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Veröffentlicht am 25.08.2020

Schlagerstar ...

Es war alles am besten!
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Ich bin ein bekennender Schlagerfan ☺ und saß früher frisch gebadet, im Frotteebademantel auf dem heimischen Sofa, um die ZDF-Hitparade mit meiner kleinen Schwester und meiner Mama zu schauen. Aufgeregt ...

Ich bin ein bekennender Schlagerfan ☺ und saß früher frisch gebadet, im Frotteebademantel auf dem heimischen Sofa, um die ZDF-Hitparade mit meiner kleinen Schwester und meiner Mama zu schauen. Aufgeregt waren wir dann, hielten die Luft an und waren ganz leise, gespannt wartend auf die Auftritte unserer Lieblingsstars! Beim späteren Camping an der Ostsee, sangen wir als Jugendliche lautstark am Ostseelagerfeuer ein Bett im Kornfeld mit! Das waren Zeiten ... Und daher habe ich mich, nostalgisch angehaucht, auch besonders über die Autobiografie des Künstlers „Es war alles am besten – Die Geschichte meines bewegten Lebens“ gefreut, die vor kurzem in mein Haus einzog. Humorvoll berichtet Jürgen Drews von den harten Anfängen bis zum grandiosen Erfolg. Auch die Schattenseiten werden genau wie manche Pannen erwähnt, dass gefällt mir sehr gut und macht das ganze authentisch und lesenswert. Als Fotografin gefallen mir zudem die zahlreichen Fotos im Buch, die Einblick in die jeweiligen Stationen seines Künstler- sowie Privatlebens bieten. Das Inhaltsverzeichnis unterteilt sich in verschiedene Songs, die zur damaligen Zeit relevant waren. Gestartet wir mit: Was einmal war das kommt nie wieder (Single aus dem Jahr 2020) verziert mit einem niedlichen Krönchen, was Wiedererkennungswert hat und Kapitel um Kapitel wieder auftaucht. Weiter geht’s mit dem Song: „Irgendwann, irgendwo, irgendwie“ aus dem Jahr 1990. Um dann einen Exkurs ins Jahr 1977 „Barfuss durch den Sommer“ zu starten. Knall auf Fall landen wir dann in den 80ziger Jahren mit „Ich brauch ‘ne Band! Mit „Mama Loo“ befinden wir uns im Jahr 2007. Der Künstler scheint etwas sprunghaft zu sein, lach, das kenne ich von mir und finde es durchaus sympathisch, denn plötzlich ist „So wie im Film“ wieder 1990 im Fokus. Und es geht mit „Eine Reise ins Nirwana“ weiter nach 1973. Dann erblickt man beim Lesen plötzlich schwarz-weiß Fotos seiner Kindheit, Eltern, Weggenossen, (wie zum Beispiel Roland Kaiser, Carmen Nebel, Ibo, Costa Cordalis usw.) und anderen berühmten Künstlern. Aber auch seine Hochzeit mit Ramona und die Geburt von Joelina werden ausgiebig in Wort und Bild erwähnt. Grins , ebenso wie Mallorca zum neuen König kam. Ich habe dieses Buch in kürzester Zeit verschlungen und das eine oder andere Mal mir ein kleines Grinsen nicht verkneifen können, da es sehr humorvoll geschildert wird. Und kann es jedem empfehlen, der wie ich als Kind mit diesem Künstler groß geworden ist und sich für Musik, insbesondere Schlager interessiert.

Inhalt:
Jürgen Drews – er ist seit Jahrzehnten einer der erfolgreichsten deutschen Schlagersänger, auch international, und wurde auch als Schauspieler gefeiert. Durch seine zahlreichen Hits, besonders das „Bett im Kornfeld“, kennen ihn nahezu alle Deutschen, und seine Fans lieben ihn über alles. 2020 feiert er seinen 75. Geburtstag: Aus diesem Anlass veröffentlicht er zum ersten Mal die Geschichte seines bewegten Lebens, erzählt von den harten Anfängen und den Erfolgen, lacht über manche Pannen und verschweigt auch die Schattenseiten der Branche nicht.


Der Autor:
Jürgen Drews ist einer der erfolgreichsten und beliebtesten Schlagersänger im deutschsprachigen Raum.

