Profilbild von virginiestorm_autorin

virginiestorm_autorin

Lesejury Star
offline

virginiestorm_autorin ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit virginiestorm_autorin über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.09.2019

Einladung auf einen neuen Weg

Du wurdest in den Sternen geschrieben
0

Bahar Yilmaz ist spiritueller Coach. In ihrem neuen Buch “Du wurdest in den Sternen geschrieben” schreibt sie über Selbstliebe, Vergebung und Mut.

“Ich bin ganz ehrlich zu dir: Ich weiß nicht, was der ...

Bahar Yilmaz ist spiritueller Coach. In ihrem neuen Buch “Du wurdest in den Sternen geschrieben” schreibt sie über Selbstliebe, Vergebung und Mut.

“Ich bin ganz ehrlich zu dir: Ich weiß nicht, was der richtige Weg ist, und ich glaube, jeder muss das für sich selbst entscheiden”, sagt die Autorin zu Beginn. Sie läd dazu ein, sich in kleinen Schritten Problemen wie Wut, Angst oder Liebeskummer zu nähern, um die Geschenke darin zu entdecken.
Toll ist, dass die Autorin kein ewiges Glück verspricht und negative Gefühle nicht verdrängt werden sollen. Sie weicht unangenehmen Themen nicht aus, sondern fragt, ob wir aus Problemen eventuell sogar Vorteile ziehen und deswegen daran festhalten.

Bahar Yilmaz stellt hilfreiche Reflektionsfragen. Diese Fragen, die manchmal ein bißchen im Text versteckt waren, habe ich in ein Notizbuch geschrieben und bearbeitet.

Mit jedem Kapitel hilft die Autorin alte Glaubenssätze und überholte Ideale abzubauen und macht so den Weg frei für eine konstruktive, lebensbejahende Sichtweise.

“Finde drei Geschenke: Welcher Mensch bist du heute nur, weil du damals diese schmerzvollen Erfahrungen in der Beziehung gemacht hast?”

“Frag dich, was du tun würdest, wenn es niemanden geben würde, der dich kennt.”

Störend fand ich esoterische Begriffe wie "neue Erde", "neues Bewusstsein" und die Aussage, dass das Universum uns Herausforderungen schickt, damit wir wachsen.
“Kann es sein, dass du auf irgendeiner seelischen Ebene eine gewisse Abmachung mit diesem Menschen getroffen hast, dass er dir vielleicht sogar versprochen hat, dich zu verletzen, damit du daran wachsen und etwas Bestimmtes lernen kannst?”

Das kann so sein, muss es aber nicht.
Solange ich das nicht weiß, gehe ich davon aus, dass Dinge einfach passieren und das "Universum" keine Ahnung von mir hat.

Teilweise nimmt Yilmaz die in der Einleitung gegebene Freiheit wieder zurück: "Deine Aufgabe ist es..." und “... es ist deine Pflicht...”
Nein, das entscheide ich schon selbst, was meine Aufgabe ist und ob ich eine Pflicht habe.

Aber egal woran ich glaube, ich finde Yilmaz andere Aussagen konstruktiv. Und es ist sowieso sinnvoll, aus Problemen und negativen Gefühlen zu lernen (ob die nun vom Universum bewusst als Prüfung gedacht sind oder nicht).

Ich konnte einige Anregungen und konstruktive Sichtweisen für mich mitnehmen. Ein schönes Buch zur Reflektion.

Veröffentlicht am 27.09.2019

Einladung auf einen neuen Weg

Du wurdest in den Sternen geschrieben
0

Bahar Yilmaz ist spiritueller Coach. In ihrem neuen Buch “Du wurdest in den Sternen geschrieben” schreibt sie über Selbstliebe, Vergebung und Mut.

“Ich bin ganz ehrlich zu dir: Ich weiß nicht, was der ...

Bahar Yilmaz ist spiritueller Coach. In ihrem neuen Buch “Du wurdest in den Sternen geschrieben” schreibt sie über Selbstliebe, Vergebung und Mut.

