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Veröffentlicht am 21.12.2023

In vino veritas …

Der süße Duft der Reben
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Das Buchcover meines neuesten Romans „Der süße Duft der Reben“ von Tara Haigh ist ansprechend und hübsch gestaltet. Als Betrachter sieht man am rechten Bildrand eine Frau mit dem Rücken zu einem Fenster, ...

Das Buchcover meines neuesten Romans „Der süße Duft der Reben“ von Tara Haigh ist ansprechend und hübsch gestaltet. Als Betrachter sieht man am rechten Bildrand eine Frau mit dem Rücken zu einem Fenster, ihr Blick ist in die Ferne gerichtet. Durch die Farbwahl von Rot, Ocker und Brauntönen strahlt das Bild „Wärme“ aus, die manchmal im Buch beim Lesen allerdings der Dramatik weicht. Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr und ich habe auch schon einige ihrer anderen Bücher gerne gelesen. Der Spannungsaufbau ist auch bei diesem Roman wieder geglückt. Die vorgestellten Charaktere, die junge Spanierin Isabel, Salvador, Rafael, Kindermädchen Carmen, Fernando sind fein beschrieben und wirken authentisch. Die Geschichte scheint aufregend zu sein und hat bestimmt einiges an Potential zu bieten. Und ob im "Wein tatsächlich die Wahrheit liegt", wird man hier vielleicht erfahren, ich bin jedenfalls sehr gespannt und fange flugs an zu lesen. Lesetechnisch begebe ich mich nach London Kensington, 1903. Eine „merkwürdige“ Zeit, in der zwischen Mann und Frau noch einiges im Argen lag. Männer hatten „das Sagen“ und waren oft strenge Familienoberhäupter, denen man besser nicht widersprach und sich fügte. Frauen hingegen mussten sich „passiv und schwach“ unterordnen. Sie hatte sich um die drei „K`s“ zu kümmern, um Kirche, Küche, Kinder zu kümmern und Berufstätigkeit oder sogar Studium wurden nicht gerne gesehen oder sogar rigoros verboten. Meine Romanfigur Isabel hatte also nicht wirklich viel Grund heiter und beschwingt durchs Leben zu gleiten. Erschwert wird ihr Dasein durch eine von ihrem Vater „angeordnete“ Zwangsheirat mit ihrem Cousin Rafael Fourrat Vargas. Und dies, obwohl sie von einem „freien“ und selbstbestimmten Leben sowie einem Kunststudium träumt und ganz andere Pläne für ihr Leben schmiedet. Unglaublich spannend und packend geschrieben und beschrieben. Ich leide unglaublich mit Isa mit und kann auch ihre Zerrissenheit deutlich spüren. Dieser Spagat zwischen Pflicht, Unterordnung und dem Freiheitsdrang hat die Autorin gut zum Leser transportiert. Mir gefällt der Lese-Mix aus „historischen“, „politischen“, „dramatischen“ und auch „verbrecherischen“ und „frevelhaften“. Ich tauche beim Lesen immer weiter in diese mir so gar nicht mehr vertraute Welt ein. Es geht um große Gefühle, ein streng gehütetes Familiengeheimnis, Liebe, Crime, Weinanbau und die Reblausplage. Puuuuuuh, was für ein aufregender Mix. Das hätte ich so gar nicht erwartet. Wirklich eine richtig „geile“ Geschichte!
Buchrücken:
Der wagemutige Weg einer starken jungen Frau und die Geschichte einer großen Liebe im Spanien des 20. Jahrhunderts