Geboren wurde er am 2. April 1945 bei Berlin. Er interessierte sich schon früh für Musik, spielte in lokalen Bands und gewann mit 15 Jahren den Preis als bester Banjo-Spieler Schleswig-Holsteins. 1969 lernte er den Musiker Les Humphries kennen, der ihn für seine „Les Humphries Singers“ engagierte. Mit der Band tourte er durch die ganze Welt. Seine beispiellose Solokarriere startete Drews in den frühen Siebzigern und erschuf mit Megahits wie „Ein Bett im Kornfeld“, „Barfuß durch den Sommer“ und „Wir ziehn heut Abend aufs Dach“ echte Schlager-Kult-Klassiker. In den Achtzigern lebte Drews die meiste Zeit in den USA und veröffentlichte auch dort erfolgreich Platten. 1989 feierte er sein Comeback in Deutschland, 1995 sang er mit Stefan Raab eine neue, funky Version von „Ein Bett im Kornfeld“ mit Rap-Einlagen, die besonders bei der jungen Generation gut ankam. In dieser Zeit startete Drews eine neue Karriere als Partysänger, tritt seitdem regelmäßig auf Mallorca auf und eröffnete dort sogar ein eigenes Café. 2009 schafft er es mit „Ich bau dir ein Schloss“ in die Top 10 der Single-Charts. Weitere hervorragende Chartplatzierungen folgen!

Ans Aufhören denkt Jürgen Drews auch 2020 noch nicht – und das ist gut so!


Fazit: **** Sterne. “Es war alles am besten!: Die Geschichte meines bewegten Lebens“ ist im Goldmann Verlag erschienen. Das broschierte Buch hat 320 Seiten!

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Veröffentlicht am 23.08.2020

Mordsee ...

Das Kind der Wellen
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Das Kind der Wellen

Diane Jordan

Sommerzeit ist Reisezeit ☺, aber dieses Jahr ist durch Corona vieles anders. Mit einem Roman in der Hängematte oder im Gartenpool kann man es allerdings auch gut Zuhause ...

Das Kind der Wellen

Diane Jordan

Sommerzeit ist Reisezeit ☺, aber dieses Jahr ist durch Corona vieles anders. Mit einem Roman in der Hängematte oder im Gartenpool kann man es allerdings auch gut Zuhause aushalten. Mein neuester Roman „das Kind der Wellen“ der Spiegel Bestseller-Autorin Rebecca Martin, hat ein anmutiges Cover mit Prägeschrift. Man sieht eine malerische Meeresszene, in maritimen Blautönen, mit einer dem Leser abgewandten Frauengestalt, die mit wehendem Haar aufs Meer zu blicken scheint. Eine hügelige Dünenlandschaft mit dem typischen Bewuchs und feiner Sandstrand runden das Bild ab. Der Klappentext liest sich aufregend und zieht mich sofort in den Bann. Gespannt fange ich die dramatische Familiengeschichte an. Der Plot spielt an der Nordseeküste und teilt sich in zwei Zeitstränge, nämlich 1920, sowie das Jahr 2019. Die Haupt-protagonistinnen Lisa und Vicky sind liebevoll erdacht und detailreich beschrieben. Beide Frauen verbindet mehr, als man auf den ersten hastigen Blick, vielleicht zu erkennen glaubt. Die anderen Familienmitglieder von Lisa, Ehemann Lukas, sowie die kleinen Söhne Johnny und Neo kommen ebenfalls nicht zu kurz und passen gut zum Geschehen. Ich stelle es mir sehr tragisch vor, mit solchen Schuldgefühlen, wie die Romanfigur sie hat, weiterleben zu müssen. Aber auch die Strategien zur Auf- und Verarbeitung der Trauer finde ich von der Autorin fein gelöst. Die Handlungsstränge laufen parallel zu den oben erwähnten Zeitebenen und spielen in einem Dörfchen in der Nähe von Husum und dem fernen Mainz. Der Erzählstil von Rebecca Martin gefällt mir gut. Ist er doch, meines Erachtens, perfekt und wie für diesen Roman geschaffen. Die Handlung wird in der dritten Person geschildert. Die Spannungskurve ist gekonnt aufgebaut. Und so versinke ich (nicht in den Wellen) sondern im packenden und unter die Haut gehenden Romangeschehen. Ich leide kräftig mit den Protagonistinnen. Ein Kind zu verlieren ist besonders, emotional ergreifend und daher empfehle ich jedem Leser auch Taschentücher bereit zu legen. Der Autorin ist es, in meinen Augen, super gelungen, die Atmosphäre, die Gespräche, den Schauplatz sowie die psychologischen Zwischentöne fein herauszuarbeiten und gekonnt wie ein leichter Wellengang dem Leser zu vermitteln.

