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Veröffentlicht am 28.09.2020

Blickwinkel ...

Handbuch für miese Tage
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Handbuch für miese Tage: Ohne Ab kein Auf: Wie uns die unglamourösen Tage weiterbringen

Diane Jordan

Manche Bücher müssen einfach geschrieben und veröffentlicht werden. Das „Handbuch für miese Tage“ ...

Handbuch für miese Tage: Ohne Ab kein Auf: Wie uns die unglamourösen Tage weiterbringen

Diane Jordan

Manche Bücher müssen einfach geschrieben und veröffentlicht werden. Das „Handbuch für miese Tage“ von Eveline Helmink gehört definitiv in diesen Kreis und ich bin froh, es entdeckt zu haben. Das Cover kommt anmutig dunkel gehalten mit alten, edlen, rosafarbenen Rosen und verschiedenen Blütenmotiven daher. Der Titel ist in Handlettering und weiss gehalten. Eine kleine anmutige, dornige Rose ist links darüber. Fast trotzig streckt sie sich in die Höhe. Für mich zugleich ein Symbol für Schönheit & Liebe, aber auch für das botanische Leben und natürlich den unvermeidbaren Dornen. Schlägt man das Buch auf, fällt mir sofort ein Schottenkaro-Stoff in altrosa, grün und weiss auf, der über eine Doppelseite, wie ein wärmendes Plaid geht. Das sieht sehr beruhigend und ansprechend aus, wie ich finde. Gestartet wird mit einer ans Herz gehenden Widmung an den Leser.

... Für Dich ...
Weil ich Dich nachts weinen hörte
und mir die Worte fehlten.
Ich habe ein paar Worte gefunden. ...

Wenn man sensibel ist, wie ich, muss man hier zum ersten Mal kräftig schlucken. Viele Situationen im eigenen Leben, aber auch Menschen fallen mir spontan ein, denen dieses Handbuch vielleicht genau so unter die Haut und ins Herz geht, wie mir. Nach dem Vorwort folgt die Einführung. Weiter geht’s über „negative Gefühle“, „die Dinge beim Namen nennen“ bis zum „Soul-Hacking“, das natürlich ausführlich beschrieben wird. Ein kleiner Exkurs zu Körper und Seele runden das ganze gekonnt ab. Als Fotografin ist mir der Blickwinkel, also die Perspektive, aus der man etwas betrachtet natürlich nicht unbekannt, sondern vertraut. Kreise ich doch mit der Kamera ständig um irgendwelche Objekte. Und selbstverständlich auch mit meinen Gedanken um „dies & das“, inklusive unerledigter Probleme. Grübeln und rund herum die Welt vergessen, könnte ich erfunden haben. Im Handbuch wird anschaulich erläutert wie Ungeübte „das Grübeln planen“ können, aber auch „den Schmerz aussitzen“ oder „Zeit für sich selber“ einplanen.
Hübsch und treffend illustriert, kommt das Buch mit vielen (Lebens)-Weisheiten und eigenen Erinnerungen daher. Die Texte werden dadurch (be)greifbar und können als Einheit gesehen werden, die Körper, Geist und Seele harmonisch miteinander verbinden.
Sehr persönlich und wohltuend, wie ich finde.
Die „große, böse Außenwelt“ wird durch die Lektüre und die kleinen Abschnitte, vielleicht nicht wirklich besser, aber der „neue Blickwinkel“ hilft sehr und das ist in meinen Augen „Gold wert“, wenn es einem richtig mies geht. Und wie die Autorin so schön sagt: „Ohne Ab kein Auf“! Ich wünsche euch jedenfalls, das ihr dieses Buch auch in die Finger bekommt!