London 1903. Der Vater der jungen Spanierin Isabel hat mit dem Import von Rosinen aus der Heimat ein Vermögen gemacht. An ihrem einundzwanzigsten Geburtstag eröffnet er ihr, dass sie Rafael heiraten soll, den Sohn eines Rosinenbarons, den sie schon seit ihrer Kindheit verabscheut.
Auf sich allein gestellt, kann Isabel sich das Studium an der Londoner Kunstakademie nicht leisten. Sie hat keine andere Wahl, als ihren Traum zu begraben und an Bord des Schiffes zu gehen, das sie zurück nach Dénia bringen wird. Doch kurz vor der Ankunft verlässt Isabel das Schiff, entschlossen, sich der Vermählung zu entziehen.
Auf der Flucht in der von einer Reblausplage bedrohten Stadt begegnet Isabel ihrer Jugendliebe wieder – und Rafael. Getrieben von einem dunklen Familiengeheimnis setzt er alles daran, sie in einen goldenen Käfig zu sperren. Doch Isabel kämpft für ein selbstbestimmtes Leben und lässt nichts unversucht, um dem Schlüssel zur Freiheit auf die Spur zu kommen …


Die Autorin:
Tara Haigh schreibt seit vielen Jahren große TV-Unterhaltung und als Tessa Hennig Frauenromane mit Herz und Humor, die bereits erfolgreich verfilmt und alle Bestseller wurden.

Weitere Bücher:
Das schwarze Gold des Südens, Die Wiege der Hoffnung, Die Klänge der Freiheit, Das Herz der sieben Inseln, Der Zwilling von Siam, Das weiße Blut der Erde, Weit hinterm Horizont (Hawaii-Saga 1), Der Feind, den ich liebe,


Fazit: ***** Der Roman „Der süße Duft der Reben“ von Tara Haigh ist im „Tinte & Feder Verlag“ erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat 493 Seiten, die mich schnell in den Bann gezogen haben und bis zur letzten Seite haben mitfiebern lassen.


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Veröffentlicht am 20.12.2023

Crime-Time vom Feinsten …

Waiseninsel
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Ich liebe Thriller, Crime und gute Unterhaltung. Mein neuestes Buch „Waiseninsel“ von Max Seeck ist wie ein richtig, richtig guter „Finnischer Saun-Aufguss“ und passt daher herrlich in die kalte Jahreszeit. ...

Ich liebe Thriller, Crime und gute Unterhaltung. Mein neuestes Buch „Waiseninsel“ von Max Seeck ist wie ein richtig, richtig guter „Finnischer Saun-Aufguss“ und passt daher herrlich in die kalte Jahreszeit. Ich habe sehnsüchtig auf Band 4 dieser fantastischen Serie gewartet und sitze nun gemütlich mit einer Tasse heißem Tee vor dem Kamin im Wohnzimmer. Zuerst schweifen meine Augen über das Cover. Es ist sensationell und passt auch hervorragend zu den anderen bisher erschienen Büchern von Seeck. Eine Hängebrücke aus Drahtseilen zieht den Blick magisch an. Auf der scheinbar nie enden wollenden Brücke mündet ein eng bepflanztes Waldstück. Ein feuerrotes „W“ signalisiert für mich deutlich die greifbare Gefahr und lässt mein Herz gleich ein paar Takte höher klopfen. Der Schriftzug Waiseninsel ist dagegen bis auf den Buchstaben „S“, in einem unschuldigen, reinen Weiß gehalten. Als Betrachter darf man sich zudem über einen feuerroten Seiten-Farbschnitt freuen, den ich übrigens „megacool“ finde. Die Jessica-Niemi-Reihe von Autor Max Seeck ist mir bereits als echte Krimi-Tante und Vielleserin ein Begriff. Der Thriller startet mit einem packenden Prolog im September 1982. Ruckzuck fliegen die Seiten vor meinen Augen dahin. Es folgt ein Zeitsprung ins Jahr 2020. Die Schreibweise und die klare Wortwahl von Seeck begeistern mich aufs Neue. Die Protagonisten, der schmierige Nachtwächter Martin Hedblom, die Psychiaterin (kicher , die auch immer irgendwie bei so einem Thriller dabei zu sein scheint), Helena Lappi, Kollege Jusuf, Astrid und Åke sind gut erdacht und deren Eigenarten fein beschrieben. Auch die Åland-Inseln passen als Ort des Geschehens, mit ihren geheimnisvollen Schären, gut zum Setting. Das Ganze wirkt atmosphärisch und echt. Kommissarin Jessica Niemi ist für meinen Geschmack meisterhaft als Ermittlerin. Sie reift von Buch zu Buch und bekommt auch mehr charakterlichen Tiefgang, zumindest bilde ich mir das beim Lesen so ein und es geschieht ja auch nur ganz subtil und fein im Hintergrund. Der Plot ist rasant und packend und könnte so auch gut im TV laufen. Der Spannungsbogen ist genial und gelungen. Die fortwährende existenzielle Bedrohung verursacht mir bei der Lektüre eine angenehme Gänsehaut. Abwechslung und etwas Ruhe schaffen auch die Blicke in die Vergangenheit bis ins Jahr 1946 und in die Gegenwart. Alltägliche Ängste werden gekonnt „schreibtechnisch“ aufgegriffen und wirken auch irgendwie erschreckend echt und authentisch, es gibt einige Trigger, auf die ich hier nicht näher eingehen möchte, „psychische Erkrankungen“ und traumatische Erlebnisse, aber für meinen Geschmack runden sie die Geschichte, wie die „richtigen Gewürze bei einem Eintopf“ ab. Ich fiebere fleißig mit und überlege, wie alles zusammenhängt und was die Opfer eint und was es mit der Legende um „Das Mädchen im blauen Mantel“ zu tun haben könnte. Zuviel möchte ich euch auch nicht verraten, denn das ist „Crime vom Feinsten“, den man so gerne öfter Lesen würde und ich will euch den Spass mit Spoilern auf keinen Fall verderben.

