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Veröffentlicht am 03.01.2023

Erste Schritte zur Gleichberechtigung …

Die Hofgärtnerin - Blütenzauber
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Die Hofgärtnerin – Blütenzauber, Band 3

Diane Jordan

Erste Schritte zur Gleichberechtigung …

Das „Jibbern“ hat ein Ende. Ich darf den dritten Teil der Trilogie einer traumhaften Familiensaga mein Eigen ...

Die Hofgärtnerin – Blütenzauber, Band 3

Diane Jordan

Erste Schritte zur Gleichberechtigung …

Das „Jibbern“ hat ein Ende. Ich darf den dritten Teil der Trilogie einer traumhaften Familiensaga mein Eigen nennen und endlich weiterlesen. „Die Hofgärtnerin – Blütenzauber“ von Rena Rosenthal punktet auf den ersten Blick mit einem hochwertigen, veredelten Cover. Als Betrachter sieht man die Hofgärtnerei, ein Glasgewächshaus, einige leuchtend rote glänzende Blüten sowie einen Kiesweg mit Bank. Im Zentrum des Bildes steht Marleene, die mir schon in Teil eins ans Herz gewachsen ist. Diesmal trägt sie einen roten Rock und eine fliederfarbene, gepunktete Bluse. Sie wirkt auf mich noch reifer und entschlossener, als auf den ersten beiden Titeln der Buchserie, die ich auch schon kenne und liebe. Der Klappentext zieht mich schnell in den Bann und verspricht einiges. Da ich selber gerne in der Natur und im Garten unterwegs bin und zudem leidenschaftlich gerne koche, freue ich mich besonders über „Marleenes Fliederblütengelee-Rezept im Buchdeckel. Auch die „Leckereien aus der Welt der Hofgärtnerinnen“ am Ende des Buches gefallen mir sehr. So etwas finde ich immer besonders toll und probiere das gern selber aus. Besonders cool finde ich, dass ich im Frühjahr einen dicken lilablühenden Flieder direkt in meinem Vorgarten habe. Jetzt ist zwar noch nicht die Zeit für dieses Rezept, da es noch Januar ist, aber ich werde es mir abspeichern und zu gegebener Zeit ausprobieren. Und wenn ich ganz ehrlich bin, springt mir mein Kopfkino bei Fliederblüten, Wasser, Roséwein, Gelierzucker und Malvenblättern jetzt schon an. Und auch frische Milchbrötchen, wie empfohlen, werde ich mir dann backen. Aber etwas werde ich mich noch gedulden müssen, so mitten im nasskalten Winter. Das Buch startet mit einer Widmung für Florentina und beginnt dann mit einem einstimmenden Prolog in Rastede im Großherzogtum Oldenburg, im Januar 1896. Jedes neue Kapitel zieren zudem einige sehr ansprechende Blüten. Die meisten Protagonisten sind mir schon aus den vorangegangenen Teilen bekannt, allerdings gibt es auch ein paar neue Gesichter, wie bei jeder Fortsetzung. Alle agierenden Figuren sind gut beschrieben und wirken authentisch und meist auch sympathisch , bis auf die Fieslinge. Es gibt auch wieder ein paar herrliche plattdeutsche Einschübe, gebräuchliche Wörter, Sätze und Redewendungen, die für mich fantastisch zur Geschichte passen und das Ganze noch mehr abrunden. Die Romanfiguren sind nach und nach gereift, was nachvollziehbar ist. Marleene ist unterdessen mit Julius verheiratet und möchte eine eigene Gärtnerinnenschule aufbauen. Doch auch diesmal werden ihr „massig Steine“ von Widersachern in den Weg gelegt. Außerdem muss sie sich mit hässlichen Stammtisch-Kommentaren, fiesen Zeitungsartikeln oder Ähnlichem rumärgern. Die Familiensaga wartet mit bildgewaltigen Szenen und tollen Beschreibungen auf. Die Wortwahl und der Schreibstil von Rena Rosenthal gefallen mir sehr. Als Leser taucht man mitten ins Geschehen ein und meint den Duft der Blumen, Rhododendren-Sträucher und des duftenden Flieders zu riechen. Mir gefällt dabei besonders, dass