Inhalt:
Wie uns Krisen weiterbringen
Nur allzu gerne teilen wir in den sozialen Netzwerken mit, wie gut es uns geht, wie cool unser Leben ist und wie bewusst wir das Beste aus Körper, Geist und Seele machen. Daneben scheint es nur wenig Raum für die unausweichliche Wahrheit zu geben: Im Leben eines jeden Menschen gibt es Tage, die einfach nur blöd sind. Richtig miese Tage, an denen nichts gelingt, an denen sich alles gegen einen verschworen zu haben scheint.
Eveline Helmink entdeckt gerade in diesen Tagen verborgene Weisheit: Sie sind die Lehrer, die uns daran erinnern, das Leben so zu nehmen wie es ist, als ein Auf und eben auch ein Ab.
»Wir sollten nicht die beste Version unserer selbst anstreben, sondern die authentischste«, sagt die Chefredakteurin der niederländischen Ausgabe der Zeitschrift Happinez. Mit viel Humor übersetzt sie die oft überfrachteten Lebensglück-Konzepte in den ganz normalen Alltag. Ihre Botschaft: Die miesen Tage machen unser Leben erst interessant.
Die in ihrem Buch vorgestellten »Shortcuts« sollen uns dabei helfen, den ersten Schritt heraus aus dem Seelentief zu finden und den weniger guten Tagen tapfer und aufrecht entgegenzutreten. Denn auch wenn wir niemals vor miesen Tagen gefeit sein werden, ist es möglich, sie mit ein wenig Abstand zu betrachten und langfristig zu einer stärkeren, mutigeren und ausgeglicheneren Version unserer Selbst zu finden.

Die Autorin:
Eveline Helmink ist die Chefredakteurin der niederländischen Ausgabe des Mindstyle Magazins Happinez. Mit ihrem ersten Titel "Handbuch für miese Tage" möchte sie die Leserin ermutigen, nicht die beste, sondern die authentischste Version ihrer selbst zu entwickeln.
Fazit: 5*****Das „Handbuch für miese Tage“ ist im Irisiana Verlag erschienen. Das gebundene Buch hat 256 Seiten, die meiner Meinung nach, in keinem Haushalt fehlen sollten.

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Veröffentlicht am 28.09.2020

Eiland ...

Inselleben
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Das Cover meines neusten Romans „Inselleben“ von Jette Hansen ist einfach hinreißend. Ein hübscher Strandübergang, wehendes Dünengras, eine rotkarierte Picknickdecke mit Körbchen, Blumenstrauß und Leckereien. ...

Das Cover meines neusten Romans „Inselleben“ von Jette Hansen ist einfach hinreißend. Ein hübscher Strandübergang, wehendes Dünengras, eine rotkarierte Picknickdecke mit Körbchen, Blumenstrauß und Leckereien. Im Hintergrund das Meer und am Himmel drei Möwen. Ein echter Eyecatcher, der zum Träumen und verreisen animiert. Grins , oder wie mich zum Lesen. Ich bilde mir ein, die salzige Luft zu spüren, ebenso wie die Sonne und den Wind. Der Plot spielt wieder auf Spiekeroog, genau wie die beiden ersten Titel der Serie und knüpft da nahtlos an. Ruckzuck bin ich wieder mitten im Geschehen und ich freue mich. Denn dort ist es so, wie er schon immer war und wie ich es aus Inseltage und -jahre schon kenne. Die Protagonisten Franzi, Tamme, Phillip und einige Inselbewohner tauchen vertraut auf, wie alte, liebgewonnene Bekannte. Die Autorin hat einen ganz, ganz tollen Schreibstil. Wunderschön, gefühlvoll und einzigartig, mit großem Wiedererkennungswert, wie ich finde. Der Klappentext steckt voller Energie, Spannung und Dramatik und ich würde empfehlen, vorsichtshalber ein Päckchen Taschentücher in der Nähe bereit zu halten, falls das ein oder andere Tränchen bei der Lektüre fließen solle. Jette Hansen beschreibt Spiekeroog, die Menschen, das Leben auf der Insel und den Sandstrand so schön, dass man Lust bekommt, sich ins Auto zu setzen und dorthin zu düsen. Gut durchdacht und spannend geschildert werden auch die Verarbeitungsphasen des unerfüllten Kinderwunsches des Paares. Ich kann das gut nachvollziehen und leide mit den Protagonisten Franzi und Tamme gewaltig mit. Schock, Wut, Trauer aber auch noch zahlreiche andere familiäre Probleme, wie sie Cousine Sonya mit sich bringt, mischen das Inselleben gehörig auf. Ebenso, wie Franzis alte Liebe Phillip, der plötzlich und unerwartet wieder auftaucht und für zusätzliche Irritationen sorgt. Aber am Ende wird alles gut! Fast alles - und wenn es noch nicht gut ist grins, kommt vielleicht noch so ein lesenswertes Traumbüchlein dabei heraus. Ich hoffe das jedenfalls sehr!

