ von Christopher Wilson ist 2018 im Kiepenheuer & Witsch Verlag (KiWi) erschienen.
Hauptprotagonist der Geschichte ist der 12 ½ - jährige Juri, der zusammen mit seinem Vater im Zoo, gleich neben dem Elefantengehege wohnt. Mit 6 ½ Jahren wurde Juri vom Milchwagen überfahren und wird seitdem von seinen Mitmenschen als Krüppel verspottet. Eines Tages wird der Vater abgeholt und nimmt Juri kurzerhand mit ins Zentrum der sozialistischen Macht. Bald schon findet sich Juri als Vorkoster von Stalin persönlich wieder.
Juris Schilderungen können als eine Stalin-Satire verstanden werden. Schnell wirkt der stählerne Genosse nicht mehr wie ein Mythos, sondern als hinterhältigen Charakter, der mit seinen Genossen widerwertige Orgien feiert. Christopher Wilson hat es in „Guten Morgen, Genosse Elefant“ geschafft, Juri nicht urteilen zu lassen. Auf trockene Art und Weise schildert er „nur“, was er sieht und erlebt. Herausgekommen ist ein satirisches Meisterwerk voller Zynismus.

Veröffentlicht am 24.07.2018

Laura Kern ermittelt wieder

Der Flüstermann: Thriller
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Der Thriller „Der Flüstermann“ von Catherine Shepherd ist im Kafel Verlag erschienen.

Ein grauenvolles Video taucht im Internet auf. Eine junge Frau wird vor den Augen aller Welt ermordet. Bald wird auch ...

Der Thriller „Der Flüstermann“ von Catherine Shepherd ist im Kafel Verlag erschienen.

Ein grauenvolles Video taucht im Internet auf. Eine junge Frau wird vor den Augen aller Welt ermordet. Bald wird auch ein zweites Mordvideo online gestellt und schnell wird der Ermittlerin Laura Kern und ihrem Team klar, dass es sich um einen Serientäter handeln muss. Der Mörder scheint seine Opfer wahllos von der Straße zu holen. Bevor er tötet, testet er sie. Ob Laura den Täter stoppen kann, bevor auch das nächste Opfer zu Schaden kommt? Immer wieder werden im Buch auch Rückblenden auf eine Reise von Studenten nach Tunesien erwähnt. Was hat die Tunesienreise von damals mit den Morden von heute zu tun?

„Der Flüstermann“ ist bereits der dritte Fall rund um Ermittlerin Laura Kern. Schon auf den ersten Seiten des Buches ist man, wie immer bei Büchern von Catherine Shepherd, mitten im Geschehen. Catherine Shepherd hat es wieder einmal geschafft, mich beim Lesen völlig in den Bann des Buches zu ziehen. „Der Flüstermann“ ist ein spannender Thriller, den ich so uneingeschränkt weiterempfehlen kann.

Veröffentlicht am 17.07.2018

Schwedens Arbeiterschaft

Der Sprengmeister
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Henning Mankells Roman „Der Sprengmeister“ ist 2018 im Zsolnay Verlag erschienen. Der mittlerweile verstorbene Autor hat den Roman aber bereits 1973 geschrieben.
Henning Mankell beschreibt in seinem ersten ...

Henning Mankells Roman „Der Sprengmeister“ ist 2018 im Zsolnay Verlag erschienen. Der mittlerweile verstorbene Autor hat den Roman aber bereits 1973 geschrieben.
Henning Mankell beschreibt in seinem ersten Roman das einfache Arbeiterleben in Schweden und hat so, ohne es zu wissen, eine Hommage an die Working Class geschrieben.
Der junge Sprengmeister Oskar Johansson wird bei einer fehlgeleiteten Zündung schwer verletzt. Nachdem ihn seine Freundin hintergeht, heiratet er ihre Schwester. Zusammen mit Elvira führt er ein bescheidenes Leben. Die beiden gründen eine Familie mit drei Kindern. Trotz seiner Verwundungen kehrt Oskar zurück in seinen Beruf. Er wird politisch aktiv und glaubt an eine Revolution.
Der junge Mankell zeigt, dass der Autor viel mehr schreiben konnte, als lesenswerte Krimis. „Der Sprengmeister“ ist ein Spiegelbild der politischen und gesellschaftlichen Lage der Arbeiterschaft in Schweden.

