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Veröffentlicht am 14.06.2020

Seelische Gesundheit ...

Die verlorene Frau
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Der Roman „Die verlorene Frau“ von Emily Gunnis geht unter die Haut, wirft Fragen auf und macht auch nach dem Beenden, noch lange nachdenklich. Die Autorin ist mir schon seit dem „Haus der Verlassenen“ ...

Der Roman „Die verlorene Frau“ von Emily Gunnis geht unter die Haut, wirft Fragen auf und macht auch nach dem Beenden, noch lange nachdenklich. Die Autorin ist mir schon seit dem „Haus der Verlassenen“ ins Blickfeld geraten. Auch dieses Buch hatte Tiefgang und war sehr, sehr traurig. Im neuen Buch geht es um einen tragischen Tod, ein verschollenes, krankes Baby und ein schreckliches Familiengeheimnis. Das Cover ist ansprechend gestaltet und passt sehr gut zur Thematik. Etwas düster wirkt die mit Unkraut überwucherte Treppe, die nach oben führt. Eine zierliche, langhaarige Frauengestalt mit einem fast durchsichtig wirkenden gelben Kleid, die Richtung Meer zu fliehen scheint, läuft davon. Der Klappentext hat es in sich und der Leser muss sich auf einiges gefasst machen. Kriegstraumata, Neurosen, Depressionen und psychische Beeinträchtigungen. Gespannt fange ich an zu lesen. Der Roman ist fast wie ein Thriller aufgebaut. Faszinierende Charaktere gilt es zu entdecken und über einen längeren Zeitraum zu begleiten. Das Mädchen Rebecca, ihre Eltern sowie die Journalistin Iris. Der Schicksalsroman ist ein echter Pageturner. Auf über 400 Seiten geht es um eine Familientragödie, die auf zwei Zeitebenen aufgedröselt wird und an Fahrt gewinnt. Der Plot ist fein konstruiert und sehr gut recherchiert. Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven über einige Generationen. Psychatrische Erkrankungen, Ursachen, Symptome und damalige Behandlung werden angerissen und thematisiert. Das Ausmaß von Kriegstraumata und deren Auswirkungen, die auch noch in den nachfolgenden Generationen, wie hier im Buch geschildert, zu finden sind und Auswirkungen haben, gehen tief unter die Haut. Und das Kriegstraumata an Kinder und Enkel unbehandelt einfach „weitervererbt“ werden, macht traurig und fassungslos. Ebenso der Umgang in den damaligen Heilstätten und der lächerlich und wütend machende Bestätigungsschein als “geheilt entlassen“! Und so greift das Zahnrad ins Leben, die Liebe und die Geheimnisse dieser Familie, dramatisch ein. Und folgende Angststörungen, Depressionen oder der postpartalen „Baby Blues“ Verstimmung mit Stimmungslabilität, die hier eine junge Mutter irrational handeln lassen. Und einen die „Psychotherapie“ um 1950 in einem anderen Licht erscheinen lassen. Abschließend führt Gunnis geschickt und gekonnt alle Erzählstränge zusammen und löst final auf.

Inhalt:
1960, Seaview Cottage: Die dreizehnjährige Rebecca und ihre Mutter leiden unter dem gewalttätigen Vater. In einer stürmischen Nacht pocht jemand an die Tür des abgelegenen Cottages. Wenig später sterben beide Eltern, doch die Umstände ihres Todes werden nie aufgeklärt.

2014, Chichester: Eine junge Mutter verschwindet spurlos mit ihrem todkranken Baby. Ihre Schwester Iris, eine Journalistin, soll sie so schnell wie möglich finden. Sie bittet ihre Mutter Rebecca um Hilfe – die ihr nie von der schicksalhaften Nacht vor über fünfzig Jahren erzählt hat. Doch nur mit dieser erschütternden Wahrheit kann es Iris gelingen, das Baby zu retten ...

