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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.04.2024

Achtung, sensibles Thema!

Du! - Wer du bist und wie sich dein Körper verändert
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Das Sachbuch dient der Aufklärung über die körperlichen Veränderungen des Erwachsenwerdens, aber auch die psychischen Veränderungen und Risiken. Zahlreiche Illustrationen helfen dabei, den LeserInnen ab ...

Das Sachbuch dient der Aufklärung über die körperlichen Veränderungen des Erwachsenwerdens, aber auch die psychischen Veränderungen und Risiken. Zahlreiche Illustrationen helfen dabei, den LeserInnen ab 7 Jahren, an die sich das Buch richtet, den Vorgang zu verstehen. Für die ganze junge Leserschaft denke ich ist es optisch ansprechend und sprachlich verständlich aufgemacht. Für Kinder, die kurz vor der Pubertät stehen oder diesen Lebensabschnitt bereits durchleben, kann ich mir vorstellen, dass sie sich der Gestaltung entwachsen fühlen.
Gelungen finde ich, dass viele Facetten des Heranwachsens gezeigt werden und die eigene Entwicklung sich individuell zusammensetzt. Zudem wird appelliert, dass jeder Schritt im Leben zu genießen ist und dabei sollen ein paar Tipps helfen, bei guter seelischer Gesundheit zu bleiben. Dies umfasst auch die Handhabung mit Kontakten im Internet.
Einen Platz hat auch die queere Bewegung erhalten, womit das Buch im Strom der Zeit schwimmt. Wirklich schockierend habe ich an manchen Stellen die Wortwahl vernommen. Körperöffnungen als “Löcher” zu bezeichnen, ist in unserer Gesellschaft doch sehr negativ konnotiert. Meiner Ansicht nach ist es für die junge Leserschaft besonders wichtig, sich dem Umgang und der Wirkung von Sprache bewusst zu werden.
Insgesamt ist das Buch unter Vorbehalt zu empfehlen, dass man sensibel mit manchen im Buch angesprochenen Themen und gewählten Worten umzugehen weiß. Daher ergibt es für mich Sinn, wenn die Kleinen das Buch in Begleitung eines Erwachsenen entdecken.

Veröffentlicht am 04.01.2024

Schiwerig

White Zero
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In Deutschland gab es einen rasanten Kälteeinbruch, der nun schon mehrere Wochen anhält. Die Menschen frieren, die Politik diskutiert und hauptsächlich bleibt die Frage im Raum, wie es zu dieser enormen ...

In Deutschland gab es einen rasanten Kälteeinbruch, der nun schon mehrere Wochen anhält. Die Menschen frieren, die Politik diskutiert und hauptsächlich bleibt die Frage im Raum, wie es zu dieser enormen Kälte kommen konnte, wo doch sonst von Klimawandel die Rede ist.

Die Geschichte hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Es tritt ein prägendes, schockierendes Ereignis ein. Doch danach kann der Autor die Spannung nicht halten. Für mich lag es vor allem daran, dass viele Perspektiven von Menschen in verschiedenen Positionen eröffnet werden, die alle lediglich in einem raschen Wechsel bedient werden. Interessant fand ich hauptsächlich die Sicht der Protagonistin Jana, bei den anderen beschlich mich häufig das Gefühl, ich würde eher ein Drama lesen als einen Thriller.

Politik ist ein großes Thema, das mich nicht immer abholen konnte. Zudem kommen damit Aspekte wie Geldströme, Kryptowährungen und Macht zu Tage. Viele Zahlen und Fakten, die für die Geschichte gelten, sind ebenfalls auf gefühlt jeder Seite zu finden, was den Lesefluss verminderte. Insgesamt war mir aber die Frage nach dem Ursprung der Kälte zu wenig, außerdem bleibt die Frage offen, wo die internationale Hilfe war, wenn sich Deutschland in der Krise befindet. Positiv vermerken kann ich die Gesellschaftskritik, wonach sich das Buch deutlich ausrichtet.

Unterm Strich hätte man mehr aus dieser interessanten Grundidee schöpfen können.

Veröffentlicht am 25.06.2023

Derb & anstößig

The Darkest Gold – Die Gefangene
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Ich habe die Übersetzung der Geschichte lange herbeigesehnt, doch leider konnten meine Erwartungen nicht erfüllt werden. Mit Raven Kennedys Schreibstil hatte ich zeitweise massive Probleme. Sicher, es ...

Ich habe die Übersetzung der Geschichte lange herbeigesehnt, doch leider konnten meine Erwartungen nicht erfüllt werden. Mit Raven Kennedys Schreibstil hatte ich zeitweise massive Probleme. Sicher, es hat auch Dark Romantasy Aspekte, jedoch nahm mir die derbe, vulgäre Sprache häufig Überhand. Allein, dass Prostituierte permanent als “Sättel” bezeichnet wurden, fand ich abstoßend. Ganzheitlich habe ich das Buch als sehr frauenverachtend wahrgenommen.