“Ich bin ganz ehrlich zu dir: Ich weiß nicht, was der richtige Weg ist, und ich glaube, jeder muss das für sich selbst entscheiden”, sagt die Autorin zu Beginn. Sie läd dazu ein, sich in kleinen Schritten Problemen wie Wut, Angst oder Liebeskummer zu nähern, um die Geschenke darin zu entdecken.
Toll ist, dass die Autorin kein ewiges Glück verspricht und negative Gefühle nicht verdrängt werden sollen. Sie weicht unangenehmen Themen nicht aus, sondern fragt, ob wir aus Problemen eventuell sogar Vorteile ziehen und deswegen daran festhalten.

Bahar Yilmaz stellt hilfreiche Reflektionsfragen. Diese Fragen, die manchmal ein bißchen im Text versteckt waren, habe ich in ein Notizbuch geschrieben und bearbeitet.

Mit jedem Kapitel hilft die Autorin alte Glaubenssätze und überholte Ideale abzubauen und macht so den Weg frei für eine konstruktive, lebensbejahende Sichtweise.

“Finde drei Geschenke: Welcher Mensch bist du heute nur, weil du damals diese schmerzvollen Erfahrungen in der Beziehung gemacht hast?”

“Frag dich, was du tun würdest, wenn es niemanden geben würde, der dich kennt.”

Störend fand ich esoterische Begriffe wie "neue Erde", "neues Bewusstsein" und die Aussage, dass das Universum uns Herausforderungen schickt, damit wir wachsen.
“Kann es sein, dass du auf irgendeiner seelischen Ebene eine gewisse Abmachung mit diesem Menschen getroffen hast, dass er dir vielleicht sogar versprochen hat, dich zu verletzen, damit du daran wachsen und etwas Bestimmtes lernen kannst?”

Das kann so sein, muss es aber nicht.
Solange ich das nicht weiß, gehe ich davon aus, dass Dinge einfach passieren und das "Universum" keine Ahnung von mir hat.

Teilweise nimmt Yilmaz die in der Einleitung gegebene Freiheit wieder zurück: "Deine Aufgabe ist es..." und “... es ist deine Pflicht...”
Nein, das entscheide ich schon selbst, was meine Aufgabe ist und ob ich eine Pflicht habe.

Aber egal woran ich glaube, ich finde Yilmaz andere Aussagen konstruktiv. Und es ist sowieso sinnvoll, aus Problemen und negativen Gefühlen zu lernen (ob die nun vom Universum bewusst als Prüfung gedacht sind oder nicht).

Ich konnte einige Anregungen und konstruktive Sichtweisen für mich mitnehmen. Ein schönes Buch zur Reflektion.

Veröffentlicht am 25.09.2019

Das Leben einer Frau, die nicht dem herrschenden Ideal entsprach

Die Dame hinter dem Vorhang
0

"I wish the government would put a tax on pianos for the incompetent." - Edith Sitwell

Laut Einleitung des Buches hat Edith Sitwell, die Hauptfigur dieses Romans, tatsächlich gelebt.
"Sie kam 1887 auf ...

"I wish the government would put a tax on pianos for the incompetent." - Edith Sitwell

Laut Einleitung des Buches hat Edith Sitwell, die Hauptfigur dieses Romans, tatsächlich gelebt.
"Sie kam 1887 auf einem Adelssitz zur Welt und durfte doch nie Prinzessin sein. Mit zwölf steckte man sie auf Geheiß ihres Vaters für mehrere Monate in eine Streckapparatur, um sie dem Schönheitsideal der Zeit anzupassen. Erfolglos. Edith Sitwell hat geliebt, aber nie geheiratet. Sie wuchs zu einer spitzzüngigen Dichterin und Schriftstellerin heran, lebte ein selbstbestimmtes Leben und machte aus sich ein in Brokat, Seide und Samt gehülltes Gesamtkunstwerk."