Die Autorin:
Emily Gunnis arbeitete lange beim Fernsehen, unter anderem als erfolgreiche Drehbuchautorin. Mit ihrem Debutroman »Das Haus der Verlassenen« gelang ihr auf Anhieb ein internationaler Bestseller. Die Tochter der internationalen Bestsellerautorin Penny Vincenzi lebt mit ihrer Familie im südenglischen Sussex.

Weitere Bücher:
Das Haus der Verlassenen
Fazit: 5***** Der Roman „Die verlorene Frau“: ist im Heyne Verlag erschienen. Das gebundene Buch hat 384 packende Seiten, die unter die Haut gehen.


























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Veröffentlicht am 31.05.2020

Kochkunst ...

Die Köchin von Castamar
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Manchmal reichen Sekunden bei mir aus, dass meine Augen das Wesentliche entdecken und ich mich ins Buch schockverliebe. Beim neuen Cover meines Romans war das zumindest so. „Die Köchin von Castamar“ von ...

Manchmal reichen Sekunden bei mir aus, dass meine Augen das Wesentliche entdecken und ich mich ins Buch schockverliebe. Beim neuen Cover meines Romans war das zumindest so. „Die Köchin von Castamar“ von Fernando J. Múñez ist eine Lektüre, wie für mich alleine geschrieben. Familiengeheimnis, Küche, kochen, ferne Länder und dazu ein Hauch von Liebe. Anmutig in Sepiatönen sieht man eine Frauengestalt mit Rüschenküchenschürze. In den Händen hält sie eine Suppenterrine in einem hübschen blaubraunem Design, dass mit dem Dekor der Adeligen sehr elitär wirkt. Sie scheint auf einer Terrasse zu stehen und im Hintergrund sieht man schemenhaft die Teile eines Gebäudes. Der Klappentext ist spannend und gebannt fange ich an zu lesen. Der mir noch unbekannte Autor schafft es schnell, mich in den Bann zu ziehen. Er hat einen detailreichen und flüssigen Schreibstil. Das gefällt mir sehr gut und so lasse ich mich auf eine Spanienreise ins Jahr 1720 ein. Die Protagonistin Clara ist liebevoll erdacht und gut beschrieben. Ebenso der Herzog von Castamar. Ich hatte oft den Eindruck, dass die beiden wirklich leben. Allerdings hat mich Claras Krankheitsbild etwas stutzig werden lassen. Ob es, zur damaligen Zeit, die diagnostizierte Agoraphobie und Panikattacken wirklich schon gab. Mir scheint, dass eher später entdeckt worden zu sein. Nichtsdestotrotz ist der Plot mitreißend und gut aufgebaut. In zwei Handlungssträngen, mit stetig steigender Spannungskurve, nimmt die historische Saga voller Liebschaften und mega vielen Intrigen ihren Lauf. Cool und beeindruckend fand ich die vielen Festgesellschaften, die so himmlisch beschrieben wurden. Die Mandelcreme à la Castamar, erinnert mich, als begeisterten Mallorca-Besucherin und Spanien-Fan ein wenig an die mir bekannte Cremé Catalana. Allerdings ist die ja mit Eigelb, Zucker und Milch und dem teuflisch guten Karamell. Während des Lesens ist mir oft das Wasser im Munde zusammengelaufen, aber auch die Spucke weggeblieben, wenn dann wieder böse Intrigen gegen den verwitweten Herzogs Don Diego ausgeklügelt wurden um ihm und dem Hof zu schaden. Ein Pageturner der Extraklasse mit vielen Wendungen und ständig neuen Ereignissen, die manchmal nicht so gut zu verdauen waren. Dem Autor gelingt es mit Leichtigkeit, die damalige Zeit glaubhaft zu beschreiben. Besonders gut gelungen finde ich auch das Aufzeigen der damaligen Standesunterschiede und deren Auswirkungen. Mein Kopfkino ist mehrfach angesprungen und ich habe mich an die Orte, die er so schön beschrieben hat, begeben. Zu gerne wäre ich auch hin und wieder Mäuschen gewesen, um in der Küche das ein oder andere Rezept oder die Geheimzutat dafür, zu erhaschen. Der Roman liest sich für mich, wie ein geniales Menu mir raffinierter Vorspeise, vortrefflichem Hauptgang und leckerem Dessert. Schade nur, dass ich nun auf die Fortsetzung der Dilogie (Zweiteiler) warten muss, denn dieses Buch hat es in sich und ich möchte natürlich liebend gerne erfahren, wie es Clara und dem Herzog weiter ergeht. Und ob Liebe tatsächlich auch durch den Magen geht ☺? Wie ich es vermute!