... Ein altes Haus am Meer. Eine geheime Tochter . Eine Familie, in der nichts ist, wie es scheint ...

Inhalt:
Bei einem tragischen Unfall am Meer verlor Lisa ihre Tochter in den Fluten. Unfähig ihr altes Leben wieder aufzunehmen, kehrt sie an die Nordsee zurück. Im Ferienhaus der Familie ist noch alles so, wie sie es damals hinterließen. Mit der unerwarteten Hilfe von Schreiner Lars und seinem Sohn dem Arktisforscher Jonas beginnt sie zu renovieren - und findet unter den alten Holzdielen die Notizen zu einem Märchen über eine Meerjungfrau. Der Verdacht, dass dieses auf realen Begebenheiten beruht, lässt die drei nicht los. Im alten Zeitungsarchiv lesen sie von einer blutjungen Frau, die 1920 ihr Kind am Strand verlor. War es ein Unfall oder Mord, wie die Leute damals behaupteten? Auf den Spuren der Meerjungfrau muss sich Lisa ihren verworrenen Gefühlen und dem eigenen Verlust stellen.

Die Autorin:
Rebecca Martin studierte Englisch und Deutsch in Frankfurt am Main und in Dublin, Irland. Sie reist leidenschaftlich gern, interessiert sich für Geschichte und liebt es, Geschichten zu erzählen. Ihre Roman waren alle SPIEGEL-Bestseller. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in einem kleinen Dorf im Nahetal.

Weitere Bücher:
Die vergessene Freundin, Das goldene Haus
Fazit: 4**** Der Roman „Das Kind der Wellen“ ist im Diana Verlag erschienen. Das Taschenbuch hat 448 spannende Seiten und endet mit einem Nachwort aus Marokko!


















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Veröffentlicht am 26.07.2020

Mein Freund der Baum …

Eines Tages in der Provence
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Eines Tages in der Provence …

Diane Jordan

Ferienzeit ist Lesezeit und mal ganz ehrlich, was gibt es Schöneres als mit einem guten Buch, in der Hängematte, beschattet vom Kirschbaum, im Garten zu liegen. ...


Eines Tages in der Provence …

Diane Jordan

Ferienzeit ist Lesezeit und mal ganz ehrlich, was gibt es Schöneres als mit einem guten Buch, in der Hängematte, beschattet vom Kirschbaum, im Garten zu liegen. Mein neuester Roman: „Eines Tages in der Provence“ von Karine Lambert ist ein berührender Sommerroman. Das Cover ist hübsch im frischen Fliederfarben gestaltet. Im Zentrum sieht man einen hübschen grünen Baum mit einer Rundbank, die zum Verweilen einlädt. Rundherum sind Häuser und Geschäfte zu sehen. Ein kleiner Marktplatz eines Dorfes in der Provence, wie es in meiner Fantasie wohl unzählige gibt. Schemenhaft sind in schwarzer Glanzoptik Menschen angedeutet. Das Ganze sieht belebt aus. Der Klappentext zieht mich sofort in den Bann. Geht es doch im großen und ganzen um die Liebe zur Natur, den Bäumen, insbesondere der Platane und der Solidarität der Dorfbewohner. Auch hier in Hamburg gibt es einige von diesen tollen Bäumen und es scheint ein allseits beliebter Straßenbaum zu sein, der wenn ich mich richtig erinnere, auch sehr, sehr alt werden kann und auch gut gegen Luftverschmutzung hilft. Aber auch Freude, Liebe und Verletzlichkeit der Natur sowie der Menschen. Die Protagonisten (Anwohner): Suzanne, Manu, Clément um nur einige zu nennen, sind liebevoll erdacht und detailreich beschrieben. Es könnte sie so tatsächlich irgendwo geben, ebenso den alten Baum in der Mitte des namenlosen Dorfes. So etwas mag ich immer gerne. Das Buch beginnt mit der hübschen Widmung: „Für einen Prinz der Worte, eine Fee der Berge und ein Licht in der Nacht.“ Die einzelnen Kapitel beginnen immer mit einem kleinen Avatar/Bildchen der Plantane. Die Zeitspanne der Geschichte erstreckt sich ungefähr vom 1. März bis zum 23.März, wo laut Ankündigung der Gemeindeverwaltung der Baum langsam gefällt werden soll. Da musste ich schon ein paar Tränen wegdrücken und kräftig schlucken. Beim Leser werden viele Emotionen geweckt. Bei mir war es zumindest so und ich habe mit gebibbert, ob der Baum wohl weiter leben darf und nicht wie im Lied „Mein Freund der Baum“ von der Sängerin Alexandra plötzlich nicht mehr da ist, um Ruhe, Schatten oder Freude zu spenden. Mir hat dieser keine, aber feine Roman sehr gut gefallen. Aktuell, zeitkritisch, ohne den erhobenen Zeigefinger und nachdenklich machend. Und ich könnte mir vorstellen, dass der eine oder andere beim Anblick eines Baumes, besonders einer Platane, liebevoll an diese Geschichte zurückdenkt.

