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Veröffentlicht am 23.05.2018

Agneta muß sich entscheiden

Die Frauen vom Löwenhof - Agnetas Erbe (Die Löwenhof-Saga 1)
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1913 in Stockholm, hier lebt Agneta als Kunststudentin. Hier kann sie frei sein und leben wie sie mag. Sie hat sehr zum Ärger ihrer Eltern das heimatliche Gut verlassen, wo sie ständig in Pflichten und ...


1913 in Stockholm, hier lebt Agneta als Kunststudentin. Hier kann sie frei sein und leben wie sie mag. Sie hat sehr zum Ärger ihrer Eltern das heimatliche Gut verlassen, wo sie ständig in Pflichten und Konventionen gepresst wurde und leider nur das zweite Kind und eine Tochter war. Sie lebt mit einem angehendenArzt Michael zusammen und ist Anhängerin der aufbrechenden Frauenbewegung. Eine beste Freundin Marit gibt es auch. Doch dann, der Schock, ein Telegramm trifft ein. Ihre Mutter schreibt, daß Vater und Bruder verunglückt sind und ihre sofortige Heimkehr erforderlich ist. Im ersten Überschwang der Gefühle verspricht sie Michael und Marit auf jeden Fall zurück nach Stockholm zu kommen.
Zuhause auf Gut Lejongard wird sie von ihrer Mutter kühl empfangen und erlebt gleich den nächsten Schock, ihr Vater ist tot. Ihr schwerverletzter Bruder nimmt ihr das Versprechen ab für das Gut zu sorgen.
Agneta fällt nachdem Tod des Bruders mit einem Schlag in das Leben ihrer Kindheit zurück. Sie hat sich entschieden für das elterliche Gut da zu sein. Jetzt gelten wieder andere Gesetze. Eine Gräfin muß sich schon mal anders kleiden. Ab jetzt wird es spannend. Es gilt den Brand aufzuklären, bei dem Vater und Bruder ums Leben kamen. Susanna ein Hausmädchen ist schwanger. Von wem? Agneta kümmert sich um sie. Sie verschafft ihr mit Hilfe von Marit ein normales Leben mit einem Scheingatten. Warum spielt Susannas Kind auch noch später eine Rolle in Agnetas Leben? Eines Tages kommt Max, er wird neuer Gutsleiter und erweckt in Agneta alte Sehnsüchte. Er verschwindet eines Tages plötzlich. Warum muß Agneta noch lange an ihn denken? Da gibt es auch noch Lennard, den Jugendfreund! Auch ihre Mutter Stella ist eine harte Nuß, die aber so langsam Agnetas Leistung anerkennt. Zum Schluß lösen Agenta und Lennard noch ein großes Problem und auch ihre Mutter ist glücklich.
Meine Meinung:
Eine schöne Geschichte als Auftakt einer Trilogie. Ich mag Agneta, sie ist ein starker Charakter und läßt ihr Freiheitsdenken nie ganz los und ist trotzdem für die Familie da. Interessant fand ich die Stellen über die aufkeimende Frauenbewegung. Puh, man konnte sich mit 25 als volljährig erklären lassen, aber immerhin, ich hätte das nicht mal gedacht! Auch das Susanna praktisch das Eigentum ihres Arbeitgebers war, gottseidank hat ja Agneta nicht mehr so gedacht. Auch die Geschichten vom Gut gefallen mir, viel Schweden, viel Pferde und auch ein bißchen Adel.
Vorn vorne, man kann Agneta gut erkennen auf dem Cover bis hinten eine tolle Geschichte. Ich bin schon gespannt auf den nächsten Band,vor allem da Susannas Töchterchen ja Matilda heißt und diese Agneta versprochen hat, Matilda eines Tages von ihrem Vater zu erzählen.

Veröffentlicht am 24.04.2018

Interessant, liebevoll, feinfühlig

Die kleine Welt der Madame Jeanne
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Ein wunderbares Buch. Schon von außen macht es einen fröhlichen Eindruck. Es faßt sich wunderbar an, fast wie ein altes Notizbuch.
Madame Jeanne, die uns hier ihre garnicht so kleine Welt schildert, ist ...

