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Veröffentlicht am 27.06.2023

Filmikone ...

Greta Garbo (Ikonen ihrer Zeit 9)
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Mein neuester Roman „Greta Garbo – Die einsame Göttin“ von Kristina Lüding zieht mich auf den ersten Blick, wie ein Magnet, magisch an. Und eine Romanbiografie über die Hollywood-Legende, das ist doch ...

Mein neuester Roman „Greta Garbo – Die einsame Göttin“ von Kristina Lüding zieht mich auf den ersten Blick, wie ein Magnet, magisch an. Und eine Romanbiografie über die Hollywood-Legende, das ist doch mal was. Das Cover ist ansprechend gestaltet und wirkt wie aus einer anderen, fernen Zeit. Als Betrachter sieht man Greta Garbo in extravaganter Kleidung und Turban, die auf Kopfsteinpflaster steht. Links und rechts am Bildrand wiegen sich Palmen. Im Hintergrund sieht man zahlreiche Häuser und in den Bergen den legendären Hollywood-Schriftzug. Der Klappentext macht neugierig. Gespannt schlage ich das Buch auf und entdecke gleich am Anfang im Booklet das
Zitat:
„Wirklich reich ist ein Mensch nur dann, wenn er das Herz eines geliebten Menschen besitzt“.
(Greta Garbo)
Wohl wahr, da gebe ich ihr gedanklich sofort Recht, denn die Liebe zu meinem Herzensmenschen ist auch mein größter Reichtum! Neugierig lese ich die ersten Seiten. Meine Lesereise startet in New York, wenige Tage vor Ostern im Jahr 1990. Greta ist als Protagonistin gut beschrieben und wirkt auf mich authentisch. Ich liebe Romane über starke Frauen und schillernde Persönlichkeiten. Und einige davon tummeln sich schon in meinem Bücherregal. Greta Garbo passt da für meinen Geschmack fantastisch rein. Ihre Vita ist grandios: Vom Stockholmer Kaufhaus zur renommierten Schauspielakademie des Königlichen Dramatischen Theaters und später die sagenhafte Filmkarriere, ich möchte zu gerne erfahren, was da alles passiert ist. Und warum sie so "einsam" war??? Das Buch gliedert sich in mehrere Teile. Teil eins erzählt die Jahre von 1921 bis 1923. In Teil zwei werden die Jahre 1924 bis 1926 dem Leser nähergebracht. Teil drei beginnt 1930 und endet 1932. Teil vier zeigt die Jahre 1940 bis 1941. Ich erfahre als Leserin einiges über Greta und ihre Familie. Ihr Leben, die Anfänge, ihre Karriere in der Stummfilm-Ära, ihren Durchbruch in Hollywood und ihre Erfolge in der Tonfilm-Ära. Greta Garbo gab ihre Hollywoodkarriere nach 1942 völlig auf, ihr letzter Film war „Die Frau mit den zwei Gesichtern“! Im Nachwort der Autorin erfährt man, dass die Schauspielerin bis zu ihrem Tod im Jahre 1990 zurückgezogen abwechselnd in ihrer New Yorker Wohnung sowie in der Schweiz lebte. Außerdem habe ich bei der Lektüre des Romans erfahren, dass „Miss Garbo“ viel reiste und sehr prominente Freunde hatte. Die Schauspielerin war nie verheiratet und schirmte ihr Liebesleben stets von der Öffentlichkeit ab. Langjährige enge Freundschaften pflegte Garbo unter anderem zu Cecil Beaton und zu Mercedes de Acosta. Ich vermute mal stark, dass sie sich zu Frauen und Männern hingezogen fühlte und aus heutiger Sicht wohl „bisexuell“ wäre, was ja auch die engen „Frauenfreundschaften“ erklären würde und auch ein Indiz für kein normal bürgerliches Familienleben mit Ehemann und Kindern sein könnte. Für mich als Leserin dieser Romanbiografie bleiben trotzdem einige Fragen offen und irgendwie bin ich mit Greta auch nicht richtig warm geworden. Sie wirkt durch die geschriebenen Seiten des Buchs kühl und unnahbar auf mich, vielleicht auch, weil sie sich nicht in die Karten blicken ließ und man nie so richtig erfahren hat, wer sie eigentlich in Echt war und was sie tatsächlich wollte.

