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Veröffentlicht am 11.08.2019

Faszinierend und verstörend zugleich

XXL-Leseprobe: YOU – Du wirst mich lieben
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Die Verfilmung auf Netflix hat mich gleichzeitig gefesselt und abgestoßen.

Der Einzelgänger Joe Goldberg arbeitet in einem Buchladen in New York. Eines Tages erscheint Guinevere Beck in dem Geschäft.

Die ...

Die Verfilmung auf Netflix hat mich gleichzeitig gefesselt und abgestoßen.

Der Einzelgänger Joe Goldberg arbeitet in einem Buchladen in New York. Eines Tages erscheint Guinevere Beck in dem Geschäft.

Die Geschichte ist aus der Perspektive von Joe geschrieben, und zwar so, als spreche er mit Guinevere.

"Du flirtest, und wäre ich einer von diesen Vollidioten, die auf Instagram Bilder hochladen, würde ich das F-K-Schild fotografieren, eine Menge Filter darüber jagen und drunter schreiben: Oh F–K, ja, ich habe sie gefunden. Ganz ruhig, Joe. Sie mögen es nicht, wenn ein Mann zu offensiv rangeht."

Das Setting im Buchladen finde ich toll. Es gibt viele Zitate aus Büchern und Songs. Guinevere ist Studentin an der Brown und schreibt Kurzgeschichten und Gedichte.

Joe googelt sie und beginnt, sie zu stalken. Er steht jeden Abend vor ihrem Fenster und beobachtet sie, folgt ihr auf Twitter und Instagram, ohne dass sie davon weiß.

"Ein Taxifahrer steigt auf die Hupe, weil irgendein frisch geduschter Arsch, der aus einem von Bret Easton Ellis Rohentwürfen gekrochen ist, die nie das Tageslicht erblickt haben, die Straße überquert, ohne auf den Verkehr zu achten. Er sagt Sorry, ohne es zu meinen, und fährt sich mit der Hand durchs blonde Haar. Er hat zu viele Haare. Und er erklimmt diese Treppen, als gehörten sie ihm, als wären sie für ihn gebaut worden, und bevor er oben ist, öffnet sich schon die Tür, und du bist es, die die Tür öffnet, und jetzt bist du da, führst ihn hinein, und während die Tür langsam zufällt, küsst du ihn (...)"

Einerseits erscheint Joe als der perfekt Mann - aufmerksam, zuvorkommend, fürsorglich. Andererseits schreckt er nicht vor Stalking, Einbruch und Mord zurück.

Zu Beginn habe ich noch mit der weiblichen Hauptfigur mitgefiebert, bis sich die Geschichte immer weiter entfaltete.
Irgendwann war ich mir emotional nicht mehr so sicher, wer von beiden der Böse war und für wen ich mitfühlte. Ich war wirklich fasziniert über meine eigene Reaktion.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich das Buch und die Serie empfehlen soll, denn ich habe Bedenken, dass das Verhalten von Psychopathen beschönigt wird. Als Jugendliche hätte ich die Geschichte wahrscheinlich noch nicht richtig einordnen können. Grenzen werden verwischt und übertreten, Kontrolle mit Liebe vermischt.

Wie weit sind wir bereit Dealbreaker für eine Beziehung auszublenden und nur auf die schönen Seiten zu schauen?

Als Autorin war ich fasziniert von der Erzählweise und welche Emotionsumschwünge die Geschichte in mir hervorrief.

Die Leseprobe entspricht ziemlich genau der Verfilmung.

In der Fortsetzung "Hidden Bodies", zieht Joe Goldberg nach Los Angeles.

Veröffentlicht am 10.08.2019

Ich bin dann mal ... in Japan

Meine Suche nach dem Nichts
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»Und wenn die Zehen lila werden, gehen Sie bitte wieder ins Krankenhaus. Okay?«

Die Autorin Lena Schnabl ist Journalistin, hat Japanologie studiert und war zig mal in Japan.

Nach einer schweren Krankheit ...


»Und wenn die Zehen lila werden, gehen Sie bitte wieder ins Krankenhaus. Okay?«

Die Autorin Lena Schnabl ist Journalistin, hat Japanologie studiert und war zig mal in Japan.

Nach einer schweren Krankheit beschließt sie zu pilgern.
Rund um die Insel Shikoku führt ein 1.300 km langer Pilgerweg. 88 Tempel liegen auf der Hauptstrecke.