Inhalt:
Spanien im 18. Jahrhundert: Clara, frisch angestellt als Hilfsköchin am Hof von Castamar, weckt durch ihre raffinierten Köstlichkeiten schon bald das Interesse des verwitweten Herzogs. Da es für beide nicht möglich ist, miteinander in Kontakt zu treten, entwickeln sie anhand von in Kochbüchern versteckten Notizen und außergewöhnlichen Gerichten eine ›Geheimsprache‹. Doch schon bald kursieren am Hof erste Gerüchte. Und mit den Gerüchten wächst auch die Zahl der Widersacher, welche die ganz und gar nicht standesgemäße Annäherung zwischen dem Herzog und seiner Köchin argwöhnisch beobachten ...
Der Autor:
Fernando J. Múñez, geboren 1972 in Madrid, studierte Philosophie und Filmwissenschaften. Er verfasste Drehbücher und Jugendliteratur, bevor er die historische Saga »Die Köchin von Castamar« schrieb, die in Spanien sofort zum Bestseller wurde. Eine TV-Verfilmung ist bereits in Vorbereitung.

Weitere Bücher:
Die Köchin von Castamar: Auf Liebe und Tod. Roman (Die Castamar-Saga, Band 2)

Fazit: 5*****Der Roman „Die Köchin von Castamar“: ist im C. Bertelsmann Verlag erschienen. Das Taschenbuch hat 384 Seiten. Für mich dürfen in Teil 2 gerne mehr Rezepte eingefügt werden!!!!























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Veröffentlicht am 17.05.2020

Weißes Gold ...

Die Porzellan-Erbin - Unruhige Zeiten
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Ich habe ein großes Faible für Flohmärkte, Bücher und sehr altes Porzellan. Der Roman „Die Porzellan Erbin - Unruhige Zeiten“ von Florian Busch passt da natürlich hervorragend, deckt er doch gleich mehrere ...