Buchrücken:
Greta Garbo ist die Göttliche, die Unfehlbare, die schwedische Sphinx
Greta ist 15, als sie eine heißbegehrte Stelle in einem Stockholmer Kaufhaus ergattert. Ein Glücksgriff, denn das Geld ist knapp in ihrer Familie, und Greta muss arbeiten, anstatt zur Schule zu gehen. Doch was sie nun verdient, will sie in ihre Zukunft investieren: in eine Schauspielausbildung. Tatsächlich besteht sie die Aufnahmeprüfung an der renommierten Schauspielakademie des Königlichen Dramatischen Theaters. Bald wird ein bekannter Regisseur auf die junge Frau aufmerksam. Fasziniert von ihrer Präsenz und Ausstrahlung gibt er ihr eine Hauptrolle: Es ist der Beginn ihrer sagenhaften Filmkarriere. Doch kann die glitzernde Welt Greta wirklich glücklich machen?
Eine einfühlsame Romanbiografie über die leuchtende Schönheit und Leinwandgöttin Greta Garbo, die ihr Leben lang einsam blieb.

Die Autorin:
Kristina Lüding wuchs in einer Kleinstadt in Ostwestfalen auf. Ihr Elternhaus grenzte an einen Wald, in dem sie mehr Zeit verbrachte als in ihrem Kinderzimmer. Inzwischen lebt sie in einem niedersächsischen Dorf, wieder mit einem Wäldchen gleich nebenan. Kristina Lüding ist Mutter von drei erwachsenen Söhnen und Großmutter einer Enkelin.

Weitere Bücher:
Margarete Steiff: Teddybären und Kinderträume

Fazit: ***** Der Roman „Greta Garbo – Die einsame Göttin“ von Kristina Lüding ist im Ullstein Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat 367 Seiten, die das bewegte, einsame Leben der Greta Garbo gut recherchiert und beschrieben haben.

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Veröffentlicht am 15.06.2023

Schleifen-Pullover …

Die Modemacherin von Paris – Mit ihren Kleidern verzauberte Elsa Schiaparelli die Menschen. Für ihr Glück und ihr Kind musste sie kämpfen.
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Mode, Trends oder Lifestyle, als Fotografin und auch als Frau, finde ich diese Dinge mega spannend und aufregend. Mitreißend und passend ist daher auch der Roman über die Frau, die die Modewelt des 20. ...