Ein wunderbares Buch. Schon von außen macht es einen fröhlichen Eindruck. Es faßt sich wunderbar an, fast wie ein altes Notizbuch.
Madame Jeanne, die uns hier ihre garnicht so kleine Welt schildert, ist 90 Jahre alt, schon lange verwitwet. Sie lebt mitten in der Pampa und ist noch recht rüstig, fährt relativ große Strecken mit dem Auto, trifft sich mit ihren Freundinnen zum Bridge und versucht ansonsten mit den Erschwernissen des Alters zurechtzukommen.
Die Geschichte fängt mit dem ersten Tag des Frühlings an. Madame ist froh den Winter überstanden zu haben und beschließt ab sofort Tagebuch zu schreiben. Sie kommt mit dem alleine sein ganz gut zurecht und auch das Alter plagt sie nicht so sehr. Ab und zu bekommt sie Besuch von der Familie, dann bereitet sie tagelang allerhand Essen vor. Ihre zunehmende Tüteligkeit sieht sie nicht ganz so ernst, ja sie überprüft ja auch den Stand ihrer "Demenzfähigkeit" mit einem Test und ist stolz nur 2 Punkte erreicht zu haben, was ein tolles Ergebnis ist. All ihre Freundinnen sind auch schon lange Witwen und jetzt mehr oder weniger gut beieinander. Am Ende des Buches ist wieder Winter und die Stimmung sehr getrübt, zudem sind wieder einige Bekannte gestorben sind. Auch Jeanne fühlt sich nicht mehr sowohl, ihr Kopf macht auch nicht mehr so richtig mit und so bereitet sie ihre Sachen für den Fall ihres Todes vor und beschließt tatsächlich am Ende des Winters zu sterben und Rene wiederzusehen.
Das ganze Buch wirkt sehr lebendig, obwohl doch von sehr alten Leuten erzählt wird. Es gibt sehr originelle Charaktere, zum Beispiel die zuckersüchtige Marcelle.Es wird auch sehr feinfühlig das Leben der Älteren geschildert und wie so langsam die "Sucht " zu leben nachläßt und andere Sachen wichtig werden.Aus eigenem Erleben, ich habe eine 94jährige Mutter, mußte ich bei den vielen roten Lichtpunkten schmunzeln, die stören meine Mutter auch gewaltig. Auch Demenz ist ein Thema. Trotz allem ist das Buch eine Ermunterung zum Leben auch im hohen Alter. Die Geschichten, die von Jeanne und ihren Bekannten handeln sind es wert gelesen zu werden. Eine besondere Leseempfehlung für Familien in denen es sehr alte Personen gibt.
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Veröffentlicht am 17.04.2018

Norwegen 1905, das Land will unabhängig werden, zwei Frauen auch

Das Lied des Nordwinds
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Christine Kabus hat mich wieder mitgenommen nach Norwegen. Sie bietet eine Menge! Norwegen kämpft um die Unabhängigkeit, hier erklärt sie sehr schön die politischen Zusammenhänge, den Rest habe ich mir ...