Veröffentlicht am 02.07.2018

Die Geschichte der Medizin

Die Charité: Hoffnung und Schicksal
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Der Roman „Die Charité“ von Ulrike Schweikert ist im Rowohlt Polaris Verlag erschienen und erzählt von den Anfängen der Medizin im wohl berühmtesten Krankenhaus Deutschlands.
Berlin im 19. Jahrhundert. ...

Der Roman „Die Charité“ von Ulrike Schweikert ist im Rowohlt Polaris Verlag erschienen und erzählt von den Anfängen der Medizin im wohl berühmtesten Krankenhaus Deutschlands.
Berlin im 19. Jahrhundert. Wir schreiben das Jahr 1831. In der Charité versuchen Professor Dieffenbach und seine Kollegen fieberhaft, Überträger und Heilmittel der Cholera auszumachen, die Deutschland zu erreichen droht. „Die Charité“ beschreibt aber nicht nur den Kampf gegen die Krankheit, sondern auch das Leben von drei Frauen. Gräfin Ludovica, die in einer unglücklichen Ehe gefangen ist, findet Trost in den Gesprächen mit Professor Dieffenbach. Hebamme Martha versucht, ihrem Sohn eine bessere Zukunft zu bieten, in dem sie im Totenhaus der Charité arbeitet. Die junge Pflegerin Elisabeth entdeckt die Liebe zur Medizin und zu einem jungen Arzt, doch die Liebe darf nicht sein.
Das Buch darf aber keinesfalls als Liebesgeschichte angesehen werden. Die Recherchearbeit der Autorin wird in den vielen medizinischen Details deutlich. Ulrike Schweikert hat es geschafft die Geschichte der Medizin, beruhend auf wahren Ereignissen und Personen, wirklich lesenswert zu erzählen. Chapeau!

Veröffentlicht am 24.05.2018

Aurelia will nicht schlafen

Kleine Nachteule Aurelia. Schlaf doch mal!
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Das Vorlesebuch „Kleine Nachteule Aurelia – Schlaf doch mal!“ von Dorothea Flechsig und Suse Bauer ist im Glückschuh Verlag erschienen.
Die kleine Aurelia ist nicht müde und will nicht ins Bett – ein ...

Das Vorlesebuch „Kleine Nachteule Aurelia – Schlaf doch mal!“ von Dorothea Flechsig und Suse Bauer ist im Glückschuh Verlag erschienen.
Die kleine Aurelia ist nicht müde und will nicht ins Bett – ein Thema, das wohl allen Eltern bekannt sein wird. Aurelias Papa erklärt seiner Tochter, wie die einzelnen Tiere schlafen. Der Igel beispielsweise rollt sich zu einer Kugel zusammen, wenn er schläft. Der Flamingo stellt sich zum Schlafen auf ein Bein. Aurelia probiert alle Schlafpositionen aus, bis sie schließlich ihre ganz eigene Position zum Schlafen findet.
Besonders gefallen haben uns die detailreichen Illustrationen, die die Geschichte untermauern. Die Nachteule erstrahlt beispielsweise in ihrem natürlichen Federkleid, während Aurelias Pyjama in satten Farben dargestellt wird.
Fazit: Ein richtig gelungenes Vorlesebuch, das meiner Meinung nach als Gute Nacht Geschichte für die Kleinsten mehr als geeignet ist. Wir freuen uns schon auf das nächste Abenteuer rund um Aurelia.