Mode, Trends oder Lifestyle, als Fotografin und auch als Frau, finde ich diese Dinge mega spannend und aufregend. Mitreißend und passend ist daher auch der Roman über die Frau, die die Modewelt des 20. Jahrhunderts revolutionierte. Mein neuestes Buch „Die Modemacherin von Paris“ von Mina König passt perfekt in mein Lesebeuteschema. Die Autorin ist mir zudem nicht unbekannt, da ich auch schon ihren Roman „Mademoiselle Oppenheim“ begeistert gelesen und für sehr gut befunden habe. Mina König ist dabei das Pseudonym der österreichischen Autorin und Journalistin „Emily Walton“. Diese beschäftigt sich intensiv mit den Biografien bedeutender Frauen in der Geschichte, was mir gut gefällt, denn ich lese gerne Biographien über Künstlerinnen, Maler, Schriftsteller oder auch Sängerinnen. Da ich selbst etwas male und mich auch für Kunst interessiere, passt dieser Roman perfekt. Das Cover ist wunderhübsch gestaltet. Als Betrachter sieht man angedeutete Gebäudeteile von Geschäften und Cafés. Der mittig, im diffusen Licht erscheinende Eiffelturm, scheint zum Greifen nahe und man merkt das man mitten in Paris ist. Im Vordergrund steht eine junge Frau im schillernden roten Kleid mit Schleife und passendem flotten Hütchen mit modischer Langhaarfrisur (Banane), die energisch und energiegeladen wirkt. Den rechten Arm hat sie vor dem Bauch, den linken Arm hält sie angewinkelt und die Handhaltung wirkt kokett. Sie blickt den Betrachter offen und neugierig entgegen und scheint ihr imaginäres Gegenüber auf einen Blick zu scannen. Der Klappentext ist ganz nach meinem Geschmack und verspricht einen spannenden Roman über eine schillernde Künstlerin & faszinierende Modemacherin des 20. Jahrhunderts. Auch die genannten Weggefährten, wie zum Beispiel der Maler Pablo Picasso oder auch den Starfotografen Man Ray, sind mir als Fotografin nicht ganz unbekannt. Das Buch startet mit einem informativen Prolog in Rom, 1898 und endet mit einem Epilog in Paris, 1935. Es zieht mich schnell in den Bann. Die Protagonistin Elsa Schiaparelli (Italienerin mit deutschem Vornamen) sowie ihre Familie und Freunde sind von der Autorin gut beschrieben worden, sie wirken dadurch authentisch und lebensecht auf mich. Mina König hat dabei Fakten aus Elsas Leben mit einer fiktiven Geschichte gepaart, was ich ganz cool gelöst finde, denn so wirkt es nicht trocken und dröge. Der Schreibstil und die Wortwahl passen für mich zu dieser bemerkenswerten, beschrieben Modemacherin, die als „leuchtend, unmöglich, vorlaut und für unpassende Designs“ bekannt war. Faszinierend finde ich zudem die gelungenen bildgewaltigen Szenen mit skurrilen, extravaganten bunten Kleidern, besonderen „veredelten“ Pullovern und Hüten, die beim Lesen vor meinen Augen erzeugt werden. Ich träume mich ja gerne hin- und wieder weg und wäre zur damaligen Zeit manchmal auch gerne in dieser Kunstszene unterwegs gewesen. Die Seiten fliegen beim Lesen nur so vor meinen Augen dahin. Ich verfolge Elsas Kindheit, ihre unglückliche Ehe mit William de Wendt de Kerlor sowie ihren Neuanfang und den kometenhaften Aufstieg. Ich bewundere insgeheim den Mut und Elsas Kreativität sich auch anfänglich mit Gelegenheitsjobs über Wasser zu halten. Zudem wird ihre erbitterte Konkurrenz mit Coco Chanel gut zum Leser transportiert. Schiaparellis guten Kontakte in der Kunstszene und ihre Begeisterung für Mode hat Mina König für meinen Geschmack, sensationell beschrieben und das „Wickelkleid“ oder den „extravaganten Pullover“ hätte ich selber gerne mal in Augenschein genommen, um ein klitzekleines Foto davon zu machen, kicher oder es selbst zu tragen! Aber auch so liebe und leide ich wie immer kräftig und heftig mit, besonders als es um ihre an Kinderlähmung erkrankte Tochter Gogo und deren „Therapie/Heilung“ geht. Freue mich für Elsa mit als Künstler Théo in ihr Leben tritt und dadurch einiges einfacher und leichter scheint. Etwas wehmütig stimmt mich nur, da ich eine echte Romantikerin bin, dass durch die ganzen schwierigen Umstände später Elsas Liebesglück auf der Strecke bleibt. Aber das scheint wohl der Preis für Erfolg, Ruhm, Ehre und Extravaganz zu sein und den kometenhaften Aufstieg im Mode-Haifisch-Becken zu bedingen!