Buchrücken:

Kommissarin Jessica Niemi gerät in eine Auseinandersetzung, wird handgreiflich und prompt von einem Passanten gefilmt. Das Video geht viral und sie wird beurlaubt. Um Abstand zu gewinnen, fährt Jessica auf die zwischen Finnland und Schweden gelegenen Åland-Inseln. Dort trifft sie auf eine Gruppe älterer Menschen, die als Kinder während des Krieges fliehen mussten und hier auf der Insel in einem Waisenhaus lebten. Nun treffen sie sich wieder. Als einer der Alten tot aufgefunden wird, beginnt Jessica zu ermitteln. Denn bereits zuvor kamen zwei Menschen auf dieselbe mysteriöse Weise ums Leben. Alle drei Opfer scheinen mit der Legende um »Das Mädchen im blauen Mantel« im Zusammenhang zu stehen ...

Der Autor:
Max Seeck war zunächst im Vertrieb und Marketing einer finnischen Firma tätig. Mittlerweile widmet er sich jedoch ganz dem Schreiben von Spannungsromanen.

Weitere Bücher:
HEXENJÄGER, TEUFELSNETZ, FEINDESOPFER

Fazit: ***** Der Thriller Waiseninsel“ von Max Seeck ist im Lübbe Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat 396 Seiten, die ich schwer begeistert verschlungen habe und daher gerne weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 18.12.2023

Aufräumarbeiten …

Die Sammlerin der Erinnerungen
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Mein neuester Roman „Die Sammlerin der Erinnerungen“ von Michelle Adams punktet mit einem geheimnisvollen und ansprechenden Cover. Als Betrachter sieht man ein Haus, in landestypischer Bauweise. Es wirkt ...