Inhalt:
Ein beschauliches südfranzösisches Dorf ist in Aufruhr: Der prachtvolle alte Baum auf dem Marktplatz soll gefällt werden. Wo, wenn nicht in seinem wohltuenden Schatten, wird die Barbesitzerin Suzanne Pastis servieren, wo Manu Artischocken verkaufen? Der junge Clément liebt es, in den Ästen zu klettern, und die Schwestern Adeline und Violette tröstet nichts so sehr wie der Anblick der Blätter, die sich seit ihrer Kindheit im Sommerwind wiegen. Widerstand formiert sich unter den Dorfbewohnern. Und auch der Baum, der seit Jahrzehnten das Kommen und Gehen auf dem Platz verfolgt, wird von ihren Emotionen mitgerissen.
Bestsellerautorin Karine Lambert erzählt warmherzig und voller Poesie von den großen und kleinen Wahrheiten des Lebens und unserer tiefen Verbindung zur Natur.

Die Autorin:
Karine Lambert ist eine belgische Fotografin und Schriftstellerin. Nach längeren Aufenthalten in verschiedenen Ländern lebt sie heute wieder in ihrer Geburtsstadt Brüssel. Ob in Bildern oder Worten, immer erzählt Karine Lambert von der Freude und der Liebe, von der Verletzlichkeit und der Fähigkeit, sich neu zu erfinden. Die Romane der Bestsellerautorin erscheinen in über 25 Ländern.

Weitere Bücher:
Und jetzt lass uns tanzen, Der unsichtbare Garten, Das Haus ohne Männer,
Fazit: 4**** Der Roman „Eines Tages in der Provence“: ist im Diana Verlag erschienen. Das Buch hat 224 Seiten die zum Nachdenken anregen.

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Veröffentlicht am 05.07.2020

In dubio pro reo...

Die Mörderinsel
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Ein verregnetes Sommertags-Wochenende bietet sich geradezu für den neuen Kriminalroman „Die Mörderinsel“ von Eric Berg an, wie ich finde. Das Cover ist ansprechend und passend gestaltet. Es sieht nach ...