Marleene sich nicht vor den neuen Aufgaben und Herausforderungen scheut und dass sie meist mutig und zielorientiert ihren Weg beschreitet und sich nicht von „negativen Stimmen und Ansichten“ aufhalten lässt. Auch die sozialen Unterschiede in der Gesellschaft „arm/reich“ werden thematisiert. Seite um Seite fliegt beim Lesen nur so vor meinen Augen dahin. Der Roman ist stimmungsvoll, emotional, historisch und mitreißend. Gerade von dem Lehrerinnenzölibat habe ich neulich erst in einem Krimi gelesen. Aber „eine rechtliche Regelung“, die die Unvereinbarkeit von Ehe und Beruf für Lehrerinnen festschrieb, macht mich immer noch völlig fassungslos. Sachen gab/gibt es. Ich liebe und leide jedenfalls auch diesmal heftig mit. Besonders traurig finde ich, dass Marleene mehrere Fehlgeburten hatte. Das stelle ich mir sehr dramatisch und traurig vor. Ungewollt kinderlos, besonders zu der damaligen Zeit, muss ein großes Unglück gewesen sein. Aber vielleicht muss das auch so sein, damit sie große Dinge anstößt und in die Tat umsetzt. Die Wortwahl ist auch in diesem Zusammenhang passend und der Spannungsaufbau in meinen Augen geglückt. Die Dialoge passen hervorragend in die vorgegebene Zeit. Die Charaktere sind liebevoll erdacht und detailreich beschrieben. Als Leser bekommt man einen sehr gut recherchierten und geschriebenen Roman geboten. Er wartet neben historischen Fakten mit Humor und „Abwechslung vom Alltäglichen“ auf und beschert Marleene und Julius letztendlich doch noch den lang ersehnten Familiennachwuchs. Bestürzt hat mich nur das Rollenbild der Frau in der damaligen Zeit. Frau zu sein und seine Träume zu verwirklichen war richtig schwer, wie ich finde. Die Rolle der Frau war klar umrissen: Im Idealbild der damaligen, bürgerlichen Familie war sie für Heim, Kindererziehung und den Empfang von Gästen zuständig. Berufsausbildungen waren eher etwas für Männer, Frauen wurden oft nur als Hilfskräfte ohne Rechte und mit schlechter Bezahlung geduldet und dies meist nur in Fabriken. Um so erstaunlicher ist es, das Marleene so für ihre Wünsche und Träume kämpft und die Idee von der „Gärtnerinnenschule“ verfolgt. Unterstützt wird sie tatkräftig und liebevoll von Julius. Und dass die Gesellschaft, insbesondere Männer so heftige Vorurteile hatten, vermutet man aus heutiger Sicht nicht. Besonders das Nachwort fand ich in diesem Zusammenhang sehr interessant, hier der Passus … mit der Annahme, dass Frauen keine Geheimnisse bewahren könnten, war so groß, dass Frauen lange Zeit nicht als Briefträgerinnen arbeiten durften, was für Zeiten, was für ein toller Roman. Und der Kampf der Frauen um Gleichberechtigung dauert bis heute an. Ich erwähne hier nur mal kurz, „gleicher Lohn“ für „gleiche Arbeit“!

Buchrücken:
Als erste weibliche Hofgärtnerin kämpft sie für die Gleichberechtigung der Frauen. Doch nicht alle gönnen ihr den Erfolg – droht ihr großer Traum zu scheitern?
Oldenburg, 1897. Als erste Frau überhaupt hat sich Marleene den Titel der »Hofgärtnerin« erkämpft. Nun möchte sie ihren Erfolg dazu nutzen, auch anderen Frauen den Weg zu einer Lehre zu ebnen. Doch der Aufbau einer eigenen Gärtnerinnenschule birgt viele Hindernisse, denn noch immer herrscht die weitverbreitete Überzeugung, dass Frauen nicht für einen Beruf geeignet sind. Als sich Marleene dann auch noch ihr größter Widersacher in den Weg stellt, steht ihr bisher größter Kampf bevor – für ihre Schülerinnen, ihren Lebenstraum und ihre Liebe!
Der duftende Abschluss der erfolgreichen Hofgärtnerinnen-Familiensaga – in hochwertiger, veredelter Romance-Ausstattung.