»And can I have a spoon?«, bestellt der Typ auch noch Löffel für die Suppe. Die trinkt man doch. Aber gut, Hochmut ist sicher keine buddhistische Tugend. Das Tempelessen ist vegetarisch, wird in verschiedensten Schälchen serviert und schmeckt ziemlich lecker. Shojin ryori heißt es, was so viel bedeutet wie »Küche der religiösen Hingabe«.

Lena Schnabel kennt sich mit den Besonderheiten der japanischen Sprache, Kultur und den aktuellen Entwicklungen in der Gesellschaft aus. Perfekt, um uns Nicht-Japanern die Eigenarten dieses Landes zu erklären.

Warum sagt man in Japan »die Ampel ist blau«, obwohl sie grün leuchtet?
Was bedeutet es, wenn jemand sagt, sie wandere "chokochoko"?

Sie erzählt von den Mythen des
Meister Kobo, von Trail Magic und anderen Pilgern. Sie schildert die Gebräuche in den heißen Bädern,
die Rituale im Tempel und die abwechslungsreiche Landschaft.

In den Beschreibungen ihres Tages erfährt man Hilfreiches über die praktische Seite des Pilgerns:
Wo übernachte ich? Wie ernähre ich mich? Wie schütze ich mich vor der Sonne und Blasen?

Die Japaner, im Alltag sehr zurückhaltend mit Hilfe, sind den Pilgern gegenüber ungeheuer freundlich und großzügig.

Tage der Erschöpfung weichen Tagen der Wut; dem Wunsch, allein zu sein; aber auch dem Glück und der Euphorie auf dem »Weg, der das Herz wäscht und poliert«.

Fazit: Ein wunderschönes Buch. Leseempfehlung für Japan-Fans, Pilger und Reiselustige.

Veröffentlicht am 10.08.2019

Ich bin dann mal ... in Japan

Meine Suche nach dem Nichts
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»Und wenn die Zehen lila werden, gehen Sie bitte wieder ins Krankenhaus. Okay?«

Die Autorin Lena Schnabl ist Journalistin, hat Japanologie studiert und war zig mal in Japan.

Nach einer schweren Krankheit ...


»Und wenn die Zehen lila werden, gehen Sie bitte wieder ins Krankenhaus. Okay?«

Die Autorin Lena Schnabl ist Journalistin, hat Japanologie studiert und war zig mal in Japan.

Nach einer schweren Krankheit beschließt sie zu pilgern.
Rund um die Insel Shikoku führt ein 1.300 km langer Pilgerweg. 88 Tempel liegen auf der Hauptstrecke.

»And can I have a spoon?«, bestellt der Typ auch noch Löffel für die Suppe. Die trinkt man doch. Aber gut, Hochmut ist sicher keine buddhistische Tugend. Das Tempelessen ist vegetarisch, wird in verschiedensten Schälchen serviert und schmeckt ziemlich lecker. Shojin ryori heißt es, was so viel bedeutet wie »Küche der religiösen Hingabe«.

Lena Schnabel kennt sich mit den Besonderheiten der japanischen Sprache, Kultur und den aktuellen Entwicklungen in der Gesellschaft aus. Perfekt, um uns Nicht-Japanern die Eigenarten dieses Landes zu erklären.

Warum sagt man in Japan »die Ampel ist blau«, obwohl sie grün leuchtet?
Was bedeutet es, wenn jemand sagt, sie wandere "chokochoko"?

Sie erzählt von den Mythen des
Meister Kobo, von Trail Magic und anderen Pilgern. Sie schildert die Gebräuche in den heißen Bädern,
die Rituale im Tempel und die abwechslungsreiche Landschaft.

In den Beschreibungen ihres Tages erfährt man Hilfreiches über die praktische Seite des Pilgerns:
Wo übernachte ich? Wie ernähre ich mich? Wie schütze ich mich vor der Sonne und Blasen?

Die Japaner, im Alltag sehr zurückhaltend mit Hilfe, sind den Pilgern gegenüber ungeheuer freundlich und großzügig.

Tage der Erschöpfung weichen Tagen der Wut; dem Wunsch, allein zu sein; aber auch dem Glück und der Euphorie auf dem »Weg, der das Herz wäscht und poliert«.

Fazit: Ein wunderschönes Buch. Leseempfehlung für Japan-Fans, Pilger und Reiselustige.