Mein neuester Roman „Die Sammlerin der Erinnerungen“ von Michelle Adams punktet mit einem geheimnisvollen und ansprechenden Cover. Als Betrachter sieht man ein Haus, in landestypischer Bauweise. Es wirkt ländlich gelegen, inmitten von viel Vegetation. Eine beleuchtete Brücke lenkt den Weg des Beobachters. Das Buch beginnt mit einem packenden Prolog im Winter 1982. Schauplatz ist ein kleines Dorf in Südfrankreich. Die wichtigsten Romanfiguren sind Frances, Benoit, Harry, Tabitha, ein paar schräge Halunken sowie eine verschwundene Schatulle, die es zu hüten, schützen und neu zu entdecken gilt. Im Buch gibt es verschiedene Zeitebenen und auch Ortswechsel, die mich beim Lesen, zugegebener Maßen, etwas „kirre“ gemacht haben. Mal ist die „Mutter tot“, dann „lebt sie“ im Rückblick wieder, mal sind wir in „Frankreich“, dann in „England „und mein Lesefluss und Spass ging dadurch etwas flöten. Die Protagonisten sind mir irgendwie auch nicht wirklich sympathisch, da sie einige „unangenehme“ Eigenschaften haben, die mich ebenfalls stören. Ich wurde weder mit Frances oder deren Sohn Harry, richtig „warm“. Es gibt zwar einige „Finten“ und „unerwartete Wendungen“, aber so richtig packend und spannend wird es nie. Als Leser hat man mit den einzelnen Kapiteln lesetechnisch zu kämpfen, in denen es um „Messie-Haus-Entrümpelung“, Gegenwart und Rückblick in die Vergangenheit geht. Man kämpft als Leser innerlich mit der „Wahrheit“, „der Kindsaussetzung“, den nicht vorhandenen Skrupeln der Mutter und des vermeintlichen Vaters beim Thema „Eigentumsend- und Aneignung“ sowie den etwas „kruiden“ Theorien dieser Menschlein. Bis Seite 200 plätschert der Roman so dahin. Die Erzählweise, die Wortwahl und auch das schon vorher erwähnte „hin und her“ sind nicht wirklich mein Fall. Bei französischen Filmen ist das manchmal ja auch so, entweder liebt man sie oder man hasst sie. Bei dem vorliegenden Roman würde ich zwar nicht so weit gehen, dass sich eine „Hass-Liebe“ entwickelt hat, aber sonderlich spannend ist er in meinen Augen eben auch nicht. Der Spanungsbogen ist irgendwie nicht wirklich durchgehend und der Plot wirkte zusammengeschustert. Ich musste mich stellenweise zum Weiterlesen zwingen und dadurch wirkte es etwas zäh und auch nicht wirklich romantisch oder liebenswert auf mich. Auch die neu aufkeimende Liebe zwischen Harry & Tabitha konnte mich nicht wirklich in den Bann ziehen. Selbstverständlich wollte ich aber trotzdem dem „Geheimnis“ auf die Spur kommen und auch erfahren, was aus der „Schatulle“ geworden war und wo sie im Haus versteckt wurde. Zum Glück wendet sich das Blatt dann etwas und lesetechnisch kommt etwas mehr Licht ins Dunkle und in die etwas verworrenen Zusammenhänge. Das Ende hat dann wie von mir erhofft ein „Happy End“ und das Misstrauen und die Eifersucht lösen sich in Luft auf. Und das Zitat „Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es dir“ macht in diesem Roman Sinn, denn es geht ja im weitesten Sinne auch um „Loslassen“ und den „Mut zum Neuanfang“.

Buchrücken:

Ein kleines Dorf in Südfrankreich in den 80er-Jahren: Für die junge Frances ist Benoit die erste große Liebe und der gemeinsam verlebte Sommer erscheint ihr unendlich. Doch dann vertraut ihr Benoit ein Geheimnis an, das sie für immer trennen wird.
2022, Cotswolds, England: Harry Langley löst den Haushalt seiner verstorbenen Mutter Frances auf, die ihm ein Vermächtnis hinterlassen hat. Gemeinsam mit seiner Exfreundin Tabitha, einer Kunsthistorikerin, soll er nach einer wertvollen Schatulle suchen. Während sie die Erbschaft der sammelwütigen Frances sichten und Harry Stück für Stück die Vergangenheit seiner Mutter aufdeckt, kommen sich auch die beiden wieder näher. Doch was hat es mit der Schatulle und jenem längst vergangenen Sommer in Frankreich auf sich?


Die Autorin:
Michelle Adams wuchs in England auf und lebt mit ihrer Familie auf Zypern. Sie hat Medizin studiert und als Kardiologin gearbeitet, bis sie ihre Liebe zum Schreiben entdeckte. Heute verbringt sie den Großteil ihres Tages mit der Arbeit an ihren Romanen, wenn sie nicht gerade für einen Marathon trainiert.

