ausgeklügelt und durchdacht wie ein gutes Schachspiel
EngelsgrundBei „Engelsgrund“ handelt es sich um den dritten und letzten Teil einer Trilogie von Linus Geschke. Man muss nicht zwingend die Vorgängerbände gelesen haben, aber für das Gesamtverständnis ist es sicher ...
Bei „Engelsgrund“ handelt es sich um den dritten und letzten Teil einer Trilogie von Linus Geschke. Man muss nicht zwingend die Vorgängerbände gelesen haben, aber für das Gesamtverständnis ist es sicher vorteilhaft.
Im Mittelpunkt der Handlung steht diesmal Malin, die Tochter von Borns ehemaliger Kollegin und Freundin Carla. Sie lebt abgeschieden in einer Sekte. Als eine junge Frau, ebenfalls ein Mitglied dieser Sekte, brutalst ermordet aufgefunden wird, wendet sich Carla hilfesuchend an Born, da sie vermutet, dass ihre Tochter in Gefahr ist. Sehr schnell taucht eine weitere Leiche auf, ebenfalls ein ehemaliges Sektenmitglied…..
Dieses Buch ist nicht nur ein exzellenter und spannender Thriller, nein es bietet sehr viel mehr!
Man bekommt beim Lesen erschreckende Einblicke in das Leben einer Sekte. Auch Mutterliebe spielt eine große Rolle. Und als Mutter konnte ich mir die Hilflosigkeit und Verzweiflung von Carla richtig gut vorstellen.
Die Charaktere, die Linus Geschke hier geschaffen hat, sind teilweise richtig außergewöhnlich, aber trotzdem gut vorstellbar!
Ich möchte nicht zu viel verraten und nur eure Neugierde auf das Buch wecken. Aber es kommt auf jeden Fall sehr schnell Spannung auf, die dann auch durchgängig gehalten und immer noch etwas gesteigert wird. Das Ganze mündet dann in ein furioses Finale, welches bei mir fast zu Atemstillstand geführt hat. Das Ende ist ein klein wenig offen. Normalerweise mag ich das nicht, aber hier hat es richtig gut gepasst!
Der Schreibstil ist wirklich sensationell! Linus Geschke versteht es, viel Spannung zu erzeugen, aber zugleich baut er auch aktuelle und reale Themen mit ein. Der Schreibstil ist teilweise etwas philosophisch angehaucht, und dies war mir schon aufgefallen, bevor der Name Nietzsche aufgetaucht ist. Aber keine Sorge, es ist wirklich nur ganz dezent und sehr stimmig.
Es gibt einige Szenen, die Parallelen zum Schachspiel aufkommen lassen und das ganze Buch ist so gut durchdacht, wie ein perfektes Schachspiel. Auch erfährt man am Rande ein wenig über den Schachweltmeister Kasparov.
Auch wenn es sich um einen fiktiven Thriller handelt, der intelligent und raffiniert ausgeklügelt ist, so bietet Linus Geschke hier wirklich noch sehr viel mehr. Durch den metaphorischen Schreibstil kommt viel Atmosphäre hinzu, die den enormen Spannungsbogen noch unterstreicht.
Alles in allem zum Jahresabschluss wirklich noch ein absolutes Lesehighlight und ein sehr empfehlenswertes Buch. Falls ihr es noch nicht kennt, es ist jetzt seit Weihnachten als Paperback erhältlich.