Die Autorin:
Rena Rosenthal hat schon als Kind jede freie Minute in der Baumschule ihrer Eltern verbracht. Die Baumschule in einem kleinen Örtchen in der Nähe von Oldenburg wird heute von ihrer Schwester geführt. Obwohl sie – im Gegensatz zum Rest ihrer Familie – nicht den Beruf der Gärtnerin ergriffen hat, ist Rena Rosenthals Liebe zu Blumen geblieben. Daher war schnell klar, dass ihre erste Familiensaga von duftenden Fliederbäumen und prächtigen Rhododendren handeln soll. »Die Hofgärtnerin – Blütenzauber« bildet den Abschluss in der Bestsellersaga rund um die junge Gärtnerin Marleene.

Weitere Bücher:
Band 1: »Die Hofgärtnerin – Frühlingsträume«
Band 2: »Die Hofgärtnerin – Sommerleuchten«

Fazit: ***** Der Roman „Die Hofgärtnerin – Blütenzauber, Band 3 von Rena Rosenthal ist im Penguin Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat 656 Seiten, die meiner Meinung nach verfilmt werden müssten, da die Trilogie mir so gut gefallen hat

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Veröffentlicht am 27.12.2022

Mauerblümchen …

Die Wallflowers - Annabelle & Simon
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Die Wallflowers - Annabelle & Simon

Diane Jordan
Zum Jahresende gönne ich mir ganz viel Liebe. Glaubt ihr nicht? Doch, denn die Autorin Lisa Kleypas ist, zumindest wenn es nach „Entertainment Weekly“ ...