Weitere Bücher:
Mein Wunsch für dich, Lügengift, Dunkelschwester,


Fazit: *** Der Roman „Die Sammlerin der Erinnerungen“ von Michelle Adams ist im Heyne Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat 446 Seiten, die nicht wirklich so waren, wie ich sie nach dem Durchlesen des Buchrückens erwartet hätte. Mir fehlte schlicht die Spannung und der Kick.


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Veröffentlicht am 29.11.2023

Nach dem Urlaub, ist vor dem Urlaub…

Seesterntage
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Träumen, lachen, lieben, einfach wohlfühlen! In ihrem heiteren Liebesroman »Seesterntage« entführt Svenja Lassen an die Ostsee ins idyllische Flensburg….
Endlich gibt es eine Fortsetzung der Serie und ...

Träumen, lachen, lieben, einfach wohlfühlen! In ihrem heiteren Liebesroman »Seesterntage« entführt Svenja Lassen an die Ostsee ins idyllische Flensburg….
Endlich gibt es eine Fortsetzung der Serie und ich erfahre, wie es weiter geht. Das Cover meines neuesten Buches ist ein echter Eyecatcher. Als Betrachter sieht man im Vordergrund Muscheln und einen kleinen Seestern im Sand liegen, links davon ist ein knuffiger, kleiner Hund sowie ein typischer Holzwegweiser mit vielen bunten Schildern zu sehen. Auf dem Pfahl gibt es einen dicken Küstenvogel zu entdecken. Im Hintergrund ist stilisiert ein Liebes-Pärchen sowie ein Motorrad zu erkennen. Der Name der Autorin ist in blauer Glanzschrift aufgetragen, diese schillert beim Bewegen des Buches, was ich ganz hübsch finde. Das Buch passt hervorragend zu den ersten beiden Teilen, die ich auch schon besitze und begeistert gelesen habe. Ich bin so gespannt, was ich jetzt alles zu lesen bekomme und erfahre und beginne freudig das Buch. Da ich selber im hohen Norden wohne, mag ich das Setting des Romans. Die „Deutschland/Dänemark“- Übersichtskarte im Booklet finde ich ansprechend und übersichtlich gestaltet, die Beschreibungen des winterlichen Flensburgs mag ich außerdem. Mit einer Tasse heißem Tee und meiner Decke mache ich es mir mit dem Buch gemütlich, denn es schneit gerade in meiner Provinz und lese fröhlich weiter. Der Epilog ist ein perfekter Einstieg. Als begeisterte Ikea-Kundin „freue“ ich mich über die Erwähnung des Pax Schranks, dass finde ich witzig und authentisch aufgegriffen und beschrieben. Dann lerne ich die Protagonisten Lara und deren Zwillingsschwester Linn sowie den putzigen Hund Snørre kennen. Mit von der Partie ist auch Hendrik, der das Leben der Schwestern gehörig durcheinanderwirbelt und noch ein paar typische Bewohner/Einwohner drumherum und auch zwei Figuren aus dem ersten