Ein verregnetes Sommertags-Wochenende bietet sich geradezu für den neuen Kriminalroman „Die Mörderinsel“ von Eric Berg an, wie ich finde. Das Cover ist ansprechend und passend gestaltet. Es sieht nach Strand, Meer und Dramatik durch den Himmel aus. Eingekuschelt mit Decke und Tee lese ich genüsslich, welche Schreckensdinge auf Usedom passieren, während ich Zuhause gut behütet sitze. Durch die Lektüre genieße ich meine kleine Stippvisite auf der Ostseeinsel. Der Roman hat es in sich, soviel sei verraten. Die Protagonisten sind vortrefflich gewählt und gut beschrieben. Die Journalistin Doro Kagel ist mir schon aus dem Nebelhaus bekannt und vertraut. Und ich freue mich, wieder mit ihr ermitteln zu können. Vom Gericht wird der Mordverdächtige Holger Simonsmeyer „in dubio pro reo“ freigesprochen. Die Inselbevölkerung gerät dadurch in Aufruhr und kurz darauf geschieht der nächste Mädchen-Mord. Die Frage nach dem Schuldigen bleibt? Ebenso das Unbehagen und „wem kann man noch trauen“? Eine wahre Hexenjagd beginnt und endet für die Familie Simonsmeyer dramatisch, denn ihr Haus in Trenthin brennt bis auf die Grundmauern ab. Der Autor hat meines Erachtens die Thematik Selbstjustiz gut als Kriminalromanthema aufgegriffen. Auch wenn ich mir sicher bin, dass „wenn Rache Gerechtigkeit bringen soll“, viele Menschen auf der Strecke bleiben. UEs liegt auf der Hand, dass das „Drama“ damit nicht weniger klein wird. Der Spannungsaufbau ist Eric Berg gut gelungen, es gibt viele Wendungen und Überraschungen. Der Schreibstil und die Wortwahl sind der Thematik angepasst. Als Leser wird man an vielen Stellen nachdenklich und fragt sich, „was haben Schuld und Sühne“ miteinander zu tun. Wie wird man einem Mord gerecht? Gibt es dafür überhaupt eine gerechte Strafe? Und nicht zu vergessen, der Mob der meint, selbst einzugreifen und für Gerechtigkeit sorgen zu müssen.


... noch 34 Tage bis zum zweiten Mord ...

Inhalt:
Ein ermordetes Mädchen, ein freigesprochener Täter, ein Dorf in Aufruhr ... Der neue Küstenkrimi mit Doro Kagel

Frühsommer: Der Hotelbesitzer Holger Simonsmeyer, angeklagt des Mordes an einer jungen Frau aus seinem Heimatdorf Trenthin, wird freigesprochen. Er und seine Familie hoffen, damit sei nun endlich alles überstanden. Doch im Dorf herrscht Misstrauen, nur wenige glauben an die Unschuld des Hoteliers. Dann wird erneut ein junges Mädchen ermordet aufgefunden …
Spätsommer: Schockiert steht die Journalistin Doro Kagel vor den Ruinen eines ausgebrannten Hauses in Trenthin. Vor Monaten hatte Bettina Simonsmeyer sie inständig gebeten, ebenso ausführlich über den Freispruch ihres Mannes zu berichten wie zuvor über den Mordprozess. Doro hatte abgelehnt. Nun hat die Familie einen schrecklichen Blutzoll bezahlt. Von Schuldgefühlen geplagt beginnt Doro, den Fall neu aufzurollen …


Der Autor:
Eric Berg zählt seit vielen Jahren zu den erfolgreichsten deutschen Autoren. 2013 verwirklichte er einen lang gehegten schriftstellerischen Traum und veröffentlichte seinen ersten Kriminalroman »Das Nebelhaus«, der 2017 mit Felicitas Woll in der Hauptrolle der Journalistin Doro Kagel verfilmt wurde. Seither begeistert Eric Berg mit jedem seiner Romane Leser und Kritiker aufs Neue und erobert regelmäßig die Bestsellerlisten. In seinem neusten Kriminalroman »Die Mörderinsel« ermittelt Doro Kagel in ihrem zweiten Fall.

Weitere Bücher:
Das Nebelhaus, Totendamm, Das Küstengrab, Die Schattenbucht
Fazit: 4**** Der Krimi „Die Mörderinsel“ ist im Limes Verlag erschienen. Das Taschenbuch hat 480 spannende Seiten, die auf meiner Lieblingsinsel Usedom spielen und einem beim Lesen eine herrliche Gänsehaut zaubern.



























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Veröffentlicht am 10.06.2020

Lavendelzauber ...

Tod in Saint Merlot
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Oh, mon dieu... Was soll ich sagen? Der Provence Krimi „Tod in Staint Merlot“ von Serena Kent hat mir die Corona-Zeit etwas kurzweiliger gestaltet. Das Cover ist ganz nach meinem Geschmack. Lavendelfelder ...