…Eine mutige Künstlerin stellt die Welt von Paris bis Hollywood auf den Kopf …

Buchrücken:
1922: Als Elsa Schiaparelli mit ihrer schwerkranken Tochter nach Paris kommt, scheint ihr großer Traum endlich in greifbarer Nähe. Schon immer will sie die Welt mit ihren farbenfrohen Modeentwürfen erobern. Mit Kleidern, die mutiger und expressiver sind als je zuvor. Inspiriert von ihren Freunden, Künstlern wie Man Ray, Jean Cocteau und Pablo Picasso entwirft Elsa Kreationen, die zu wahren Kunstwerken der Moderne werden und stellt die Grande Dame Coco Chanel damit in den Schatten. Doch Elsa kämpft auch an einer anderen Front: Wird ihre Tochter je wieder gehen können? Auf einer rauschenden Party trifft sie auf den Künstler Théo, mit dem sie bald nicht nur die Leidenschaft zur Mode teilt … Hat sie in ihrem Leben noch Platz für die Liebe?



Die Autorin:
Mina König ist das Pseudonym der österreichischen Autorin und Journalistin Emily Walton, die sich intensiv mit den Biografien bedeutender Frauen in der Geschichte beschäftigt. Während ihrer Kurztrips nach Paris entdeckte sie die Kreationen von Elsa Schiaparelli in Museen, ebenso das Maison Schiaparelli am Place Vendome und begann über diese faszinierende, exzentrische Modemacherin zu recherchieren. Emily Walton studierte Germanistik und Journalismus in Wien und verbrachte einige Jahre in Brüssel, wo sie ihre Liebe für die französische Sprache entdeckte. Heute lebt sie mit ihrer Familie im Süden von Wien.

Weitere Bücher:
Mademoiselle Oppenheim

Fazit: ***** Der Roman „Die Modemacherin von Paris“ von Mina König ist im Heyne Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat 398 packende Seiten, die das Leben von Elsa Schiaparelli in schillernd, leuchtenden Farben und Facetten beschreiben, aber auch Rückschläge, Niederlagen und die angeschlagene Gesundheit der kleinen „Gogo“ und deren Therapie-Erfolge nicht außer Acht lassen. Ein Buch was fasziniert und begeistert und „Elsa Schiaparelli“ vor dem inneren Auge wieder lebendig werden lässt. Stellvertretend ist ihre Kleidung ihr Ausdruck von Emanzipation und Bruch mit geltenden Konventionen.


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Veröffentlicht am 31.05.2023

A bientot, ihr lieben Gauner …

Die Unverbesserlichen - Die Revanche des Monsieur Lipaire (Die Unverbesserlichen 2)
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Endlich, endlich geht es weiter…  Der neue Kobr "Die Unverbesserlichen-Die Revanche des Monsieur Lipaire" gefällt mir ausgesprochen gut. Die humorvolle Kriminalkomödie ist meiner Meinung nach die perfekte ...

Endlich, endlich geht es weiter…  Der neue Kobr "Die Unverbesserlichen-Die Revanche des Monsieur Lipaire" gefällt mir ausgesprochen gut. Die humorvolle Kriminalkomödie ist meiner Meinung nach die perfekte Fortsetzung der neuen Buchreihe. Anders als die sonst gewohnten Allgäu-Krimis, macht die Lust auf Urlaub an der Côte d‘Azur. Auffällig ist auch dieses Mal das witzige Cover. Ein Handabdruck der wie ein gezogene. Waffe in den typisch französischen Farben der Trikolore aussieht. Darunter die angedeutete Sonne Südfrankreichs mit Palmen, Wasservögeln, dem Wasser und einem Boot. Der Klappentext zieht mich schnell in den Bann und befördert mich lesetechnisch an den Ort des Geschehens. Gespannt fange ich an zu lesen und freue mich auch bei diesem Buch über das auffällig hübsche dreigeteilte Lesebändchen in blau, weiß und rot. Die Protagonisten wirken vertraut frisch, frech, dilettantisch und etwas chaotisch. Dem Autoren Duo gelingt es auch dieses Mal mich bestens zu unterhalten. Der Plot ist schräg, ungewöhnlich und durch die eben erwähnten Romanfiguren herrlich skurril und unterhaltsam. Band zwei knüpft nahtlos an Teil eins an, was ich prima finde. Ich empfehle aber, unbedingt Teil eins vorher zu lesen, um mehr Lesespass zu haben und Teil zwei so richtig genießen zu können. Die Beschreibungen sind gut gewählt und wirken realistisch und treffend. Ebenso die Wortwahl und der Schreibstil. Die Protagonisten sind unter anderem: Monsieur Lipaire, Lieblingsfeind Familie Vicomte, die Adelsdynastie, Karim, Delphine, um nur einige zu nennen. Besonders gut gefällt mir das Küstenstädtchen Port Grimaud an der Côte d’Azur. Ich muss oft schmunzeln und fiebere aber auch eifrig mit, ob das ungewöhnliche Trüppchen, mit seinen unkonventionellen Machenschaften, Erfolg haben wird. Mein Kopfkino tut sein Übriges, ganz genial finde ich auch die vielen alten Filmzitate a la Louis de Funès, die mich an lange, laue Sommernächte und meine Jugendzeit erinnern. Die Tour der Fettnäpfchen, mit den sechs gerissenen, aber ungeschickten Gaunerfreunden ist eine gelungene Abwechslung zu den sonstigen Krimis, die ich so lese! Humorvoll und witzig zudem. Auch wenn es manchmal etwas überzogen ist, aber meines Erachtens passt das perfekt zur Thematik und zum Plot. Cool finde ich auch das Glossar am Ende des Buches. Dort lernt man ganz nebenbei die wichtigsten französischen Begriffe oder kann sein Französisch wieder aufpolieren.
Merci  an die beiden Autoren für diesen zweiten coolen und gelungene Fortsetzung der neuen Bestsellerserie.