Roman der Serie, nämlich Nora und Bent. Ein wirklich schöner Schachzug, denn so wirkt das Gelesene authentischer und echter, wie ich finde. Auch die Hundeerziehungstipps in „Seesterntage“ finde ich in diesem Zusammenhang treffend und passend. Der Spannungsaufbau ist perfekt, es gibt viele Ärgernisse, Überraschungen und Wendungen, mit denen man als Leser so nicht gerechnet hätte. Die Charaktere sind gut beschrieben. Der Schreibstil ist locker, leicht und jugendlich und lässt sich gut lesen. Ich mag den Humor, der immer mal wieder durch die Zeilen blitzt und mich beim Lesen zum Schmunzeln bringt. Die Autorin hat auch in diesen Roman wieder viel Herzblut und Liebe fließen lassen, finde ich jedenfalls. Und auch ihrem „Thema“: MUT ZUR VERÄNDERUNG bleibt sie schreibtechnisch treu, was mir ebenfalls sehr gut gefällt und sich auch wie ein „roter Faden“ durch Band 1 bis 3 zieht.
Buchrücken:
Das Meer erwärmt alle Herzen ... auch an kalten Wintertagen
Lara und ihre Zwillingsschwester Linn sind nicht gerade ein Herz und eine Seele. Doch was Linn jetzt getan hat, bringt Lara endgültig zur Weißglut: Kurz vor der stressigen Adventszeit lässt ihre Schwester sie und den gemeinsamen Vintage-Möbelladen einfach im Stich. Zusätzlich muss sich Lara um den ebenfalls von Linn zurückgelassenen Welpen kümmern, obwohl sie von Hunden keine Ahnung hat. Und als wäre das alles nicht schon genug, zieht in den Laden nebenan ein Tattoo-Studio ein, geleitet vom Ex ihrer Schwester, Hendrik. Das passt überhaupt nicht in den hübschen kleinen Hinterhof mit seinen hyggeligen Lädchen, findet Lara. Und doch schlägt ihr eigenes Herz stets einen Takt schneller, wenn sie dem unerwünschten Nachbarn begegnet …
Die Autorin:
Svenja Lassen lebt mit ihrem Mann und dem gemeinsamen Sohn im schönen Schleswig-Holstein, dem Land zwischen Nord- und Ostsee. Am glücklichsten ist sie mit einer Brise Seeluft im Haar und Strandsand unter den Füßen.
Weitere Bücher:
Sonnenküsse, Strandversprechen, Muschelträume, Seeluftreihe (3 Bücher), Herzklopfen in Nordfriesland (4 Bücher), 21 Dates mit dir, Meer Momente wie dieser, Meer Liebe im Herzen, u.v.m.
Fazit: ***** Hach, soooooo schön! Der Roman „Seesterntage“ von Svenja Lassen ist im Blanvalet Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat rund 400 Seiten und zeigt auch eine Vorschau auf den vierten und letzten Teil. Beim nächsten Wohlfühlroman aus der romantischen Küstenliebe-Reihe darf man sich auf einiges gefasst machen. In »Strandversprechen« wirbelt die Hochzeit ihrer besten Freundin, Mias Leben gehörig durcheinander, dass hört sich doch vielversprechend an? Oder, was meint ihr?