Oh, mon dieu... Was soll ich sagen? Der Provence Krimi „Tod in Staint Merlot“ von Serena Kent hat mir die Corona-Zeit etwas kurzweiliger gestaltet. Das Cover ist ganz nach meinem Geschmack. Lavendelfelder im satten lila, deren Duft man förmlich zu riechen scheint. Strahlendblauer Himmel, weiße Wölkchen und ein hoch angelegter alter Dorfkern, der sich stolz aus den Wäldern erstreckt. Der Klappentext liest sich gut, als echter Krimi-Fan weckt er mein Interesse und meinen Spürsinn. Gespannt fange ich an zu lesen. Das Buch läßt sich grob in drei Abschnitte unterteilen. Im ersten Abschnitt gibt es den ersten Toten im Pool, Manuel Avore, der ehemalige Besitzer des Hofes, der diesen wegen Spielschulden verkaufen musste. Im zweiten Abschnitt (Spoiler:) folgt Leiche zwei. Und im dritten Abschnitt gibt es endlich die Auflösung. Die Protagonistin Penelope Kite ist detailreich beschrieben, ebenso wie die zahlreichen Nebendarsteller, wie zum Beispiel die Maklerin Clemence, Penelopes Freundin Frankie oder der dubiose Gärtner Charpet.
Der Prolog liest sich gut. Allerdings fallen mir gleich am Anfang ein paar Dinge auf, die die Geschichte für mich nicht wirklich rund erscheinen lassen. Sei es das die Romanheldin, eine Britin, ohne wirklich französisch zu können, „Hals über Kopf“ einen alten Bauernhof in der Provence kauft. Ich kann mich zudem mit deren Namen „Penelope“ nicht wirklich anfreunden und sie trinkt mir eindeutig zu viel Alkohol. Es ist wirklich erstaunlich, wie es ihr bei den beschriebenen Mengen Rosé gelingt, nicht nur klar zu denken, sondern sogar zu ermitteln. Sehr gelungen finde ich die Beschreibung der Landschaft, der Bewohner sowie die Besichtigung des alten Hauses (La Chant dÉau). Geschickt schafft es das Autorenehepaar durch das Einstreuen vieler französischer Begriffe und Worte, den notwendigen lokalen Touch zu zaubern. Und gut finde ich auch, dass die Begrifflichkeiten erklärt werden und man als Leser so noch etwas lernen kann. Der Krimi plätschert phasenweise ein wenig dahin. Richtig spannend wird es trotz der Toten nicht wirklich. Die Spannungskurve will nicht immer in Fahrt kommen. Und obwohl Frankreich ja für gehobenes „Essen & Trinken“ steht, passt meiner Meinung nach nicht wirklich, das Penelope & ihre Mitstreiter andauernd tafeln und die Weingläser leeren. Etwas mehr Crime und weniger oberflächliches „Seiten-dahin-geplätscher“ mit „ich fahre hierhin“, „ich esse & trinke“, zur Präsentation der französischen Lebensart, wäre für meinen Geschmack besser gewesen. Nichtsdestotrotz ist der Krimi sommerlich leicht, stellenweise humorvoll und unterhaltsam. Spoiler: Den Leichen Spielkarten hinzuzufügen, hat mich als Fotografin jedenfalls zu diesem Foto inspiriert. Und, auf den Punkt gebracht: Lavendel, Glückspiel, Patronen, Wildschweinjagd und der Tod. Und der Gärtner ist nicht immer der Mörder. Falls ihr mehr erfahren möchtet, lest bitte selber!

Inhalt:

Bei einem Urlaub in der Provence verliebt sich die Britin Penelope Kite in einen alten Bauernhof. Kurzerhand erwirbt die Frührentnerin das Gehöft und zieht um. Doch kaum angekommen, erlebt sie den Schreck ihres Lebens: Im Swimmingpool schwimmt eine Leiche! Es ist Manuel Avore, der ehemalige Besitzer des Hofes, der diesen wegen Spielschulden verkaufen musste. Die Polizei geht von einem Unfall aus, doch Penelope ist sich da nicht so sicher. Sie beginnt auf eigene Faust zu ermitteln ...

Die Autorin:

Serena Kent ist das Pseudonym des Autorenehepaars Deborah Lawrenson und Robert Rees. Deborah arbeitete als Journalistin für verschiedene Zeitungen, u. a. für The Daily Mail und Woman’s Journal, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmet. Robert komponiert und dirigiert Musik für Theaterstücke. Das Ehepaar lebt in Kent und besitzt einen alten Hof in der Provence.

Weitere Bücher:
Death in Avignon, Death in Provence
Fazit: 4****Der Krimi „Tod in Saint Merlot“ ist im Lübbe Verlag erschienen. Das Taschenbuch hat 400 Seiten.
















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