Ich habe ein großes Faible für Flohmärkte, Bücher und sehr altes Porzellan. Der Roman „Die Porzellan Erbin - Unruhige Zeiten“ von Florian Busch passt da natürlich hervorragend, deckt er doch gleich mehrere meiner Vorlieben ab. Das Cover kommt recht anmutig daher. Mit Glanz und Haptik punktet es. Die Schrift ist erhaben und etwas schnörkelig, was gut zur damaligen Zeit zu passen scheint. Man sieht eine junge Frau mit dunklen, hochgesteckten Haaren, in einem brokatbestickten, langen dunkelroten Kleid mit Spitze, die sich auf einer noblen Terrasse zu befinden scheint. Sie ist von dem Betrachter abgewandt und blickt in eine großzügige Gartenanlage. Im Hintergrund befindet sich ein anderes Haus. Ich vermute, dass es die Porzellanmanufaktur ist. Der Klappentext liest sich ansprechend und ist recht spannend. Schlägt man das Buch auf, fällt einem sofort die liebevoll gestaltete Karte mit dem Anwesen von Gut Hohensandau, dem Herrenhaus, den weitläufigen Koppeln und Ländereien auf. Farbig in Pastellfarben gestaltet, gefällt sie mir recht gut. Auf dem hinteren Einband findet sich ein Familienstammbau. Ich mag so etwas, denn so fällt es mir als Leser leichter, einen ersten Überblick über die Familienverhältnisse zu erhalten.
Gespannt fange ich an zu lesen. Doch der dicke Wälzer birgt für mich gleich zu Anfang eine unerwartete Überraschung. Verwundert reibe ich meine Äugelein. Der Klappentext weicht doch erheblich ab, von dem was ich da lese. Grins, aber er gefällt mir trotzdem, auch wenn ich etwas anderes erwartet habe. Der Spannungsaufbau ist dem Autor sehr gut gelungen, wie ich finde. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und die Wortwahl passt in die damalige Zeit. Die Schauplätze sind detailreich beschrieben und wirken für mich deshalb sehr bildhaft. Die Protagonisten sind vortrefflich gewählt und passen perfekt zum Buch. Sie wachsen einem bei der Lektüre nach und nach ans Herz, mir ging es zumindest so. Das Buch wird aus verschiedenen Perspektiven, von verschiedenen Personen und über verschiedene Zeitebenen erzählt. Man muss als Leser schon sehr aufpassen, dass man da nicht den Faden verliert. Hilfreich fand ich da den bereits erwähnten Familienstammbaum am Ende des Buches. Lehrreich ist ebenso der Exkurs über die Porzellangewinnung und Herstellung. Beeindruckend finde ich bei solch historischen Romanen immer das Gefälle „Arm“/ „Reich“ und den Blick hinter die Kulissen, im Gutshaus ähnlich dem Hause am Eaton Place, auch wenn das eine andere Zeit war.

Inhalt:
Der Glanz einer edlen Epoche. Der Aufstieg einer großen Dynastie.

Deutschland 1866. Die kleine Porzellanmanufaktur Strehlow steht vor einer glorreichen Zukunft. Gräfin Thyra von Hardenstein ist die einzige Erbin des Patriarchen. Sie soll einst die Geschicke des Unternehmens lenken und den Traum ihres Vaters verwirklichen: Porzellan, das weiße Gold der fürstlichen Tafeln, für einfache Leute erschwinglich zu machen. Doch dann kommt die hochschwangere Thyra bei einem tragischen Kutschunfall ums Leben. Entgegen jeder Erwartung kann ihr ungeborenes Kind gerettet werden. Sämtliche Hoffnungen liegen nun auf der jungen Sophie, die das Erbe antreten könnte, wenn sie alt genug ist. Doch auf dem Mädchen lastet ein dunkles Geheimnis ...

Der Autor:
Florian Busch ist das Pseudonym des Autors Stephan M. Rother. Er wurde 1968 in Wittingen geboren und studierte Geschichte, Kunstgeschichte und Philologie in Göttingen. Fünfzehn Jahre war er als »Magister Rother« mit historischen Bühnenprogrammen unterwegs. Unter dem Namen Benjamin Monferat hat er die erfolgreichen Romane »Welt in Flammen« und »Der Turm der Welt« veröffentlicht. Der Autor ist verheiratet und lebt heute in Bad Bodenteich.
Weitere Bücher:
Die Porzellan-Erbin-Gefährliche Jahre (Saga 2)


Fazit: ***** Sterne. Der Roman “Die Porzellan-Erbin-Unruhige Zeiten“ ist im Goldmann Verlag erschienen. Das Buch hat 544 Seiten! Die Fortsetzung der großartigen Familiensaga erscheint im Herbst 2020 und ich bin schon jetzt sehr gespannt und warte ungeduldig auf den nächsten Teil.






















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Veröffentlicht am 27.04.2020

Spieglein, Spieglein ...

Wellness Rebel. Diätbullshit erkennen und Essen wieder lieben lernen
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Wellness Rebel. Diätbullshit erkennen und Essen wieder lieben lernen


Spieglein, Spieglein an der Wand ☺, wer kennt es nicht, das Märchen von der „bösen“ Stiefmutter, die die Allerschönste im ganzen Land ...