Veröffentlicht am 08.08.2019

Unbedingt lesen!

Es reicht.
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»Du brauchst mich doch nur zu fragen«, sagte er, als er sah, wie ich mich abmühte.
Es war eindeutig: Die Box stand im Weg und musste weggeräumt werden. Für ihn wäre es ein Leichtes gewesen, sie wieder ...

»Du brauchst mich doch nur zu fragen«, sagte er, als er sah, wie ich mich abmühte.
Es war eindeutig: Die Box stand im Weg und musste weggeräumt werden. Für ihn wäre es ein Leichtes gewesen, sie wieder nach oben zu stellen, doch hatte er sie lieber ignoriert (und war ihr aus dem Weg gegangen). Es war an mir, ihm zu sagen, dass er etwas wegstellen sollte, was er im Übrigen selbst herausgeholt hatte.
»Genau das ist der Punkt«, sagte ich, inzwischen in Tränen aufgelöst. »Ich will nicht fragen müssen.«

Männer verstehen das Problem nicht. Sie helfen und wollen entsprechend gelobt werden. Sie sind der Meinung, dass die Arbeit gleichberechtigt verteilt ist. Die unsichtbare Arbeit, die Frauen leisten, sehen sie nicht.

Gemma Hartley stellt in ihrem Buch die Konzepte der "emotionalen Arbeit" und "mental load" vor und illustriert diese mit zahlreichen Beispielen aus Partnerschaft, Familie und Job.

Wie konnte es so weit kommen?
Waren sie und ihr Mann in dieses Muster nur hineingerutscht, weil sie die meiste Zeit zu Hause war?
Als ihr Mann seinen Job verlor, stellte sie gerade ihre Manuskript fertig. Sie dachte, er könne ihr nun den Rücken freihalten. Pustekuchen.

Wie kommt es, dass es immer ein bisschen besser zu werden scheint und man dann wieder in alte Rollenmuster zurückfällt?

Nach einer schweren Geburt:
"Ich bat Rob, die Entscheidung zu treffen, doch er weigerte sich glatt. »Ich weiß nicht. Du bist diejenige, die solche Sachen weiß. Du weißt besser als ich, was wir brauchen."

Oft werde angenommen, es gebe ein "magisches Mutterwissen". Nein, sie hatte einfach ausführlich recherchiert, als sie erfuhr, dass sie schwanger war.

Sind Frauen selbst Schuld?
Beschwerten die Frauen sich über die Belastung, sei es ihr Fehler, dass sie alles an sich gerissen hätten, zu hohe Ansprüche hätten, zu kontrollierend wären.

Dazu schreibt die Autorin:
“Es ist wichtig, weil es mir hilft, mich reibungsarm um meine Familie zu kümmern.(...) Eine Menge tue ich dagegen zur Vermeidung von Störungen und Spannungen.”

“Gebe ich die Märtyrerin, fällt die mentale Arbeit des Delegierens weg, dafür steigt aber meine Gesamtarbeitslast. Gebe ich die Nörglerin, muss ich jede Menge Gefühlsarbeit aufbringen, damit alle mitmachen.”

Die Frau sei immer die Verantwortliche. Der Mann nur Helfer. Ihr fiele die Aufgabe zu, zu delegieren, zu erinnern, zu kontrollieren.

Die Arbeit der Frauen solle immer mühelos wirken. Sie dürften nie zeigen, dass es anstrengend sei. Immer lächeln, damit die anderen sich nicht schlecht fühlten. Anerkennung gebe es kaum, denn für Frauen solle die Arbeit Belohnung an sich sein.

Karriere
Hartley geht auf die Präsidentschaftskandidatur von Hillary Clinton ein. Außerdem schildert sie Forschungen, die die unterschiedlichen Erwartungen an Flugbegleiter und Flugbegleiterinnen untersucht hat.
Den Druck, unter dem weibliche Servicekräfte stünden, betreffe in den USA besonders oft Frauen hispanischer Abstammung oder schwarze Frauen. Schwarze Mütter müssten ein perfektes Bild abgeben und seien oft mit der dem Vorurteil konfrontiert, dass sie Schuld an Kriminalität seien.

In den höheren Etagen erschöpfe die emotionale Arbeit die Frauen und verhindere, dass sie Karriere machten.
Wir können alles haben. Aber wollen wir alles haben? Haben Männer alles?