Christine Kabus hat mich wieder mitgenommen nach Norwegen. Sie bietet eine Menge! Norwegen kämpft um die Unabhängigkeit, hier erklärt sie sehr schön die politischen Zusammenhänge, den Rest habe ich mir gegoogelt .Auch von der beginnenden Frauenbewegung hab ich bei uns bisher wenig gehört, jedenfalls was die Jahre um 1905 betreffen. Ihre Landschafts- und Ortsbeschreibungen sind immer wieder wunderschön. Man kriegt richtig Lust nach Norwegen zu reisen. Die Insel Sarö stell ich mir sehr, sehr schön vor. Auch Roros, daß jetzt schon in zwei Romanen vorkommt, ist bestimmt interessant. Ich denke auch die Charaktere sind durchaus als Norweger erkennbar.
Liv und Karoline, um die es hauptsächlich geht, machen eine sehr weitgehende Entwicklung durch. Auch das wird mit mit Einfühlungsvermögen geschildert.
Die Wendung zum Schluß, mit der intensiven Verknüpfung zum vorherigen Buch geht eigentlich nicht besser. Es wird soviel aufgeklärt, daß wünsche ich mir als Leser und zudem regt es an nochmal "Das Geheimnis der Mittsommernacht" zu lesen.
Geschichte:
Es gibt zwei Erzählstränge, die von Karoline und Liv erzählen
Liv, Kind armer .Elternwird nach Stavanger in einen Missionarshaushalt geschickt, um als Hausmädchen ein bißchen Geld für die Familie daheim zu verdienen.
Sie muß sich auch um den Sohn kümmern. Schnell erkennt sie, daß da etwas nicht stimmt und er soll sogar ins Erziehungsheim. Nebenher muß sie noch dagegen kämpfen nicht mit einem Missionar verheiratet zu werden und wie er selbst sagt, mit ihm als billige Arbeitskraft nach Übersee zu gehen. Liv ist trotz fehlender Schulbildung, sehr schlau und aufnahmefähig und plant bald sich und Elias zu helfen, wenn es sein muß durch Flucht. Da kommt noch ein weiterer Mann, Bjarne dazu. Liv mag ihn auf den ersten Blick und man kann spüren, das beruht auf Gegenseitigkeit.
Karoline ist mit einem verarmten, schlesischen Grafen verheiratet. Sie und ihre Familie dienen eigentlich nur als Geldgeber. Da noch kein Stammhalter auf der Welt ist und auch nicht abzusehen ist,ob überhaupt ein Kind zur Welt kommt, gibt es Probleme. Das Schloß wird an Kilian und seine verhaßte Familie fallen. Im Streit läßt die Gräfin fallen, daß Moritz ja bereits einen sohn in Norwegen gezeugt hat.Karoline hat die Idee! Sie fährt nach Norwegen sucht den Sohn und adoptiert ihn und somit kann das gräfliche Gut in der Familie bleiben.Dank ihrer guten Freundin kommt der Plan auch zustande.
Wie die zwei Erzählstränge jetzt zusammengeführt werden, ist spannend bis zum Schluß. Es gibt ja noch so viele Fragen, zum Beispiel was passiert mit Elias? Auch hier kommen noch zwei interessante Charaktere dazu. Leuthold, der nicht der ist, den er vorgibt zu sein und Frau Bethge, bei der Karoline viel lernt, nicht nur unabhängig zu sein.
Ganz am Ende kommt noch ein Clou, bei dem man Freude und zugleich Schadenfreude empfindet.
Eine unbedingte Leseempfehlung! Ein Fest für Norwegen und Christine Kabus Fans.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Gefühl
  • Handlung
Veröffentlicht am 16.04.2018

Frisch, modern, witzig und authentisch

Die Küchenfee
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Vom Cover war ich zu Anfang nicht ganz überzeugt. Es erschien mir recht modern. Das Innere aber, die Geschichte hat mich sofort eingenommen und jetzt weiß ich auch, daß das Cover sehr gut paßt. Ich mag ...

Vom Cover war ich zu Anfang nicht ganz überzeugt. Es erschien mir recht modern. Das Innere aber, die Geschichte hat mich sofort eingenommen und jetzt weiß ich auch, daß das Cover sehr gut paßt. Ich mag den Schreibstil von Stella Conrad. Sie schreibt flott und witzig. In jeden einzelnen Charakter, die durchaus auch ihre Ecken und Kanten haben, kann man sich herrlich einfühlen. Sie sind gut ausgearbeitet, sogar die Schwiegermutter mag man und auch Kati und Svenja, die pubertierenden Töchter. Gina ist die Italienerin schlechthin und Monsieur Pierre, der Chefkoch, von dem nur manche wissen wie er wirklich heißt. Herrlich sind die Kochschilderungen, bei Kati der älteren Tochter von Lilly scheint der Apfel nicht weit vom Baum gefallen zu sein, sie kocht fleißig mit. Dann gibt es ja auch noch Vanessa, die ehemalige Chefin von Lilly und jetzige (das wird nicht verraten!!!) und Armin, der Mann von Lilli, der für allerhand Aufregung sorgt. Mike, den Mann mit dem Zopf, der Lilli und Gina beliefert und bei Lilli Herzklopfen hervorruft .Carlos, der neue Freund von Lilli und warum letztendlich ein Verwandter von ihm bei Lilli einzieht, müssen sie unbedingt lesen und nebenbei alle geschilderten Typen kennenlernen. Es gibt soviele Fragen. Hält Lilli durch, wer ist Carlos, zu wem hält die Schwiegermutter, machen die Töchter mit oder geht Lilli gar zum Film? Das Tüpfelchen auf dem i ist der angehängte Rezeptteil! Ein unbedingtes Muß, denn nachdem sie Buch gelesen haben, haben sie soviel Appetit entwickelt, einen Magen, der rumort und ganz große Augen, sie müssen ein Rezept probieren! Jetzt werden sie sich entgültig wie Lilli fühlen! Das rosa Weingelee hat mir jedenfalls gut geschmeckt.