Nach diesen Worten der Einleitung erwartete ich eine mitreißende Geschichte, unterhaltsame Gespräche mit Künstlern der Epoche und Beschreibungen der bereisten Städte.

Erzählt wird die Handlung von Jane und ihrer Mutter Emma. Beides fiktive Figuren, die für Edith Sitwell als Hausmädchen und Gesellschafterin gearbeitet haben.

Die Beschreibung der Kindheit Ediths und die Freundschaft mit Emma fand ich sehr berührend.
Was wird aus einem Kind, das die Eltern als hässlich und deswegen als nicht liebenswert empfinden?
Edith zog sich in die Welt der Fantasie zurück, erzählte Geschichten und begann auch selbst zu schreiben.

Theatervorstellungen, Soiréen und Begegnungen mit bekannten Persönlichkeiten tauchen am Rande des Romans auf. Der Hauptteil der Geschichte beschreibt Ediths Leben in sehr bescheidenen Appartements in London und Paris, wo sie mit Helen Rootham, einer Autorin und Übersetzerin, wohnte. Außerdem ging es um ihre Freundschaft zu dem weltbekannten Fotografen Cecil Beaton und ihre Hörigkeit zu dem Maler Pavel Tchelitchew.

Schaue ich mir Fotos von Edith Sitwell im Internet an, sehe ich eine sehr große, schlanke Frau mit einer etwas langen, schmalen Nase.

Es fällt mir schwer, das Buch zu beurteilen. Ich hätte mir gewünscht, dass Edith ein glückliches Leben führt. Doch in diesem Punkt war die Autorin natürlich daran gebunden, die Realität zu schildern.
Die erste Hälfte des Buches habe ich sehr gern gelesen. Irgendwann nahmen die Schilderungen der Ich-Erzählerin Jane einen emotionslosen Reporter-Stil an. Zum Ende wurde es wieder spannender.
Ich hätte auch gern mehr über die Gedanken und Gedichte Sitwells erfahren, statt der Schilderungen von Krankheit und Alkoholsucht.

Ein Roman über das Leben einer Exzentrikerin, einer Frau, die sich als Ausgestoßene empfand und somit frei war, ihr Leben zu gestalten und die Konventionen zu brechen.

Veröffentlicht am 25.09.2019

Das Leben einer Frau, die nicht dem herrschenden Ideal entsprach

Die Dame hinter dem Vorhang
0

"I wish the government would put a tax on pianos for the incompetent." - Edith Sitwell

Laut Einleitung des Buches hat Edith Sitwell, die Hauptfigur dieses Romans, tatsächlich gelebt.
"Sie kam 1887 auf ...

"I wish the government would put a tax on pianos for the incompetent." - Edith Sitwell

Laut Einleitung des Buches hat Edith Sitwell, die Hauptfigur dieses Romans, tatsächlich gelebt.
"Sie kam 1887 auf einem Adelssitz zur Welt und durfte doch nie Prinzessin sein. Mit zwölf steckte man sie auf Geheiß ihres Vaters für mehrere Monate in eine Streckapparatur, um sie dem Schönheitsideal der Zeit anzupassen. Erfolglos. Edith Sitwell hat geliebt, aber nie geheiratet. Sie wuchs zu einer spitzzüngigen Dichterin und Schriftstellerin heran, lebte ein selbstbestimmtes Leben und machte aus sich ein in Brokat, Seide und Samt gehülltes Gesamtkunstwerk."

Nach diesen Worten der Einleitung erwartete ich eine mitreißende Geschichte, unterhaltsame Gespräche mit Künstlern der Epoche und Beschreibungen der bereisten Städte.

Erzählt wird die Handlung von Jane und ihrer Mutter Emma. Beides fiktive Figuren, die für Edith Sitwell als Hausmädchen und Gesellschafterin gearbeitet haben.