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Veröffentlicht am 22.11.2023

Hamburger Traditions-Warenhaus …

Alsterglanz. Lottes Hoffnung
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Manche Bücher suchen sich ihren Weg, kicher oder zumindest ihre Besitzer und dann schließt sich der Kreis. Glaubt, ihr nicht? Doch, hier könnte es zumindest so sein, zumindest mit etwas Phantasie….
Der ...

Manche Bücher suchen sich ihren Weg, kicher oder zumindest ihre Besitzer und dann schließt sich der Kreis. Glaubt, ihr nicht? Doch, hier könnte es zumindest so sein, zumindest mit etwas Phantasie….
Der Roman „Alsterglanz. Lottes Hoffnung“ von Susanne Rubin hat ein ansprechendes Cover. Als Betrachter sieht man mehrere, kunstvoll dekorierte Etagen des glamourösen Hamburger Kaufhauses und am linken Bildrand eine hübsch gekleidete junge Frau mit passendem Hütchen. Der Buchrücken ist vielversprechend und gespannt schlage ich das Buch auf. Es beginnt mit einem packenden Prolog, Travemünde, im Sommer 1928. Mir sträuben sich ein wenig die Nackenhaare, weil ich mir noch nicht erklären kann, was da Schreckliches passiert ist. Dann geht es lesetechnisch im Oktober 1928 in Hamburg weiter. Die wichtigsten Protagonisten sind Charlotte/ Lotte Kelling, Olga, Elsbeth Kruse, Jannes Vossen sowie seine Familie, Georg Tietz, Kerstin, Hagen Thomsen, Ilse Kollendiek, Ferdinand und „Bösewicht“ Edgar Kollendiek. Der Alsterhaus-Zweiteiler punktet mit einem dunklen Geheimnis, dem Mut zum Neuanfang, dem Aufbruch, der Hoffnung und dem luxuriösen Warenhaus „Hermann Tietz“. Mir gefällt der Lokalkolorit sehr. Die Eigenarten und die Atmosphäre der damaligen Zeit werden gekonnt aufgegriffen und zum Leser transportiert. Die Charaktere der einzelnen Protagonisten sind, bis auf „eine Ausnahme“, gut gewählt. Sie wirken authentisch. Ein Detail hätte ich zwar als Autorin anders gestaltet… und ja ich weiß, „Sex sells“, aber die Geschichte und der historische Hintergrund sind doch durchaus eine „feine Geschichte“ und erzählenswert, auch ohne „Sadomaso“. Ich möchte auch nicht zu viel verraten, um dem nächsten Leser den Spaß verderben und halte mich deshalb hier „norddeutsch und hanseatisch eher knapp“, aber man sollte vielleicht auch die älteren Leser im Blick behalten und nicht zu sehr im „Hier und Jetzt“/ RTL mäßig abdriften. Die Staats- und Wirtschaftskrise, der Judenhass, der Aufstieg und Fall der Familie Tietz zum „Hertie“ und heutigen Alsterhaus sowie die Anmerkungen der Autorin zum Ende und „ihrem“ persönlichen Hintergrund, gefallen mir sehr. Und falls ihr euch jetzt fragt, was hat der Roman/Buch mit mir zu tun? Mein Mann hat als Student, (kurz vor dem Jura-Examen) im Alsterhaus mit großem Erfolg Schach-Computer verkauft, um sein Budget aufzubessern und kennt daher die Location sehr gut.
Da es eine Fortsetzung des Romans gibt und ich auf alle Fälle erfahren möchte, wie es „meinem“ Lottchen und ihrem Liebsten weiter ergeht, muss ich jetzt wohl bis zum Februar 2024 geduldig warten, bis ich erfahre, wie es weiter geht!


Buchrücken:
Eine Zeit des Aufbruchs und der Hoffnung

Hamburg 1929. Lotte kann ihr Glück kaum fassen: Gerade frisch in der brodelnden Metropole angekommen, bekommt sie die Chance, als Schneiderin im luxuriösen Warenhaus Hermann Tietz zu arbeiten. Das direkt an der malerischen Binnenalster gelegene Kaufhaus verspricht ein ganz neues Lebensgefühl: Mit Waren aus aller Welt, handverlesen und über verschlungene Handelswege importiert, hält die moderne Zeit Einzug in die Hansestadt. Davon beflügelt, schöpft Lotte Hoffnung auf einen Neuanfang als unabhängige junge Frau. Als sie im Warenhaus den Kaufmann Jannes kennenlernt, fühlen sich die beiden gleich voneinander angezogen. Doch Lotte hütet ein Geheimnis, das es ihr unmöglich macht, sich ganz Jannes und einer gemeinsamen Zukunft zu widmen. Ein dunkles Geheimnis, das sie schneller einholt, als ihr lieb ist ...

Die Autorin:
Susanne Rubin ist eine waschechte »Hamburger Deern«. Zusammen mit ihrem Mann, einem pensionierten Kriminalbeamten, lebt sie in ihrer geliebten Heimatstadt. Nach eigener Aussage ist ihr Mann ihr persönlicher Held, und ihre inzwischen erwachsenen Söhne sind die wunderbarsten der ganzen Welt. Sie liebt das Schreiben und Spieleabende mit ihrer Familie.


Weitere Bücher:
Das Grandhotel an der Alster, Die Erben von Gut Lerchengrund, Die Frau des Kaffeehändlers

Fazit: **** Der Roman „Alsterglanz. Lottes Hoffnung“ von Susanne Rubin ist im Heyne Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat 398 Seiten und etwas Werbung für andere Bücher der Autorin.

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