Wellness Rebel. Diätbullshit erkennen und Essen wieder lieben lernen


Spieglein, Spieglein an der Wand ☺, wer kennt es nicht, das Märchen von der „bösen“ Stiefmutter, die die Allerschönste im ganzen Land sein wollte. Mein neuestes Buch „Wellness Rebel“ von Pixie Turner greift gekonnt einige Mythen rund ums Essen auf. Das finde ich eine ganz witzige Idee, denn mal Hand aufs Herz, ich werde bestimmt nicht die einzige sein, die hin und wieder eine „neue“ Diät ausprobiert. Der dicke Ratgeber ☺ kommt mit 70 leckeren und leichten Rezepten daher. Das gefällt mir sehr gut, ebenso die teils doch witzigen Fotos zum Rezept oder Text. Dadurch ist die Lektüre nicht so knochentrocken. Das Inhaltsverzeichnis ist übersichtlich und humorvoll, mit einem kleinen grünen Kochlöffel, der eine Blätterranke zu haben scheint, unterteilt. Neben Clean Eating, dem „richtigen“ Essen, Gluten, Detox, Fetten usw. geht es auch Rohkost und Zucker an den Kragen. Der Leser erkennt, (grins, wie ich auch) nach und nach Diätbullshit und lernt sein Essen wieder zu genießen. Die folgende Einleitung gefällt mir hervorragend, denn sie erinnert mich ein wenig an meine eigene Kindheit und meine Familie, allerdings nur in Bezug auf den Anbau vom frischem Obst und Gemüse. Betroffen und erschrocken habe ich dann die weiteren Seiten gelesen...
Orthorexie, Essstörungen, die bei jungen oder aber auch älteren Menschen durch eine falsche Wahrnehmung entstehen können, finde ich tragisch. Aber den Mut darüber zu sprechen und andere zu warnen, finde ich besonders lobens- und erwähnenswert.
Sich ausgewogen zu ernähren ist goldrichtig und andauernde Verbote und Einschränkungen führen zwangsläufig zu ausufernden Fressattacken, das kann ich selber aus Erfahrung beisteuern. Die Rezepte die Pixie Turner vorstellt, gefallen mir sehr gut, das ein oder andere Rezept habe ich begeistert nachgekocht und für sehr schmackhaft befunden. Die Tricolore Pesto Penne, die Feta-Päckchen mit Zaziki oder die superleckere Vanille-Zitronen-Cheesecake haben es mir besonders angetan und diese wird es definitiv auch öfter bei uns geben. Aber auch auf die Birnentarte mit Salzkaramell habe ich ein gieriges Auge geworfen. Leider sind durch die Corona-Zeit, einige der Zutaten momentan nicht im örtlichen Handel bei uns zu bekommen, daher muss das jetzt warten, bis die Zeiten wieder besser werden.
Ungewöhnlich und anders, als die weiteren „Kochbücher“, „Ernährungsfibeln“ und Ratgeber die ich bisher kenne, mag ich dieses „Aufklärungswerk“ mit seinen „witzigen“ Chemieformeln, die mich ein wenig an meine Schulzeit erinnern. Der Bauplan mancher Moleküle wurde einem so noch einmal in Erinnerung gerufen. Und ich habe mich mit der Materie, dem Essen allgemein, den Rezepten und der falschen Einteilung in „gut“ und „böse“, gehörig und lernfähig auseinandergesetzt! Ich empfehle dieses Buch daher gerne weiter!!