Buchrücken:
Willkommen auf der Tour de Fettnäpfchen - mit sechs gerissenen, aber ziemlich ungeschickten Gaunerfreunden
Das Leben könnte nicht schöner sein in Port Grimaud an der Côte d’Azur: Die unverbesserliche Gaunertruppe um Monsieur Lipaire hat sich gerade erst von ihrem ersten Fall in der südlichen Sonne erholt, als ihr Lieblingsfeind, die Familie Vicomte, zum nächsten Schlag ausholt: Die Adelsdynastie will das idyllische Lagunenstädtchen komplett unter ihre Herrschaft bekommen. Selbst der Bürgermeister weiß erst einmal nicht, wie ihm geschieht. Die eingeschworene, wenn auch ziemlich ungleiche Ganoventruppe muss sich erneut zusammenraufen und der Sache annehmen. Lipaires charmante Dilettanten haben zwar von nichts wirklich Ahnung, doch sie sind mit allen Wassern gewaschen und werden die Vicomtes aufhalten. Oder müssen sie ihnen demnächst den Champagner servieren?
Die Autoren:
VOLKER KLÜPFEL und MICHAEL KOBR kennen sich schon länger, als sie sich nicht kennen: seit ihrer gemeinsamen Schulzeit im Allgäu-Gymnasium in Kempten. Nach dem Studium wurde Klüpfel Journalist, Kobr Realschullehrer. Inzwischen sind sie beide Vollzeit-Autoren und vor allem durch die Krimis mit Kommissar Kluftinger bekannt. Doch die beiden haben auch ohne den grantigen Allgäuer reüssiert: mit dem Urlaubsroman "In der ersten Reihe sieht man Meer" und mit dem Thriller "Draußen".

Weitere Bücher:
Band 1: Die Unverbesserlichen. Der große Coup des Monsieur Lipaire, November 2022
Affenhitze, Funkenmord, Kluftinger, Morgen, Klufti, wird’s, Herzblut, Grimmbart, Rauhnacht, Milchgeld, Erntedank, Laienspiel, Himmelhorn, Schutzpatron, Mahlzeit, u.v.m.

Fazit: ***** „Die Unverbesserlichen – Die Revanche des Monsieur Lipaire“ von Klüpfel / Kobr ist im Ullstein Verlag erschienen. Das gebundene Buch hat 384 Seiten, die mir sehr gut gefallen haben. Kicher und ratet mal, wo wir diesen Sommer hinreisen werden!