Inhalt:
Manchmal ist das Leben wie eine stürmische Insel: der dritte Band der beliebten Spiekeroog-Reihe von Jette Hansen.
Franzis Leben auf der Insel Spiekeroog ist perfekt – fast. Denn sie und ihr Mann Tamme wünschen sich vergeblich ein Kind, was allmählich zum Stresstest für ihre Ehe wird.
Dann steht plötzlich Franzis sechzehnjährige Cousine Sonya vor der Tür, die von zu Hause weggelaufen ist und bei ihr Zuflucht sucht.
Als Tamme auch noch beruflich aufs Festland muss und Franzis alte Liebe Phillip unerwartet auf der Insel auftaucht, überschlagen sich die Ereignisse.

Die Autorin:
Jette Hansen, 1981 in Ostfriesland geboren, lebt heute mit Mann, zwei Kindern und einem Mischlingshund in der Nähe von Bremen. Neben dem täglichen Feilen an Romanmanuskripten arbeitet sie halbtags als Eventmanagerin. Der nächste Roman ist bereits in Arbeit.

Weitere Bücher:
Inseltage (1), Inseljahre (2),
Fazit: 5***** Der Roman „Inselleben (Spiekeroog 3)“ ist im Montlake Verlag erschienen. Das Taschenbuch hat 313 Seiten die das Leben auf einer Insel gekonnt und mit leichter Feder auf den Punkt bringen.

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Veröffentlicht am 27.09.2020

Onlinedienst par excellence...

Die Stimme
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Mein neuestes Buch „Die Stimme“ von S. K. Tremayne hat es in sich. Das Cover ist der Hammer! Nachtschwarz, mit einem illuminierten Lichtkranz aus eisigem blau, ist es ein wahrer Eyecatcher. Das Bild steht ...

Mein neuestes Buch „Die Stimme“ von S. K. Tremayne hat es in sich. Das Cover ist der Hammer! Nachtschwarz, mit einem illuminierten Lichtkranz aus eisigem blau, ist es ein wahrer Eyecatcher. Das Bild steht für mich irgendwie, alleine durch die Farbe für Wahrheit, Seriosität aber auch Beständigkeit. Wirkt aber auch kühl und distanziert. Grins ☺ und erinnert mich an meine „Home Assistentin“, die auf den Namen Alexa hört und mit in unserem Bungalow lebt. In der Mitte sieht man die Silhouette einer Frau, die im gleisendem, silbrigen Licht eines Wohnraumes zu stehen scheint sowie den treffenden Titel des Thrillers. Der Klappentext liest sich geheimnisvoll und aufregend. Es geht um Home Assistentin Electra und den Schaden, die diese im Leben der Protagonistin Jo anrichtet. Ein Buch genau nach meinem Geschmack, das sicher für den einen oder anderen Überraschungs- und Gänsehauteffekt sorgen wird. Die Protagonistin Jo Ferguson, deren Freundin Tabitha sowie einige Nebendarsteller, wie der Verlobte Arlo oder der Ex-Mann Simon sind geschickt erdacht und detailreich beschrieben. Der Plot ist genial und passt hervorragend ins „hier und jetzt“. Allerdings lässt es mich als „außenstehende“ Leserin auch zusammenzucken und erschaudern. Das smarte Home ist dann ruckzuck eben kein Wohlfühl- und Rückzugsort mehr. Und das man Echos, Indoor Kameras usw. alles simple per Sprachbefehl in Gang setzen kann, aber damit eben auch viel Schabernack oder wie hier Schaden anrichten kann, ist mehr als unter die Haut gehend. Als Nutzer dieser kleinen Helferlein bekommt man auf einmal einen ganz anderen Blick auf diese „nützlichen“ Elektrogeräte, die so unschuldig im eigenen Haus rumstehen. Die Verzweiflung, die Romanfigur Jo nach und nach packt, ist so gut beschrieben, dass man sie am eigenen Leib zu spüren scheint. Und das Spielchen: „Was wäre, wenn Electra tatsächlich wüsste, was Jo getan hätte????“, wird hier von S. K. Tremayne hervorragend forciert und in Szene gesetzt. Spannend und aufregend geschrieben, werden Themen wie Depression, Persönlichkeitsstörungen (Schizophrenie), Mobbing oder Suizid perfekt mit in den Text integriert und lassen dem Leser das Blut in den Adern gefrieren. Unglaublich, was für einen emotionalen Schaden, so perfide ausgeklügelte Fiesheiten in Kombination mit raffiniert gesteuerten Elektrogeräten bewirken können. Und ganz beachtlich, das dieser Thriller ohne viel Gemetzel, nur mit unterschwelligen und viel psychologischem „Know How“ daherkommt. Der Schreibstil ist hervorragend und die Wortwahl sowie das Hintergrundwissen beachtlich. Ein super Thriller für die beginnende Herbstzeit und eine klare Leseempfehlung von mir.