Die Wallflowers - Annabelle & Simon

Diane Jordan
Zum Jahresende gönne ich mir ganz viel Liebe. Glaubt ihr nicht? Doch, denn die Autorin Lisa Kleypas ist, zumindest wenn es nach „Entertainment Weekly“ geht, die Königin am Hof der historischen Romance-Autorinnen. Meine Erwartungen an „Die Wallflowers: Annabelle & Simon“ sind also hoch. Das Cover kommt allerdings ein wenig unspektakulär daher. Als Betrachter sieht man einen jungen Mann mit Dreitagebart. Das Gesicht ist angeschnitten. Die Kleidung zeitgemäß und edel. Der Plot spielt in London um 1843. Protagonisten sind Annabelle Peyton (wunderschön, schlagfertig und bettelarm), der schwerreiche Geschäftsmann Simon Hunt sowie die drei Mauerblümchen Lillian, Daisy und Evie. Der Klappentext birgt einiges an brodelndem Potential. Arm, Reich, Standesunterschiede Bürgertum versus Adel, gute Partien, Liebe, Heirat usw. Der Plot hat eine logische und authentische Handlungsstruktur und spielt in meiner Lieblingsstadt London. Genau so stelle ich mir die damalige Zeit vor, die im Buch so bildgewaltig von der Autorin beschrieben wird. Die Geschichte unterteilt sich in zwei Handlungsstränge und spielt an verschiedenen Orten. Diese werden je aus der Sicht von Annabell sowie Simon gut nachvollziehbar geschildert. Thematisiert werden Geschehnisse und private Belange, aus einer frischen und ansprechenden subjektiven Erzählperspektive sowie den damals vorherrschenden und eigentlich unüberwindbaren Standesunterschieden. Dieses Stilmittel gefällt mir sehr gut. Die Gedanken und Gefühle der Romanfiguren werden so transparent und nachvollziehbar. Der Schreibstil ist flüssig und gut lesbar. Die ebenfalls oben erwähnten Mauerblümchen, denen ebenfalls je ein Band mit „ihrer Liebesgeschichte“ der vierteiligen Serie gewidmet wird, machen durchweg einen sympathischen Eindruck auf mich. Die mir vorher unbekannte Autorin schafft es kurzer Hand, mich mit ihrer Geschichte in den Bann zu ziehen. Das Geschriebene wirkt herrlich erfrischend, mal witzig, dann wieder leidenschaftlich, bisweilen aber auch ein wenig altmodisch. Mein Kopfkino springt an und wie bei jeder gut erzählten Geschichte „liebe und leide“ ich mit meinen Romanfiguren kräftig mit. Die Koketterie, die unlauteren Absichten, die aufkeimende Liebe sowie die alles beherrschende Eifersucht, alles wird fein aufgegriffen und dargestellt. Dieser Titel ist bereits auf Deutsch unter dem Titel »Geheimnisse einer Sommernacht« erschienen und ist nicht ganz so neu. Dies sollte man allerdings wissen und vielleicht berücksichtigen. Mich stört dies allerdings nicht, da ich die Serie bisher nicht kannte.
Inhalt:
Die Wallflowers: Gegen alle Widerstände machen sie die besten Partien der Saison.
Annabelle Peyton ist schön, stolz und klug – aber verarmt. Nur eine vorteilhafte Ehe kann sie und ihre Familie noch retten. Doch die adligen Junggesellen Londons meiden eine Lady ohne Vermögen. Einzig Simon Hunt, ein schwerreicher, ungehobelter, wenn auch äußerst attraktiver Geschäftsmann, hat ein Auge auf sie geworfen. Und er macht kein Geheimnis aus seinen unlauteren Absichten. Als Annabelle auf einem Ball drei weitere Mauerblümchen – Lillian, Daisy und Evie – kennenlernt, scheint sich ihr Schicksal zu wenden. Die vier jungen Frauen beschließen, einander bei der Suche nach vermögenden Ehemännern zu helfen. Als Erstes verschaffen sie Annabelle eine Einladung zum Fest der Saison. Unter den Gästen allerdings auch: Simon Hunt.
Die Autorin / die Übersetzer:
Lisa Kleypas studierte am Wellesley College Politikwissenschaften, ehe sie mit 21 ihren ersten Roman veröffentlichte. Ihre historischen Liebesromane erobern seit Jahren die Herzen der Leserinnen und die internationalen Bestsellerlisten. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in Washington State.
Babette Schröder war dreizehn Jahre in der Filmbranche tätig, unter anderem als selbständige Produzentin für TV- und Kinospielfilme, bevor sie ein zweites Leben als Übersetzerin für amerikanische, englische und französische Literatur begann. Seither hat sie über siebzig Romane übersetzt, darunter Bestsellerautorinnen wie Katherine Webb, Beth O’Leary, Josie Silver und Vi Kleeland.
Wolfgang Thon wurde 1954 in Mönchengladbach geboren. Nach dem Abitur studierte er Sprachwissenschaft, Germanistik und Philosophie in Berlin und Hamburg. Heute ist er als Übersetzer und Autor für verschiedene Verlage tätig. Er ist Vater von drei mittlerweile erwachsenen Kindern und lebt, schreibt, übersetzt, reitet und tanzt (Argentinischen Tango) in Hamburg.
Weitere Bücher:
Die Wallflowers: Lillian & Marcus (Teil2)
Die Wallflowers: Evie & Sebastian (Teil 3)
Die Wallflowers: Daisy & Matthew (Teil 4)
Fazit: ***** Der Roman „Die Wallflowers: Annabelle & Simon“ von Lisa Leypas ist im Goldmann Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat gut 368 Seiten. Es ist eine vierteilige Serie, die das Herz zum klopfen bringt und mir gut gefallen hat.
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Veröffentlicht am 26.12.2022

Bayrische Geschichte spannend verpackt…

Fräulein Anna, Gerichtsmedizin (Die Gerichtsärztin 1)
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Fräulein Anna, Gerichtsmedizin
Bayrische Geschichte spannend verpackt…
Diane Jordan
Auf meinem Gabentisch lag jetzt die neue große historische Romanserie „Fräulein Anna, Gerichtsmedizin: Die Prinzregentenmorde, ...