Die Beschreibung der Kindheit Ediths und die Freundschaft mit Emma fand ich sehr berührend.
Was wird aus einem Kind, das die Eltern als hässlich und deswegen als nicht liebenswert empfinden?
Edith zog sich in die Welt der Fantasie zurück, erzählte Geschichten und begann auch selbst zu schreiben.

Theatervorstellungen, Soiréen und Begegnungen mit bekannten Persönlichkeiten tauchen am Rande des Romans auf. Der Hauptteil der Geschichte beschreibt Ediths Leben in sehr bescheidenen Appartements in London und Paris, wo sie mit Helen Rootham, einer Autorin und Übersetzerin, wohnte. Außerdem ging es um ihre Freundschaft zu dem weltbekannten Fotografen Cecil Beaton und ihre Hörigkeit zu dem Maler Pavel Tchelitchew.

Schaue ich mir Fotos von Edith Sitwell im Internet an, sehe ich eine sehr große, schlanke Frau mit einer etwas langen, schmalen Nase.

Es fällt mir schwer, das Buch zu beurteilen. Ich hätte mir gewünscht, dass Edith ein glückliches Leben führt. Doch in diesem Punkt war die Autorin natürlich daran gebunden, die Realität zu schildern.
Die erste Hälfte des Buches habe ich sehr gern gelesen. Irgendwann nahmen die Schilderungen der Ich-Erzählerin Jane einen emotionslosen Reporter-Stil an. Zum Ende wurde es wieder spannender.
Ich hätte auch gern mehr über die Gedanken und Gedichte Sitwells erfahren, statt der Schilderungen von Krankheit und Alkoholsucht.

Ein Roman über das Leben einer Exzentrikerin, einer Frau, die sich als Ausgestoßene empfand und somit frei war, ihr Leben zu gestalten und die Konventionen zu brechen.

Veröffentlicht am 12.09.2019

Ein spannendes Leben ist die beste Rache

Die Tote mit dem Diamantcollier - Ein Fall für Jackie Dupont
0

Der Krimi, der im Monaco der 20er-Jahre spielt, beginnt mit einem Paukenschlag.
Während einer Dinnerparty an Bord einer Yacht geschieht ein Mord. Ein kostbares Diamantcollier ist spurlos verschwunden.

Der ...

Der Krimi, der im Monaco der 20er-Jahre spielt, beginnt mit einem Paukenschlag.
Während einer Dinnerparty an Bord einer Yacht geschieht ein Mord. Ein kostbares Diamantcollier ist spurlos verschwunden.

Der Mörder muss einer der Gäste gewesen sein.

In der Tradition von Agatha Christies Meisterdetektiv Hercule Poirot ermittelt die knallharte Jackie Dupont an der Cote d’ Azur. Die Männer liegen der eleganten Privatdetektivin zu Füßen. Und ihr verwöhnter Spürhund Sargent ist immer an ihrer Seite.
Wer eine liebvolle und warmherzige Protagonistin erwartet, ist hier falsch. Dupont weiß, was sie will und sagt, wo es langgeht. Ihre Sprüche sind trocken wie ein Martini.

Ihr Kommentar auf die Frage, ob sie vor dem Tauchen keine Angst habe:
»Glauben Sie mir, das Meer hält keine Schrecken für mich bereit. Man taucht einfach immer tiefer und anschließend sehr langsam wieder auf. Hochinteressant. Das Einzige, was mich an den Geräten stört, ist die Tatsache, dass man darin nicht rauchen kann.«

In dieser Welt von Status und Geld ist nichts, wie es scheint.
War die Filmgöttin Maya Fay die Täterin?
Oder einer der Bediensteten?
Und welches Geheimnis verbirgt der Deutsche?

Durch Rückblicke über Briefe und Tagebucheinträge, fügt sich langsam ein Puzzlestück zum anderen und hält den Leser bis zur unerwarteten Auflösung in Atem.

Zu diesem Buch empfehle ich eine gepflegte Tasse Lady-Grey-Tee und schottisches Shortbread.