Inhalt:
Wenn das »Smart Home« zum Horror-Haus wird:
»Die Stimme« ist ein raffiniert-gruseliger Psychothriller über eine Sprach-Assistentin mit erschreckendem Wissen und Fähigkeiten

»Ich weiß, was du getan hast.« Jo ist schockiert, als die digitale Home Assistentin Electra sie ohne Aufforderung anspricht. Unmöglich kann eine harmlose Software vom Furchtbarsten wissen, das Jo jemals passiert ist! Doch Electra weiß nicht nur Dinge – sie tut auch Dinge, zu denen sie nicht in der Lage sein sollte: Freunde und Eltern erhalten Textnachrichten mit wüsten Beschimpfungen, Jos Bankkonto wird leergeräumt, die Kreditkarte überzogen … Zum ersten Mal seit Jahren muss Jo wieder an ihren Vater denken, der unter heftigen schizophrenen Schüben litt und sich schließlich das Leben nahm. Kann es sein, dass sie sich die Stimme nur eingebildet hat? Doch Electra ist noch lange nicht fertig mit Jo …

Bestseller-Autor S. K. Tremayne ist ein Meister im Erzeugen subtilen Grusels. Mit dem Psychothriller »Die Stimme« holt er das Grauen ins digitale Zuhause.

Der Autor:
S.K. Tremayne wurde in Devon geboren und lebt heute in London. Sein ursprünglicher Beruf als Reisejournalist bringt es mit sich, dass er die Schauplätze seiner Romane bestens kennt. Ihm gefällt es dort, wo normale Orte plötzlich bedrohlich werden - und wo das Unheimliche ins Leben normaler Menschen tritt. Sein erster Thriller Eisige Schwestern wurde sofort zum Bestseller. Heute werden seine Bücher in dreißig Sprachen übersetzt.

Weitere Bücher:
Eisige Schwestern, das Mädchen aus dem Moor, Stiefkind
Fazit: 5***** Der Thriller „Die Stimme“ ist im Knaur Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat 388 smarte und packende Seiten.

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Veröffentlicht am 07.09.2020

Blutige Handabdrücke und sonstige Spuren ...

Der Schattenmörder
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Als alte Krimi- und Thriller-Fan-Tante komme ich natürlich nicht an Alex North neuestem Roman vorbei. „Der Schattenmörder“ hat ein ansprechendes und faszinierendes Cover. Eine filigrane Pflanze. Die Blüte ...