Fräulein Anna, Gerichtsmedizin
Bayrische Geschichte spannend verpackt…
Diane Jordan
Auf meinem Gabentisch lag jetzt die neue große historische Romanserie „Fräulein Anna, Gerichtsmedizin: Die Prinzregentenmorde, Teil 1“ von Petra Aicher. Das Buch punktet auf den ersten Blick mit einem ansprechenden Cover, dass den Betrachter ins frühe zwanzigste Jahrhundert nach München entführt. Rücken an Rücken steht das ungewöhnliche Ermittlerduo. Hübsch anzusehen und passend gekleidet, werden auch die Standesunterschiede aufgegriffen. Anna Zech kommt vom Land und ist Krankenschwester, später dann Gerichtsmedizinerin. Fritz von Weynand ist Journalist. Beide haben einen entschlossenen Blick. Ich freue mich riesig, denn ich liebe Krimis, Geheimnisse und historische Romane. Besonders schön ist, dass ich kürzlich mit meinem Lieblingsmenschen sogar einige Tage in München verbracht habe und mir so das Geschriebene noch besser vorstellen kann. Mein Kopfkino zaubert sogleich die passende Kulisse zum Geschehen. Die Story mit „Medizin“, Studium, Lehre, Karriere und Historie zu würzen, gefällt mir sehr gut. Es erinnert mich ein wenig an die „Charité“-Verfilmung. Es gibt einige Klischees, so etwa „Frauen gehören hinter den Herd“. Das Rollenbild der Frau, ihre berufliche Entwicklung, Emanzipation usw. lag noch in der Wiege. Standesunterschiede gehörten noch zum Alltag. Das broschierte Taschenbuch handelt von liederlichen Theater-Weibern, vornehmen Damen des Adels, unangenehmen Zeitgenossen und dem fantastischen Ermittlerduo „Fräulein Anna und Fritz von Weynand“. Als Leser erfährt man so einiges über die „Skandale in der Prinzregentenzeit“. Die Protagonisten wirken fein erdacht und gut beschrieben. Sie machen auf mich einen realistischen und authentischen Eindruck. Der Plot ist durchgehend spannend. Die Seiten fliegen beim Lesen nur so vor meinen Augen dahin. Auch die Eindrücke aus der Gerichtmedizin werden nachvollziehbar geschildert. Genauso stelle ich mir die Anfänge in dieser Zeit vor. Der historische Bogen der gespannt wird, gefällt mir. Die bayrische Mentalität, Bräuche, Sitten, aber auch die politische Lage in München kurz vor dem unheilbringenden ersten Weltkrieg wird fein zum Leser transportiert. Das hat die mir vorher unbekannte Autorin „Petra Aicher“ gut recherchiert und in ihrem Roman aufs Papier gebracht. Der Schreibstil ist gefällig, der Plot logisch und die Handlung aufregend und packend. Kicher , irgendwie hätte ich gerne zu dieser Zeit gelebt, um einen kurzen Blick in die Gerichtsmedizin zu werfen. Allerdings hätte ich dann ein paar spannende Dinge im „Hier und jetzt“ verpasst. Ich freue mich jedenfalls schon mächtig auf die Fortsetzung von „Fräulein Anna, Gerichtsmedizin: Die Schwabinger Morde“, dieses erscheint im Juli 2023 und wird schon „rot“ im Kalender vorgemerkt.