Die Handlung konnte mehr überzeugen. Ist man einmal über den Palast als Schauplatz weg, nimmt die Geschichte Fahrt auf. So hält die Autorin auch immer wieder kleine Überraschungsmomente parat. Über die Magie, die in der Welt existiert, wurde in diesem ersten Teil wenig preisgegeben. Hier hätte ich mir weitere Einblicke gewünscht.

Das Buch wurde zum Ende turbulenter und endete mit einem Cliffhanger. Auch wenn der Schreibstil nicht überzeugen konnte, wurde meine Neugier auf den zweiten Teil aufgrund der Handlung geweckt.

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Veröffentlicht am 13.06.2023

Unstimmigkeiten

When the Stars Align
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Dieses Buch hat es mir nicht leichtgemacht. Ich habe mich darauf gefreut, mich mit dem Thema Zwangsstörungen weiter auseinanderzusetzen, doch das Drumherum hat das Leseerlebnis für mich gemindert.

Lydia ...

Dieses Buch hat es mir nicht leichtgemacht. Ich habe mich darauf gefreut, mich mit dem Thema Zwangsstörungen weiter auseinanderzusetzen, doch das Drumherum hat das Leseerlebnis für mich gemindert.

Lydia Schmölzl hat einen lockeren Schreibstil, der für mich aber nicht sonderlich hervorgestochen ist. Teilweise habe ich die Sätze als komisch gestellt empfunden. Die Figuren haben es mir ebenfalls nicht leicht gemacht. Zwar hat die Autorin die Besonderheiten einer Zwangsstörung anhand der betroffenen Lola authentisch vermittelt, wozu einige Handlungsweisen der jungen Frau allerdings nicht passten. Hauptsächlich konnte ich mit ihren neuen Mitbewohnerinnen sympathisieren, die mich offen und herzlich empfangen haben.

Die Liebesgeschichte war einfach nicht für mich geschrieben. Für mich ist die Art und Weise, wie Lola zu Felix findet, innovativ. Doch der Funke sprang bei mir nicht über. Mitunter sorgte Felix Verhalten für Verwirrung, wozu es am Ende eine plausible Erklärung gab. Das führt mich zu meinem nächsten Punkt – bis auf die letzten 50 Seiten hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte mehr einen Lebensalltag schildert, als dass es einen “besonderen Erzählanlass” gäbe. So bekam ich nie das Gefühl, unbedingt weiterlesen zu müssen.

Insgesamt hat das Buch für mich eine nette Liebesgeschichte für zwischendurch parat gehalten, bei der ich verstehen kann, warum andere LeserInnen davon begeistert sind. Mich persönlich hat es – auch wegen einiger Unstimmigkeiten – nicht ganz erreicht.

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Veröffentlicht am 02.04.2023

Feminismus trifft Mythologie

We Will Give You Hell
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Woher kommt diese unbändige Wut in einigen von uns? Hell kann ebenfalls kaum an sich halten und entführt uns auf der Reise nach sich selbst in die Wälder Schwedens. Damit legt Lina Frisch ein erfrischendes ...

Woher kommt diese unbändige Wut in einigen von uns? Hell kann ebenfalls kaum an sich halten und entführt uns auf der Reise nach sich selbst in die Wälder Schwedens. Damit legt Lina Frisch ein erfrischendes Setting mit einer ruhigen und zugleich schaurigen Atmosphäre vor.

Die Geschichte wird durch zahlreiche Dialoge lebendig, die sich flüssig lesen lassen. Allerdings führte dies auch dazu, dass sehr viel geredet, aber wenig getan wurde. Auf die Action, die ich erwartet hatte, habe ich bis zum letzten Viertel des Buches warten müssen.

Hell ist eine Figur, die sich nicht davor scheut, das Unbekannte zu entdecken und Fragen zu stellen. Dennoch wirkte sie teilweise ziemlich leichtgläubig und naiv, wobei ich als Leserin den Blick schon viel weiter geöffnet hatte. Dagegen haben einige andere Frauen deutlich mehr zu bieten. Sie sind nicht so leicht zu durchschauen und tragen jede für sich ein Päckchen aus der Vergangenheit.

Die Geschichte wirkte auf mich doch sehr “gesteuert”, weshalb die wichtige Wendung keine Überraschung mehr für mich war. Dennoch steckt hinter der Idee der Autorin eine ausgefeilte, interessante Idee.

Abschließend kann ich sagen, dass ich die Idee mit dem Gefühl der Wut im Mittelpunkt gerne gelesen habe und dies auch zum Nachdenken angeregt hat. Für mich war es allerdings eher ein atmosphärischer Roman, als dass Spannung aufkam.