Als alte Krimi- und Thriller-Fan-Tante komme ich natürlich nicht an Alex North neuestem Roman vorbei. „Der Schattenmörder“ hat ein ansprechendes und faszinierendes Cover. Eine filigrane Pflanze. Die Blüte ist durchleuchtet und mit blutigen, roten Handabdrücken verziert. Da frage ich mich natürlich sofort, was das wohl zu bedeuten hat. Die Farbe Rot symbolisiert in der Farbpsychologie: Vitalität, Stärke, Leidenschaft, aber auch Achtung Gefahr, dass habe ich mal irgendwo gehört oder gelesen. Die Cover-Blume ist daher vortrefflich gewählt, wie ich finde. Die filigranen Äderchen und die blutigen Handabdrücken am Blütenrand und im inneren der Blüte deuten auf ein tragisches Ereignis hin. Gut gefällt mir in diesem Zusammenhang auch die haptische Wahrnehmung des Buchdeckels. Insgesamt reizt das Buch so und ist ein echter Eyecatcher! Der Klappentext liest sich verheißungsvoll und der Plot hat es in sich. Träume, Ängste, Vergangenheit, Kindheit und Gegenwart wechseln sich Kapitel für Kapitel ab und schüren Urängste. Ein Psychothriller der Extraklasse. Gut von Alex North recherchiert und erdacht. Und dann geschieht wieder ein Verbrechen, das stark an das frühere erinnert. Aber ich möchte natürlich nicht zu viel verraten, da es sich um einen Spannungsroman mit viel Potential handelt, wie ich finde.
Die Charaktere sind vortrefflich erdacht und wirken authentisch und unheimlich realistisch. Das Buch lässt sich grob in fünf Leseabschnitte einteilen. Der erste Leseabschnitt hat mir super gefallen. Der Schreibstil ist flüssig und die Wortwahl authentisch. Die Spannungskurve steigt stetig an, wenn man sich auf das Thema einlässt. Ich bin gut mit der unheimlichen Geschichte gestartet und habe mich gefreut Protagonistin Amanda (Ermittlerin) wieder zu entdecken. Die ich schon in Alex Norths erstes Buch "Der Kinderflüsterer" kennenlernen durfte, das ich natürlich auch gelesen habe. Zur Romanfigur Paul habe ich mir noch keine richtige Meinung bilden können, aber das kommt bestimmt noch, denn es ist ja ein dickeres Buch mit über 400 Seiten.
Die Charaktere der damaligen Schulfreunde Charlie, James, Billy und auch Jenny sind interessant und unter die Haut gehend beschrieben. Charlie bringt seine Freunde dazu, ihre Träume aufzuschreiben, was diese auch eifrig tun. Sie sollen dadurch soweit kommen, dass sie bestimmen, was sie träumen werden. Das Paul von Charlie Crabtee fasziniert ist, kann ich verstehen. Grins, jeder hatte doch so einen Schulfreund! Oder? Die Geschichte ist flüssig, aber auch sehr langatmig beschrieben. Sie teilt sich in zirka drei Handlungsstränge auf. Beschrieben werden die Sicht von Paul (damals & heute), sowie der Blick aus Amandas Sicht auf die subtilen Geschehnisse. Das Thema ist etwas verwirrend und klingt erst arg nach Fantasie. Luzides Träumen oder Klarträume, waren mir vorher unbekannt. Momentan kann und will ich mich noch nicht festlegen, welche "Sicht" mir besser gefällt. Tendenziell, vielleicht eher Amandas Sicht. Zwischenfazit: Gruselig & blutrünstig , aber mega spannend. Natürlich macht das Thema neugierig und umso faszinierender ist daher die Lektüre für mich. Ein Traum, in dem der Träumer sich dessen bewusst ist, dass er träumt, kommt mir trotzdem etwas "abgefahren" vor! Und dass man so etwas lernen oder selber herbeiführen kann, finde ich gruselig! Da heute Regen angesagt ist, sitze ich am Kamin und lese den vierten Abschnitt völlig gebannt. So viel spannende Dinge passieren dort Schlag auf Schlag. Langsam laufen die Fäden zusammen, aber ich habe beim kombinieren und mitfiebern doch falsch gelegen. Vorsicht Spoiler: Vor allem die Enthüllung, das Jenny tot ist, hat mich ziemlich schockiert. Der ganze Plot ist doch recht unheimlich und beklemmend und ich bin froh, dass ich im Hellen lesen darf . Vom letzten Leseabschnitt erhoffe ich mir, dass sich meine restlichen Fragen aufklären werden. Das Ende ist überraschend, wie es sich für einen Thriller gehört. Mit viel Fingerspitzengefühl hat Alex North die unglaublichen Verwicklungen und Verstrickungen im „Schattenmörder“ bis zum Schluss spannend geschildert. Mit der Auflösung hatte ich so nicht gerechnet. Daher mein Lese-Tipp für spannende und nervenzerreißende Unterhaltung. Grins nur wer unter Schlafstörungen leidet, sollte es vielleicht besser im Hellen lesen, um sonst nicht ganz um den Schlaf gebracht zu werden.
Inhalt:
In den Schatten lauert das Böse ... Der neue fesselnde Spannungsroman von Alex North nach dem internationalen Bestsellererfolg DER KINDERFLÜSTERER!