Buchrückseite:
Die junge Anna vom Land und der adelige Journalist Fritz: ein ungewöhnliches Ermittlerduo
Anna Zech beginnt 1912 als Krankenschwester in der Münchner Gerichtsmedizin. Gleich ihre erste Leichenschau ist eine Tote aus der Isar. Anna glaubt nicht, dass die alternde Schauspielerin selbst ins Wasser gegangen ist. Auch der Skandalreporter Fritz von Weynand vermutet, jemand hat hier nachgeholfen. Denn die Tote hatte beste Verbindungen und kannte viele Persönlichkeiten. Anna, aus kinderreicher, kleinbürgerlicher Familie, ist vom adeligen Charmeur Fritz zuerst ein wenig eingeschüchtert. Aber ihre Courage und Neugier sind stärker. Gemeinsam decken sie die dunklen Seiten der feinen Münchner Gesellschaft auf.
Die Prinzregentenzeit geht zu Ende, doch für Fräulein Anna beginnt das Leben.
Die Autorin:
Petra Aicher, geboren 1972, ist Münchnerin mit ganzem Herzen und recherchiert die Geschichte und Geschichten ihrer Stadt, wenn ihre Zeit es zulässt.

Fazit: ***** Der Roman „Fräulein Anna, Gerichtsmedizin: Die Prinzregentenmorde“ von Petra Aicher fasziniert und entführt in eine Zeit, die historisch war. Mir gefällt der Mix aus Spannung, etwas Liebe und den herrlichen Ermittlungsmethoden der beiden Protagonisten. Das Buch ist im Ullstein-Verlag erschienen und hat gut 430 Seiten die mich gut unterhalten haben.

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Veröffentlicht am 05.12.2022

Kochen mit Lust und Leidenschaft …

MEZCLA
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MEZCLA: Rezepte, die begeistern. Über 100 Fusionrezepte aus den Länderküchen der Welt.
Kochen mit Lust und Leidenschaft …

Mit meinem Lieblingsmenschen Karsten stehe ich täglich gemeinsam in der Küche. ...

MEZCLA: Rezepte, die begeistern. Über 100 Fusionrezepte aus den Länderküchen der Welt.
Kochen mit Lust und Leidenschaft …

Mit meinem Lieblingsmenschen Karsten stehe ich täglich gemeinsam in der Küche. Wir lieben das gemeinsame Kochen mit frischen Zutaten, ungewöhnlichen Gewürzen und natürlich Rezepte mit Pfiff. Das neue Kochbuch „Mezcla“ von der Ausnahme-Köchin Ixta Belfrage, passt da mit seinen unerschöpflichen Ideen prima in unseren Haushalt. So kann man jetzt kreativ kochen und gleichzeitig Fusions-Twist betreiben. Das Cover kommt in leuchtenden Farben daher und erinnert sofort an ferne Länder und Urlaub. Knalliges Orange wirkt mit pinken Akzenten als Eyecatcher. Der goldene Schriftzug wirkt extravagant und luxuriös. Das Inhaltsverzeichnis begeistert mit der Einleitung, den Zutaten, Rezepten für jeden Tag, Entertaining (irgendwie), zu guter Letzt, dem Register und dem Dank. Ich besitze eine umfangreiche Kochbuchsammlung, aber dieses Buch ist irgendwie anders. Dem stimmt auch mein Kochpartner begeistert zu. Alleine wenn man die Küche betritt, duftet es verführerisch, einladend und einfach nur lecker. Und so schmecken die Gerichte auch. Wir haben als erstes die „Gratinierte Ofen-Auberginen mit Salsa roja“ aus dem Kochbuch in Angriff genommen und umgesetzt. Fantastisch!!! Kicher und dabei mochte ich vorher überhaupt gar keine Auberginen. Aber auch das Steinpilz-Ragù konnte uns restlos begeistern und überzeugen. Ebenso wie der megaleckere Mango-Käse-Salat mit Jalapeño-Chilichoten und Limette. Gedanklich ziehen sich in meinem Mund schon wieder fröhlich Geschmacksfäden und mir läuft das Wasser im Munde zusammen. Ein echter Traum. Aber auch das Röstzwiebel-Aioli und Tomatentoast ging fix, als wir es etwas eiliger in der Küche hatten und hungrig waren. Der absolute Knaller waren die Miesmuscheln und Orzo in einem Kokos-Safran-Gemüse-Sud. Da wir Muscheln lieben, musste dieses Rezept unbedingt umgesetzt werden. Heute haben wir uns dann den „Klebrigen Bananen-Schoko-Pfanne-Kuchen“ als Dessert mit einem heißen Espresso gegönnt. Die Autorin zeichnet sich durch originelle und fantasievolle Rezepte aus. Die Fotos im Kochbuch sind ansprechend und die Zutaten eine feine Mischung die die Liebe zu Italien, Brasilien und Mexiko in den genialen Rezepten aufgreifen. So hat man als Kochlöffel-schwingender User ruckzuck die Aromen dieser Länder auf dem hauseigenen Teller. Die neue Fusionsküche ist momentan unser absoluter Suchtfaktor und das leuchtende Kochbuch hat in unsere Küche Einzug gehalten.
Zahlreiche außergewöhnliche, aufregende Rezepte birgt dieses Kochbuch in sich, die wir nach und nach begeistert ausprobiert und für super befunden haben. Allerdings sollte man die eine oder andere Minute bei der Zubereitung mehr einplanen. Es lohnt sich in jedem Fall, denn die Gerichte machen süchtig und man möchte sie ganz schnell noch einmal auf dem Teller und im Mund haben.