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Veröffentlicht am 29.05.2023

Isabella & Leopold …

Wirbel um die Komtess
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Passend zum Pfingstfest, gönne ich mir lesetechnisch den Taschenbuch-Roman „Das Lilienpalais – Wirbel um die Komtess, Band 3). Das Cover ist ansprechend gestaltet. Als Betrachter sieht man ein angeschnittenes ...

Passend zum Pfingstfest, gönne ich mir lesetechnisch den Taschenbuch-Roman „Das Lilienpalais – Wirbel um die Komtess, Band 3). Das Cover ist ansprechend gestaltet. Als Betrachter sieht man ein angeschnittenes Paar, dass sich leicht an den Händen berührt. Als Betrachter spürt man förmlich das Prickeln und die Spannung, die zwischen den beiden herrscht. Die Frau trägt grünschillerndes, bodenlanges Kleid. Für mich deutet die Farbe auf Hoffnung, Harmonie und Freiheit hin. Der Mann trägt Bekleidung, die zur damaligen Zeit passt. Links oben und rechts außen, auf dem Buchdeckel, ist eine weiße Lilie, die auf das Lilienpalais hindeutet. Der Buchrücken verspricht ...“verbotene Leidenschaften und die ganz große Liebe“. Uiiiii, das hört sich doch spannend an und passt hervorragend in mein Lese-Beute-Schema. Der Plot spielt in
München um 1828. Die Protagonisten sind Isabella von Seybach, Hofschauspieler Rudolf Heiland, Leopold von Löwenstein, Gouvernante Nanette sowie deren Familien. Für mich ist dies der dritte Band der Lilienpalais-Reihe von Hannah Conrad. Teil eins „Eine fast perfekte Debütantin“ habe ich letztes Jahr gelesen. Teil zwei „Ein Graf auf Abwegen“ vor kurzem fasziniert. Schlägt man das Cover auf, darf man sich über eine alte Tanzkarte und ein uraltes Theaterheft freuen. Ich finde es immer besonders schön, wenn ich so etwas entdecke. Dient es doch der besseren Vorstellungskraft. Dann folgt in schnörkeliger Schrift: München – Zum Ball lädt ein: Das Haus von Seybach. Das wirkt edel und elitär. Ebenso wie „auf die Tanzkarte möchten“ und „unverzichtbar im Hintergrund“. In meinem Kopfkino zeigen sich die ersten Bilder. Das Buch startet mit einem Zitat von Nanette:

„Tanz um die Welt, dann erkennst du, wohin dein Herz gehört“.

Meine Zeitreise beginnt in München, September 1828. Als Leser lernt man Isabella und Leopold kennen. Der Plot wird von beiden, aus der jeweiligen Sicht wiedergegeben. Der Schreibstil und die Wortwahl von Hannah Conrad gefallen mir. Der Plot ist gut gewählt und beinhaltet einige unvorhergesehene Ereignisse. Die Figuren sind eigensinnig, mutig und geheimnisvoll. Isabellas geheime Leidenschaft & Liebe zum Theater wird gut zum Leser transportiert. Auch das Liebesdreieck, die Wirren, die aufkeimenden Gefühle und die theatralen Kommunikationswege a la „A spielt B während C“ zuschaut, gefallen mir. Ich teile insgeheim Isabellas Vorliebe für Theater, Kino, Musik, Schauspiel und die große weite Welt. Ich verschlinge begeistert Seite um Seite und freue mich über die zarte Liebesgeschichte, die sich da langsam aber stetig vor meinen Augen abspielt. Es wird alles bedient, was man von historischen Romanen in der Zeit so erwartet. Die Dialoge, die Moralvorstellungen, Etikette, die Welt des Adels, die Rolle der Frau und eben die Privilegien der Männer, alles wird „wie kleine Odövre“ lecker an den Leser serviert. Das ist ein gelungener Menue aus Fiktion, Unterhaltung und dem Blick auf die damalige Zeit. Irgendwie muss ich beim Lesen an den Song von Klaus Lage denken: „1000 und 1 Nacht, 1000 Mal berührt“. Für mich hier passend, da Isabella und Leopold sich schon so lange kennen und plötzlich still und heimlich, schleichend, wird irgendwie alles anders. Ich liebe und leide still und leise mit und freue mich, als sich zum Schluss doch endlich im Walzertakt und Schritt „alles zum Guten“ wendet.
Jetzt warte ich voller Spannung auf Band 4 „Eine Dame mit Geheimnissen, (erscheint im August 2023), um zu erfahren, wie es der Familie weiter ergeht.