Inhalt / Klappentext:
Selbst ernannte Gesundheitsexperten predigen auf allen Kanälen ihre vermeintlich heilsbringenden Lehren von Detox, Low Carb und Co. Die Ernährungswissenschaftlerin Pixie Turner hat sie wissenschaftlich untersucht und rebelliert gegen die Diät-Apostel. Sie will wieder Lust auf Essen machen mit Gerichten, die keinem Trend folgen, sondern einfach verdammt lecker schmecken. Ob ein leichter Linsen-Feigen-Salat, Kürbislasagne, die wirklich satt macht, oder Birnentarte mit Salzkaramell - Pixies Rezepte sind gesundheitsbewusst, doch ideologiefrei. Köstliche KIassiker, exotische Gemüsekombinationen und herrliche Kuchen für Genuss ohne schlechtes Gewissen.

Die Autorin:
Pixie Turner hat jeden Ernährungstrend mit - und sich selbst damit nur unglücklich gemacht. Heute bloggt die Ernährungswissenschaftlerin als "Plantbased Pixie" über Rezepte und Diätmythen, sie tritt als Speakerin auf und scheut nicht die Konfrontation mit Influencern, die ihre Follower vornehmlich mit schlechtem Gewissen an sich binden.

Mehr Bücher der Herausgeberin:
The Insta-Food Diet, The No Need To Diet Book, Pixie’s Plates

Fazit: 5***** „Wellness Rebel. Diätbullshit erkennen und Essen wieder lieben lernen“ ist im lübbe life Verlag erschienen. Das gebundene Buch hat 304 fantastische Seiten, voller genialer Rezepte und Fotos.






























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Veröffentlicht am 15.04.2020

Freiheit ...

Die Hölle war der Preis
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Was Freiheit eigentlich bedeutet ☺, fällt dem einen oder anderen gerade jetzt in den Corona-Zeiten besonders stark auf. Ohne Zwang eigenständig tun zu dürfen was man möchte und nicht in irgend einer Art ...

Was Freiheit eigentlich bedeutet ☺, fällt dem einen oder anderen gerade jetzt in den Corona-Zeiten besonders stark auf. Ohne Zwang eigenständig tun zu dürfen was man möchte und nicht in irgend einer Art und Weise von „oben“ reglementiert zu sein. Reisen in ferne Länder, oder mal eben schnell über die Grenze nach Holland oder Polen, dass geht zur Zeit nicht. Man möchte eine weitere Ausbreitung der Pandemie ja verhindern und nicht weiter fördern. Mein neuester Roman „Die Hölle war ihr Preis“ von der Spiegel Bestseller-Autorin Hera Lind, ist ein Roman nach einer wahren Geschichte. Das finde ich cool, denn diese Geschichten liegen der Autorin besonders, wie ich finde. Vom Cover, das eine junge Frau hinter Gitterstäben zeigt, über den Klappentext der mir das erste mal die Nackenhaare zu Berge stehen lässt, merke ich schnell, auch dieser Plot wird wieder unter die Haut gehen... Die Protagonisten Gisa, genannt Peasy und Ed sind nicht „frei“, denn sie leben in der ehemaligen DDR und sind sehr verzweifelt. Genug, um eine waghalsigen Flucht zu riskieren. Doch dieser Plan scheitert und das Ehepaar landet im Gefängnis. Vier Jahre Zuchthaus wegen unerlaubter Republikflucht lautet das Urteil. Ups, ich werde mir prophylaktisch schon mal die Taschentücher parat legen, denn dies scheint eine sehr traurige Geschichte zu sein. Gespannt schlage ich das Buch auf und fange an zu lesen. Am Anfang steht eine Widmung der mir noch unbekannten „Peasy“ an ihre Eltern. Auf der nächsten Seite muss ich das erste Mal schwer schlucken...

...Nein, ich war keine Träumerin. Ich bin durch die Hölle gegangen, um den Traum von Freiheit irgendwann einmal leben zu können....