Die Autorin:
Ixta Belfrages einzigartiger Kochstil ist von drei verschiedenen Ländern inspiriert: Brasilien (wo ihre Mutter herkommt), Italien (wo sie ihre prägenden Kindheitsjahre verbrachte) und Mexiko (wo ein Teil ihrer Familie lebte). Sie begann ihre Karriere in Ottolenghis NOPI-Restaurant.
Fazit: ***** „Mezcla“ von Ixta Belfrage ist im Dorling Kindersley Verlag erschienen. Das gebundene Buch hat 288 Seiten, die sich gleichermaßen für Kochanfänger und Geübte eignen. Rezepte die Begeistern, eben! Ein wunderbares Weihnachtsgeschenk, wie mein Lieblingsmensch und ich, unisono finden!

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Veröffentlicht am 29.11.2022

Ich hebe ab ...

Die Stewardessen. Bis zum Horizont
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Die Fortsetzung meines neuesten Romans „Die Stewardessen. Bis zum Horizont“ von Svea Lenz habe ich sehnsüchtig erwartet. Nun mache ich es mir Zuhause auf dem funkelnagelneuen Lesesessel gemütlich und ...


Die Fortsetzung meines neuesten Romans „Die Stewardessen. Bis zum Horizont“ von Svea Lenz habe ich sehnsüchtig erwartet. Nun mache ich es mir Zuhause auf dem funkelnagelneuen Lesesessel gemütlich und hebe gedanklich ab… Ready to fly ,
nichts hält mich am Boden, denn hier ist
alles Novembergrau, in Klein-Pinneberg.
Kicher und mit meiner Romanfigur Margot Frei bin ich gefühlt schon lange nicht geflogen…Aber nun Hamburg, Paris, Kairo, Los Angeles. Nur kein Neid, dass gönne ich mir einfach mal. Der neue Roman knüpft treffsicher an die alte Geschichte an. Altbekannte und neue Gesichter tauchen auf und entführen mich in ferne Gefilde. Der Spannungsaufbau ist turbulent und aufregend. Ich genieße die Liebelei, den Flirt und das Karriere-Spiel an dem ich als Leserin hautnah teilnehmen kann. Die Protagonisten Margot, Almuth, Thea sowie Pilot Claus oder auch Charmeur Hamilton sind liebevoll und authentisch erdacht und gut beschrieben. Ich fühle mit den mir sympathischen Flugbegleiterinnen, wie immer heftig und kräftig mit. Seien es die fiesen Niederlagen und Rückschläge, die zerplatzten Träume oder auch die Liebe, die wie kleine Luftlöcher für Turbulenzen sorgen und dem Leser den Atem verschlagen und kurz die Luft anhalten lassen. Aber das Stewardessen-Freundinnen Trio meistert auch diese Erfahrungen bestens und erfolgreich gemeinsam. Ich bin ganz begeistert und lasse mich schnell in den Bann ziehen. Der Schreibstil ist unterhaltsam, keck und mitreißend. Alleine die Kapitelüberschriften in Form von Songtexten finde ich ganz fein von Svea Lenz erdacht und treffend umgesetzt. Man findet da von „Sag, wie heißt du, süße Kleine“ (Hans Albers), „Lied vom Wirtschaftswunder“ (Wolfgang Neuss & Wolfgang Müller), „Ananas aus