Gewalt
Immer den Frieden zu wahren, damit die anderen sich wohlfühlten, gehe auf Kosten der Frauen. Dies würde auch sexuellen Missbrauch und häusliche Gewalt begünstigen.

Was wäre die Lösung?
“Sie erzählt, wie sie ihm die Post überließ und diese sich drei Monate lang auf dem Tisch stapelte, bevor er sie öffnete. Darunter waren Bußgeldbescheide wegen Falschparkens, die inzwischen an ein Inkassobüro übergeben worden waren, und unbeantwortete Geburtstagseinladungen. (...) Sie erzählt mir sogar, dass ihre Tochter kürzlich eine Geburtstagsparty verpasst hat, weil sie sich nicht mehr um die Termine kümmert (die Terminplanung ist ganz klar Sache ihres Mannes).”

“Karen Brody, Autorin von Daring to Rest (...) Auch sie hatte einige Jahre den Haushalt vollständig aus der Hand gegeben. Sie hatte alle Gefühlsarbeit fallen lassen. Sie verschickte keine Weihnachtskarten, kaufte ihren Söhnen keine neuen Klamotten, wenn sie aus den alten herausgewachsen waren, und kümmerte sich ausschließlich um den eigenen Terminkalender. Es kam vor, dass ihre Jungs nur Shorts im Gepäck hatten, wenn sie im Winter zur Großmutter verreisten.”

Hartley dagegen will die Standards für ihren Haushalt nicht senken. Sie hält die emotionale Arbeit für wertvoll und vieles davon macht ihr auch Freude. Gemeinsam mit ihrem Mann findet sie einen Weg, der für beide funktioniert.

Je gleichberechtigter eine Beziehung sei, desto glücklicher seien beide Partner.

Fazit: Absolute Leseempfehlung! Ich konnte hier nur einige Stichworte bringen. Die Autorin dagegen gibt einen detaillierten Überblick über das Thema. Es handelt sich um ein gesellschaftliches Problem und berührt alle Lebensbereiche. Sie zeigt auch die Chancen, die sich Männern eröffnen, wenn sie Beziehungsarbeit übernehmen.
Mit vielen Verweisen auf andere Bücher oder Artikel.

Veröffentlicht am 08.08.2019

Unbedingt lesen!

Es reicht.
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»Du brauchst mich doch nur zu fragen«, sagte er, als er sah, wie ich mich abmühte.
Es war eindeutig: Die Box stand im Weg und musste weggeräumt werden. Für ihn wäre es ein Leichtes gewesen, sie wieder ...

»Du brauchst mich doch nur zu fragen«, sagte er, als er sah, wie ich mich abmühte.
Es war eindeutig: Die Box stand im Weg und musste weggeräumt werden. Für ihn wäre es ein Leichtes gewesen, sie wieder nach oben zu stellen, doch hatte er sie lieber ignoriert (und war ihr aus dem Weg gegangen). Es war an mir, ihm zu sagen, dass er etwas wegstellen sollte, was er im Übrigen selbst herausgeholt hatte.
»Genau das ist der Punkt«, sagte ich, inzwischen in Tränen aufgelöst. »Ich will nicht fragen müssen.«

Männer verstehen das Problem nicht. Sie helfen und wollen entsprechend gelobt werden. Sie sind der Meinung, dass die Arbeit gleichberechtigt verteilt ist. Die unsichtbare Arbeit, die Frauen leisten, sehen sie nicht.

Gemma Hartley stellt in ihrem Buch die Konzepte der "emotionalen Arbeit" und "mental load" vor und illustriert diese mit zahlreichen Beispielen aus Partnerschaft, Familie und Job.

Wie konnte es so weit kommen?
Waren sie und ihr Mann in dieses Muster nur hineingerutscht, weil sie die meiste Zeit zu Hause war?
Als ihr Mann seinen Job verlor, stellte sie gerade ihre Manuskript fertig. Sie dachte, er könne ihr nun den Rücken freihalten. Pustekuchen.

Wie kommt es, dass es immer ein bisschen besser zu werden scheint und man dann wieder in alte Rollenmuster zurückfällt?

Nach einer schweren Geburt:
"Ich bat Rob, die Entscheidung zu treffen, doch er weigerte sich glatt. »Ich weiß nicht. Du bist diejenige, die solche Sachen weiß. Du weißt besser als ich, was wir brauchen."