Niemals hat Paul den Tag vergessen, an dem er Charlie Crabtree in der Schule zum ersten Mal begegnete. Charlie mit seinem überlegenen Lächeln und den dunklen Fantasien, mit denen er Paul in seinen Bann zog. Sie waren Freunde. Bis zu dem Tag als Charlie den Mord beging und danach spurlos verschwand. Fünfundzwanzig Jahre später kehrt Paul erstmals in seine Heimatstadt zurück. Seine Mutter liegt im Sterben, die Pflegerin hat ihn alarmiert. Gleich nach seiner Ankunft passieren seltsame Dinge. Die Mutter behauptet, jemand sei im Haus gewesen, und als Paul den Dachboden betritt, findet er alles übersät mit blutig-roten Handabdrücken. In der Stadt bemerkt Paul, dass ihn jemand verfolgt, und er beginnt sich zu fragen: Was geschah damals mit Charlie Crabtree am Tag des Mordes?
Unheimlich, beklemmend und nervenzerreißend spannend – der neue Roman von Alex North.


Der Autor:
Alex North, geboren und aufgewachsen in Leeds, England, studierte Philosophie und arbeitete nach seinem Abschluss an der Fakultät für Soziologie und Sozialpolitik. Insgeheim hegte er aber immer den Wunsch zu schreiben. Mit seinem atmosphärischen Spannungsroman »Der Kinderflüsterer« gelang ihm 2019 der große Durchbruch. Der Roman wurde international gefeiert und stand auch in Deutschland wochenlang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste. Alex North lebt bis heute in seiner Heimatstadt Leeds, inzwischen mit seiner Frau, dem gemeinsamen Sohn und zwei Katzen.

Weitere Bücher:
Der Kinderflüsterer
Fazit: 5*****Der Roman „Der Schattenmörder“ ist im blanvalet Verlag erschienen. Das Taschenbuch hat 416 Seiten. Mein persönlicher Tipp: Zuerst unbedingt, wie ich, „Der Kinderflüsterer“ lesen, da dort schon Amanda, die Ermittlerin vorkommt, die mir irgendwie gut gefällt!!!

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Veröffentlicht am 06.09.2020

Schwedenkrimi par excellence ...

Hagebuttenblut
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Herbstzeit ist eine besonders schöne Lesezeit ☺, wie ich finde. Eingekuschelt in eine Decke, der Kamin brennt, Tee in der Nähe und einen großartigen Thriller in der Hand. Herz, was willst du mehr? „Hagebuttenblut“ ...