Caracas“ (Vico Torriani) oder auch „Let‘s Have a Party“ von (Wanda Jackson), um nur einige zu nennen. Für meinen Geschmack passt das hervorragend zum Roman und zur damaligen Zeit und unterstreicht die authentische Zeitreise durch die fünfziger Jahre. Pony, Petticoat und Stöckelschuhe, inszenierte pure Weiblichkeit auch bei den vorgestellten Stewardessen, das Rollenbild als Frau, der Beruf und die Karriere, das Wirtschaftswunder und die neueste Technik. Alles wird von der Autorin geschickt mit aufgegriffen. Irgendwie möchte ich das dieser Flug nie endet, dass was ich lese gefällt mir sehr. Das muntere Treiben an Bord, die Fluggäste, die Stewardessen und nicht zu vergessen die tollkühnen und wagemutigen Piloten. Und sogar ein paar historisch bedeutsame Personen hat Svea Lenz in Form von Konrad Adenauer, Frank Sinatra oder John F. Kennedy einen erneuten Auftritt gegönnt. Haaaach, schmacht passt für mich. Der Plot, die Protagonisten sowie das damalige Lebensgefühl. Aber nun, „Prepare for landing“ … Ich hatte einen angenehmen Flug und verlasse, zugegebener Maßen nur ungern, dieses Flugzeug mit meinen Lieblingsstewardessen.




Inhalt:
Margot Frei hat die halbe Welt bereist. Jetzt greift sie nach den Sternen …

Hamburg 1957. Als Stewardess hat Margot Frei die halbe Welt bereist, doch ihre Familie missbilligt dieses unabhängige Leben zutiefst. Die Lufthansa wiederum legt großen Wert darauf, dass alle Flugbegleiterinnen ungebunden bleiben, und spätestens mit der Eheschließung endet jede Karriere. Als für Margot alles auf dem Spiel steht, bekommt sie die einmalige Chance, für die legendäre Fluggesellschaft Pan Am zu arbeiten. Doch auch im Land der unbegrenzten Möglichkeiten ist nicht alles Gold, was glänzt. Margot steht vor einer schweren Entscheidung: Ist sie bereit, alles hinter sich zu lassen – auch den Piloten, an dem ihr Herz noch immer hängt?

Die Autorin:
Svea Lenz ist ein Pseudonym der erfolgreichen Autorin Nicole C. Vosseler, die ihre Leserinnen gerne in fremde Welten und vergangene Zeiten entführt. Sie hat Literaturwissenschaften und Psychologie studiert und lebt am Bodensee. Wenn sie nicht gerade an einem ihrer Romane arbeitet, reist sie am liebsten mit der Kamera um die Welt.

Weitere Bücher:
Die Stewardessen. Eine neue Freiheit (Teil 1)

Fazit:
**** Der Roman „Die Stewardessen. Bis zum Horizont“ von Svea Lenz ist im Goldmann Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat 512 faszinierende Seiten, die den Traumberuf Stewardess aufgreifen und mich als Leserin ins Hamburg um 1957 und dann ein Stück um den Erdball haben fliegen lassen. Das so Reiselust und Fernweh geschürt werden, muss ich wohl nicht noch erwähnen.

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