Buchrücken:
Vorhang auf für verbotene Leidenschaften und die ganz große Liebe!

Augenscheinlich ist Isabella von Seybach bereit für die kommende Ballsaison. Bereit für atemberaubende Kleider, rauschende Feste und die Suche nach einem Ehemann. Insgeheim schmiedet sie aber ganz andere Pläne: Sie will ihre Leidenschaft für das Theater ausleben! Als Rudolf Heiland, Hofschauspieler und der wohl begehrenswerteste Mann Münchens, Isabella seine verruchte und aufregende Welt zeigt, kann sie nicht widerstehen. Ihr engster Vertrauter Leopold von Löwenstein plant inzwischen seine eigene Zukunft – ohne Isabella. Das weckt Gefühle in ihr, die sie lange vor sich selbst versteckt hat. Isabella muss sich entscheiden. Für was – und vor allem für wen – schlägt ihr Herz wirklich?

Die Autorin:
Hannah Conrad hat bereits viele erfolgreiche Romane in verschiedenen Genres veröffentlicht. Sie studierte Germanistik und Kulturjournalismus, wurde mit dem DeLiA-Literaturpreis sowie dem Selfpublisher-Preis ausgezeichnet und hat einen Kurzgeschichtenwettbewerb gewonnen. Ihre Reisen nutzt sie gerne zur Recherche zu ihren Romanen, und sie ist in mehreren Städten Deutschlands zu Hause. Hinter Hannah Conrad verbergen sich vier Autorinnen: Laila El Omari, Frieda Bergmann, Monika Pfundmeier und Persephone Haasis.

Weitere Bücher:
Das Lilienpalais Band 1, Das Lilienpalais Band 2, Das Lilienpalais Band 4 (August 2023)


Fazit: **** Der Roman „Das Lilienpalais – Wirbel um die Komtess“ von Hannah Conrad ist im Heyne Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat 511 Seiten, die mich bestens unterhalten und mein Herz zum Klopfen gebracht haben.


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Veröffentlicht am 25.05.2023

Gegenwehr …

Wenn sie wüsste
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Wenn sie wüsste

Gegenwehr …

Diane Jordan

Endlich habe ich einen farbig gestalteten Buchschnitt ergattert und kann diesen nun mein „EIGEN“ nennen. Mein neuester Thriller „Wenn sie wüsste“ von Freida ...

Wenn sie wüsste

Gegenwehr …

Diane Jordan

Endlich habe ich einen farbig gestalteten Buchschnitt ergattert und kann diesen nun mein „EIGEN“ nennen. Mein neuester Thriller „Wenn sie wüsste“ von Freida McFadden hat ein auffälliges und ungewöhnliches Cover. Der Buchschnitt in neongrün, der Titelschriftzug in Glanzdruck und ein Haus, dass in einer düsteren Atmosphäre unheimlich angestrahlt zu sein scheint. Das Neon-Grün sieht für mich giftig und Unheil versprechend aus. Es ist sehr hell und knallig. Die schwarze Farbe auf dem Titel symbolisiert für mich Tod, Angst und negative Ereignisse. Das gleißende Licht um das Haus wirkt mysteriös, ebenso wie die Spiegelung. Der Thriller beginnt mit einem packenden Prolog. Als Leser lernt man die Protagonisten Nina, deren Tochter Cecelia (Cese) sowie Ninas Mann Andrew und Hausmädchen Millie oder den Gärtner Enzo kennen. Die Romanfiguren wirken authentisch. Die Charaktere sind gut beschrieben. Die Autorin war mir bis dato unbekannt, ihr Schreibstil und ihre Wortwahl gefallen mir aber. Der Plot ist spannend und in drei Teile unterteilt. Er wird größtenteils aus der Sicht von Millie und Nina erzählt, was mir prima gefällt und spielt auf Long Island. Der twistreiche Pageturner bietet so einiges. Es kommen einige Trigger/Auslöser zum Einsatz, die einen nicht kalt lassen und unter die Haut gehen. Gänsehaut macht sich breit und man bekommt beim Lesen ein ungutes Gefühl. Mir ging es zumindest so. Fiese Themen wie „häusliche Gewalt“, Sadismus, Wut, Hass, Psychoterror und Mord kommen zur Sprache und lassen einen als Leser mit bibbern. Und als Leser merkt man, dass es manchmal vom Opfer zum Täter oder auch umgekehrt nicht weit ist. Der Thriller hat jedenfalls einiges an Potential zu bieten und „nichts ist so, wie es auf den ersten Blick scheint“. Gut gefallen hat mir auch der Sprachwitz der Autorin und die Anlehnung an zum Beispiel Filme wie „Kinder des Zorns“ oder „Ich seh, ich seh“ …