Das Buch hat es wahrlich in sich und das 1973 noch solche Zustände herrschten, finde ich unvorstellbar. Der Spannungsbogen baut sich nach und nach, gewohnt gekonnt auf. Die Wortwahl und der Schreibstil von Hera Lind gefällt mir sehr und ist gut verständlich wiedergegeben.
Den Begriff "Stasi-Methoden" hatte ich zwar schon vorher gehört, aber so richtig bewusst war mir nicht, was das tatsächlich bedeutet. Das Nachbarn, Nachbarn ausspionieren oder belauschen, staatliche Behörden den Datenschutz aushebeln, wie im Roman beschrieben, oder ungesetzliche Aktionen zielgerichtet geplant und dann ohne Rücksicht auf Verluste durchgezogen werden. Der Grundbegriff „Demokratie“ zählt dann doppelt und dreifach und ich bin heil froh, im „hier und jetzt“ zu leben. Unvorstellbare Zustände, unermessliches Leid und bittere Tränen, was diesem Paar wiederfahren ist, und das stellvertretend für unzählige andere DDR-Bürger. Mir stellen sich die Haare zu Berge und die Tränen laufen beim Lesen. Das ich vorsorglich Taschentücher parat gelegt habe, war goldrichtig.
Spoiler:

„Um einen Staat zu beurteilen, muss man sich seine Gefängnisse von innen ansehen.“
Das Zitat (auf Seite 284) von Leo Tolstoi gefällt mir richtig gut und ist passend und treffend zum Fortgang der packenden Geschichte. Und die Stasi Gefängnisse Berlin-Pankow, Kaßberg oder das Frauengefängnis Hoheneck sind nicht ohne!!! Und von dort ins ferne Hamburg ist ein weiter und langer Weg, der wirklich durch die Hölle geführt hat.


...Der Traum vom Westen zerbricht in einer kalten Winternacht...

Inhalt:
Gisa Stein, genannt Peasy, wächst in Oranienburg nahe Berlin auf. Ihr Traum ist es, Tänzerin zu werden, und sie schafft es bis an die Staatsoper. Doch hier gerät sie in die Fänge der Stasi. In ihrer Verzweiflung versucht sie mit ihrem Ehemann Edgar, einem rebellischen Architekten, in den Westen zu fliehen. In einer kalten Januarnacht 1974 wird das Paar an der Grenze festgenommen und wegen Republikflucht zu fast vier Jahren Haft verurteilt. Was Gisa dann im Frauenzuchthaus Hoheneck durchmacht, ist die Hölle. Von unzähligen Briefen, die Edgar ihr schreibt, erreicht sie nur ein einziger: Er liebt sie und glaubt die Lügen nicht, die im Gefängnis über sie verbreitet werden. Aber Gisa hat ein Geheimnis. Wie hoch ist der Preis dafür?

Die Autorin:
Hera Lind studierte Germanistik, Musik und Theologie und war Sängerin, bevor sie mit ihren zahlreichen Romanen sensationellen Erfolg hatte. Mit den Tatsachenromanen wie »Die Frau, die zu sehr liebte«, »Hinter den Türen« und »Die Frau, die frei sein wollte«, eroberte sie erneut die SPIEGEL-Bestsellerliste und machte dieses Genre zu ihrem Markenzeichen. Hera Lind lebt mit ihrer Familie in Salzburg.

Weitere Bücher:
Vergib uns unsere Schuld, Hinter den Türen, Die Frau die frei sein wollte, Gefangen in Afrika, Drachenkinder, Himmel & Hölle, Die Sehnsuchtsfalle, Mein Mann, seine Frauen & ich, Verwandt in alle Ewigkeit, Der Prinz aus dem Paradies, Der Mann, der wirklich liebte, Tausend und ein Tag, Kuckucksnest und viele mehr ...

Fazit: 4****Der Roman „Die Hölle war der Preis“: nach einer wahren Geschichte ist im Diana Verlag erschienen. Das Taschenbuch hat 448 lesenswerte Seiten, die das kostbare Gut „Freiheit“ noch „wertvoller“ machen und dem Leser dies, meiner Meinung nach, auch eindrücklich vor Augen führen.



























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