Herbstzeit ist eine besonders schöne Lesezeit ☺, wie ich finde. Eingekuschelt in eine Decke, der Kamin brennt, Tee in der Nähe und einen großartigen Thriller in der Hand. Herz, was willst du mehr? „Hagebuttenblut“ von der schwedischen Bestseller-Autorin Lina Bengtsdotter ist die langersehnte Fortsetzung von Löwenzahnkind, das ich zuvor verschlungen habe. Das „Hagebuttenblut“ -Cover sieht super aus und passt auch optisch fantastisch zum „Löwenzahnkind“. Die Protagonistin Charlie Lager ist mir also schon aus Teil eins, der gelungenen Serie ein Begriff. Der Klappentext um die verschwundene Francesca liest sich dramatisch und ruck zuck bin ich mitten im Geschehen. Die Seiten fliegen beim gespannten Lesen nur so dahin. Habe ich doch eine große Vorliebe für Krimis und Thriller und komme hier schnell in den Genuss, meiner Gänsehaut. Der perfekte Schwedenkrimi wartet mit allem auf, was diese so ausmachen. Scharfsinnig und unkonventionell geht die Top-Ermittlerin auch in diesem Fall vor. Allerdings plagen sie heftige private Widrigkeiten. Und klischeehaft wie ich finde, auch Alkoholprobleme. Dadurch wird es aber auch besonders düster und spannend. Lach ☺, obwohl ich mit sovielen Drinks wie Charlie Lager bestimmt nicht mehr klar ermitteln könnte. Aber das macht der Romanfigur anscheinend nichts aus und scheint ja trotzdem zu funktionieren. Die Spannungskurve steigt stetig und hat auch einige außergewöhnliche Wendungen und aufregende Cliffhanger. Die Handlung ist schlüssig und gut durchdacht, wie mir gutgelaunt auffällt. Ich freue mich jedenfalls in meiner Fantasie wieder ins schwedische Gullspång und ins Herrenhaus zurückzukehren, anders als die leidgeplagte Ermittlerin. Das ein oder andere Mal lag ich bei meinen eigenen Recherchen und Knobeleien zur Auflösung des Falls daneben, denn dieser Plot ist vielschichtig und geht unter die Haut. Die Autorin versteht es meisterlich, die „dunklen menschlichen Seiten“ in Szene zu setzen. Die Wortwahl ist passend und die Schreibe flüssig. Die auktoriale / „allwissende“ Erzählweise fällt mir in diesem Zusammenhang passend auf und begleitet mit zahlreichen Kommentaren durch die Lektüre. Was mir so ganz gut gefällt. So scheint es mir hilfreich, das Francesca so daherkommt, um Licht ins dunkle Gewirr zu bringen. Gekonnt blitzen Vergangenheit und Gegenwart auf und lösen langsam einiges auf. Trotzdem bleiben einige Fragen, wie auch bei Band eins, unbeantwortet und unterliegen der eigenen Fantasie. Das finde ich etwas unbefriedigend
, vielleicht könnten diese in Teil drei, auf den ich hoffe, dann endlich aufgelöst werden. Nichtsdestotrotz ein Knaller-Thriller, der meine Leseempfehlung bekommt.

Inhalt:
Sie ist Stockholms beste Ermittlerin. Doch dieser Fall kann sie alles kosten.

Nie wieder wollte Charlie Lager in ihren Heimatort Gullspång zurückkehren. Doch die brillante Stockholmer Ermittlerin ist gezwungen, diesen Schwur zu brechen, als sie von einem ungelösten Fall Wind bekommt: Vor dreißig Jahren verschwand die sechzehnjährige Francesca aus Gullspång und wurde nie gefunden. Das große verfallene Herrenhaus ihrer Familie steht seitdem leer. Sobald das düstere Gebäude vor Charlie aufragt, spürt sie, dass ihr dieser Fall alles abverlangen wird – denn sie erinnert sich dunkel an diesen Ort. Und Charlie ahnt, dass sie alles zu verlieren hat: Wenn sie die Wahrheit um Francescas Verschwinden ans Licht zerrt, kann sie ihr eigenes Leben für immer zerstören.

Die Autorin:
Lina Bengtsdotter wuchs in der schwedischen Kleinstadt Gullspång auf, die sie zum Setting ihrer Thriller-Serie um die Ermittlerin Charlie Lager machte. »Löwenzahnkind«, der erste Teil der Reihe, wurde zu einem Sensationserfolg: Es war das bestverkaufte Debüt des Jahres in Schweden und stürmte in Deutschland sofort die SPIEGEL-Bestsellerliste. Mit ihrem zweiten Megaerfolg »Hagebuttenblut« setzt die Autorin diese einmalige Erfolgsgeschichte fort. Lina Bengtsdotter lebt in Stockholm.

Weitere Bücher:
Löwenzahnkind
Fazit: 5*****Der Thriller „Hagebuttenblut“ ist im Penguin Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat 512 hochspannende Seiten. Mein persönlicher Tipp: Zuerst unbedingt, wie ich, Teil eins: Löwenzahnkind lesen!!!

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