„es gibt Filme über unheimliche Kinder, die in Maisfeldern wohnen, Gedanken lesen können, den Teufel anbeten“ S. 19

Da wird einem schon ein wenig gruselig. Oder? Alle Romanfiguren haben Geheimnisse, der eine mehr, der andere weniger. Als Leser erfährt man nach und nach die ganze Tragweite und die Ungeheuerlichkeiten, die sich da im Haus so abspielen und die das Leben mancher Bewohner dort zur Hölle werden lassen. Meine Nerven liegen schon nach kürzester Zeit blank. Ich fiebere und zittere mit. Ein wirklich düsterer Thriller mit aktuellen und zeitgemäßen Themen. Es gibt viele unerwartete Wendungen, Sarkasmus und ein überraschendes Ende, mit einem diabolischen Lächeln habe ich das Buch genossen und befriedigt beendet. Und soviel sei verraten, „der Böse“ ist diesmal nicht der Gärtner ….

Buchrücken:
Wenn du glaubst, diese Geschichte zu durchschauen, fängt sie erst an

Millie kann ihr Glück kaum fassen, als die elegante Nina ihr die Stelle als Haushaltshilfe inklusive Kost und Logis bei ihrer Familie auf Long Island anbietet. Schließlich hat sie eine Vergangenheit, von der niemand etwas wissen soll. Doch kaum ist Millie eingezogen, zeigt Nina ihr wahres Gesicht: Sie verwüstet das Haus und unterstellt ihr Dinge, die sie nicht getan hat. Ihre verwöhnte Tochter behandelt Millie ohne jeden Respekt. Nur Ninas attraktiver Mann Andrew ist nett zu ihr. Wäre da nur nicht Ninas wachsende Eifersucht. Hat sie Millie nur eingestellt, um ihr das Leben zur Hölle zu machen? Oder hat auch sie ein dunkles Geheimnis, von dem niemand etwas erfahren darf?

Die Autorin:
Freida McFadden ist im Hauptberuf Ärztin. Spannende Plots sind ihre Leidenschaft. Mit »Wenn sie wüsste« gelang ihr quasi über Nacht der internationale Durchbruch als Autorin. Die Begeisterung der Leserinnen und Leser über die unglaublichen Twists in ihrem Thriller war so groß, dass das E-Book in den USA und in Großbritannien innerhalb kürzester Zeit sämtliche Rekorde brach, und zum gefeierten Bestseller wurde. Mit ihrer Familie und einer schwarzen Katze lebt Freida McFadden in einem jahrhundertealten Haus mit knarzenden Treppen und Blick auf das Meer.

Weitere Bücher:
The Housemaid, The Inmate, Never Lie, The Perfect Son, Ward D, usw. (alle in Englisch)

Fazit: ***** Der Thriller “Wenn sie wüsste” von Freida McFadden ist im Heyne Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat 399 Seiten, die mich in den Bann gezogen und den Atem geraubt haben.



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