Geschichte:Lilli Berger arbeitet im im Kamelot als Köchin,sie ist verheiratet mit Armin und hat zwei Töchter Kati und Svenja. Es ist ein hektisches Leben, aber sie kommen gut zurecht.Im Restaurant ist sie sehr beliebt und wird vom Polizeipräsidenten sogar gebeten für ihn auf einer privaten Feier zu kochen.Da kommt dann Gina mit ins Spiel, denn beide haben schon gemeinsame Arbeit für Renates Silberhochzeit geleistet. Gina liefert die Deko und Lilli kocht. Eines Tages wird ihr ganzes Leben in Frage gestellt. Gina und Lilli machen sich selbständig. Lilli hat mit vielen Anforderungen zu kämpfen.Vor allem ihre kleine Tochter kommt nicht ganz klar mit der neuen Situation. Von der Schwiegermutter bekommt sie auf jedenfall das Geld. Auch Mike, der Lieferant gefällt ihr zunehmend.Sogar auf eine Messe gehen sie und das Fernsehen meldet sich.Lilli fühlt sich hin und hergerissen, zwischen Armin und Mike, Armin und die Töchter, soll sie das Fernsehangebot wahrnehmen?Da klappt sie zusammen! Käthe die zupackende Schwiegermutter schickt sie auf Erholung nach Helgoland und noch jemanden hinterher, Wie geht die Geschichte aus?

Jetzt muß ich unbedingt in die Küche. Vom vielen Durchblättern des Buches hab ich schon wieder Appetit auf etwas Leckeres bekommen. Mal schaun, was die Vorräte so bieten.

Viel Spaß beim Lesen!



Veröffentlicht am 04.03.2018

Kuba - lassen sie sich überraschen

Mit Hanna nach Havanna
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Ich war für mehrere Stunden in Kuba und hab mich dort fast zuhause gefühlt, dank der wirklich tollen, farbigen Land- und Leutebeschreibungen.
Das Cover war der erste Hingucker! Noch vor dem 1. Kapitel ...

Ich war für mehrere Stunden in Kuba und hab mich dort fast zuhause gefühlt, dank der wirklich tollen, farbigen Land- und Leutebeschreibungen.
Das Cover war der erste Hingucker! Noch vor dem 1. Kapitel findet der Leser eine Karte von Kuba, so konnte man immer mal schauen, wo genau die Hauptpersonen sich jetzt eigentlich befinden.
In der Geschichte kommt man vor allem dem karibischen Kuba wirklich nahe.Die Hauptpersonen und auch ich mußten viel lernen, sei es das wirklich wenig vorhandene Internet (Kathrin), daß man aufpassen muß sonst wird man hereingelegt, es gibt Geldscheine für Touristen und welche für Kubaner, man soll nicht auf Karten vertrauen und nicht jede Strecke fahren, Salsa tanzen macht frei und es gibt anscheinend auch heute noch Geschäfte, die nicht alles haben, für Wasser muß man manchmal drei, vier Geschäfte weiterfahren (das war nur ein Beispiel), aber wir haben auch gelernt,
Kuba lohnt sich, tolle Landschaft, freundliche Leute, gutes Essen und auch sehr schöne Strände.
Zum Schluß kommt nochmal ein sehr schönes, persönliches Nachwort der Autorin und das Tüpfelchen auf dem i, Rezepte!
zur Geschichte:
Eine junge Frau und eine alte Frau fliegen zusammen nach Kuba. Zwei total verschiedene Charaktere, Kathrin kennt nur ihren Beruf und Hanna kann geniessen. Hanna, die Ältere sucht die Liebe ihres Lebens, Kathrin soll helfen. Es gibt auch noch einige interessante Nebencharaktere.
Ich kann nur sagen Kuba wirkt, auf alle Beteiligten und auch auf mich. Eine gewisse Sehnsucht hat sich entwickelt!
Ein wirklich gelungenes Rundumpaket und eine absolute Leseempfehlung.