Oft werde angenommen, es gebe ein "magisches Mutterwissen". Nein, sie hatte einfach ausführlich recherchiert, als sie erfuhr, dass sie schwanger war.

Sind Frauen selbst Schuld?
Beschwerten die Frauen sich über die Belastung, sei es ihr Fehler, dass sie alles an sich gerissen hätten, zu hohe Ansprüche hätten, zu kontrollierend wären.

Dazu schreibt die Autorin:
“Es ist wichtig, weil es mir hilft, mich reibungsarm um meine Familie zu kümmern.(...) Eine Menge tue ich dagegen zur Vermeidung von Störungen und Spannungen.”

“Gebe ich die Märtyrerin, fällt die mentale Arbeit des Delegierens weg, dafür steigt aber meine Gesamtarbeitslast. Gebe ich die Nörglerin, muss ich jede Menge Gefühlsarbeit aufbringen, damit alle mitmachen.”

Die Frau sei immer die Verantwortliche. Der Mann nur Helfer. Ihr fiele die Aufgabe zu, zu delegieren, zu erinnern, zu kontrollieren.

Die Arbeit der Frauen solle immer mühelos wirken. Sie dürften nie zeigen, dass es anstrengend sei. Immer lächeln, damit die anderen sich nicht schlecht fühlten. Anerkennung gebe es kaum, denn für Frauen solle die Arbeit Belohnung an sich sein.

Karriere
Hartley geht auf die Präsidentschaftskandidatur von Hillary Clinton ein. Außerdem schildert sie Forschungen, die die unterschiedlichen Erwartungen an Flugbegleiter und Flugbegleiterinnen untersucht hat.
Den Druck, unter dem weibliche Servicekräfte stünden, betreffe in den USA besonders oft Frauen hispanischer Abstammung oder schwarze Frauen. Schwarze Mütter müssten ein perfektes Bild abgeben und seien oft mit der dem Vorurteil konfrontiert, dass sie Schuld an Kriminalität seien.

In den höheren Etagen erschöpfe die emotionale Arbeit die Frauen und verhindere, dass sie Karriere machten.
Wir können alles haben. Aber wollen wir alles haben? Haben Männer alles?

Gewalt
Immer den Frieden zu wahren, damit die anderen sich wohlfühlten, gehe auf Kosten der Frauen. Dies würde auch sexuellen Missbrauch und häusliche Gewalt begünstigen.

Was wäre die Lösung?
“Sie erzählt, wie sie ihm die Post überließ und diese sich drei Monate lang auf dem Tisch stapelte, bevor er sie öffnete. Darunter waren Bußgeldbescheide wegen Falschparkens, die inzwischen an ein Inkassobüro übergeben worden waren, und unbeantwortete Geburtstagseinladungen. (...) Sie erzählt mir sogar, dass ihre Tochter kürzlich eine Geburtstagsparty verpasst hat, weil sie sich nicht mehr um die Termine kümmert (die Terminplanung ist ganz klar Sache ihres Mannes).”

“Karen Brody, Autorin von Daring to Rest (...) Auch sie hatte einige Jahre den Haushalt vollständig aus der Hand gegeben. Sie hatte alle Gefühlsarbeit fallen lassen. Sie verschickte keine Weihnachtskarten, kaufte ihren Söhnen keine neuen Klamotten, wenn sie aus den alten herausgewachsen waren, und kümmerte sich ausschließlich um den eigenen Terminkalender. Es kam vor, dass ihre Jungs nur Shorts im Gepäck hatten, wenn sie im Winter zur Großmutter verreisten.”

Hartley dagegen will die Standards für ihren Haushalt nicht senken. Sie hält die emotionale Arbeit für wertvoll und vieles davon macht ihr auch Freude. Gemeinsam mit ihrem Mann findet sie einen Weg, der für beide funktioniert.

Je gleichberechtigter eine Beziehung sei, desto glücklicher seien beide Partner.

Fazit: Absolute Leseempfehlung! Ich konnte hier nur einige Stichworte bringen. Die Autorin dagegen gibt einen detaillierten Überblick über das Thema. Es handelt sich um ein gesellschaftliches Problem und berührt alle Lebensbereiche. Sie zeigt auch die Chancen, die sich Männern eröffnen, wenn sie Beziehungsarbeit übernehmen.
Mit vielen Verweisen auf andere Bücher oder Artikel.